Mutter weg - wie mit Kleinkinderm umgehen?

Hallo zusammen,

es ist eine sehr lange Geschichte woraus sich meine Frage ergibt. Da ich nicht alles hier schreiben möchte, versuche ich die Fragen möglichst kurz mit ein Paar Fakten zusammenzufassen.

Es geht um Zwillinge die bald drei Jahre alt werden. Das eine Kind ist etwas weiterentwickelt als das andere. Allerdings sind beide im Vergleich zu anderen Kindern etwas unterentwickelt was die Sprache, Verhalten usw. betrifft. Die beiden haben allerdings schon sehr viel Stress in ihrem kurzen leben, dank Ihrer psychisch labilen Eltern, erlebt.

Nun ist die Mutter der Kinder vor 5 Wochen von einem Tag auf den anderen weg gegangen. Die Kinder sind seitdem bei dem Papa. Es hat sich herausgestellt, dass sie psychisch sehr krank ist und auch Sucht Probleme hat. Im Moment befindet sie sich im Entzug und geht diese Woche hoffentlich in eine Langzeittherapie, die mindestens ein halbes Jahr dauern wird.

Sie möchte die Kinder vorerst nicht sehen, da sie sich auf ihre Genesung konzentrieren will. Sie war schon seit Geburt mit den Kindern überfordert und hat eine sehr toxische Beziehung mit den Vater der Kinder geführt. Er ist übrigens psychisch auch ziemlich labil und mit dem jetzigen Zustand etwas überfordert.

Wie geht man in solchen Situationen mit den Kindern um? Was sagt man den Kindern, vorallem weil die beiden noch garnicht richtig verstehen was man zu den sagt.
Wir wissen nicht wann sie die Kindern wieder sehen möchte oder ob sie überhaupt die Therapie durchzieht oder vielleicht ein Leben ohne die Kinder und dem Kindsvater auswählt. Es ist alles ungewiss.

Wir sagen meistens zu den Kindern, dass die Mutter krank ist. Das stimmt ja auch aber im Normalfall wurde man die Mutter ja regelmäßig besuchen können oder zumindest telefonieren, was hier nicht der Fall ist.

Neulich habe ich mitbekommen, dass der Vater der Kinder, während die Kinder geweint haben, sagte "Nein die Mama kommt nicht". Als ich ihn darauf ansprach sagte er, dass es ja die Wahrheit ist. Ja ist es auch vielleicht aber sowas sagt man doch keinen Kind das gerade weint und Zuneigung braucht?

Hat vielleicht jemand Erfahrung oder Tipps wie, vorallem der Vater, aber auch der Rest der Familie in solchen Situationen mit den Kindern umgehen sollen?

Ich danke im voraus und viele Grüße.

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In welchem Verhältnis stehst Du zu der Familie?

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Wer bist denn du in der Konstellation? Wo leben die Kinder? Wie ist das Jugendamt involviert?

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Huhu

Gehen die Kinder in den Kindergarten? Dann unbedingt da grob informieren was los ist, damit die Kinder aufgefangen werden können.
Falls es nicht involviert ist das Jugendamt informieren, damit Hilfe organisiert werden kann, hier in der Stadt gibt es Familien Büros an die man sich wenden kann.
Beim Kinderarzt nachfragen was es für Hilfen gibt.
Es gibt Kinderbücher zu dem Thema, eventuell findet ihr da etwas.

Das der Papa da jetzt überfordert ist ist in der Situation tatsächlich normal 😅
Damit das Mama nicht kommt hat er recht, ein „ich weiß, du vermisst Mama, ich bin hier“ wäre vermutlich der feinfühligere Weg.

Von außen kann man die Kinder mal betreuen oder sonstige Hilfe im Alltag anbieten, was für die Familie kochen oder einen Einkauf übernehmen, mal durchputzen. Das entlastet den Papa und er kann sich eventuell besser auf die Kinder einlassen.

Besteht von deiner Seite aus aktuell Kontakt zur Mutter? Hat sie den Kindern erklärt warum sie weggeht? Vielleicht kann sie das in einer Sprachnachricht oder einem kurzen Video nachholen.

Lg und alles gute

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Das mit den Büchern und dem Kinderarzt ist eine gute Idee.

Die Mutter ist von einen Tag auf den anderen im Alkoholrausch und ihrer Verzweiflung verschwunden und es hat ein paar Tage gedauert bis sie dann im entzug gelandet ist. Also nein, sie hat die Kinder nicht darauf vorbereitet.

Vielen Dank für die Tipps. Ich werde auch nach einer Familienberatung in der nähe schauen.

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Ich bin die Schwester der Mutter, also die Tante.
Die Kinder sind bei dem Papa.

Das JA weiß bescheid und war auch schon zu Besuch um zu schauen wie es den Kindern geht.

Parallel dazu als meine Schwester verschwunden ist, hat die Tagesmutter, wo die Kinder seit 1 Jahr waren, den Vertrag gekündigt, da sie mit der Situation und den Verhalten überfordert war.

Nun befinden sich die beiden in der Eingewöhnung bei einer neuer Tagesstätte. Es ist natürlich in dieser Situation doppelt belastend für die Kinder... In der Tagesstätte wissen aber alle über die Situation bescheid.

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Okay, also bist du nah dran.

Ich denke, die Wahrheit ist schon der richtige Weg. Die Mutter kommt (vorerst) nicht wieder, das sollte man den Kindern auch sagen. Vllt kindgerecht erklären warum und dann in der Trauer begleiten und sagen, dass man selbst dafür da ist.

Ansonsten - holt euch Hilfe! Familienberatung ist ein gutes Stichwort 😊

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Hallo, eine Sozialpädagogische Familienhilfe über das Jugendamt erscheint mir hier sinnvoll. Sie oder er kommt 1-2x wöchentlich vorbei und gibt Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt in der jeweiligen Lebenslage.
Sprecht das Jugendamt mal darauf an.
Alles Liebe

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>>>Wir sagen meistens zu den Kindern, dass die Mutter krank ist. Das stimmt ja auch aber im Normalfall wurde man die Mutter ja regelmäßig besuchen können oder zumindest telefonieren, was hier nicht der Fall ist.<<<

Die kinder sind klein, die wissen nicht, dass man Leute vielleicht üblicherweise besucht. Man kann den Kindern also schon sagen, dass die Mama krank ist, in einem Krankenhaus ist, wo liebe Menschen sind, die ihr helfen gesund zu werden und dass sie daher gerade nciht nach Hause kommen kann, aber sicher ganz viel an die beiden denkt.

Ich würde sagen entweder Erziehungsberatungsstelle, oder Jugendamt zwecks Famlienhilfe anrufen.