Macht ihr euer Ding oder richtet ihr euch nach andere?

Entschuldigt. Mir ist kein besserer Titel eingefallen, aber mir ging diese Frage schon längere Zeit durch den Kopf. Ich hab zwar eine Freundin die Mutter ist. Nur bekomme ich da das meiste eher am Rande mit. Weswegen ich einfach euch fragen wollte. Da ihr sicher schon länger Erfahrung mit diesem Thema hattet.

Das sind jetzt mehrere Fragen auf einmal. Ich hoffe das ist okay, aber ich bin einfach sehr neugierig/wissbegierig. :-)

Und zwar wollte ich fragen:

- Seid ihr mit eurem Baby/Kleinkind zu diesen Kursen gegangen? Also damit das Kind schneller lernt zu Laufen, zu Schwimmen, usw.? Und wenn nein: Was habt ihr stattdessen getan?

- Habt ihr auch schon gegen die Meinungen anderer gehandelt? z.B. wenn Mütter/Väter meinten "So wäre das besser fürs Kind und euch" obwohl ihr ganz anderer Meinung wart?

- Und habt ihr eher introvertierte oder extrovertierte Kinder? Und wie geht ihr damit um? Seid ihr selber eher ruhig und gemütlich (feste Planung) oder mögt ihr es gerne viel zu reisen/Dinge zu unternehmen (Spontanität)?

- Brecht ihr Traditionen auf und macht sie anders als eure Eltern/euer Umfeld? Und wenn ja: Wie wirkt ihr dem entgegen?

Das sind alles so Dinge die mich brennend interessieren würden. Nur müsste ich dafür wahrscheinlich etliche Threads erstellen. Ihr müsst auch nicht auf alle Fragen eingehen, aber da ich selber ein Kind bin von einer Mutter, die oftmals eher gegen den Strom schwamm, würde mich interessieren wie ihr das handhabt.

Und danke im Voraus an alle die meinen Thread antworten. ;-)

PS: Keine Sorge. Ich hab privat keine Schwierigkeiten. Dieser Thread ist aus reiner Neugierde entstanden. ^^

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Seid ihr mit eurem Baby/Kleinkind zu diesen Kursen gegangen? Also damit das Kind schneller lernt zu Laufen, zu Schwimmen, usw.? Und wenn nein: Was habt ihr stattdessen getan?


Nein deswegen war ich nicht beim Babyschwimmen oder Kursen.
Sondern um Kontakte zu knüpfen und eine schöne Zeit mit meinen Kindern zu haben

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Hallo Salia,

ich kann deine Neugier verstehen! 😉

Ich war mit keins meiner Kinder in div. Kursen. Also sprich (Krabbel-Spielgruppe oder Babyschwimmen etc).
1. interessiert mich der Stress nicht (bin spontan und mag keine Termine)
2. Ist das meist eher was für die Mama (soziale Kontakte)
3. Spielt ein Kind bis ca 2,5/3 Jahre für sich
Stattdessen: Zuhause, andere Freunde/Familienmitglieder mit und ohne Kindern besuchen 😉


Andere Meinung:
Ja, wir schwimmen definitiv gegen den Strom!
Ich habe mein Kind im häuslichen Unterricht und mein 2. Kind geht nicht in den Kindergarten.
Das gefällt meiner SM gar nicht.
Muss es auch nicht - es muss für die Kinder und uns passen!
Also in dem Punkt gibt es definitiv Meinungsverschiedenheiten!
Und nur weil jemand ständig was dagegen sagt, heißt es nicht, dass wir den Weg, wegen dieser Person ändern!

Wir sind eine Recht spontane Familie, da wird auch Mal der Urlaub 1 Woche vorher gebucht! 🤣
Auch in meinem Beruf bin ich sehr flexibel (ich kann mir die Arbeitszeiten frei einteilen, bin aber nicht selbstständig).


Also ja, wir machen definitiv unser Ding und lassen uns von anderen nicht beeinflussen! 😇

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Eine meiner Freundinnen möchte ihre Kinder auch gern zu Hause beschulen, leider darf sie das nicht.
In welchem Land lebst du?
Oder hat es andere Gründe?

Keins ihrer 7 Kinder geht/ ging in die Kita.
Es sind alle soziale und tolle Kinder.

