Das Leben ändert sich mit Kind - Familie hat kein Verständnis

Hi zusammen,

ich ärgere mich gerade total über meinen Bruder und meine Mutter.

Mein Mann und ich sind Eltern einer 14 Monate alten Tochter.
Vor drei Wochen haben wir den Geburtstag unserer Tochter nachgefeiert. Ein Teil der Familie war am eigentlichen Geburtstag schon da und für die, die da nicht konnten, haben wir dann nochmal mit Kaffee und Abendessen nachgefeiert. Neben meinem Bruder mit Frau (die beiden haben keine Kinder) waren auch noch die Schwester meines Mannes mit Kind und die Cousine meines Mannes mit Kind da. Natürlich waren die Kinder das Hauptthema. Es ist aber nun mal momentan auch unser Lebensinhalt. Ich habe dann aber schon die genervten Blicke meines Bruders und seiner Frau bemerkt. Die beiden saßen die ganze Zeit nur schweigend daneben und haben sich an nichts beteiligt.

Nun habe ich letzte Woche zufällig von meiner Mama mitbekommen, dass mein Bruder Einweihung in seinem neuen Schrebergarten gefeiert hat. Wir waren nicht eingeladen. Ich habe daraufhin mit ihm telefoniert. Zuerst meinte er, wir wären ja eh nicht gekommen, weil das Grillen erst um 18.00 Uhr los ging und unsere Kleine ja um 18.30 schlafen geht. Wir hätten ihn ja auf unserer Feier auch rausgeschmissen. Ja, das stimmt auch. Allerdings saßen er und meine Schwägerin um 18:30 in der Küche und machten keinerlei Anstalten zu gehen. Da unsere Tochter aber schon total quängelig wurde und ins Bett musste, haben wir die beiden tatsächlich gebeten, zu gehen.
Dann hat er sich noch aufgeregt, dass wir ja nur noch unsere Tochter als Thema hätten und nicht mehr spontan sind (früher sind wir oft mal spontan Essen gegangen oder haben was zusammen unternommen). Er hat sich beschwert, dass ich nicht nach dem neuen Schrebergarten gefragt habe und nach dem neuen Job meiner Schwägerin. Ja, ich habe nicht nachgefragt, er hat von sich aus aber auch nichts erzählt.

Ich wollte dann noch mit meiner Mama darüber sprechen, und dann fing es in dem Gespräch genauso an: ich interessiere mich für nichts mehr, ich komme nicht mehr spontan zum Kaffee, ich beschalle die ganze Familie nur mit Kinderthemen, usw…..
Unser Leben hat sich nunmal verändert mit Kind. Ich denke momentan eher darüber nach, wie die Eingewöhnung in der Kita läuft als über den Job meiner Schwägerin. Meine Schwiegereltern sind in der Hinsicht viel umgänglicher.

Wie geht ihr mit sowas um? Habt ihr auch solche Probleme mit eurem Umfeld?

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Nein, ich habe solche Probleme nicht. Allerdings war ich nie jemand, der staendig nur ueber die Kinder redet. Mich haben immer auch meine Mitmenschen interessiert, ich verstehe schon, dass ea deine Mitmenschen kraenkt, wenn kein Interesse mehr da ist.
Und wir unternehmen trotz Kinder nach wie vor einiges, die Schlafenszeit war da noch nie ein Hindernis, dann wird wben spaeter oder im Kinderwagen geschlafen.

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Wenn das bei euch so einfach klappt ist das ja prima. Unsere Tochter ist aber eine extrem schlechte Schläferin und braucht ihre Rituale. Im Kinderwagen hat sie z.B. noch nie geschlafen.
Und meiner Familie ist es dann auch egal, wenn ich die ganze Nacht Terror zuhause hab.

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Naja das rechtfertigt aber nicht dein mangelndes Interesse.

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Was wir dann gerne gemacht haben, dass wir uns aufgeteilt haben. Machen wir bis heute so. In deinem Fall wäre ich zum Grillen meines Bruders gegangen und mein Mann mit Kind zu Hause. Dann kann man auch halbwegs spontan essen gehen. Aber dann ist halt nur einer von euch dabei. Das Töchterchen kann man nun mal nicht weg zaubern. Und immer mitnehmen geht ja auch nicht und möchte ich auch nicht.

Aber bei Kinderthemen muss man echt etwas aufpassen. Selbst als Mutter hat mich das genervt, wenn es nur um Kinder gibt. Gibt ja auch noch vieles anderes.

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Ich kann beide Seiten verstehen.

Dass man gern über sein Kind spricht, verstehe ich zB. Und auch, dass es verdammt schwer sein kann, andere Themen zu finden, wenn das eigene Leben quasi nur noch aus der Kinderbetreuung und -verantwortung besteht. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie leer gefegt mein Hirn in den ersten beiden Jahren war. Die Umstellung auf ein Leben mit Kind ist nun mal massiv.

