Hallo,
eigentlich komme ich gut damit zurecht, viel alleine zu sein. Aber inzwischen ist es zu viel und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Ich habe drei Kinder (7 Jahre, 5 Jahre, 9 Monate) und mein komplettes Leben wird natürlich von ihnen bestimmt. Was ja klar ist und eigentlich auch völlig in Ordnung. Aber ich weiß nicht, wann ich mich zuletzt mit einer erwachsenen Person, die nicht mein Mann ist, länger als 5 Minuten unterhalten habe.
Ich habe hier niemanden. Keine Familie, nur mein Mann und ich und die drei Kinder. Kind 1 geht natürlich zur Schule (ich muss bringen und holen), Kind 2 ist im Kindergarten (natürlich auch bringen und holen), Kind 3 ist zuhause. Das große Kind braucht viel Unterstützung bei den Hausaufgaben, hat Schwierigkeiten mit dem Rechnen. Und dann noch die drei Hobbys der beiden Großen. Ich bin also den ganzen Tag mit Bringen, Holen, Schulaufgabenbetreuung, Nahrungsversorgung, Babybespaßung und Baby-ins-Bett bringen beschäftigt. Und der Tag muss gut strukturiert sein, sonst läuft es nicht.
Freunde habe ich hier keine. Wir sind in diesem Ort gezogen, als Kind 2 ein Baby war. Ich kenne natürlich andere Mütter, aber wenn sie ältere Kinder haben, dann arbeiten sie. Mütter mit Kindern im ähnlichen Alter kenne ich keine.
Vormittags kann ich eigentlich nicht wirklich was unternehmen, weil das Baby da meistens lange schläft und das muss auch so sein, denn nachmittags klappt das oft nicht, da ist zu viel los.
Am Wochenende stehen dann auch immer irgendwelche Dinge an... Was unter der Woche im Haushalt liegen geblieben ist, Wocheneinkauf, Schwimmen üben mit den beiden Großen, solche Dinge. Es ist immer irgendwas.
Ich habe also nie Zeit, in der ich mal alleine aus dem Haus könnte. Ich bin gefühlt sehr oft am Hetzen. Und immer alleine.
Und langsam geht mir das sehr an die Substanz, ich möchte etwas ändern. Aber wie?
Einsam als Mutter
Gibt es irgendeine Eltern-Kind Gruppe zu der du mit dem Baby vormittags hingehen könntest? Ich denke über das jüngste Kind könntest du am einfachsten andere Mütter kennenlernen, die auch noch zu Hause sind.
Was ist mit Kindergartenmüttern deines 5jährigen?
lade doch beim nächsten Playdate einfach die Mutter mit auf einen Kaffee ein.
Man kann Freundschaften auch auf Distanz pflegen. Ich skype zum Beispiel regelmäßig mit Freunden, die nicht in der Nähe wohnen.
Ich glaube, es ist gar nicht so sehr, dass ich niemanden kenne. Ich kenne andere Mütter, aber ich habe keine Zeit, mich zu unterhalten. Oder unsere Alltage sind nicht kompatibel.
Es gibt eine Babygruppe, die ist nachmittags. Da kann ich nicht hin. Und eine Gruppe für Ü1-jähige, ich weiß nicht, ob wir da schon einen Platz bekämen, ich werde aber mal fragen. Aber das Baby braucht auch vormittags noch eine längere Schlafenszeit, denn sonst kommen wir nicht durch den Tag.
Das Mittelkind hat viele Freunde mit sehr netten Müttern. Aber die arbeiten nachmittags meistens, wenn hier Kinder zu Besuch sind, dann nehme ich sie eigentlich gleich vom Kindergarten mit und sie werden hier nur abgeholt.
Und was ist am Wochenende?
Kann nicht dein Mann am Wochenende mal für 2 Stunden die Kinderbetreuung übernehmen, damit du dich mal mit einer der netten Kiga-Mütter auf einen Kaffee treffen kannst - so ganz ohne Kinder?
Da das Baby so viel schläft (vormittags) wird eine Krabbelgruppe ja nichts sein. Wie wäre es mit der App Momunity? Oder der Seite Beste-Freundin-gesucht? Klingt blöd, aber darüber kann man gut Leute kennenlernen und eben auch Mütter, die daheim sind.
Danke dir. Ich schaue mir die Apps mal an. Aber ich glaube, mein Hauptproblem ist, dass in meinen Alltag einfach keine Kontakte mehr passen. Vielleicht... jedenfalls scheint es so zu sein. Ich weiß es nicht. Denn ich habe mich gerade gefragt, wie eine App helfen könnte und ich glaube, es sind nicht mangelnde Kontakte, es sind mangelnde Möglichkeiten, in Kontakt zu treten, die mich vereinsamen lassen. Ich habe schlicht keine Zeit.
