3 Kinder - Kann es klappen auch ohne familiäre Unterstützung (Oma/ Opa)? Erfahrungen gesucht…

Hallo,

wir wünschen uns grundsätzlich ein 3. Kind von Herzen. Allerdings merken wir auch, dass es mit 2 Kindern (1 und 3) jetzt schon manchmal anstrengend ist. Ständig ist eines krank und man muss sich Kindkrank melden… Außerdem gibt es immer weniger freie Zeiten, in denen beide Kinder schlafen und man den Haushalt erledigen kann etc.

Es gibt zwar Opa / Oma, aber diese fallen leider betreuungsmäßig raus: Sie nehmen die Kinder höchstens mal für 2 - 3 Stunden alle paar Monate mal im Notfall.

Gibt es hier 3-Kind-Familien? Was meint ihr? Kann der Alltag auch ohne familiäre Unterstützung klappen oder wird es zwangsläufig zu viel? Wie klappt das bei euch? Wird es mit steigendem Alter der Kinder eher einfacher oder schwieriger den Alltag zu managen?

Was müssen wir noch beachten, wenn es ums 3. Kind geht?

Liebe Grüße und danke schonmal für eure Erfahrungen!!

uors

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Wir haben drei Kinder und keinerlei familiäre Unterstützung. Ich kenne es also gar nicht anders. Es funktioniert, wir müssen allerdings die Kindergarten- und OGS-Betreuungszeiten voll ausnutzen, sonst ginge es nicht mit vollzeitnaher Berufstätigkeit. Unsere Kinder sind zum Glück alle unkompliziert, selten krank und im Umgang mit anderen sehr offen und beliebt. Wir haben mit den Betreuungseinrichtungen ein gutes Verhältnis, das Personal dort ist eben auch wichtige Bezugsperson der Kinder.
Als die Kinder kleiner waren, gab es mehr Krank-Tage, jetzt, wo sie größer sind, ist das Organisatorische deutlich mehr: die Kinder haben viele Nachmittags-Termine, zu denen sie gebracht werden müssen, Hausaufgaben, Freunde treffen, Hobbies,... andererseits wohnen wir auf dem Dorf, wo sie nachmittags auch viel alleine mit anderen Kindern draußen herumstromern können. Corona mit den unregelmäßigen Betreuungsmöglichkeiten hat uns allerdings echt an die Grenzen gebracht.

Es hängt also viel davon ab, wie ihr wohnt, welche Betreuungsmöglichkeiten ihr nutzen könnt, wie viel Selbständigkeit ihr euren Kindern zumuten könnt, wie viel Zeit ihr für euch selber braucht, wie gut eure Nerven sind, wie viel Geld ihr gegebenenfalls für anderweitige Betreuung erübrigen könnt, wie euer Haushalt organisiert ist, welche Hobbies und Interessen die Kinder entwickeln (die ihr fördern wollt), wie viel Zeit euch selber neben der Arbeit bleibt etc... nur weil es bei einer Familie funktioniert oder nicht funktioniert, muss das nichts für einen selber heißen. Ich kenne eine Familie mit vier Kindern, bei der beide Eltern ohne familiäre Unterstützung Vollzeit arbeiten. Diese Familie nutzt aber beispielsweise Medien deutlich mehr als wir, wo es pro Tag nur eine halbe Stunde Fernsehen gibt. Andere Familien kommen mit ein oder zwei Kindern in Teilzeit an ihre Grenzen. Das ist einfach sehr individuell und hängt von so vielen Faktoren ab, dass man da keine allgemeine Aussage zu treffen kann.

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Danke dir für die ausführliche Antwort und für einen kleinen Einblick in euren Alltag. :-) Es beruhigt mich schonmal etwas, dass du schreibst, dass die Kinder nun nicht mehr ganz so häufig krank sind. Ab welchem Alter wurde das ungefähr weniger?

Klar, Kindergarten und OGS-Zeiten würden wir definitiv auch voll in Anspruch nehmen, bzw. machen wir jetzt schon. Wenn die Kinder gesund sind, hätten wir daher tendenziell keine Probleme. Ich arbeite sowieso Teilzeit (3-Tage-Woche) und mein Mann möchte in Zukunft auch gerne seine Stunden reduzieren, so dass er dann auch nur eine 4-Tage-Woche hätte. Blieben also "nur" noch 2 Tage zur Überbrückung bei Kind-Krank. Finanziell ist es glücklicherweise trotzdem noch machbar.