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Hallo Mathilda,

ich komme aus Österreich, da ist häuslicher Unterricht möglich! 😊

Was viele Menschen leider vergessen:
Die Familie ist die 1. soziale Struktur, die ein Kind kennenlernt!
Viele meinen, dass Kinder dies erst im Kindergarten lernen. 🤷🏼‍♀️

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Hallo,

eine Kind lernt kaufen, wann es dazu bereit ist, da helfen auch keine Kurse und Co.
Ja, ich bin mit den Kindern im Babysitter zu Kursen gegangen, aber eher für mich als fürs Kind.

Wir haben unseren Kindern feste Tagesstrukturen gegeben, aber trotzdem würde ich uns nicht als gemütlich beschreiben, auch reisen wir sehr gerne , wenn auch eher geplant und weniger spontan.

Viele Traditionen haben wir von unseren Eltern übernommen und eigene sind dazugekommen.

Vom Typ her sind wir eher introvertiert, das spiegelt sich auch so bei unseren Kindern wider.

VG

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Hallo,
Nein wir waren in keinem Kurs, alles war wegen Corona abgesagt 😅 aber außer Babyschwimmen hat mich auch nichts interessiert um ehrlich zu sein. Wir haben und hatten ein paar Familien mit denen wir uns getroffen haben, aber auch eher für uns Eltern als für die Kinder - damals noch Babys.
Jedes Kind lernt laufen wenn es bereit dafür ist ☺️

Ja mir/weniger meinem Mann wurde schon öfters gesagt was das Beste fürs Kind wäre, aber das sagten eher Oma und Opa, keine anderen Eltern.
Manche Sachen haben wir besprochen, mitgenommen, abgelehnt. Einfach das Beste aus all den Tipps und Tricks für uns raus geholt und den Rest sein lassen 🤭
Ich sage aber auch dann wenn mich das Thema schon nervt, wenn es sein musste auch mit Nachdruck.
Oft wurde was zum Thema Schlafen und Stillen gesagt.

Hmm also ich denke ich bin eher introvertiert, bin schüchtern, aber schaffe es auf andere zuzugehen. Wenn man mich kennt denkt man ich bin eine Rampensau 😅
Ich liebe Pläne und Spontanität 🫣
Unser Kind scheint bisher nach einer sehr heftigen Fremdelphase total gut auf Fremde zugehen zu können, nach einem anfänglichen Beobachtungsmarathon. Es wird sich sehr schnell wo eingelebt.

Zu den Traditionen kann ich jetzt nicht so viel sagen, welche Traditionen meinst du so konkret als Beispiel? Das sonntägliche Kaffeetrinken bei Oma? Die jährliche Kreuzfahrt entlang der Küste? Das Glas Sekt an Sylvester? 🙈

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Hallo!

Mit dem ersten Kind habe ich solche Babykurse gemacht, hauptsächlich, damit ich mal ein bisschen Abwechslung habe. Das hat mir aber keinen Spaß gemacht. Später habe ich die Krabbelgruppe bei uns im Stadtteil entdeckt. Da fühlte ich mich von Anfang an rundum wohl. Mit Kind 2 bin ich dann direkt zur Krabbelgruppe gegangen.

Solche gutgemeinten Ratschläge zur Kinderpflege und Erziehung habe ich gar nicht großartig bekommen.

Wer uns kennt, würde wohl beide Kinder und auch mich als relativ extrovertiert bezeichnen. Tja, so sind wir eben. Ich wüsste jetzt nicht, wie wir besonders damit umgehen sollten. Ich bin grundsätzlich auch ziemlich unternehmungslustig. Allerdings arbeiten mein Mann und ich in Vollzeit, kümmern uns um meine Schwiegermutter, die Kinder sind auch gut ausgelastet und so haben wir einen recht durchgetakteten Terminkalender, der leider wenig Raum für Spontaneität lässt.

Im Wesentlichen leben wir recht konventionell und schwimmen mit dem Mainstream. Natürlich machen wir auch einige Dinge anders, das bleibt ja bei der Vielfalt an Handlungsalternativen nicht aus. Wie ich den Laden hier kenne, würde ich mit Sicherheit in manchen Punkten ordentlich Gegenwind bekommen, würde ich sie hier niederschreiben. Deshalb lasse ich es. Im realen Leben ecke ich mit meinen Handlungen und Entscheidungen selten an.

Liebe Grüße!

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Hallöchen 🙂
Ich versuch mal alles zu beantworten 😄

Kurse: babymassage hätte ich versucht, hab ich aber abgebrochen, weil meine Tochter absolut keine Lust drauf hatte. Alle Babys waren tiefenentspannt meine zuckermaus hat nur gekreischt 😅
Babyschwimmen dagegen fand sie spitze!

