SILOPO: Mal wieder der Opa - Sprachlos!

Liebe Community,

ich muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Ich hatte ja vor einiger Zeit schonmal einen Thread zum Opa/Schwiegereltern. Danach war die Situation für mich ok, er scheint uns nicht zu mögen, wir mögen ihn nicht, er kommt uns nicht besuchen - win-win-Situation! Nun war es anfänglich noch so, dass unsere Tochter, wenn Oma dann alleine zu Besuch kam oder wir per Videoanruf telefoniert haben, gefragt hat, wo Opa ist. Wurde dann schnell "wegdiskutiert", von wegen Opa kann gerade nicht, ist nicht da etc. Irgendwann hat sie dann nicht mehr nach ihm gefragt.

Nun steht Weihnachten vor der Tür, man ist milde gestimmt und mein Mann hatte das Bedürfnis, etwas mit seinem Vater klären zu müssen. Also ist er eingeknickt, hat seinen Vater angerufen und gesagt, dass er selbst ja bestimmt beim letzten Besuch auch nicht besonders umgänglich war, weil ihm einfach bestimmt Dinge, die der Vater macht und sagt schon seit langem sauer aufstoßen und dass er deshalb ja verstehen kann, dass sein Vater keine gesteigerte Lust hat, Zeit mit ihm zu verbringen, aber dass er nicht versteht, warum er das an seiner Enkelin "auslassen" muss, insofern als dass er sich nicht mal mehr am Telefon zeigt. Antwort Opa: Er hätte ja lieber einen Enkelsohn gehabt.

Mein Mann war einfach nur fassungslos und hat das Gespräch ohne weitere Diskussion beendet. Ich hatte mir vorgenommen, diese Schwiegervater-Diskussionen einfach nicht mehr an mich ranzulassen, muss aber sagen, mich hat das einfach sprachlos gemacht und verletzt...

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Sie es positiv. Euer Gefühl hat sich erneut bestätigt und besser jetzt als später. So braucht ihr keine einzige Sekunde mehr drüber überlegen, ob ihr ihn nicht vielleicht doch an Weihnachten treffen solltet. Und dann hättet ihr entweder total verkrampfte Weihnachten, weil ihr tierisch aufpassen müsst, was ihr sagt, damit die Stimmung nicht kippt oder der Herr hätte erst dann diesen oder einen ähnlichen Spruch abgelassen und der Tag wäre gelaufen.

Es war also genau richtig, dass dein Mann nochmal das Gespräch gesucht hat. Jetzt habt ihr genug, um euch auch gedanklich von ihm zu distanzieren.

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Ich denke, da wäre ich auch etwas Sprachlos gewesen…. Aber, der Opa „darf schon lieber ein Enkel gehabt haben wollen“… Das Gefühl dürft ihr ihm ja auch nicht abnehmen, die Sache ist was ihr jetzt daraus macht?! Ich würde mal noch Du und dein Mann mit ihm ein Gespräch suchen, sagen, dass es eben jetzt so ist, entweder er akzeptiert das oder er soll keine Sticheleien abgeben. Denn dafür das ihr ein Mädchen habt kann niemand was!
Oder fragt ihn, wie er sich das Leben nun Vorstellt? Nie mehr Kontakt zum Sohn und Dir und Kind?
Denn meine Konsequenz wäre, würde der Opa die Enkelin nicht akzeptieren weil es ein Mädchen ist, würde ich den Kontakt abbrechen, da er uns als „Familie“ nicht akzeptiert!
Wenn euch aber am Opa und deinem Mann am Vater was liegt, würde ich das Gespräch suchen… Vielleicht ist er ja einfach „unsicher“ wie man mit einem Mädchen umgeht?

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Danke für Deine Antwort! Das Ding ist, dass die Situation eh schon recht verfahren ist, da das Verhältnis zwischen meinem Mann und seinem Vater einfach noch nie gut bzw. innig war. Für mich ist es völlig ok, keinen Kontakt zum Schwiegeropa zu haben, da die Schwiegermutter sich ja weiterhin interessiert und kümmert und unsere Tochter auch einen zweiten Opa + Oma (meine Eltern) hat, zu denen sie ein sehr inniges Verhältnis hat.

Ich vermute, mein Schwiegervater hat gar nicht wirklich ein Problem damit, eine Enkelin und keinen Enkel zu haben, sondern das ist einfach seine Reaktion darauf, dass sie sich beim letzten Besuch eher ablehnend ihm gegenüber verhalten hat, während sie mit der Oma sehr gut auskam. Er ist leider jemand, der sehr schnell und sehr nachhaltig beleidigt ist und den Fehler nie bei sich sieht.