Aaaber - bevor ich selbst Mutter war, hätt ich mir das nicht vorstellen können und es ebenfalls nervig gefunden, wenn es in einem Gespräch unter Erwachsenen wirklich nurnurnur um Kinder geht. Und heut, mit einem 8jährigen Kind, muss ich solche Gespräche auch nicht mehr haben xD

Zuletzt verstehe ich 2 Dinge nicht:
1. warum mussten denn dein Bruder und seine Frau gehen, nur weil Bettzeit war? Das kann doch einer machen und der andere bleibt beim Besuch? Wir hatten in den ersten Jahren auch extrem starre und (leider) sehr frühe Zeiten (nicht von uns gewählt! und ich habs gehasst!), aber dennoch reicht ja einer als Begleitperson.
2. wenn eure Bettzeiten so starr sind, warum seid ihr dann sauer darüber, nicht eingeladen worden zu sein?
Vielleicht wollte dein Bruder dir die Enttäuschung ersparen?

Fazit: Anstatt jetzt zu bocken, würd ich versuchen, im Gespräch zu bleiben. Sprich mit deinem Bruder. Zeig Verständnis dafür, dass er keinen Bock auf Gespräche hat, die sich nur um Kinder drehen, erklär ihm aber auch, wie extrem sich dein Leben nun mal verändert hat.

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Wir hatten in die Einladung explizit geschrieben, dass es ein frühes Abendessen wird, weil die Kleine dann ins Bett muss. Und unsere Tochter war dann Abends total überdreht und ich hätte sie nicht schlafend bekommen, wenn sie nebenan noch Stimmen hört.

Zum Grillen: ich finde er hätte uns trotzdem einladen können. Wenn wir dann absagen, ist das ja unser Problem. Wir hätten ja auch ausmachen können, dass wir uns schon um 17.00 Uhr treffen und dann nach einer Stunde wieder gehen.

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Ihr schmeißt deinen Bruder nebst Frau raus, du erwartest dann aber umgekehrt, am besten noch mit "Extrawurst" eingeladen zu werden?
Ziemlich verdrehte Erwartungshaltung. Hätte euch an Stelle deines Bruders ebenfalls nicht eingeladen, wenn ich hätte befürchten müssen, dass ihr nach kürzester Zeit ohnehin wieder geht bzw. sich das Gespräch (wieder) "nur" ums Kind dreht und kein Interesse daran gezeigt wird, was im Leben anderer so vor sich geht. Hab aber auch nie verstanden, weshalb manche Menschen ihre Identität gefühlt im Kreißsaal zurücklassen. Kenne ich aus meinem Familien-/Freundeskreis auch so nicht.

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Kinder verändern eben alles da sollte schon Verständnis da sein. Auch sollte man wenn man weiß dass das Kind ins Bett muss von selbst gehen und sich nicht gekränkt fühlen wenn man freundlich gebeten wird zu gehen.

Die beiden haben keine Kinder und leben daher in einer völlig anderen Welt.

Vermutlich haben beide Seiten ihre Anteile, der eine fragt nicht nach den Kindern und beteiligt sich nicht am Gespräch und du fragst nicht nach der neuen Arbeit.

Ich bin gerade nach langem kämpfen endlich schwanger und stelle fest, dass sich mein Freundeskreis so langsam spaltet. Nicht jeder hat Verständnis für eine ängstliche schwangere mit besonderer Vorgeschichte. Aber das ist für mich okay.

Ich würde auf Abstand gehen und wenn man sich sieht freundlich nachfragen was Garten und Arbeit so machen.

Alles Liebe

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Ja, da sind die Menschen einfach unterschiedlich.

Ich finde schon, dass man gerade wenn nicht nur frische Eltern anwesend sin, man als Gastgeber schon darauf achten sollte, dass sich die Gespräche nicht nur um Hippgläschen und Windelinhalt drehen.
Genauso verstehe ich nicht wirklich, warum dein Bruder gehen musst, nur weil euer Kind ins Bett muss, gerade wenn er zu Kaffee und Abendessen eingeladen ist Dann bringt eben einer das Kind ins Bett, der andere bleibt beim Besuch und wenn alles gut geht kommt der andere später wieder dazu.

Ich meine, klar verändert sich das Leben mit Kind, aber deshalb dreht sich nicht alles immer nur ums KInd. Es muss und sollte unbedingt auch andere Gesprächsinhalte geben. Manchmal ist das mühsam, gerade wenn man den ganzen Tag mit Kind zu Hause sitzt und sonst nicht viel passiert, aber es geht, schließlich hattest du vor dem Kind auch gesprächsthemen. Und ich denke, es ist auch ganz wichtig, mal etwas anderen raum zu geben.

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Bei der Feier waren ja auch meine Schwägerin mit Kind und die Cousine meines Mannes mit Kind da. Ihr Sohn wird dieses Jahr eingeschult und der Kleine hat dann erzählt, wie sehr er sich freut und was er in der Vorschule schon alles lernt. Da sag ich doch nicht "Sorry xy, aber meine Schwägerin möchte lieber über ihren neuen Job sprechen".

