Wie Oma’s Zustand dem Kind erklären

Hallo!

Ich bin gerade ziemlich überfordert und wende mich an euch.

Meine Mama hatte kürzlich einen Schlaganfall und die Folgen davon sind noch nicht abzuschätzen, sie wird auch die nächsten Wochen nicht heim kommen, danach bestimmt Reha usw. sofern es nicht noch schlimmer kommt 😔

Unsere Kinder lieben natürlich die Oma und beim nächsten Besuch wird der Große Fragen stellen auf die ich richtig antworten möchte. Er ist 4

Gibt es Bücher dazu? Habt ihr Erfahrungen? Er ist so sensibel 😕

LG

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Ich würde da ehrlich und in einfachen Worten erzählen. Unaufgeregt aber direkt. Und auch einordnen, dass das bei älteren Menschen öfter vorkommt, jüngere aber keine Angst davor haben müssen.
Ich würde nicht warten bis da ein Buch o.ä. kommt.
Die harten Fakten würde ich so vorsichtig verpackt (aber nicht beschönigt!) erzählen und danach nach den Fragen des Kindes das Gespräch führen.

"Du Max, ich muss dir was erzählen. Oma ist sehr krank, sie hatte einen Schlaganfall. Weisst du was das ist?" --> Kind kann fragen oder nicht.

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Ja das dachte ich auch, dass ich es direkt sage. War mir einfach nicht sicher ob das in dem Alter schon gut ist.
Danke dir!

4

Das ist in jedem Alter gut! Ich finde es wahnsinnig wichtig Krankheit und Tod genauso im Familienleben vorkommen zu lassen wie Geburten und Glück.
Das ist das Leben, und wer früh begreift was alles dazu gehört und normal ist (auch wenn es schmerzhaft ist!) lebt glücklicher.

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Hallo,
meine Mama hatte einen Schlaganfall als ich 14 und mein Bruder fast 5 war. Auf welcher Seite hatte sie ihn? Was kann sie noch?
Vielleicht kann ich dir mit den Infos ein paar Worte mit auf den Weg geben…
LG 🍀

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Achje da hattet ihr auch einiges erlebt mit so jungen Jahren.
Bei ihr ist die linke Körperhälfte betroffen.
LG

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Ah okay, dann ist das Sprachzentrum vermutlich nicht in Mitleidenschaft gezogen, das ist wenigstens etwas Positives.

Ich würde es dem Kind ehrlich, aber möglichst kindgerecht erzählen. „Ich muss dir etwas erzählen, und zwar ist die Oma sehr krank geworden. Dadurch kann sie ihre linke Seite nicht mehr so gut bewegen und muss vieles neu lernen. Meinst du, wir können Sie dabei unterstützen?
Vielleicht ist Oma etwas traurig, aber wir werden ihr helfen. Die Oma wird noch eine Weile im Krankenhaus liegen müssen, aber sie, die Ärzte und Therapeuten können vieles dafür tun, dass es ihr bald besser geht. Sobald es Zeit, können wir sie gern einmal besuchen, wenn du möchtest.“

Vielleicht irgendwie so…

Ich war damals ja „schon“ 14 und meine Mutter hat es schwer getroffen. Sie war 36 Jahre alt und sitzt nun seit 22 Jahren deswegen im Rollstuhl und kann nicht mehr sprechen. Ich muss ehrlich sagen, das nagt noch heute an mir und sicherlich noch mehr an meinem Bruder. Aber: man gewinnt auch eine ganz andere Einstellung zu „behinderten“ Menschen, man erweitert den Horizont in dieser Hinsicht ungemein. So hat es auch etwas positives.

Ich hoffe deine Mutter hat es nicht so schwer getroffen. Wenn sie schnell versorgt werden konnte und die Einschränkungen nicht allzu groß, gibt es heute so viele Therapiemöglichkeiten. Es wird Zeit brauchen, aber sie wird vieles neu lernen können.

Ich wünsche euch alles Glück der Welt! 🍀

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Erstmal alles Gute deiner Mutter.
Mein Sohn war auch 4, als mein Opa (wir hatten ein sehr inniges Verhältnis zueinander) einen Schlaganfall hatte.
Ich habe mit meinem Sohn ganz offen gesprochen, bin auf Fragen eingegangen und habe ihm grob erklärt was das ist. Beim ersten Besuch im Krankenhaus waren meine Mutter und ich abwechselnd bei ihm im Zimmer. Ich wollte erstmal sehen wie sein Zustand ist bevor ich ihn mit rein nahm. In der Reha und später im Pflegeheim ( mein Opa war 85 oder 86 als es passierte), nahm ich ihn jedoch mit.
Er hat das ganz gut weggesteckt.
Schau einfach wie sich das Gespräch mit ihm ergibt. Du weißt ja am besten wie er ist und was er in der Situation braucht.

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Danke für deine Antwort.

Das mit den Besuchen ist hier wegen Corona wirklich extrem kompliziert, am besten warte ich zumindest die ersten Prognosen der Ärzte mal ab bevor ich mit ihm spreche.
LG

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Gerne. Ah, stimmt ja. Corona hatte ich völlig vergessen.
Ja, abwarten ist wohl erstmal das Beste. Viel mehr kann man ja leider nicht tun.
Wenn er das Bedürfnis hat etwas für seine Oma tun zu wollen, könnt ihr etwas basteln für sie was du dann mitnimmst. Vielleicht hilft es ihm und ihr.

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Ich würde schon etwas erklären,aber auch nicht mehr als nötig.
Vllt in etwa: Omas Gehirn ist krank/verletzt. Und vllt kann es nicht wieder ganz gesund werden (und dann die Einschränkung, die bleiben wird). Das Gehirn kann alles im Körper steuern/bewegen. Wie eine Fernbedienung. Aber der Knopf für linker Arm ist kaputt. Deswegen kann sie ihn nicht mehr gut bewegen.

In etwa so. Kommtein bisschen darauf an, was er so generell über den Körper schon weiß und wie sehr im solche Erklärungen zusagen.

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Ja genau, ein wenig kindgerecht erklären.
Vielen Dank für deine Antwort

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Hallo Mama2713, als mein großer 3 war ist sein geliebter Opa unheilbar an Krebs erkrankt. Von der diagnose bis zum Tod 3 Jahre später, waren wir immer ehrlich zu ihm. Haben nichts beschönigt, aber nicht zu detailliert erklärt. Der beste Rat kam vom Kinderarzt. Bei einschneidenden Erlebnissen, egal ob positiv oder negativ, sollte man alle Fragen kindgerecht beantworten. Aber hört das Kind auf zu fragen, sollte man das Thema bis zum nächsten Mal ruhen lassen.
Das hat uns mit den Kindern bisher durch viele Situationen geholfen.
LG maja