Meine Bedenken kommen eher daher, dass wirklich alle 3-Kind-Familien, die wir kennen, auch richtig viel Großeltern-Unterstützung bekommen, die wir eben nicht haben...

Und vor dem Organisatorischen wie Freunde treffen, Hausaufgabenbetreuung usw. nachmittags, habe ich eher keine Angst. Das kriegen wir schon gestemmt. Es ist eher das Thema im Alltag, insb. vormittags ... wie lange dauert es immer drei Kinder fertig machen zu müssen (Wecken, Anziehen, Zähneputzen, Frühstücken, Toilettengang, bzw. neue Windel, Trotzanfälle zwischendurch) bevor man morgens überhaupt das Haus verlassen kann. Und wie ist das Abends? Die Kinder werden ja irgendwann auch nicht mehr um 19:30 Uhr im Bett liegen. Aber auf der anderen Seite beschäftigen sie sich dann vllt. auch mehr selbst und man kann währenddessen den Haushalt erledigen?? Fernsehen ist da auch keine Lösung für mich - eine halbe Stunde pro Tag, ok - aber mehr möchte ich wirklich nicht!

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Also ich brauche morgens alleine mit den 3 inklusive einiger Anziehdramen usw. sicher 2 Stunden. Und abends ja unsere gingen immer um 19:30 ins Bett aber die zwei grossen 8und 4 jetzt nicht mehr entsprechend ist oft 9 bis Ruhe ist.

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Das ist ja abhängig von vielen Dingen bei euch intern.
Wir haben "nur" ein Kind und haben, familiär bedingt, trotzdem sehr sehr wenig Zeit für uns als Paar. Das kratzt gerade momentan sehr, da auch die Belastung auf der Arbeit bei uns beiden phasenweise sehr hoch ist.
3 Kinder würden uns daher weit über unsere Belastungsgrenze(n) bringen.

Das kann bei anderen Familien aber natürlich wieder ganz anders aussehen.

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Hallo,
wir haben drei Kinder und keine regelmäßige Betreuung durch Großeltern
Ja, im Notfall schon, aber auch nur von meiner Seite. Mein Schwiegervater ist gestorben und meine Schwiegermutter dement und über 80
Meine Eltern wohnen 30 km entfernt, sind gesundheitlich eingeschränkt und mein Vater arbeitet noch Vollzeit. Es ist eher wenige Male im Jahr an denen sie die Kinder ein paar Stunden betreuen
Manchmal beneide ich andere Familien, bei denen Kinder ein Wochenende bei den Großeltern sind usw.
Da wir Schicht arbeiten, können wir nicht unsere Arbeitszeiten mit Kita und Schule abdecken, deshalb haben wir Babysitter. Ohne diese können wir nicht beide arbeiten. Das klappt überraschend gut, die Kinder lieben ihre Babysitter und ich freue mich das die Kontakt zu einer Altersgruppe haben, die sie sonst nicht kennen. Sind alles Studenten.
Die Babysitter springen auch Mal ein, wenn einer krank ist und die anderen sich langweilen oder wir zusammen weg gehen. Da wir ein Kind mit Pflegestufe haben, finanzieren wir die aber auch über die Pflegestufe
Trotzdem ist es schön, dass ab und zu jemand da ist der für die Kinder eine zusätzliche Bezugsperson ist.

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Das kommt drauf an wie organisiert du bist und was für ein Typ du bist . Wir haben mehr wie doppelt so viele in 1-3 Jahresabstand und hatten nie Omas , Putzhilfen oder sonst wen . Gut ich war auch lange nur zu Hause

