Jungs vermissen abends Papa

Hallo an alle,
Ich sitze gerade völlig platt, genervt und wütend auf mich selbst auf dem Sofa. Wir haben zwei Jungs (4 und 7 Jahre) und eine kleine Tochter (4 M.). Seit Monaten hat vor allem der Älteste große Probleme damit, wenn Papa arbeiten ist. Mein Mann hat 24-Stunden-Schichten. Dafür dann aber auch mal 1-3 Tage am Stück frei. Unser Mittlerer steigt nun langsam auf den Zug mit auf.
Leider kann ich mittlerweile nicht mehr empathisch reagieren. Ich bin abends im Moment einfach zu müde und angespannt, da es mit allen 3 Kindern bis zu 3 Stunden dauert, bis alle wirklich schlafen. Ich geb den Jungs schon getragene Tshirts vom Papa oder seine Kopfkissen. Aber das reicht ihnen nicht, was ich auch verstehen kann. Letztens kam mir die Idee, dass er ja zwei Tonies für die Jungs besprechen könnte. Aber das hat leider auch nicht wirklich geholfen. Einerseits denke ich, dass wir das ganze vielleicht mit so was noch mehr pushen und anderer Seits will ich es ihnen damit einfacher machen. Ich weiß, dass ich sie abends vielleicht einfach nur in den Arm nehmen und trösten sollte, aber ich kann es im Moment einfach nicht. Und es tut mir so leid... oft kommen mir selbst die Tränen. Vielleicht aus Überforderung.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps für mich?

Ich bin für jeden Rat dankbar.

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Ich glaube Du leidest am meisten unter der Situation und überträgst das auf die Kinder. Nicht so viel Wind machen. Es ist wie es ist. Macht das beste draus.

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Sicher können Kinder ihren Papa schmerzlich vermissen. Sie können doch gar nicht abschätzen, wie lange die Trennung dauert.

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Was? Ein 4Jähriger und ein 7Jähriger sollen es nicht verstehen & abschätzen können, wenn Papa (abends) auf der Arbeit ist?

Für wie beschränkt halten wir eigentlich unsere Kinder?

Beide sollten auch verstehen & abschätzen können, dass tagsüber (z.B. 9 bis 14 Uhr) Zeit außerhalb (Schule/KiTa) ist & danach Familienzeit.

Das alles ändert nichts daran, dass sie ihren Papa abends vermissen. Ich denke auch, das sollte man ihnen zugestehen, aber auf keinen Fall dramatisieren.

Und schon gar nicht die Kids herabsetzen, weil sie angeblich nicht verstehen, dass Papa morgen wieder da ist!

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Unser Sohn ist grrade zwei Jahre alt und manchmal hat Papa Spätdienst. Er vermisst Papa total im Moment und gestern spielten wir noch ein bisschen Duplo vor dem Schlafen, dazu lief von Rolf Zuckowski "Papa bist du müde" auf der Toniebox. Er wurde still und klein, ihm schossen Tränen in die Augen und erhalten schnell das Lied weitergeklatscht. Ich kann mir also schon vorstellen, dass deine Jungs echt leiden, aber auch dass der Tonie keine so gute Idee ist. Vielleicht lieber was neutrales spielen oder was eigenes finden, was nur ihr abends macht. Unser Sohn weint auch, wenn er mitbekommt, dass ich mit Papa telefoniere und selber telefonieren macht es noch schlimmer.

Es ist bestimmt anstrengend mit drei Kindern abends alleine. Ich kann das schon mit einem Kind nachempfinden.

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Mein Großer (3,5) vermisst den Papa auch oft abends, wenn er länger arbeiten muss.
Ich sage dann, dass Papa IMMER noch ins Zimmer kommt und ein Gutenachtbussi gibt, wenn er heim kommt. Oft reicht ihm das.
Vor einem halben Jahr war es aber schlimmer. Da hab ich ihm dann gesagt, dass Papa ihm unter sein Kopfkissen ein Herz legt, wenn er bei ihm war. Als der Große eingeschlafen war, hab ich ihm dann 1-2 Papierherzen hingelegt. Das hat ihn dann doch auch beruhigt.
Vielleicht ist das eine Idee für euch?

