Meine Eltern verbieten mir schwanger zu werden

Hallo!

Wir haben 2 Kinder im Alter von 7 und 4 Jahren und wohnen seit 8 Jahren bei meinen Eltern mit im großen Haus (zahlen Miete). Wor sind beide berufstätig und verdienen nicht gerade wenig. Das Zusammenwohnen war auch immer ok, lief gut und natürlich war es praktisch pot. Babysitter in der direkten Umgebung zu haben (haben sie aber bewusst nur wenig in Anspruch genommen, da wir es nicht ausnutzen wollen - sind ja außerdem unsere Kids und sie sind "nur" die Großeltern und sollen auch Zeit für sich haben).

So, nun ist es so, dass wir uns eventuell - das wechselt immer mal wieder aus verschiedenen Gründen - ein 3. Kind wünschen. Das hätte im Haus auch definitiv noch Platz ohne dass sich wer einschränken muss. Wir diskutieren zwar noch, aber die Tendenz geht schon deutlich in diese Richtung :-)

Die Sache ist die: mein Mann hat mal beiläufig gesagt, dass man ja nicht weiß was das Leben so bringt, vielleicht macht unsere Kleine ja auch mal die Erfahrung große Schwester zu sein... Meine Eltern haben sich dann direkt sehr, sehr deutlich gegen ein 3. Kind ausgesprochen und haben es uns sogar verboten! Dabei fragten wir natürlich nicht um Erlaubnis oder igre Meinung - wir diskutieren ja selber noch.
Ernsthaft, sie meinten wir hätten doch schon 2 Kinder, müssten auch mal mit was zufrieden sein und es wäre ein Fehler (!) noch ein Kind zu kriegen. Außerdem sagten sie, dass wir uns vorher eine Wohnung suchen sollen wenn wir ein 3. Kind möchten. War da total baff, dass sie so heftig reagieren und uns quasi ein Kind verbieten! Wir bezahlen nicht wenig Miete, streiten fast nie mit ihnen, meine Eltern lieben unsere Kinder und sie werden definitiv nicht als Großeltern ständig eingespannt! Schon beim.2. Kind reagierten sie so und waren alles andere als begeistert, aber so heftig war es damals nicht. Dabei haben sie selber 4 Kinder und sagen auch es immer so gewollt zu haben!!!

Ich werde nächstes Jahr 40 und denke mir: jetzt oder nie. Es also rausschieben ist keine Option für mich.
Klar, wir könnten einfach ausziehen, aber mir gefällt dieses Mehrgenerationenwohnen schon sehr gut - vielleicht weil ich ohne jegliche Verwandtschaft wie Oma und Opa aufgewachsen bin. Und irgendwie verletzt es mich auch sehr, dass meine Eltern so sehr gegen ein Enkelkind von mir sind. Nein, sie verbieten es sogar und spielen die "in unserem Haus nicht" karte aus!!! Wenn sie permanent eingespannt wären, könnte ich es eventuell ja verstehen, aber das ist ja nicht der Fall. Es kommt auch vor, dass eine Woche vergeht ohne dass sie auch nur mal 5 Minuten aufpassen o.ä. Auch sind unsere Mädels wirklich lieb und eher ruhig, also keine Kinder die laut rumtoben und schwer zu bändigen sind.

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Realistisch gesehen: verbieten geht nicht. Logisch- Würden sie euch rausschmeißen? Falls du denkst, dass sie das tun würden, würde ich JETZT auf die Suche nach passendem Wohnraum gehen. Denn mit Menschen, die mich als erwachsene Frau so behandeln, hätte ich keinen Bock.

Angenommen, sie schmeißen euch nicht raus: ist dann alles ok und sie haben nur eine große Klappe? Oder wäre dann auf Dauer dicke Luft, das Verhältnis wäre irgendwie gestört und sie würden es euch spüren lassen, dass sie eure Entscheidung missbilligen. Im zweiten Fall würde ich auch ausziehen.

Und, je mehr ich drüber nachdenke, ich würde mich so nicht behandeln lassen wollen. Was lebt ihr denn euren Kindern vor? Mama und Papa haben nix zu melden, das neue Baby ist unerwünscht, ihr seid keine eigene in euch geschlossene Familie, sobald manche sich so penetrant einmischen können.

Das Verhalten deiner Eltern ist eine Unverschämtheit. Und nachher heulen sie, wenn ihr wirklich geht und sie später im Alter allein vor sich hin schimmeln.

