Das Testament eurer Eltern

Stellt Euch vor, ihr seit 3 Kinder zu Hause.
Die Eltern schreiben ihr Testament, aber eines eurer Geschwister wird darin finanziell vernachlässigt.
Würdet ihr Euch für Eure Geschwister einsetzen, damit er/sie auch gleich behandelt werden, oder ist das ganz alleine die Sache unserer Eltern?

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Bei meinem Vater war das der Fall.
50 Jahre lang gab's ein Testament, wie das Haus meiner Großeltern zwischen ihm und seiner Halbschwester aufgeteilt wird, als meine Großeltern dann doch plötzlich das Testament änderten und das zu einem Zeitpunkt, als meine Eltern sehr viel Geld und Zeit in Haus und Grundstück investiert hatte.
Als meine Großeltern dann gestorben sind verzichtete meine Tante auf das im neuen Testament zugestanden und auf ihren Wunsch hin wurde so aufgeteilt, wie es im ursprünglichen Testament aufgeteilt war .
Mit den Großeltern wurde da vorab nicht gesprochen.
Wollten meine Eltern ihr Eigentum ungerecht aufteilen, würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich das nicht gut finde und ggf mich nach dem Tod mit meinem Bruder einigen

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Das kommt darauf an:
- habt ihr alle 3 immer genau die gleiche Unterstützung bekommen und es ist auch nichts "vorgefallen ". Dann würde ich mich schon einsetzen.

Meist haben sich die Eltern aber schon was dabei gedacht:
- es ist mal was vorgefallen (was ihr evtl nicht im Detail wisst?)
- sie haben gegengerechnet, dass dieses Kind in der Vergangenheit viel mehr monetär unterstützt wurde?
- sie empfinden, dass dieses Kind das Geld viel weniger braucht als die anderen beiden, weil es im Gegensatz zu den anderen anderweitig finanziell sehr gut abgesichert ist?

-- dann ist das einfach nur die Entscheidung der Eltern. 🤷‍♀️

Ich bin - obwohl ich mich mit meinen Eltern sehr gut verstehe - auch im Testament die "Gelackmeierte". Und es ist okay für mich.
Das Erbe besteht zum größten Teil aus dem Haus- und das soll mein Bruder bekommen. Da wir mittlerweile ein eigenes Haus haben und mein Bruder kräftig ins Elternhaus investiert, ist das für mich völlig okay. Auf 50:50 zu beharren, würde bedeuten, dass mein Bruder das Haus verkaufen muss, um mich auszubezahlen. Und das möchten sie eben nicht. Darum werde ich nur den Pflichtteil und einige landwirtschaftliche Flächen bekommen.

Andererseits haben meine Eltern mich extrem unterstützt- obwohl wir nie viel Geld hatten habe ich eine sehr teure Ausbildung erhalten, für die ich auch wegziehen musste, bekam eine Wohnung bezahlt, Führerschein, Auto... Mein Bruder später "brauchte" nie so viel Unterstützung.

Und nein, ich beschwere mich nicht deswegen.

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naja die Beziehung meines Vaters zu meinem Bruder war die letzten 30 Jahre immer mal ein auf und ab. Und in den schlechten Zeiten mit Ihnen waren sie nicht gerade freundlich zueinander. Mein Vater ist sich keiner Schuld bewusst,möchte aber ihm kein Haus überschreiben weil er denkt er würde es sofort zu Geld machen wollen.
Er wird wohl Bargeld bekommen, aber nicht in der höhe eines Hauses.

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Na, dann hat dein Vater doch einen berechtigten Grund für sein Handeln. Würde das auch nicht mehr ansprechen.

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wir haben das im Vorfeld gemeinsam geregelt, dann gibt es kein böses Erwachen und vorallem keinen Streit.

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Es ist allein die Entscheidung meiner Eltern wie was aufgeteilt wird.

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Kommt sicher auch drauf an, wie groß die Benachteiligung ist.

Bei uns ist es auch so, dass von 3 Kindern K3 sehr gut wegkommt, K1 immer noch gut, und K2 eher schlecht. Vorgefallen ist nichts. K3 ist halt das Nesthäkchen, das besonders geliebt wird.