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Das ist eine süße Idee, aber ich denke das kann ich meinen Jungs nicht mehr "unterjubeln". Mein Mann kommt auch immer erst gegen 7:30 Uhr nach Hause. "Er" könnte also auch nichts unters Kissen legen.

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Hallo, dann dreht es doch um: BEVOR Papa zur Arbeit geht, verabschiedet er sich von den Jungs, erklärt, dass er abends nicht da nicht da sein kann und gibt ihnen je ein Kuscheltier oder etwas anderes, womit sie sich trösten können, wenn der Schmerz dann zu groß wird?
VG

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Was mir als erstes einfällt: erkläre deinen Jungs einfach wie es ist. Ich würde da gar keinen großen Zauber drum gestalten, sie sind ja beide alt genug zu verstehen: "Ich finde auch blöd, dass Papa nicht da ist. Aber *morgen*übermorgen*wannauchimmer* kann er euch wieder mit ins Bett bringen."
Fertig.

Die Trauer kannst du deinen Kindern eh nicht nehmen, weil egal was du erzählst, er ist nun mal arbeiten und auch das gehört zum leben (:
Also einfach durch begleiten und/oder einfach klar sagen, dass es eben so ist wie es ist.

Ich glaube du bist wirklich selbst zu fertig sie da noch sonstwie abzufangen, musst du aber auch nicht, glaube ich. Die schaffen das schon. Er kommt ja wieder. Das ist nur einen Schlaf entfernt ;)

Versuch wirklich dir da selber den Druck rauszunehmen.

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Hi,
geht er erst seit neustem so arbeiten?

Meine Jungs, haben auch 3, 5 Jahre abstand. Und von Beginn an, war der Vater, an 2 Tagen in der Woche, manchmal auch 3 Tage, abends Musik proben.

Da haben sie gefragt, wo der Papa ist, und dann sagte ich "Musik machen". "D" oder "R", wurde dann gefragt, dann sagte ich den Ort, und dann wußten sie, Tuba/Tenorhorn oder Bass.

Ich würde sie früher ins Bett bringen, wenn sie sich daran so "aufhalten". Hast du einen Kalender, wo die Schichten eingetragen sind? Der soll sichtbar da hängen, so daß Du auch mal fragen kannst: Wann ist der Papa, wieder daheim? Und nicht mit "tränen erstickter Stimme", ohhhh er ist die ganze Nacht nicht da.......... Das bringt keinem was.

Wer das größte Schlafbedürfnis hat, zuerst ins Bett Oder halt der 4 Jährige, damit der Ältere "der Große ist", Vorbild. Das "Vorbild" kann ja in der Zeit, ein Pixi Buch dem Baby vorlesen.

Nicht so ein Gewese drum machen, es ist so, fertig.

Wenn Du abends auch so fertig bist, unter dem Tag, mal "nichts" machen, oder zur Entlastung die Oma, Freundin, Tante etc. bestellen.

Zur Not, pädagogische DVD rein, Baby in den Laufstall und Du hälst mal die Augen zu !

Viel Kraft

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Meine Jungs kennen es eigentlich gar nicht anders. Den Schichtplan haben wir auch zuhause hängen. Früher anfangen geht leider nicht, dass wird sonst zu früh 😅 ich msch meistens schon halb 6 Abendbrot. Trotzdem vielen Dank für deinen Post.