Ungefragte Meinungen anderer sind mir grundsätzlich egal. Ich verlass mich oft auf mein Gefühl. Wenn SM wieder mal übers Ziel hinaus schießt, werd ich da auch sehr deutlich.

Introvertiert oder extrovertiert? Tjaa 😅 Unsere Tochter fremdelt extrem seit sie 4 Monate alt ist.(jetzt ist sie 9 monate.) Eine Betreuung ist nur durch mich oder meinen Mann möglich. Irgendwann wird sich das geben, dann wird sich zeigen ob sie eher nach mama oder papa kommt.

Ich bin schon eher spontan würd ich sagen, wenn was kurzfristig auf schläfchenzeit fällt, kommt eben die trage mit. Urlaub will ich allerdings mit einem so kleinen Kind nicht mehr machen. Für denselben tagesablauf wie zuhause viel Geld ausgeben, dafür bin ich ehrlich gesagt zu geizig. Aber wir machen sehr viele Tagesausflüge, das find ich toll, Streichelzoo, wandern, etc.


Traditionen, ja den Heiligabend verbringen wir traditionell bei meinen Eltern, war immer so und hat sich jetzt mit Kind nicht geändert.
Meine SM würde drauf bestehen, dass wir jeden Sonntag kommen, da sind wir raus.

Ich glaub ich hab alles 😊

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Seid ihr mit eurem Baby/Kleinkind zu diesen Kursen gegangen? Also damit das Kind schneller lernt zu Laufen, zu Schwimmen, usw.? Und wenn nein: Was habt ihr stattdessen getan?

=> Nein, unsere Tochter kann die Dinge ruhig in ihrem Tempo lernen. Wir haben sie einfach die Wohnung erkunden lassen, am normalen Leben teilnehmen. Hat auch so früh das Laufen gelernt. Schwimmen werden wir ihr selbst irgendwann beibringen.

Habt ihr auch schon gegen die Meinungen anderer gehandelt? z.B. wenn Mütter/Väter meinten "So wäre das besser fürs Kind und euch" obwohl ihr ganz anderer Meinung wart?

=> Klar. Zum Beispiel haben wir sie nicht mit ihrem ersten Geburtstag in die Krippe gesteckt, wozu man mich hier im Forum drängen wollte.
=> Wenn uns eine qualifizierte Person oder jemand, den wir anderweitig schätzen einen Ratschlag gibt, dann überdenken wir den, informieren uns und gucken, ob das wirklich auf uns zutrifft. Wir würden nie blind irgendwelchen anderen Meinungen folgen. Genauso wenig sperren wir uns stumpf gegen alles, worauf wir nicht selbst kommen.
=> Stillen nach Bedarf war auch so ein Ding. Uns war das total wichtig, letztendlich hat es uns, vor allem mich, total belastet, weil ich anfangs alle halbe Stunde ein Kind an der Brust hatte. Hab mit meiner Schwiegermutter darüber geredet, die uns Tipps gegeben hat, wie man herausfinden kann, ob der Bedarf gerade wirklich die Brust ist. Das hat funktioniert und innerhalb kürzester Zeit hatte unsere Tochter einen für uns entspannten Rhythmus von ca. 3 h.

Und habt ihr eher introvertierte oder extrovertierte Kinder? Und wie geht ihr damit um? Seid ihr selber eher ruhig und gemütlich (feste Planung) oder mögt ihr es gerne viel zu reisen/Dinge zu unternehmen (Spontanität)?

=> Bislang (sie ist erst 15 Monate) ist sie eher extrovertiert.
=> Wir lassen sie, versuchen natürlich, ihr eine gewisse Vorsicht gegenüber Fremden, Respekt, diese Dinge. Ich finde nicht, dass man da großartig Einfluss nehmen muss.
=> Wir selbst sind eher extrovertiert. Wir bewegen uns irgendwo in der Mitte zwischen Planen und Spontan Sein. Das kommt auf die Situation an.

Brecht ihr Traditionen auf und macht sie anders als eure Eltern/euer Umfeld? Und wenn ja: Wie wirkt ihr dem entgegen?
=> Wir brechen nicht mit Traditionen, wir entwickeln als Familie eigene Traditionen. Die meisten davon knüpfen in irgendeiner Form an Traditionen aus einer unserer Familien an. Ich empfinde es nicht als Brechen mit meiner Familientradition, wenn wir etwas von meinem Mann übernehmen, oder aus zwei Traditionen etwas Neues schaffen. So viel bilden unsere Familien sich auch nicht auf ihre Traditionen ein.
=> Was soll man da entgegenwirken? Die Frage verstehe ich nicht.

