Wäre wohl besser nicht Mutter geworden

Hallo zusammen, die Überschrift klingt schonmal fies ich weiß aber ich schätze Mal, das es besser gewesen wäre, wenn ich nicht Mutter geworden wäre, da ich momentan einfach so unglücklich bin. Der Text ist wirr und lang, da ich keine Ordnung in meine Gedanken bekomme.

Nehmen wir Mal das Heute.
Ich sitze neben meinem Kind (7 Monate) und weiß nicht was ich mit ihm anfangen soll. Es ist so immobil, liegt also den ganzen Tag nur rum, brabbelt, lächelt, hat Hunger und kackt die Windeln voll. So süß wie das lächeln und das gebrabbel auch ist, ich kann es mir nicht den ganzen Tag angucken, sondern bin schon nach einer halben Stunde gelangweilt und genervt, sobald es lauter wird, ich mag auch nicht die ganze Zeit mitbrabbeln oder erzählen oder singen. Mich entfernen wenn's beschäftigt ist, geht aber auch nicht. Also sitze ich meist doof daneben und schaue zu.
Ich beneide meinen Freund, dass er arbeiten gehen kann und Mal was anderes sieht und hört als immer nur Baby hier Baby da. Mir fällt die Decke auf den Kopf, dabei war ich grade mehrere Tage mit dem Kind bei meinen Eltern, die es mir wirklich oft abgenommen haben bzw. es wirklich oft und viel bespaßt haben.
Ich gehe 2 Mal die Woche zu Kursen, damit ich wenigstens etwas raus komme aber auch dort trifft man nur Mamas. Anderweitig habe ich in meinem Wohnort keine Kontakte, da der Aufenthalt hier eigentlich zeitlich begrenzt war, tja, dann kam Corona und dann wurde ich ungeplant Schwanger. Ich habe mich lange schwer damit getan und tue es immer noch.
Ich schätze es liegt auch an mir und meiner negativen Einstellung, nur weiß ich grade auch nicht, wie ich gegensteuern soll. Wenn mein Freund ankommt und meint es sei doch alles gut und wir hätten doch alles (bald ein Haus, Kind gesund, etc) und ich sollte doch Mal positiv denken, könnte ich ihm direkt den Kopf abreißen, obwohl er im Grunde ja Recht hat.

Ich möchte Mal wieder ein Gespräch führen, wo es nicht ums Kind geht.
Ich will wieder arbeiten gehen und mich mit anderen Leuten und deren Problemen rumschlagen und nicht zu Hause hocken und Baby hüten.
Manchmal wünschte ich, das ich kein Kind hätte, dann wäre alles wieder wie vorher und ich könnte wieder die Dinge tun, die ich früher gerne gemacht habe.
Die Elternzeit vorzeitig beenden und wieder arbeiten gehen funktioniert auch nicht, da es aktuell keine Plätze gibt und meinen Freund zu Hause lassen, ist finanziell nicht drin.

Wenn er sich ums Kind kümmert komme ich auch nicht zur Ruhe, stehe ich durch das Stillen doch immer irgendwie auf Abruf. Abpumpen klappt zur Zeit leider gar nicht und Pre Milch wird nicht akzeptiert. Schläft sie und ich hätte Zeit für mich, sitze ich antriebslos herum und weiß nichts mit mir anzufangen.
Auch mit der Beikosteinführung läuft es eher schleppend bis gar nicht, da ich es nicht gebacken bekomme, mich mit dem Kind hinzusetzen und es zu füttern, egal ob nun BLW oder Brei. Ich tue mich so schwer damit, den Kram vorzubereiten und auf die Sauerei hinterher hab ich noch weniger Lust.

Ich mag mir momentan nichtmal mehr selbst zuhören oder mich anschauen, weil mir meine Laune so auf den Keks geht. Ich komm da aber nicht mehr raus, müsste es aber dringend, immerhin ist da ein Kind, das bespaßt und geliebt werden will.
Ich bin oft den Tränen nahe und habe dann ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so hängen lassen.
Habt ihr vielleicht Vorschläge wie ich mich wieder aufraffen kann?

