Zerstört Stillen die Beziehung?

Hallo zusammen,

ich muss jetzt mal eine etwas provokante Frage stellen. Bitte keine "Stillen ist das beste fürs Kind..."-Antworten, denn das ist hier nicht die Frage...

Gestern saßen wir in einer großen Mädelsgruppe zusammen und ausnahmslos alle haben gejammert, dass sie so am Ende sind, weil sie seit X Jahren das Kind/die Kinder alleine ins Bett bringen und das immer Ewigkeiten dauert. Auf meine Frage, wie lange das denn beim jeweiligen Partner dauert, kam eine nach der anderen mit der Sprache raus, dass die Männer die Einschlafbegleitung ja nicht machen, weil man ja stillt oder eben lange gestillt hat und es sich so eingeschlichen hat...

Hier im Forum liest man jeden Tag von Frauen, deren Beziehung in die Brüche gehen, weil die Männer sich nicht um die Kinder kümmern. Im gleichen Atemzug kommt auch immer der Nachsatz, dass die Kinder natürlich Mama-bezogen seien, immer von der Mama ins Bett gebracht werden und sich nur von der Mama beruhigen lasse , weil man ja stillt...

Daher meine Frage: Zerstört Stillen die Beziehung zwischen Mann und Frau und zwischen Baby und Vater? Ziehen sich Männer automatisch aus der Verantwortung zurück, weil gestillte Babies ja eh nur durch das Stillen beruhigt werden können? Ist es nicht klar, dass immer mehr Ehen in die Brüche gehen, weil stillende Mütter IMMER mit dem Kind ins Bett gehen und es gar keine Paarzeit mehr gibt?

Mir ist schon klar, dass man theoretisch kein Einschlafstillen betreiben muss und Männer ihren eigenen Weg finden können die Babies/Kinder zu beruhigen aber ausnahmslos alle haben davon nie Gebrauch gemacht, weil es ja mit dem Einschlafstillen einfacher ist und das Kind dann gar nicht erst weint. Daher frage ich mich, wie oft in der Realität tatsächlich Männer mit in die Einschlafbegleitung einbezogen werden?

Mich würde einfach mal eure Meinung/eure Erfahrung dazu interessieren?

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Ich habe bei der Kleinen das Einschlafstillen gemacht und auch jetzt wieder bei der Kleinsten. Aber der Papa hat sich oft dazugelegt und kann seitdem die Kleine nicht mehr gestillt wird, sie auch ins Bett bringen.
Ich denke es ist ein selbstgemachtes Problem, wenn die Frauen das immer machen. Wenn ich es nicht zulasse, dann brauch ich auch nicht zu jammern.

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Trifft voll auf uns zu, wobei unsere Beziehung nicht zerstört ist.

Bei uns ist aber das Stillen nicht schuld, sondern eher Rechtfertigung, Ausrede, dass unser Baby total auf mich fixiert ist. Das tatsächliche Problem liegt ganz wo anders.

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Genau so ist es.

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Ich stille meinen Kleinen Abends vor dem Schlafen. Dabei schläft er nicht ein oder wach kurz darauf auf. Dann darf mein Mann gerne übernehmen und kuscheln, duzi geben usw.
Ich hab trotz Stillen ein "Papa-Kind" und we lässt sich oft bei meinem Mann viel besser beruhigen.
Also Nein - bei uns stört stillen nicht die Beziehung.

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Nein, Stillen zerstört nicht die Beziehung. Eine Beziehung ist etwas, woran beide Beteiligten arbeiten müssen. Nur, weil man stillt, heißt es ja nicht, dass man sich jeden Abend zum Baby oder Kind dazu legen muss und das Schlafzimmer nicht mehr verlassen darf.

Ebenso heißt es aber auch nicht, dass der Mann, der ja naturgemäß nun mal nicht stillen kann, sich komplett aus der Verantwortung nehmen kann. Es muss ja nicht immer das Zubettbringen sein, Männer können viele schöne und auch verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Es muss nicht alles zu gleichen Teilen aufgeteilt werden und am Ende des Tages noch aufgerechnet werden.

Letztendlich kommt es auf die jeweilige Erwartungshaltung der Jeweiligen an, natürlich ein Kind verändert das Leben.

Ein Paar sollte als Team funktionieren und natürlich sich als Paar auch nicht vergessen.

Wenn auf der Paarebene die gesamte Schwangerschaft und Babyzeit und Kleinkindzeit nicht viel passiert, keine Zärtlichkeiten, Sex, etc. Muss ich ehrlich zugeben, da kann ich so manch einen Mann auch verstehen, dass er frustriert ist, wenn er sich denn selbstverständlich ins Familienleben mit einbringt.