Vielleicht reicht es ja auch erstmal, einen Kontakt per Chat zu pflegen/aufzubauen und sich austauschen zu können. Es klingt, als wärst du den ganzen Tag "nur" mit deinen Kindern zusammen und würdest Erwachsene höchstens bei den Übergaben sehen, mir würde da der Austausch fehlen.
Ich bin grad hochschwanger und hab über "Coella" eine Frau kennengelernt, die fast den gleichen Entbindungstermin hatte wie ich (ihr Baby ist am Wochenende gekommen, auf meins warte ich noch 😁) und es tat soooo gut, mit Jemandem zu schreiben, der einfach zu 100% nachvollziehen kann, wie man sich grad fühlt. Da beide hochschwanger (und knapp eine Stunde auseinander wohnen) ist unser Kontakt bisher auch nur über WhatsApp gelaufen, aber ich freue mich riesig, wenn wir uns mal treffen können. Wenn die Chemie dann passt, super, wenn nicht, schade, aber für diese so emotionale Zeit konnten wir trotzdem füreinander da sein.
Ich glaube, so einen "Jemand" brauchst du auch. Muss ja nicht gleich die beste Freundin sein und auch kein fixes Treffen die Woche, das könnte auch eher Druck auslösen, einfach mal die Möglichkeit haben, sich auszukotzen oder im Gegenteil, mal über was anderes als Haushalt und Kids quatschen.
Also der Alltag bei meinen Eltern sah mit mir damals nicht anders aus und ich bin Einzelkind... aber die Erziehung dreier Kinder verdient meinen Respekt und ist ohne Frage hart..Meine Eltern haben unter der Woche gearbeitet und sich um meine Dinge gekümmert und am Wochenende stand genauso Einkauf, Haushalt etc. an. Es gab aber trotzdem Abende, an denen sie sich mit Freunden verabredet haben oder etwas unternommen haben. Im Notfall gibts auch Babysitter, damit du und dein Mann für ein paar Stunden Zeit für euch habt. Du hast in den 4-5 Jahren seit dem ihr umgezogen seid keine Nachbarn, Mütter der Schul-/Kindergartenkameraden kennengelernt? Dein Mann hat doch bestimmt auf der Arbeit auch Kollegen mit Familie mit denen ihr euch wenn die Kids schlafen einen schönen Abend machen könnt? Vllt kann dein Mann dir auch was im Haushalt helfen damit nicht alles am Wochenende hängen bleibt? Und wenn es mal nicht pikobello sauber ist, na und? Ihr habt 3 Kinder, da kann auch mal was liegen bleiben..da wäre mir Zeit für mich und meine Gesundheit wichtiger bevor mir alles übern Kopf steigt.
Ich weiß sehr, sehr gut was du meinst mir ging es nicht anders ,ständig beschäftigt oder in Eile durch die Kinder zwar nie alleine aber trotzdem einsam . Mit dem kleinen kannst du Gruppen besuchen die Wahrscheinlichkeit Gleichgesinnte zu treffen mit denen es kompatibel passt ist jedoch eher gering dort trifft man überwiegend auf Mütter die ihr erstes oder maximal zweites Kind haben . Deren Tagesablauf ist noch ein ganz anderer während du noch zwei ältere Kinder die dich am Nachmittag fordern . Für weitere extra Treffen vormittags kommt man da zeitlich schnell ins Rudern weil einfach viel liegen bleibt wozu du Nachmittags wenn die großen Kinder da sind nicht mehr kommst . Ich kenne auch viele Mütter aber alle Kontakte sind eher flüchtig, wie du schon sagst viele mit älteren Kindern arbeiten und haben wenig Zeit man sieht sich nur auf dem Sprung und die mit den kleinen Kindern sind anders beschäftigt = anderer Tagesablauf . Wochenende ist für die meisten Familienzeit samstags wird alles erledigt was liegen geblieben ist und Sonntags wird Zeit als Familie verbracht Ausflüge , Besuch bei den Großeltern etc. . Die Wochenenden werden bei dir mit 3 Kindern und deren Hobbies in den nächsten Jahren zunehmend mehr gefüllt sein . Wenn dein kleinstes Kind in die Kita geht wirst du vormittags wieder etwas mehr Zeit für dich haben die du durch ein Hobby oder einen Job füllen kannst nachmittags wird es noch einige Zeit so weitergehen mit Hausaufgaben , Hobbies der Kinder , Bring und Abholdiensten und Arztterminen . Wenn das kleinste Kind in der Schule und die anderen beiden durch die Grundschule sind wird deine Zeit mehr denn dann sind die großen schon so selbstständig das es leichter wird und du nicht mehr alles organisieren und koordinieren musst und bei den Hausaufgaben daneben sitzen musst . Für mich war das die Zeit wieder mehr zu arbeiten und mich aus der Mamispirale raus zu kämpfen . Jetzt etwas ändern da wüsste ich ehrlich gesagt nicht was ich dir raten soll außer dich abends vielleicht doch mal aufzuraffen und einem Hobby nachzugehen wo du unter Leute kommst
Wahnsinn, vielen Dank für deine Antwort! Du beschreibst das Problem perfekt. Die anderen Antworten haben mich teileweise total verunsichert gestern, ich habe echt überlegt, ob ich mir ein Problem mache, wo gar keins sein müsste oder ob mit meiner Wahrnehmung was nicht stimmt. Aber du beschreibst genau das, womit ich auch Schwierigkeiten habe.