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"Zum Beispiel haben wir sie nicht mit ihrem ersten Geburtstag in die Krippe gesteckt, wozu man mich hier im Forum drängen wollte."

Wie muss ich mir das vorstellen? Fühlst du dich von den Kommentaren hier im Forum dazu gedrängt, etwas zu tun?

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Nicht in den klassischen "Krippe oder Tagesmutter"-Threads, die hier regelmäßig kommen.
Wenn andere Eltern glücklich mit ihrer Fremdbetreuung sind, dann juckt mich das für unser eigenes Leben nicht weiter. Ich finde, das muss jeder für sich entscheiden.

Aber einer meiner ersten Threads hier war die Frage, ob jemand Erfahrungen damit hat, im Studium ein Kind zu bekommen und zwar ohne längere Studienpause und ohne Fremdbetreuung. Wenn nicht, würden wir mit dem Kind bis nach dem Studium warten.
Wenn mir dann jemand sagt: "Nehmt eine Fremdbetreuung auf!" (O-Ton) Und, dass ich nur dann ein Kind bekommen soll, wenn ich meine Meinung zur Fremdbetreuung änder, dann ist das für mich jemanden unter Druck setzen.

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Mir ist kein einzelner Strom aufgefallen, gegen den ich hätte schwimmen können, es gibt doch immer verschiedene Strömungen, von denen einem die eine besser gefällt als die anderen.

Ich bin nicht so der Gruppen-Typ. Mit dem Sohn1 war ich trotzdem in einem "Mutter-Kind-Café" bis der Bub fragte, ob ich nicht allein hingehen könnte. Er ist halt auch nicht so gesellig. Wir waren im Wald, einkaufen, auf Spielplätzen, wir haben viel vorgelesen, gemalt, gebastelt... er hat früh gesprochen und ist spät gelaufen. Ich glaube eh nicht, dass man das groß beeinflussen kann.
Seine Brüder haben lieber rumgetobt, sind geklettert und gerannt und hielten erst mal wenig vom lesen, malen etc.

Ja, ich glaube schon, dass wir ganz gut im Gefühl hatten, was zu unseren Kindern passt und was nicht, da habe ich sicher nicht auf jeden Rat gehört.

Ich bin jetzt nicht großartig rebellisch, aber wenn mir was unsinnig erscheint, mach ich es halt nicht.
Wir bestrafen nicht, wir sind nicht aus Prinzip konsequent, da, wo es uns wichtig ist, aber schon.
Sie sind jetzt zwischen 14 und 22.

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Hallo,

wir leben ja zum Glück in einer Welt, in der man sich gut informieren und dann das herauspicken kann, was gut zu einem passt. Daher habe ich natürlich Dinge anders gehandhabt als andere und ich handhabe viele Dinge anders als meine Eltern.

Ich bin nicht zu bestimmten Kursen gegangen. Schon gar nicht, damit die Kinder besonders früh lernen. Meine Kinder haben beide früh gesprochen, sind altersgerecht bzw. früh gelaufen und das ganz ohne Kurse. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Ich kenne Kinder, die sind "erst" mit 18 Monaten + gelaufen und da hat nichts geholfen - außer Geduld.

Wir waren einfach draußen in der Natur unterwegs, aber nicht gezwungenermaßen, sondern weil es zu uns passt. Mit dem Kleinen war ich in der Krabbelgruppe des Kindergartens, damit er die Einrichtung etwas besser kennenlernt. Der Austausch mit den anderen Müttern war oft anstrengend, aber er war immer sehr gerne dort.

Ich bin nicht so der gesellige Typ. Ich bin gerne für mich und nicht spontan. Mein Großer ist eher introvertiert, aber nicht übermäßig, der Kleine ist extrovertiert und sucht gerne die Nähe anderer Menschen. Ich bin sehr strukturiert und ordentlich, bei meinen Kindern schwankt das und es kommt sehr auf den Bereich an.

Insgesamt würde ich sagen, dass wir vor allem im Baby- und Kleinkindalter einiges anders gehandhabt haben als unser Umfeld, aber es hat einfach zu uns gepasst. Mit der Zeit hat sich das relativiert. Ich sehe manches entspannter als andere, dafür ist mir manches wichtig, worauf andere keinen Wert legen. Ich behaupte einfach mal, dass meine Kinder ganz gut geraten sind. Manches davon ist Erziehung, manches aber einfach auch Charaktersache.

Verteidigen musste ich meine Entscheidungen vor allem innerhalb der Familie. Freunde sucht man sich aus.

LG