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Das ist jetzt einfach nur bockig. Natuerlich haette man mehr als ein Thema unterbringen koennen.
Nachdem dir hier fast jeder das gleiche sagt, koenntest du anstatt zu bocken dich selbst reflektieren um zukuenftige Kontaktabbrueche zu vermeiden.

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Ich kann dir sagen,klar ändert sich einiges,aber ich habe noch nie verstanden warum die Leute kein normales Gespräch mehr führen können und plötzlich alles so kompliziert machen.
Du hast Sie echt rausgeworfen?
Ernsthaft?
Ich frage mich wie es Länder im Süden machen wo die Kinder immer und überall dabei sind und trotzdem zufriedene,glückliche Menschen werden.
Vielleicht hat Deine Familie recht?

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Absolut 👍👍👍

Bei meiner Familie ist das genauso. Kinder von Baby bis Kleinkind und älter immer dabei da gab es noch nie Probleme und es sind viiiieeeele Kinder 🤣 und wie du sagst wir haben es nie kompliziert gemacht und es läuft gut schon immer 🤭

Ich glaube, hätte ich bei meinen Kindern von Anfang an irgendwelche Rituale eingeführt und mich strickt daran gehalten, wären wir alle nicht so glücklich 😀

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Mein Schwester ist ähnlich wie du.

Sie redet nur über sich und ihre Themen, fragt nie nach und lässt auch andere nicht zu Wort kommen. Selbst wichtige Themen kommen beim gemeinsamen Familienessen nicht zu Wort, weil über jedes Detail ihres Lebens gesprochen wird. Finde ich auch nervig und lade sie auch ungern ein.

Ich kann verstehen, dass dein Leben sich ändert und es spannendes zu erzählen gibt, aber deine Tochter ist 14 Monate, da ist auch schon lange Zeit wieder Interesse an anderen zu zeigen usw. Wenn du Themen hast, wie dass du nach 18:30 nicht mehr verfügbar ist, dann musst du entweder die Regel aufweichen oder damit leben, dass manches nicht mehr möglich ist. Du kannst sicher auch eine angenehme Person sein, mit der man gerne was macht, der Streit bei euch resultiert ja daraus, dass deine Gesellschaft geschätzt wurde. Siehe es als Input dein Verhalten ein bisschen zu justieren und einen guten Mittelweg zu finden. Dieser Konflikt sollte sich ja lösen lassen und nicht weiter eskalieren müssen.

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Wir hatten es unter uns Freundinnen das eine Zeitlang die Kinder nur Thema waren.

Dann haben wir eingeführt am Anfang wird kurz über die Kinder gesprochen und wenn nichts akutes ist muss jeder der mit dem Thema wieder anfängt 1 Euro in die Kasse zahlen davon wurde dann ein Ausflug gemacht.

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Das ist super#pro:-D

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Naja... wenn man um 18.30 Uhr "rausgeschmissen" wird, kann man doch zu recht davon ausgehen, dass ihr auf eine Feierlichkeit nicht kommt die um diese Zeit ist. Und Kinderlose dürfen zu dem genervt davon sein, wenn sich Gespräche ausschließlich um Kinder drehen. Gerade die Kleinen sind wenig spannend. Wird ja erst lustig, wenn man mit ihnen was erlebt und sie den ersten Mist bauen.
Und ja ein Gespräch über einen neuen Job hätte man mit allen führen können.

Natürlich spricht man über seine Kinder, aber eben nicht nur. Vielleicht gehst du etwas in dich und suchst nicht nur den Fehler im Umfeld.

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Naja ich bin selber Mama und mein Kind ist und bleibt mein Lebensmittelpunkt, aber dennoch achte ich darauf, dass nicht nur Thema Kinder aufkommt, wenn jemand da ist.
Das kann man auch auf x andere Themen ausweiten, wenn die Gastgeber die ganze Zeit von xy reden und der Besuch überhaupt nichts damit anfangen kann, egal aus welchen Gründen auch immer, finde ich das selber auch ganz schön unangenehm.
Und auch wenn dein Kind um halb 7 schlafen geht, na ihr seid doch zu 2?
Einer hätte doch mit dem Kind gehen können und einer hätte beim Besuch bleiben können.
Rausgeschmissen hätte ich persönlich definitiv nicht. Das macht man nicht in meinen Augen.
Aber so sieht das einfach jeder anders.

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Wir hatten in die Einladung explizit geschrieben, dass es ein frühes Abendessen gibt, da unsere Tochter dann ins Bett muss. Ich war tatsächlich eher irritiert, dass die beiden nach der Verabschiedung der anderen Gäste in der Küche saßen und keinerlei Anstalten gemacht haben, auch zu gehen.

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Ich persönlich hätte dennoch niemanden rausgebeten.

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