3 Monate alte Zwillinge - Trennung

Hallo Zusammen,

2021 ist definitiv nicht mein Jahr. Ich hole mal aus, damit ihr wisst, worum es geht:

Wir sind seit 11 Jahren zusammen, davon 7 Jahre verheiratet. Der Kinderwunsch war sehr groß, leider hat es aber nie geklappt. Mit künstlicher Befruchtung war ich Ende Dezember mit Drillingen schwanger. Sie sind im Mai viel zu früh auf die Welt gekommen, ein Kind haben wir verloren. Es folgten 4,5 Monate Intensivstation, viele Tränen sind geflossen, aber ich bin immer stark geblieben für meine 2 Babys. seit September sind wir zuhause. Aktuell sind die Kinder korrigiert 3 Monate alt.
Es ist sehr turbulent, die Kinder halten einen immer auf Trab. Mein Mann liebt die Kinder, ist aber mir gegenüber nicht mehr wie früher. Es dreht sich alles nur um die Kinder. Sex haben wir wenn überhaupt 1x in 2 Wochen….

Tja, am Dienstag hat‘s gekracht bei uns. Ohne sichtbaren Grund (nur Rumgezicke) fingen wir an zu streiten, dann ist es auf einmal so weit eskaliert, dass wir beide sehr unangenehme Dinge gemacht haben (respektloser Umgang beiderseits). Wir sind somit beide schuld und es war auch sehr kindisch. Aber er war noch nie so aggressiv wie an diesem Tag. Seitdem schläft er im Wohnzimmer 😒

Als hätte er ständig auf diesen Streit gewartet, hat er gestern gesagt, dass er sich trennen will. Er sei schon auf der Suche nach einer Wohnung und er will bis dahin nichts mehr mit mir zu tun haben. So stolz wie ich natürlich bin, hab ganz cool gesagt, dass das auch in meinem Interesse sei. (Ich hätte aber nie an eine Trennung gedacht. Dachte, dass er runterkommen muss und dann ist wieder alles gut). Jetzt redet er aber schon von Aufteilung unseres Vermögens.

Mir kommt es so vor, als ob er sich einfach verpissen möchte und jetzt nimmt er dafür diesen Streit als Grund her.

Ich weiß gar nicht, ob ich in der Lage bin die Zwillinge allein erziehen zu können. Und wollen sowieso nicht. Ich finde es so Schade für die Kinder.
Aber ich will ihn auch nicht davon abhalten, denn in dem Fall liebt er mich nicht mehr? Und die Kinder sind ihm grad auch egal…

Ich weiß nicht, was ich von euch erwarte. Wollte mich einfach mal auskotzen. Aber schreibt mir doch mal eure Meinungen.

LG

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Hey, also ich glaube nach dem was ihr gerade durch habt und noch mittendrin steckt ist das bestimmt ne Übersprungshandlung. Ich denke da steckt etwas anderes dahinter. Gerade für die Kinder, kann ich euch nur empfehlen setzt euch in Ruhe nochmal zusammen. Sowas wirft man doch nicht aus stolz einfach weg. Und wenn doch was anderes dahinter steckt, kannst du es im Gespräch vielleicht mit ihm klären. Außerdem ist Sex in so einer stressigen Zeit auch nicht der wichtigste Punkt, aber sich als Paar immer mal auch wenn es kurz am Tag ist in den Arm nehmen und dem anderen noch zeigen das er einem wichtig ist. Es kommt ja wieder mehr Paarzeit. Also spring über deinen Schatten und rede mit ihm. Vielleicht habt ihr ja auch einen neutralen Freund der als Mediator einspringen kann. Ich drück euch die Daumen

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Also ich finde, ihr gebt viel zu schnell auf. Jetzt seid ihr schon so viele Jahre glücklich zusammen. Das schmeißt man doch nicht einfach weg, nur weil es gerade schlecht läuft.
Es ist ganz normal, dass es das im Babyjahr kracht und sehr schlecht läuft. Dann habt ihr auch noch zwei und so einen Schicksalsschlag hinter euch.
Dass es da schlecht läuft und man auch mal Dinge sagt, die verletzend sind, ist nicht außergewöhnlich.
Setzt euch zusammen. Redet miteinander. Bleibt im Dialog, auch wenn ihr euch oft streitet. Die Situation wird auch wieder leichter, euer gemeinsames Leben wird wieder leichter.
Eine Weisheit lautet, dass man sich niemals im 1. Babyjahr trennen darf, weil das absoluter Ausnahmezustand ist.