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Ich denke auch, dass das Problem eher selbstgemacht ist. Frau muss das Kind ja nicht immer mit Stillen beruhigen und ins Bett bringen.
Ich habe auch beide Kinder gern gestillt. Trotzdem würde erstmal probiert das Kind anders zu beruhigen und nie einschlafgestillt. Somit konnte der Papa bis aufs Ernähren alles gleichberechtigt übernehmen, was er auch tat und immer noch tut. In meinem Freundeskreis haben es viele genauso gehandhabt.
Ich kenne aber auch einige, die bei jedem Geräusch des Kindes die Brust gezückt haben. Dann kann der Papa natürlich nicht beruhigen und die Mama sich nicht länger als 20nin von Kind entfernen.

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Also ich muss dir insofern widersprechen als dass ich sehr gerne einschlafstille und bei jedem Piep angelegt habe. Dennoch hat mein Mann sich selber Wege gefunden unsere Tochter zu beruhigen oder ins Bett zu bringen.

Es muss ja nicht entweder das eine oder das andere sein.

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Nein, dass wollte ich auch nicht sagen.
Ich finde es super, dass ihr" trotzdem" Wege gefunden habt. Es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten: Wickeln, spielen, baden...
Aus den Erzählungen hier ist es dann oft leider so, dass die Papas sich komplett zurück ziehen und erst nach 2 Jahren wieder auf den Plan treten. Ich glaube, es ist eine gute Mischung aus: Mama fühlt sich unersetzlich, Papa macht es angeblich falsch und Papa nimmt es als willkommene Ausrede, um nichts tun zu müssen.
Also, ja, es gibt zum Glück auches zwischen diesen beiden Extremen! #pro

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Es zerstört die Beziehung, wenn Eltern sich die Arbeit nicht fair aufteilen oder keine Absprachen treffen. Mein Mann kann unsere Tochter auch ins Bett bringen und ein paar Stunden mit ihr unterwegs sein obwohl sie noch größtenteils gestillt wird. Sie bekommt auch keine Flasche. Wollen beide Elternteile eine Lösung, so wird der Papa eben einem Weg finden. Es kommt eben auf die Motivation an.

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Ich habe mein erstes Kind 21 Monate gestillt und unsere Beziehung läuft, sodass wir nun ein zweites Kind haben, 😉

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Unsere Beziehung hat es nicht zerstört, wobei der Rest bei den ersten beiden Kindern zutrifft. Man hat es als Mutter nicht immer sehr leicht mit dem stillen. Das dritte Kind wollte nicht gestillt werden und ist nun ein Flaschen-Kind. Ich finde die Beziehung und Verantwortung zwischen ihm und meinen Mann ist schon eine andere, aber nicht besser oder schlechter. Sie lieben sich alle gleich stark, aber der Kleinste lässt sich viel besser von Papa beruhigen als die anderen
Kann natürlich auch einfach an dem Menschen selber liegen, wir sind halt alle unterschiedlich

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Kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort:

Ich denke, dass sich diese Männer gerne aus der Verantwortung herausziehen. Es wird gerne auf die Frau abgewälzt à la "wenn ich unser Baby ins Bett bringe, dann schreit es immer. Bei dir geht es doch durch das Stillen viel schneller, also mach du es doch" oder "ich kann unser Baby nicht beruhigen, aber ich habe ja auch keine Brust".

Ja, wir Stillmütter haben ein Ass im Ärmel. Wir können den Busen rausholen und alles ist ruhig. Aber ja, dadurch machen wir die Männer auch abhängig bzw nehmen sie zu wenig in die Verantwortung. Dann kommen nämlich diese Situationen, die deine Freundinnen beschreiben (ist bei meinen Freundinnen übrigens nicht viel anders, wobei die Männer sowieso nicht die engagiertesten Väter sind).
Und Männer sind bequem. Warum sich mit einem schreienden Baby auseinandersetzen, wenn es die Frau doch schneller erledigen kann?

Mein Mann und ich sehen es als selbstverständlich an, dass wir beide unsere Kinder von Sekunde eins an ins Bett bringen und beruhigen können. Ich habe den leichteren Weg durchs Stillen, mein Mann hat sich andere Wege gesucht, die funktionieren. Wir sind, was die Kinder angehen, nicht voneinander abhängig und müssen keine Panik bekommen, wenn der eine Mal ein paar Tage nicht zuhause ist.

Wir führen aber auch eine gleichberechtigte Partnerschaft, mein Mann geht genauso lange alleine (!) in Elternzeit wie ich und kümmert sich um seine Kinder. Er ist nicht nur ein Erzeuger, wie die meisten hier bei Urbia oder bei meinen Freundinnen. Wir haben uns noch nie wegen solchen Sachen gestritten.

Also nein, ich denke nicht, dass das Stillen die Beziehung zerstört. Es sind die nicht fair aufgeteilten Aufgaben, das abwälzen auf die Mutter, die alleinige Verantwortung, die bei der Mutter liegen, sprich, eine Partnerschaft, die im Ungleichgewicht ist. Das zerstört meiner Meinung nach eine Beziehung.