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"Wenn mein Freund ankommt und meint es sei doch alles gut und wir hätten doch alles (bald ein Haus, Kind gesund, etc) und ich sollte doch Mal positiv denken, könnte ich ihm direkt den Kopf abreißen,"

Das kann ich voll verstehen.
Zu mindest aus diesen kurzen Zeilen.

Etwas scheint nämlich wirklich zu fehlen und das ist viel
- Wertschätzung
- dich ernst nehmen
- deine Gefühle ernst nehmen

Rational betrachtet, mag es ja stimmen, was er sagt.
Wenn du es nicht so fühlst, brauchst du evtl. eine Umarmung oder ein "ja, die Situation IST schwierig" "ich stehe dir bei, damit WIR das schaffen"


Was sagen Ärzte und Hebamme?
Hormone
Eisenwerte
Vitamin Mangel
Wochenbettdepression
hohe Ansprüche von außen (Vergleiche, Mütter müssen aber, etc.) können stressen und die Laune runter ziehen.

Gibt es Freunde ohne Kind?

Ja, ich habe Mütter getroffen. Aber ich habe mit Kind bewusst auch Menschen ohne Kind getroffen. Also mein Kind war dabei, weil keine andere Möglichkeit; aber z.B. kinderlose Freundinnen habe ich weiterhin getroffen.
Später auf dem Spielplatz. Ansonsten Babydecke mitgenommen oder sie kamen zu mir.

Mit Müttern habe ich mich z.T. über Gott und die Welt unterhalten. Physik, Politik, was auch immer. Babythemen ja auch. Aber NICHT NUR.


Das mit dem Antriebslos würde ich mal ärztlich klären lassen.
Ansonsten ein bisschen vorplanen. Also überlegen, was dir in der Zeit gut tut. Etwas, das du nicht stunden vorher vorbereiten musst und dann darauf angewiesen bist, dass es klappt.
Sondern ein Hobby, das ruckzuck aufgebaut ist und ruckzuck unterbrochen werden kann. (Eine Freundin ist in der Babyzeit von Acrylfarben auf ungiftige Wachsmalstifte umgestiegen).
Wann immer sie unerwartet plötzlich Zeit hatte, hat sie aufgeatmet und damit gemalt. Es war griffbereit.

Am anstrengsten finde ich, wenn ich plötzlich Zeit habe und dann noch keine Idee.
oder wenn ich etwas vorbereite und dann klappt es genau dann nicht.
Mir hilft da ähnlich wie bei der Freundin: ein paar Ideen griffbereit haben - und wenn es passt, mach ich was davon. und wenn es nicht passt, dann halt nicht.

Wie ist dein Nachtschlaf?
Menge ist das eine. Ist die Qualität gut? Schlafmangel kann Folter sein und Energie rauben.

1

Liebe TE,

ich kann dich gut verstehen. Wie lange hast du denn noch Elternzeit? Ich würde mal versuchen nicht nur irgendwelche Baby oder Kinderkurse zu besuchen, sondern mal etwas anderes, was nicht mit Kindern zu tun hat. Kuck mal auf die Seiten der Volkshochschule.

LG Hinzwife

3

Wie lange geht denn deine Elternzeit noch? Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass es nur noch ein begrenzter Zeitraum ist.

Was heißt denn "ist finanziell nicht drinnen" ? Man sagt das immer so leicht, aber würdet ihr nicht ein paar Monate über die Runden kommen, wenn er zu Hause wäre? Dann gäbe es halt andere Abstriche, Urlaub, Discounter, andere Kreditraten etc. Hat halt alles einen Preis und man muss sich fragen, ob man bereit ist, ihn zu bezahlen. Oder ob es doch nicht so schlimm ist. Das wäre ja auch eine Erkenntnis.

Ansonsten sind Babys halt auch irgendwie ein bisschen langweilig in dem Alter. Das ändert sich aber auch.

7

Zum Glück nur noch bis Ende Februar aber es zieht sich wie Kaugummi.
Danach hat er drei Monate, das ist das absolute Maximum. Mehr ist finanziell nicht drin, er verdient mal eben das dreifache und der Kredit fürs Haus will bezahlt werden, genauso wie Miete und Auto etc. das ist mit meinem Gehalt absolut nicht machbar. Es ist eher so, dass ich noch Geld mitbringen muss, damit ich arbeiten gehen kann (erstmal 70%). Kostengünstiger ist, wenn ich einfach zu Hause bliebe.
Wir haben ein kleines Polster aber das schmilzt schon in seiner EZ und der Rest ist fürs Haus, falls da noch ungeplante Kosten auf uns zukommen sollten.