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Ja Übersprungshandlung, du sagst es.

Es geht gar nicht mehr darum ums zu Stolz sein. Weißt du, ich habe keine Kraft mehr. Ich will gar nicht mehr mit ihm darüber reden. Ich bin unendlich beleidigt, dass er sich in so einer Situation einfach verpissen möchte.

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Erstmal tut es mir aufrichtig Leid das ihr ein Baby verloren habt. Ihr habt eine harte Zeit hinter euch, das hinterlässt natürlich spuren. Ich möchte ganz kurz von uns erzählen. Wir sind seit 6 Jahren glücklich verheiratet und haben von Anfang an kiwu gehabt, mit dem 2. Versuch der IVF hat es geklappt. Jetzt haben wir zwillinge (fast 10 Monate). Nach der Geburt waren wir beide wie ausgewechselt, er war mir total fremd. Haben uns gestritten wie nie zuvor. Für mich war es die Hölle. Ich wollte diese Ehe nicht mehr, diesen emphatielosen egoistischen Ehemann konnte ich nicht mehr leiden. Nach und nach wurde es ganz ganz langsam besser. Aber was uns eigentlich gerettet hat war unser erster gemeinsamer Urlaub. Seitdem können wir wieder zusammen lachen. Ganz wie früher wird es bestimmt nicht mehr da wir uns sehr verletztende Dinge gesagt haben zumindest aber können wir uns wieder leiden bzw lieben 😊
Vielleicht benötigt ihr bzw er Zeit und etwas Abstand?! Sag ihm das du ihn brauchst und das er gehen kann aber das es für dich nicht das ende ist.
Ich Hoffe das es bei euch auch mit der Zeit besser wird. Allein mit zwei Babys ist alles machbar außer Großeinkauf 😅 wird nur stressiger sobald die mobiler werden. Ich wünsche dir das es nicht soweit kommt. Würdet ihr zu einer Paartherapie? Schlag ihm das doch mal vor?

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Ich wäre bei einer Paartherapie definitiv dabei, ob er das möchte, keine Ahnung.

Er hat sich so verändert. Ich glaub, er hat sich das Papasein ganz anders vorgestellt. Er ist überfordert mit dem Schlafmangel, mit den 100 Arztbesuchen in der Woche, mit der Last, die die Frühchen mit sich bringen. Das, was wir in den letzten Monaten so erlebt haben, das ist natürlich das Sahnehäubchen.

Dennoch darf er nicht beim ersten großen Streit ans Ausziehen denken. So habe ich ihn nicht kennengelernt. Er ist normalerweise sehr verantwortungsbewusst, ich weiß echt nicht, was in ihn geraten ist…

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Dann wäre es dir lieber er würde nur aus Verantwortungsbewusstsein bleiben? Wer sagt überhaupt, dass er, nur weil er auszieht, keine Verantwortung übernimmt/übernehmen muss? Ich denke das stellst du dir wiederum zu einfach vor.

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Oh nein das tut mir leid das es so gekommen ist!

Ihr habt so viel durchgemacht die letzten Monate!

Wollte dir nur viel Kraft wünschen. Habe eure Geschichte verfolgt und immer geschaut ob es Neuigkeiten gibt.

Lg Janine

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Hat‘s mit dem anonym bleiben doch nicht geklappt 😩 war mir irgendwie auch klar, wollte jedoch nicht mit dem Namen auftreten.

Tja, das Leben ist nicht immer fair. Das musste ich dieses Jahr leider lernen.

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Ich hab ja extra nicht deinen Namen geschrieben. Aber denke bei einigen wird es klick machen.
Ich habe immer nach Neuigkeiten geschaut.
Das finde ich so schade das es sich so entwickelt hat bei euch!