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Unsere Situation ist ähnlich, die Kinder 7 und 4 (Baby allerdings noch im Bauch) und mein Mann im 24h-Schichtdienst. Bei uns ist es eher der Mittlere, der den Papa öfter vermisst. Aber bei uns wissen beide Kinder auch, dass Arbeiten nun mal dazu gehört, sonst wäre kein Geld da für ...(hier Beliebiges einsetzen, was für die Kinder eine Rolle spielt). Die 24h-Stunden-Schichten haben ja auch den Vorteil, dass Papa viel öfter tagsüber zu Hause ist und mit den Kindern xyz unternehmen kann. Dafür sind sie doch echt alt genug. Vermutlich bist du tatsächlich im Moment besonders ko am Abend, dass dich das so fertig macht (geht mir gerade am Ende der SS auch öfter so).

Wenn es ganz schlimm ist, versuchen wir Papa auf der Arbeit zu erreichen. Bei uns hilft das dann beim Gute-Nacht-Sagen. Aber klappt natürlich auch nicht immer. Aber wir machen hier kein so großes Aufsehen darum...morgen Früh ist doch Papa wieder da und dann macht ihr zusammen xyz (er bringt dich in die Kita/ spielt mit dir nachmittags Fußball etc).

Bitte doch mal deinen Mann mit den beiden in Ruhe zu sprechen und ihnen auch nochmal die Vorteile aufzuzeigen. Und vielleicht kann er sie auch darum bitten, dass sie dich abends etwas besser mit dem Baby unterstützen ( kannst du natürlich auch selber machen), wenn er nicht da ist (also hauptsächlich, dass sie nicht auch zusätzlich noch Theater machen). Unsere (vor allem die Große) haben da schon so etwas wie ein Verantwortungsbewusstsein. Wenn ich das frühzeitig mit ihnen bespreche (zB schon beim Abendbrot), weil es mir nicht gut geht oder auch früher schon, wenn ich abends noch viel arbeiten musste, dann geben sie sich mehr Mühe, dass es kein Theater/ Streit gibt.

Vielleicht ist es ja auch noch die Umstellung auf das neue Baby und wird bald wieder besser! Ich wünsche es dir!

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Hallo, für mich klingt es als hätte sich da eine blöde "Schleife" eingespielt.
Könnte es sein, dass du am Abend platt bist, die Kinder sich irgendwie noch nicht "gesättigt" fühlen und auf die Idee kamen, wenn der Papa da wäre, wäre alles gut?
Also dass ihnen, weil ihr vielleicht eine stressige Phase hattet, abends das "Ruhe und Geborgenheits und Zuhaus-Gefühl" gefehlt hat?
Und da dich die Situation jetzt verständlciherweise nur noch mehr stresst, kommt ihr aus dieser Verhaltesschleife nicht mehr raus, weil es eben eher stressiger und aufgebrachter als heimeliger und geborgener wird?

Bitte verstehe mich nicht falsch, das ist auf gar keinen Fall ein Vorwurf oder Angriff, oder der Versuch dir zu sagen du würdest prinzipiell nicht ausreichen oder kein zuhause Gefühl bieten. Gar nicht.

es wäre eine mögliche Erklärung und wenn sie zutrifft könnte man gezielter überlegen, was die Kindner brauchen, was du brauchst und wo ihr alle es herbekommen könnt

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Ich glaube auch, dass du diejenige bist, weshalb es abends nicht klappt, und das ist NICHT böse gemeint!

Es ist verständlich, dass es dich, gerade mit Baby, überfordert.

Aber macht bitte kein Drama draus. Papa ist nicht da, weil er arbeiten ist. Punkt. Das können Kinder sehr wohl verstehen.

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Wäre ein kurzer Video call möglich? Mein Mann ist ab und zu über Nacht weg. Motte (2,5) vermisst ihn auch furchtbar. Eigtl bringt er sie nämlich ins Bett.

Ein kurzes Telefonat, wo er ihr ne gute Nacht wünscht, reicht meist aus.

Vllt könnt ihr ja auch was besonderes machen, was ihr nur macht, wenn papa nicht da ist. Vor dem Fernseher Zähne putzen oder so 😜