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Tja dann… da würde ich mir dann echt die Mühe sparen…. Wer nicht will, der hat schon!
Und da jetzt die beleidigte Leberwurst zu spielen und so ein Stuss zu sagen (nämlich genau mit dem Wissen, euch zu treffen!) ist schon recht kindisch… und logisch „lehnt“ eure Tochter den Opa ab, wenn dieser sie ja auch ablehnt! Kinder spiegeln sehr, sehr oft….

Entscheidet euch, vielleicht hilft es euch ja noch für euer „Seelenheil“ nochmals ein Gespräch zu führen und klipp und klar zu sagen was Sache ist.. (Ich würde es schriftlich machen, damit er nicht sagen kann, da war nie ein Gespräch“…)

Ich hatte auch so Menschen in der Familie, die Fehler haben natürlich nur alle anderen gemacht… Gespräche waren nicht wirklich möglich… da schrieb ich dann einfach mal was Sache ist und wie ich es sehe und was es für Optionen gibt, da Kam dann nicht wirklich was zurück! Somit ist aber das Thema für mich komplett abgeschlossen, denn ich hab nochmals vor dem endgültigen Schlussstrich einen Schritt auf die Person gemacht… Für mein „Seelenheil“ war das wichtig! Einfach auch, dass ich mir dann nie vorwerfen kann, ich hätte den Kontakt willkürlich abgebrochen!

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Ich kenne die Vorgeschichte nicht. Aber wenn ihr einen Kontaktbabbruch wolltet, dann war dieses Telefonat das Beste, was euch und besonders eurer Tochter passieren konnte.
Nach einem Kontaktabbruch hat man ja durchaus mal Zweifel....das ist vollkommen okay. Seid froh, das der Opa nicht auch wegen Weihnachten "milde gestimmt" war, sondern sich einfach "treu" geblieben ist.

Eure Tochter hat den Drops ja schon gelutscht, sie fragt nicht mehr nach ihm. Denn folgendes Szenario, wenn das Telefonat anders verlaufen wäre, hätte man ihr zumuten müssen: Opa taucht wieder aus der Versenkung auf, alle haben sich kurz lieb, dann kommt der nächste Knall und Opa verschwindet wieder ind er Versenkung. Das ist für jedes Kind die maximale Verwirrung und sollte nicht geschehen.

Jetzt müsst ihr nur noch erkennen, das eure Entscheidung zum Kontabbruch richtig war....der Beweis ist das telefonat. Alles ist gut, ihr hatter richtig entschieden.

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Danke Dir! Ich hab wegen Kontaktabbruch da auch gar keine Zweifel (mehr), da wir zum Schwiegervater nie wirklich eine gute Verbindung hatten und der eigentliche Kontaktabbruch ja von ihm ausging, dadurch, dass er seit Monaten weder telefonisch noch persönlich bei uns in Erscheinung getreten ist. Selbst mein Mann sagt, dass er, wenn unsere Tochter nicht wäre, den Kontakt eh schon lange abgebrochen hätte.

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So schmerzhaft es ist, es begründet (am wichtigsten für deinen Mann) zumindest plausibel, dass ihr keinen Kontakt wollt oder sucht. Wenn die Schuldgefühle kommen, hilft es, sich diese Momente zu erinnern.
Manche Menschen lassen einem durch ihr Verhalten keine Wahl und ich glaube ihr werdet ohne ein viel schöneres und besinnlicheres Weihnachten erleben können als mit ihm und hierbei müsst ihr kein schlechtes Gewissen haben.

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Mit Weihnachten hat Du absolut recht. Das war eh kein Thema mehr, nachdem meine Schwiegereltern in den letzten Jahren nie auf unsere Weihnachtseinladungen reagiert haben (erst auf vielfache Nachfrage kam eine Absage), hat mein Mann dieses Jahr gar nicht erst gefragt.

Ich hab da meine Schwiegereltern nur nie verstanden, da sie an ihren Wohnort an Weihnachten keine weiteren „Verpflichtungen“ haben und wir quasi ihre einzige Familie sind. Es kam auch nie mal ein Kommentar von wegen „Ist uns zu viel und zu weit, aber kommt Ihr doch vorbei“, insofern sind wir auch nie hingefahren. Für meinen Teil der Familie ist es immer sehr wichtig gewesen, Weihnachten mit der Familie zu feiern und ich bin immerhin froh und dankbar, dass wir das immerhin mit meinem Eltern auch hinbekommen.