Fühl dich unbekannterweise gedrückt!

Es ist sich alles nicht leicht für euch.

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Ihr seid dabei nen Doppelmarathon zu laufen, der erwartete Glücksmoment auf den ihr seit Jahren hingefiebert habt, war garnicht so glücklich, ihr habt ein Kind zu betrauern und zwei Frühchen zu versorgen. Seid ihr ***** jetzt alles wegwerfen zu wollen? Holt Euch Eintlasung wo es nur geht, entlastet Euch selber von "Glückserwartungen" und realisiert, dass jetzt funktionieren als Eltern dran ist und Paarzeit einfach hintenüberkippt.
Versucht Euch ne Stunde zu nehmen in der ihr als zwei verletzte Erwachsene miteinander sprecht und versucht zu der Vereinbarung zu finden, dass ihr jetzt nicht so einfach all die Jahre wegschmeissen wollt, aber erkennt an, dass ihr jetzt weder Kraft noch Zeit habt großartig was aufzuarbeiten. Wahrscheinlich reicht es nur dafür nicht weitere Verletztungen zu vermeiden und die nächste Windel zu wechseln. Habt ihr Oma, Opa, Tante etc die Du mit ins Boot holen kannst?
Ich glaub, Dein Mann kriegt jetzt einfach kalte Füße, hat er ne Mama, die ihm mal den Kopf waschen kann?

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Es weiß noch niemand Bescheid. Falls es wieder doch klappen sollte, will ich nicht, dass jeder über die Krise Bescheid weiß. Ich hab dann immer Angst, dass meine Eltern z.B. meinem Mann gegenüber dann eine negative Haltung entwickeln. Seine Mama würde sehr mit ihm schimpfen, sie mag mich sehr und wir waren immer ein Vorzeigepärchen in der Familie. aber ob er das erlaubt, weiß ich nicht.

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Es soll ja auch nicht jeder wissen, aber es gibt doch sicher Menschen, denen ihr kein heile Welt Theater vorspielen müsst. Zu jeder langjährigen Partnerschaft gehören Krisen, alte Leute können mit ihrer Lebenserfahrung oft Wunder wirken.
Was meinst Du mit "ob er das erlaubt"? Du brauchst nicht wirklich seine Erlaubnis, oder?

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schlag eine Paartherapie vor,
leider gehen Beziehungen nach solchen Schlägen, wie ihr erleben musstet oft in die Brüche.

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Oh weh. Das klingt wirklich nach einem sehr harten Jahr mit doch einigen Schicksalsschlägen. Das belastet euch als paar natürlich auch enorm.

Habt ihr das mal aufgearbeitet? Wurdet ihr in dieser schweren Zeit begleitet? Klingt so, als hättet ihr euch da verloren, weil jeder einfach nur funktionieren musste.

Dein Mann sieht nun einen Ausweg - Trennung. Ich denke aber auch, das wäre extrem schade.

Ich persönlich würde noch einmal das Gespräch suchen - wollt ihr wirklich nicht mehr um euch kämpfen? Wieso möchte er sich eigtl konkret trennen?

Wenn er schon Vermögen aufteilt, kannst du diese brennenden Fragen ja auch klären.

Und sollte es doch auf die Trennung raus laufen: wie macht ihr das mit den Kindern? Wie bringt er sich ein? Wie oft nimmt er sie, wie unterstützt er dich? Er möchte nichts mehr mit dir zu tun haben - als Paar geht das, als Eltern nicht, da wird er immer mit dir zu tun haben! Daher: klärt da so viel wie möglich ab!

Alles Gute euch!

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Ich habe deine Geschichte ebenfalls verfolgt und möchte Dir gerne Kraft senden! Euer Verlust tut mir unendlich leid und vielleicht ist dieser noch nicht verarbeitet und das geht Deinem Mann ebenfalls so?
Vielleicht könnt ihr euch auch Hilfe zur Entlastung holen, Mutter Netzwerke oder Unterstützung bei der Krankenkasse?
Ich wünsche Dir und euch alles erdenklich Gute, und vielleicht braucht Dein Mann eine Auszeit und danach geht es weiter.
Auch wenn du alleine weiter machst, Du schaffst das und es geht weiter mit Deinen Kindern!