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Ja, es geht, wenn man wichtige Eckpunkte beachtet. Wir hatten die letzten Jahre nur selten Unterstützung,da meine Eltern mittlerweile alt und selbst pflegebedürftig sind und Schwiegermutter noch nicht hier in der Nähe wohnte.
Mit steigendem Alter der Kinder wird es aus meiner Erfahrung zunächst nicht einfacher. Solange sie sich nicht selbstständig zu Hobbies, Freunden usw bewegen können, solltet ihr einkalkulieren, dass nachmittags Fahrdienste anfallen. Zumindest, wenn ihr auf sowas Wert legt. Manche Eltern schicken ihre Kinder ganztags in den Kindergarten und dann zu Schulzeiten in den Hort, die Kinder pflegen dort ihre Freundschaften und sind damit oft genauso zufrieden. Allerdings ist so ein langer Tag nicht für jedes Kind etwas. Ob eure das tolerieren, stellt sich wahrscheinlich erst später heraus.
Wenn man also Termine von Dreien zu organisieren und koordinieren hat,sollte ein Elternteil, oder noch besser beide, beruflich zurückstecken und Teilzeit arbeiten. Orga rund um Schulkinder ist zeitaufwendig und kräftezehrend, da sollten sich beide einbringen.
Haushalt muss sich ebenfalls geteilt werden. Ältere Kinder (so ab 6) können aber schon gut kleinere Aufgaben übernehmen.
Und: größerer Altersabstand bedeutet auch weniger Stress. Ältere Kinder sind eben verständiger und können besser mal warten. Sie brauchen keine Einschlafbegleitung mehr, keine Hilfe beim Anziehen,müssen nicht gewickelt werden - spart alles Zeit und Nerven.
Ich habe zwischen K1 und K2 5,5 Jahre,zwischen K2 und K3 3 Jahre, und zwischen K3 und K4 werden es 4,5 Jahre sein (ET im Februar).
Der Älteste ist dann 13 und macht schon jetzt seinen Kram nahezu komplett selbstständig (ausgenommen Punktspiele am WE und manchmal abendlichen Abholen bei Kumpels). Trotzdem werde ich nach 2 Jahren Elternzeit nur noch 50% arbeiten. Ich hatte bis zum BV fast Vollzeit gearbeitet, mit Home Office nachmittags und war nur noch am hetzen um alle Termine zu gewährleisten und saß dann abends noch am PC...irgendwann kroch ich völlig auf dem Zahnfleisch. Möchte ich so nicht mehr. Ich brauche freie Nachmittage, um den Kindern gerecht zu werden, und auch noch die Kraft zu haben,mal was für mich zu tun. Mein Mann wird dann auch 2 Tage nachmittags Home Office machen, um zu entzerren.
Schwiegermutter ist zwar jetzt hier, arbeitet aber selbst noch Vollzeit. Unterstützung bei Fahrdiensten usw ist dann nicht. Es ist also auch die Frage, wie viel Aktivitäten ihr euch für eure Kinder vorstellt. Kenne eine Familie mit 2 Kindern, Eltern beide Vollzeit, aber die Kinder haben beide 4 Hobbies. Da springen dann fast immer die Großeltern ein und hechten von einem Termin zum nächsten, zwischen nachmittäglichen Spielplatz- oder Schwimmbadbesuchen... muss aber alles nicht sein. Kinder wachsen auch gesund und glücklich mit nur einem Hobby auf, und es muss auch nicht täglich für Spaßprogramm gesorgt sein.

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Wir haben nur 2 Kinder, aber keine Unterstützung. Mein Mann und ich geben uns seit Jahren die Klinke in die Hand. Sprich es ist so gut wie immer einer arbeiten und einer bei den Kindern. Auch an den Wochenenden.
Familienzeit ist rar, aber langsam wird es besser, weil die Kinder inzwischen 11 und 7 sind. Eure sind mit 1 und 3 noch weit von Selbstständigkeit entfernt. Würdest du jetzt schwanger werden wären die 2 anderen immer noch Kleinkinder bei der Geburt. Selbst wenn es ein genügsames Baby werden würde, stelle ich es mir unsagbar anstrengend vor mit 3 so kleinen Kindern. Wäre ein größerer Altersabstand eine Option?

3 Kinder kosten eben das 3fache.
Ist das locker bei euch drinnen spricht nichts dagegen.
Richtig teuer wirds erst wenn sie älter sind. Die derzeitige Inflation ist auch nicht ohne.
Braucht ihr vielleicht auch ein größeres Auto mit 3 Kindersitzen hinten?
Wohnraum ist genügend vorhanden?

Dann bleibt noch immer die persönliche Belastbarkeit. Manche kriegen mit einem Kind die Krise, andere sind mit 5 noch nicht ausgelastet und gehen in der Mutterrolle voll auf.
Daa ist eben sehr individuell.