Man kann noch irgendwie was reinquetschen, aber genau, dann kommt man ins Rudern. Und so Tipps wie Haushalt liegen lassen, flexibler werden, usw, das ist total nett gemeint und ich verstehe das grundsätzlich, aber es ist doch eh schon total schwierig, überhaupt mit allem Notwendigen (also wirklich nur das Wichtigste) hinterherzukommen.
Und genau, die Tagesabläufe passen nicht. Mit den Müttern von nur größeren Kindern nicht und mit den Müttern von nur kleineren, wenigeren Kindern auch nicht und andere kenne ich nicht.
Momentan seid ihr in der Rushhour des Lebens. Ich würde mir noch ein wenig Zeit geben bis die Stillerei erledigt ist.
Plant doch Mal ein kleines Event im neuen Jahr. Ladet die Familien der Freunde eurer Kinder zum zwanglosen Beisammensein ein. Grillwurst und Bier oder Meujahrsumtrunk. 2 h Dauer als überschaubarer Zeitrahmen. Die meisten Eltern haben keine Ressourcen mehr für Abendliche Treffen ohne Kids. Daher Mal die Familien einladen und schauen ob sich was ergibt. Was hast du früher gerne gemacht? Sport, Singen, Tanzen
.
Danke, ja, das klingt nach einer guten Idee. Da sind wir wieder beim unfertigen Haus, was mir nach inzwischen ja fast fünf Jahren echt total unangenehm ist und mich total stört, so will ich eigentlich nicht gerne einladen. Aber weiter oben hat jemand geschrieben, dass ich perfektionistisch zu sein scheine und das stimmt wahrscheinlich, also sollte ich da vielleicht einfach drüber stehen 🙈
Versuche doch Mamas mal mit einzuladen nachmittags, wenn Freundekinder zu Besuch sind. Bevorzugt Mamas, die selbst mehrere Kinder haben.
Und einfach mal länger Smalltalk machen in Kita und Schule auch wenn schon wieder die nächste Aufgabe ruft. Meist bleibt es doch bei 5 Minuten Unterhaltung, da kann die nächste Aufgabe doch warten. Und auch dadurch kann sich was ergeben oder man freut sich kurz über den kurzen Austausch.
Was ist aus deinen Freundinnen von früher geworden? Ist bissel aus der Mode gekommen, aber ich habe sehr gerne telefoniert wenn ich mit Baby spazieren war.
Das klingt wirklich blöd :(
Ich hab erst ein Kind und zwar Familie in der Nähe (40km ca), aber eben auch Freunde und das finde ich sehr wichtig.
Geht ihr nachmittags zum Spielplatz? Hier trifft man immer die üblichen 😁 da tut es manchmal echt gut, zu plaudern und die Kids sind dabei.
Ansonsten - kannst du nicht wenigstens einen Abend (!) in der Woche alleine raus? Zu einem Kurs oder so? Das sollte ja umsetzbar sein. Ich gehe einmal die Woche zum Sport, das ist auch öfter mal schwierig mit meinem Mann (weil natürlich just da Überstunden anfallen, Stau ist, etc), aber da bin ich sehr eisern. Motte kann ich im Notfall aber immer mit nehmen, ist mit der Trainerin geklärt 😅 aber allein diese Stunde (selbst mit Kind) und smalltalk mit anderen Menschen tut richtig gut.
Ich denke, auch mit 3 Kindern sollte es irgendwie möglich sein! Kontakte kann man ja auch mal online knüpfen und dann auch treffen.
Eine Freundin von mir postet ab und zu in ihrem WA Status, ob jmd spazieren geht und sie ging (weil sie über Umwege die Nummer hatte) irgendwann mit der Tante meines Mannes 😂 spazieren. Hat halt zufällig gepasst von der Zeit (die Tante hat einen Hund) und Joa. So kommt man auch mal ungewöhnlich in Kontakt.
Also es gibt Mittel und Wege, man muss nur kreativ sein :)