Alles Gute und Liebe für Dich 💗🌹

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Es tut mir sehr leid, was ihr mitmachen musstet! Fühl dich mal gedrückt!
Bei meinem Mann und mir gab es seit der Geburt unseres 3. Kindes auch viele Tiefs. Oft Streit, viele Vorwürfe, Beleidigungen leider auch. Es war (und ist) einfach anstrengend und wir kamen beide an unsere Grenzen und das, obwohl wir drei gesunde Kind haben. Mein Mann ist jemand, der zum Familientrubel sehr viel Ausgleich braucht (ich wahrscheinlich auch, aber das gestehe ich mir nicht ein bzw. zu) in Form von Sport und Freunde treffen. Zweiteres hat unter Zeitmangel und Corona sehr gelitten. Dann war mein Mann dieses Jahr körperlich oft angeschlagen, sodass mit dem Sport oft auch mehrere Wochen nichts los war. Diese Ventile haben gefehlt und dann hat es gekracht.
Wir haben auch beide öfter an Trennung gedacht. Ganz ehrlich, manchmal hätte sogar ich gerne Reißaus genommen, wenn hier mal wieder alle verrückt gespielt haben. Einmal, nach einem heftigen Streit, hat mein Mann in der Nacht eine Tasche gepackt und wollte am nächsten Morgen weg. Da hab ich meinen Stolz mal beiseite geschoben und ihn angefleht zu bleiben. Ich hätte es alleine nicht geschafft und nicht ohne ihn sein wollen, die Kinder wären daran zerbrochen, sie lieben ihren Papa über alles. Letztlich haben wir uns noch in der Nacht zusammengerauft, viel diskutiert, gestritten, geweint. Er ist geblieben und derzeit ist gar kein dran denken, dass wir nicht alle zusammen eine Familie sind. Der Kleinste ist mittlerweile 1 und es wird leichter. Der Papa kann auch mehr mit ihm anfangen, ihn besser beruhigen.
Was ich sagen will. Ich denke in eurer Situation ist es völlig normal, dass man viel streitet. Ihr seid beide mit den Kräften am Ende. Haltet durch! Holt euch Unterstützung! Sagt es ehrlich, z.B. den Omas und Opas, dass ihr ihre Hilfe braucht. Nehmt Angebote an, holt euch eine Putzfee. Und, (und das muss ich mir selber nochmal hinter die Ohren schreiben!!!) nehmt euch Auszeiten. Sport, einen Kaffee mir einer Freundin, Yoga, was auch immer. Mal eine Stunde ohne Babygeschrei und Haushalt. Kraft tanken. Ich wünsche euch alles alles Gute!

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Es tut mir sehr leid, dass ihr sowas durchmachen musstet. Das Babyjahr ist aber ein absoluter Ausnahmezustand. Ich hätte mich damals auch fast von meinem damals noch Freund getrennt weil wir uns einfach so fremd geworden waren und nicht mehr miteinander geredet haben. Ich hab sogar schon Wohnungen besichtigt etc. Das hat sich erst gebessert als ich wirklich Mal ganz ehrlich angesprochen habe was mich stört und das es so nicht weiter geht.
Rede mit deinem Mann auch wenn du nicht willst. Wenn er wirklich um eure Ehe kämpfen möchte dann wird er dir zuhören. Wenn er natürlich sich benehmen möchte wie ein Kleinkind und 11 Jahre Beziehung wegwerfen will wegen einem Streit dann kannst du es leider auch nicht ändern. Wenn er dennoch bei seiner Entscheidung bleibt dann macht zusammen mit dem Jugendamt ein ordentliches Umgangsrecht aus sodass er sich genauso um eure Kinder kümmert und sich nicht so einfach aus der Affäre ziehen kann. Denn für mich ist ein streit kein triftigen Grund um sich zu trennen gerade wenn man noch so kleine Kinder hat.

Ich wünsche dir alles gute