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Danke für deine Antwort!

Ein größerer Altersabstand ist keine Option, da ich selbst auch nicht mehr die jüngste bin. ;-) Außerdem haben wir für Kind 1 schon Jahre gebraucht, wer weiß, ob ich überhaupt nochmal schwanger werde... da würden wir jetzt also eher nicht noch warten...

Ja, ein neues Auto wäre vermutlich nötig, aber das könnten wir finanziell stemmen und ein 3. Kinderzimmer wäre ebenfalls vorhanden. Es ist eher das Thema "Ich kann doch nicht ständig kindkrank sein" und "Bleibt noch genug Paarzeit übrig?"...

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Hallo,

ich kann noch nicht aus Erfahrung sprechen. Wir sind aber schon einen Schritt weiter als ihr - ich bin mit Kind 3 schwanger. Wir haben keine familiäre Unterstützung, auch nicht im Notfall. Ich bin aber frohen Mutes, dass es gut klappen wird.
Deine Kinder sind ja noch sehr klein, vielleicht wäre auch ein größerer Abstand was für euch? Es ist schon weniger stressig, wenn sich wenigstens ein Kind selbstständig an- und ausziehen kann, das Essen nicht mehr geschnitten werden muss etc. Solche kleinen Dinge halten einfach sehr auf und ziehen alles in die Länge. Unsere Kinder sind zum Glück gesundheitlich recht robust und gehen gerne in den Kindergarten.
Wie es dann tatsächlich sein wird, wenn überall hin ein Baby mitkommen muss... Wir werden sehen.

Alles Gute!
mavikelebek

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Wir haben 3 Kinder. Mittlerweile 9, 11 und 13 Jahre alt.

Großeltern wohnen alle in der Nähe, sind aber voll berufstätig und haben noch mehr Enkel als nur unsere 3.

Ja klar klappt das auch ohne Hilfe. Ich hätte nicht mal gewusst wobei wir Hilfe gebraucht hätten (oder brauchen).

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Ach so, wir haben weder mittags im Kindergarten nutzen müssen, noch die OGS.

Krank war hier eigentlich auch nie einer. Meine hatten bis heute nicht einmal Fieber.

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Die Aussage klingt leicht überheblich. Ich denke schon, dass man immer Hilfe gebrauchen kann.

Ich habe 5 Kinder (2-11 Jahre) und einen Partner mit dem wir uns die Aufgaben gut teilen. Meistens kamen und kommen wir ohne Unterstützung aus. Aber hin und wieder gibt es Situationen bei denen es echt hilfreich ist, wenn jemand anderes einspring. Beispielsweise war mein Mann letzte Woche krank und ich habe hier rotiert damit ich die Kinder zu Schule und zur KiTa bekomme. Zum Glück kann der Große nun schon allein zur weiterführenden Schule fahren. Wäre das gleiche in der ersten Schulwoche passiert, ich wüsste nicht, wie ich drei Kinder gleichzeitig in drei verschiedene Einrichtungen begleiten kann. Leider sind die Wege nicht so kurz, dass es gleich am ersten Tag klappt.

Oder K3 hat einen Tanzauftritt und K1 ist gleichzeitig zum Kindergeburtstag eingeladen. K2 hat derweil ein Vorspiel mit dem Cello. Also in diesen Momenten freue ich mich immer sehr über Hilfe. Manchmal auch nur, wenn K5 mal von den Großeltern betreut wird und ich ihn nicht mitschleppen muss zu einer Veranstaltung der anderen.

Für mich klingt es auch so, als wenn du nicht berufstätig oder nur sehr gering berufstätig bist. Das macht nochmal einen Riesenunterschied aus.

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Hallo,

Ich habe 4 Kinder und bin sogar ohne Unterstützung 1 Woche allein mit den Kinder. Ich arbeite zu 75 % , die Kleinen sind von 9-15 Uhr in der Kita und die Großen kommen nach der Schule direkt Heim. Wir beanspruchen also nicht die Betreuungsmöglichkeiten.

Ob es klappt hängt viel von euch als Paar, von euren Berufen und Arbeitszeiten/Homeoffice Möglichkeit usw. ab. Pauschal läßt es sich nciht sagen....