Mein Vater hat dann handschriftlich auf einen Zettel geschrieben (nicht Teil des offiziellen Testaments), dass K2 noch den Betrag X zusätzlich bekommen müßte. Und nun hat K2 kürzlich zufällig gesehen, dass K3 genau diesen Betrag (heimlich) als "Darlehen" bekommen hat. 250 Euro im Monat rückzahlen. Meine Eltern sind 78 und 76. Rückzahldauer wären 33 Jahre. Alles klar.

K3 bekommt auch immer noch 400 Euro im Monat überwiesen. K3 ist 40 Jahre alt, verheiratet, hat 2 Kinder, arbeitet im öffentlichen Dienst, hat ein Haus. Aber K3 hat ja von meinem Vater seine Firma geschenkt bekommen, darum bekommt K3 zusätzlich 400 Euro im Monat, als Anteil des Risikos. Oder so.

Also ich erwarte nicht, dass da irgendwer finanziell zurücksteckt, wenn es soweit sein sollte. Bei Geld hört leider die Freundschaft auf. Kann man vergessen. Verzichten fällt da schwer.
Es ist enttäuschend. Aber so ist das Leben, und man sollte sich nicht deshalb zu sehr grämen. Es hat keiner gesagt, dass das Leben fair ist.

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„ K3 bekommt auch immer noch 400 Euro im Monat überwiesen. K3 ist 40 Jahre alt, verheiratet, hat 2 Kinder, arbeitet im öffentlichen Dienst, hat ein Haus. Aber K3 hat ja von meinem Vater seine Firma geschenkt bekommen, darum bekommt K3 zusätzlich 400 Euro im Monat, als Anteil des Risikos. Oder so. “

Stehe gerade auf dem Schlauch, K3 bekommt jeden Monat Geld, weil er die Firma von eurem Vater geschenkt bekommen hat, arbeitet aber gar nicht in der Firma, weil er im öffentlichen Dienst arbeite?

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Jein, weil es immer auf die Hintergründe ankommt.

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Nein ich würde mich nicht einmischen. Die Eltern haben das Geld erwirtschaftet. Es ist ihr Geld. Kein anderer hat da irgendwas mit zu planen. Wenn jemand was bekommt, ist es nett. Wenn nicht dann nicht. Kann Leute die nach dem Erbe gieren nicht leiden. Die die das Geld erarbeitet haben, entscheiden allein was sie damit machen möchten und ob jemand etwas bekommt. Zumal ihr Geschwister vielleicht auch voneinander nicht alle Fakten kennt.

Kannte jemanden, der liebte seine beidem Kinder beide über alles, hat auch beiden immer bei allem geholfen, aber während ein Kind immer pflichtbewusst war, machte das andere seit Jahren nichts aus sich, arbeitete nicht trotz zahlreicher Chancen und prellte bewusst Unterhalt für den einzigen Enkel. Daraufhin wurde im Testament festgelegt, dass das Erbe zwischen Kind 1 und dem Enkel verteilt wird und Kind 2 den Pflichtteil bekommt. Jemand der nicht wusste, dass Unterhalt bewusst geprellt wurde, würde es ungerecht finden, aber mit diesem Wissen ist es doch gerecht. Auch wenn sich jemand Geld geliehen hat, es aber nicht begleicht, warum sollte er dann genauso viel Erbe bekommen. Vielleicht hat er /sie aber auch auf andere Art auch schon längst sein Erbe bekommen.

Ich kannte auch jemanden wo sich die Kinder nur nach dem Erbe stritten und der Streit quasi schon vorab zu Gange war und sich abzeichnete und keine guten Charakterzüge zum Vorschein kamen. Die Kinder bekamen alle nur den Pflichtteil und der Rest ging an eine Soziale Organisationen.

Und wenn mich jemand echt schlecht behandelt obwohl ich zeitlebens alles versucht habe, wozu sollte ich ihm/ihr genauso viel geben wie um wen der sich wirklich um mich kümmert. Es ist mein Geld. Ich muss gar nichts.

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Kommt darauf an.

Bekannte von mir hatten einen drogensüchtigen Sohn und einen "gut geratenen".
Die haben sich jahrelang für das Problemkind den Hintern aufgerissen und ihn
wer weiß wo rausgepaukt, er hat sich aber nicht dauerhaft helfen lassen.

Das Haus haben sie Sohn zwei vermacht, weil der andere es leider sofort in
Stoff umgesetzt hätte. War keine leichte Entscheidung, aber vermutlich richtig.

LG, katzz

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Das kann echt hässliche Folgen haben. Gibt es einen Grund warum einer zu kurz kommt? Und kennt er den Grund?