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Aber wer sagt denn, dass du den ganzen Tag neben dem Baby hocken musst und dir sein Gebrabbel anhören musst?

Klar, das macht man auch mal zwischendurch, aber die ganze Zeit wäre mir da auch langweilig geworden. Ich hab nebenbei alles nötige im Haushalt gemacht, hab mir über Facebook eine "Leidensgenossin" gesucht (auch in der Coronazeit) und wir haben uns erst nur zum Spazieren und Quatschen getroffen, später auch gegenseitig besucht. Natürlich haben wir uns auch über unsere Kinder ausgetauscht, aber auch über andere Dinge.

Besuche mit deinem Baby doch irgendwelche Leute. Familie, Verwandte, Freunde whatever - man kann ja über vieles reden.

Ich stille auch, bin aber trotzdem nach 3 Monaten zur Rückbildung abends und hab mich auch mal mit Freundinnen zum Pizza essen getroffen. Hab dann entweder abgepumpt oder mein Mann hat mal ne Pre-Milch gemacht. Wenn du von zuhause wg des Stillens nicht gut wegkannst, lad dir Besuch ein. Macht mal einen Filmabend (stillen kann man währendessen) oder einen Spieleabend.

Zu den Dingen mit dem Füttern bzw. Essen vorbereiten muss man sich halt aufraffen. Wenn dir es zu aufwendig ist, dann spricht doch auch nichts gegen Gläschen. Davon geht die Welt nicht unter. Ich hab z.B. wenn ich für uns Nudeln oder Kartoffeln gekocht habe, ein paar Blumenkohlröschen oder gestiftelte Möhre mit ins Kochwasser getan und Junior hat dann drauf rumgekaut. Gegen Sauerei ist zwar noch kein Kraut gewachsen, sie sollen ja auch ein bisschen selbst probieren, aber auch da gibt es Hilfsmitttel. Wachstuchtischdecke unter den Essplatz, dann ist der Boden nicht so eingesaut. Tellerchen auf ein Tablett stellen, dann musst du die Nudeln nicht überall einsammeln.

Du liest dich auch wirklich sehr gefrustet. Schau auf jedenfall, dass du viel frische Luft tankst und dir selber immer wieder mal was Schönes gönnst. Wenn du früh wieder anfangen willst du zu arbeiten, ist die Zeit doch gar nicht mehr so lang, oder?

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Hallo,

es ist völlig normal und verständlich, dass man auch als Mutter mal etwas Anderes sehen und hören möchte als 24 Stunden News aus dem "Baby-Universum".

Der Vorschlag mit dem Kurs/Hobby für Dich ist eine Möglichkeit, wie ist es denn mit Freund*innen? Gibt es Jemanden, der/die halbwegs in der Nähe wohnt und mit dem/der Du Dich zumindest ein, zwei Mal pro Monat fest verabreden kannst für ein Treffen, wenn auch vielleicht mal mit und mal ohne Baby?

Das tut gut und wäre echt wichtig, auch, wenn die räumliche Entfernung etwas größer ist. Auf diese Treffen habe ich mich quasi immer schon eine Woche im Voraus gefreut; in meiner ersten Elternzeit fiel mir teilweise auch echt die Decke auf den Kopf. Alternativ habe ich geschaut, mir auch mit Baby immer mal konkret etwas vorzunehmen wie z.B. einen Stadtbummel o.ä. .

Wichtig ist auch, sich bewusst etwas Gutes zu tun, z.B., wenn Dein Baby tagsüber schläft, Dich mit einem Kaffee/Kakao/o.ä. auf's Sofa zu kuscheln und ein spannendes Buch zu lesen oder Dich mit einem/r Freund*in zum Telefonieren zu verabreden. Oder mal in Ruhe zu baden, wenn Dein Freund zu Hause ist. Mal allein durch die Stadt zu bummeln. Dich mit Deinem Freund zu einem netten Abendessen, wenn auch zu Hause, falls kein Babysitter möglich ist, zu verabreden.