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Als das 2. Kind in Planung war, waren sie auch total dagegen und unzufrieden mit unserer "Familienerweiterung". Als die Kleine da war, haben meine Eltern sie aber direkt vergöttert. Sie lieben unsere beiden schon sehr und tragen sich auch gerne von sich aus als Babysitter an. Sie sagen auch immer wie toll die Kids sind, wie intelligent usw. Deshalb verstehe ich halt umso weniger, dass sie uns ein weiteres Kind "verbieten" und quasi sagen "solange ihr eure Füße unter unseren Tisch stellt, entscheiden wir über eure Kinderzahl".

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B

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Hallo du,

Uff, das nenne ich mal eine richtig miese Reaktion.
Aber vielleicht waren sie ein bisschen überrumpelt? Keine Ahnung, wie alt sie inzwischen sind. Aber oft wird man ja nicht gerade offener gegenüber Neuem. Und dann haben sie vielleicht auch gar nicht über ihre Reaktion und Antwort nachgedacht.

Ich würde es vermutlich nicht nochmal ansprechen - erst wenn ich schwanger bin. Aber falls es dich nicht in Ruhe lässt, dann sag ihnen doch mal deine Gedanken über ihre Reaktion. Vielleicht entschärfen sie es.

Alles Gute dir!

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Uii, da haben deine Eltern aber seltsame Vorstellungen. Ihr habt, wenn ich dich richtig verstehe, ein Mietverhältnis und einen entsprechenden Vertrag, ihr zahlt und im Gegenzug geht es den Vermieter, also deine Eltern schlicht nix an, ob ihr noch ein Kind bekommt. Das ist kein Kündigungsgrund für ein Mietverhältnis. Soviel zum Thema "in meinem Haus nicht".
Emotional ist es schwieriger. Da verstehe ich, dass du dich verletzt fühlst. Vielleicht könnt ihr mit deinen Eltern ins Gespräch gehen, möglichst entspannt, und klar machen, dass ihr eure eigenen Entscheidungen trefft. Das das Zusammenleben euch angenehm ist und alle davon profitieren, wenn man einander zugewandt bleibt. Wenn Unterstützung in Reichweite ist könnten deine Eltern die auch irgendwann brauchen, das nur nebenbei. Sprich aus, dass du durch solche Bevormundungsversuche verletzt fühlst. Und das letzlich nur du bzw. ihr die Verantwortung tragt für ein drittes Kind, dass ihr selbst jede Freiheit habt euer eigenes leben zu gestalten. Alles Gute euch!

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Das ist es ja vielleicht auch - zumindest vermute ich es stark. Meine Eltern sind beide Ü70, zwar rüstig und fit, aber halt auch schon in einem gewissen Alter (auch deshalb wollen wir sie mit Babysitten usw. nicht zu sehr in Anspruch nehmen). Mein Mann ist Einzelkind und seine Eltern sind früh verstorben, weitere Verwandtschaft besteht nicht. Meine 3 Geschwister wohnen weit weg und sie lassen auch deshalb eher sporadisch von sich hören. Weitere Verwandtschaft - außer meine Eltern - habe ich auch nicht.
Bei Kind Nr. 2 kam damals von meiner Mutter so ein Spruch ala "wir sind nicht mehr jung, wir können uns nicht so kümmern". Ich glaube sie haben Angst, dass meinem Mann und mir - oder auch nur einem.von uns - etwas passiert und sie dann "in der Pflicht sind" sich um die Kinder zu kümmern! Ich vermute ganz stark, dass dieses Gefühl bei ihnen mit reinspielt. Zugeben tun sie es aber nicht und auch Nachfragen haben nie einen Grund für ihre Einstellung zu unserem Kinderwunsch aufgezeigt.

Meine Eltern profitieren ja auch davon, dass wir zusammenwohnen. Sie bekommen nicht wenig Miete, fahren selber nicht mehr Auto und dementsprechend häufig fahren wir sie irgendwohin bzw. zum einkaufen (nie, wirklich nie beschwert sich einer von uns darüber!), wir helfen Ihnen auch öfter im Alltag bei schweren Dingen oder was PC-Arbeit angeht usw. Zugeben, dass sie Hilfe in irgendeiner Art benötigen, würden sie natürlich niemals!

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Diese Angst kann man ihnen nehmen und regeln was mit den Kindern im schlimmsten Fall passiert.

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Hi,
ja, man bleibt immer Kind, im eigenen Haus, egal wieviel Miete man zahlt, egal wie alt man ist.