Jedenfalls denke ich so "aus der Ferne" nicht, dass Du keine gute Mutter bist. Die Sauerei anfangs mit der Beikost fand ich auch nervig ;-) und es ist mir- so sehr ich meine Kinder liebe- von Anfang an wichtig, regelmäßig Zeit für mich zu haben. Und zwar schon, seit unser ältestes Kind so alt war wie Deins jetzt.

Viele Grüße!

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Hallihallo,

Du bist keine schlechte Mama. Mir ging's genauso. Ich habe mich in meinem ganzen Leben nie so gelangweilt und habe total viel TV geschaut. So ein Baby ist nun einmal totlangweilig. Die machen einfach nix. Als mein Sohn 15 Monate alt war , habe ich mir eine Bergkarte/Saisonkarte gekauft und wir sind dann fast täglich mit der Gondel auf den Berg gefahren. Diesen Babykursen konnte ich auch nix abgewinnen. Jede Mama mit Spucktuch und Fläschchen und natürlich nur Babythemen. Sicher kann man spazieren gehen oder in den Zoo, aber davon bekommen die Kleinen einfach nix mit. Ich kann dir nur sagen, halte durchm es wird besser. Ab 1 Jahr ca geht es bergauf und man würde sich manchmal die ruhigere Zeit wieder zurück wünschen. Das hilft dir jetzt nicht viel, aber glaube es mir. Es geht so unglaublich vielen Mamas so

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Dein Baby bleibt ja nicht mehr lange so immobil. Bald kann es krabbeln und dann schon bald laufen. Dann wirds spannender und du bist auch wieder mehr gefordert.

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Wie du an den anderen Antworten merkst, du bist nicht allein. Es gibt Menschen, die in der Elternrolle absolut aufgehen, aber für erwachsene Menschen ist es einfach nicht spannend, 300 mal den Ball zu rollen, während Wiederholungen für Kinder sehr wichtig sind. Würdest du das hochspannend finden, würde ich mir mehr Sorgen um dich machen. 😉

Auch Diejenigen, die in der Rolle aufgehen, suchen sich Beschäftigungen mit Baby, die ihnen gefallen. Egal, ob es "Babykram" ist oder anderes, wo sie das Baby dann einfach mitnehmen.

Unsere Große ließ sich zum Beispiel super wenig ablegen, hat unheimlich viel Nähe gebraucht. Da hat ein Tragetuch geholfen, sodass mal die Hände frei waren und die Babybjörn-Wippe war unsere Rettung. Die hab ich einfach auf die Arbeitsfläche oder .. gestellt und konnte abwaschen oder kochen oder Wäsche aufhängen und Mini war zufrieden, dass sie was sehen und sich selbst etwas anschaukeln konnte. Als sie älter war, half es sie "einzubinden" in die Tätigkeiten. Beim Wäsche aufhängen hat sie währenddessen Papas Sockenschublade ausgeräumt (besser als die nassen Sachen 😄) und später die Sachen angereicht vom Wäschekorb. Beim Putzen einen eigenen Lappen in die Hand bekommen. Beim Schnippeln eine Banane zum Schälen, Kartoffeln zum waschen..
Die Mobilität wird bei euch jetzt auch immer mehr und damit sinkt bestimmt auch die Langeweile!

Und wenn du nicht weggehen "darfst", wenn Mini auf der Decke spielt, such dir etwas, was du daneben machen kannst. Stricken, Basteln, Buch lesen, Puzzle, Podcast hören..?

Alles Gute und hab kein schlechtes Gefühl deswegen, wir haben die Minimenschen lieb, deshalb dürfen wir sie oder ihre (Nicht)Handlungen trotzdem nervig finden oder verfluchen. Sei gespannt auf die ersten klugen Sprüche, du wirst schwanken zwischen Lachanfällen und dem Wunsch, das Kind auf den Mond zu schießen. 😁

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Abstillen, Partner geht in Elternzeit, du gehst arbeiten. Das ist doch kein Leben, wenn es dich so fertig macht.