Müsst Ihr schon wissen, wie ihr weiter vorgeht.

Alles Gute

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Wie ist denn die wohnsituation ?

Ist das ein richtiges Zweifamilienhaus ? 2 völlig abgeschlossene Wohnungen ?
Dann würde ich das Thema Baby so durchziehen wie es euch passt.

Sind es nicht zwei Wohnungen dann musst du dich schon nach deinen Eltern richten, dann wollen sie vermutlich einfach kein Babys mehr daheim haben.
Da hilft dann ausziehen …
Aber ich kann mir nicht vorstellen wie das ohne 2 Wohnungen laufen sollte 🙈

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Euch kann keiner das Verbieten -- und diese Spontane Reaktion war echt unter der Gürtellinie.
War sie spontan in einem Gespräch oder wird diese Meinung öfter wiederholt?
Aktuell sehe ich sehr viele Menschen mit enormen Zukunfts- und Geldängsten -- gerade meine Renter-Nachbarin soll von jetzt auf gleich 400 Euro mehr Gas monatlich bzeahlen. -- die heult den ganzen Tag nur rum (und weiß noch nichtmal, dass es ab Oktober mit der Gasumlage oder das kommende Jahr nochmal so viel mehr wird).

bei so einer spontanen Reaktion sprechen oft schlecht formulierte Ängste. Ich würde das nochmal reflektieren.
Klar: nicht nett, aber selbst wenn man es nett verpackt: solche Blöden SPrüche von allerlei Leuten, Eltern und Großeltern musste man sich doch schon immer anhören. --
Also inhaltlich, vermutlich höflicher vorgetragen -- aber doch mit dem gleichen Hintergedanken.

Ich persönlich würd es als Geschwätz abtun und mich nicht so über ungelegte Eier aufregen.
Und wenn sie doch wirklich weiter die "in unserem Hause nicht" Karte ziehen, - -dann ist mal ruhiges und ernstes Gespräch fällig und ihr klärt das ...
aber mal ganz ehrlich: ich halte das für vorab-Geschwätz .... wäre wirklich jetzt ein Baby da, wären sie vermutlich die ersten, die zuckersüss über den Kinderwagen hängen und itschi-itschi machen oder?

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Das ist einer der Gründe, warum ich kein Fan vom Mehrgenerationenhaus bin. Je nach Charakter meinen die Eltern dann, sie hätten das Recht, die Lebensentscheidungen ihrer Kinder über Gebühr zu kritisieren und darauf Einfluss zu nehmen.
Ich vermute, eure Wahrnehmung dessen was sie leisten, klafft auseinander. Du sagst, ihr nehmt sie nicht oft in Anspruch, vielleicht sehen sie das anders. Ein neues Baby bedeutet, trotz komplett abgetrennter Wohnungen wieder mehr Unruhe in Haus und Garten.
Das heißt, auch wenn ihr sie künftig gar nicht mehr um Unterstützung bitten würdet, wären sie mittelbar betroffen.
Ich kann schon ein wenig verstehen, dass sie all das nicht mehr wollen in ihrem Alter.
Aber das rechtfertigt keinster Weise diese Drohung, euch in dem Fall rauszuschmeißen (mal unabhängig von der vertraglichen Komponente).
Allein das wäre für mich ausschlaggebend, das Konstrukt aufzulösen und mir eine neue Bleibe zu suchen. Über Bedenken kann man sprechen, aber als erwachsener Mensch muss man sich nicht mehr von den Eltern gängeln lassen.

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Rechtlich ist es ja eindeutig. Moralisch kann ich verstehen, dass deine Eltern kein Babygebrüll mehr im Haus haben wollen. Aber den perfekten Mieter gibt es nunmal nicht. Haben sie denn häufiger solche Drohungen ausgesprochen oder euch etwas verboten? Oder war es jetzt das erste Mal? Bist du dir sicher, dass deine Eltern eure Situation so einschätzen wie ihr? Oder haben sie vielleicht auch Sorge um euch, weil es ihnen zu viele erscheint? Also haben das Gefühl, sich selbst vorschieben zu müssen um euch zu "retten"? Oder geht es ihnen wirklich um sich selbst?

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Hey!

Wenn mir jemand droht, mich rauszuschmeißen, würde ich ihm zuvor kommen und mir eine andere Bleibe suchen.

Gibt genug Taxiunternehmen, die sie dann fahren würden.

Liebe Grüße
Schoko