Wie bekommt ihr Kind und Job unter einen Hut?

Hallo Zusammen,

ich halte mich kurz, habe schon 2 Posts geschrieben aber sie wurden hier nicht übermittelt. Also, zu meiner Situation: Mein Kind (4,5) ist mind. 12x im Jahr krank. Laut Kinderarzt ist das noch im Rahmen. Beruflich befinde ich mich gefühlt in einer Sackgasse, denn welcher Arbeitgeber kann sich das leisten? Ich bin Alleinerziehend und habe keine Betreuungsmöglichkeit für mein krankes Kind. Aktuell bin ich in Weiterbildung, meinen vorherigen Job habe ich genau aus diesem Grund verloren. Zuviel Fehlzeiten. Ich bin am Überlegen, mich wieder Hauptberuflich in die Selbstständigkeit zu wagen, habe eine Beratertätigkeit seit über 10 Jahren als Nebenerwerb, die könnte ich ausbauen. Ich frage mich nur, wie machen es die Anderen? Was macht ihr, wenn euer Kind krank ist? Und vor allem öfters...toleriert das euer Arbeitgeber? Wann wird es besser? Im Grundschulalter? Oder einmal kränkliches Kind, immer kränkliches Kind? Wie sind Eure Erfahrungen?

Danke schon mal für Euer Feedback!

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Hi,
die Möglichkeit der Selbstständigkeit ist sicherlich eine gute, das sollte aber gut durchdacht sein. In der Situation alleinerziehend, natürlich aber ohne deine finanzielle Verhältnisse zu kennen, würde ich das eher aus der Festanstellung heraus machen. So hast du eine Sicherheit, dass deine Kosten gedeckt sind und kannst dich in "Ruhe" um deine Selbstständigkeit kümmern.
Was machst du denn beruflich? Ist Home Office eine Option? Das und eine gewisse Gleitzeit sind die zwei Sachen, die mich immer retten. Solange ich meinen Job mache und für Kunden und Ansprechpartner erreichbar bin, interessiert es keinen so richtig, ob ich im Büro oder zuhause bin. Ist aber sicher nicht selbstverständlich und etwas was man sich erstmal erarbeiten muss.

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12 mal im Jahr? Oh krass, das kenne ich nicht.
Meine Kinder sind fast nie krank.
Meine Tochter ( 8 Klasse ) hat noch nicht einmal in der Schule gefehlt.
Deswegen habe ich keine guten Tipps.
Ich denke, du brauchst eine gute Betreuung.

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Wie sind aktuell auch in Woche 7 der abwechselnden Infekte. Dieses Jahr hier ist in keinster Weise mit den anderen Jahren vergleichbar.
Zum Glück haben wir Großeltern, die bei leichten Infekten einspringen können. Wenn ich die Krankentage mit meinem Mann abwechselnd hätte stämmen müssen, wäre das auch echt schwierig gewesen.

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Und du findest deinen Beitrag jetzt sinnvoll weil …?

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Hallo,

erfahrungsgemäß wird es besser, je älter die Kinder werden.

Ab dem Grundschulalter und auch schon als "Vorschul-Kinder" im Kindergarten waren unsere Kinder deutlich seltener krank. Allerdings vorher auch nicht soooo häufig.

Betreuung durch "Dritte" ist ja ohnehin schwierig, wenn Kinder krank sind. Vielleicht könntest Du Dir grundsätzlich Jemanden für die "Randzeiten", Kita-Schließtage u.ä. suchen, zu dem Dein Kind dann eine gute Beziehung aufbauen kann und der/die Dich zumindest stundenweise entlastet. Muss ja gar nicht viel sein (finanzieller Aspekt), sondern einfach nur regelmäßig.

Ich denke gerade z.B. an eine Studentin oder Leih-Oma, beide werden sicherlich kein Kind mit akutem Magen-Darm-Infekt oder völlig schlapp mit Fieber betreuen, aber wenn Kita z.B. aufgrund einer abklingenden Erkältung in der aktuellen Zeit noch nicht wieder möglich ist bzw. Dein Kind nach einem Infekt noch einen Tag Erholung braucht, könnte ja zumindest das vielleicht dadurch aufgefangen werden. Hatte ich während meines Studiums auch. Also zwei Babysitter-Kinder (Geschwister), die ich auch mit Erkältung o.ä. durchaus mal betreut habe.

Alternativ könntest Du Dich nach einer Familien-Patenschaft erkundigen, z.B. über den Kinderschutzbund. Die Intention ist da natürlich grundsätzlich auch eine andere, aber über gemeinsame Zeit und Entlastung für Dich könnte sich da ja auch etwas für gelegentliche, "nicht (mehr) ansteckende Notfälle" ergeben ;-). So würden sich Deine Fehlzeiten wegen eines kranken Kindes ja zumindest etwas relativieren.

Ob Selbständigkeit eine sinnvolle Alternative für Dich wäre, kann ich leider nicht beurteilen.

Viele Grüße!

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selbstständig hats du kein Kind krank, da gibt es nur Geld, wenn du arbeitest. wie machst du das ,w enn du in der Weiterbildung bist? Da kannst du ja auch nicht einfach fehlen.
hat dein KInd eine chronische Krankheit? 12 x Kindkrank waren bei uns nicht mal 4 Kinder.

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Die Frage stelle ich mir auch extrem oft.

Fragst du meinen AG (oder den meines Mannes): Omas, Freunde und Nachbarn übernehmen halt (bei uns arbeiten die aber auch alle).

Fragst du die Kita: die eitern nehmen sich halt frei.

Motte ist relativ oft krank, aber bisher kamen wir mit den Kindkranktagen hin und da wurde auch noch nie gemäkelt. Aber das Drumherum:

- Notbetreuung wegen Personalmangel (ganz zu oder nur bis 12 auf, ich arbeite eigtl bis 14.30 und diese Betreuung ist dann oft gleich 1-2 Wochen) -> seit Februar sind in unserer Kita über 100 Stunden an Betreuung ausgefallen, auf die ich eigtl Anspruch gehabt hätte!

- Schließtage (sind bei uns immerhin über 30 meine ich)

- Konzeptänderungen (Motte musste früher als geplant die Gruppe wechseln, plötzlich ist diese Umgewöhnung Elternsache und trotz Vollzeitplatz sollte sie 2 Wochen nur von 9-12 kommen, für uns absolut null leistbar! Bescheid bekam ich am 8.11., dass es am 15.11. startet!!!).

Und da frage ich mich wirklich ernsthaft: sind wir so Außerirdische, dass wir wirklich die einzigen sind, die das nicht gestemmt bekommen? Wie machen das Alleinerziehende? Welcher AG macht das mit? Wie sollen beide Elternteile so arbeiten?!

Im Großen und Ganzen: ich leide mit dir. Obwohl ich verheiratet bin und mein Mann auch echt viel übernimmt. Ich kann dir nur raten: Kindkrank steht dir gesetzlich zu, dein AG muss damit leben und hab kein schlechtes Gewissen, das macht nur deine Psyche kaputt!

Falls du von deiner Selbstständigkeit leben kannst und da flexibler wärst, würde ich es mir auch überlegen und machen :)

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Kannst du dir vielleicht einen Job mit Gleitzeit und flexiblen Arbeitszeiten suchen?
Ich arbeite 20 Stunden meine Kinder sind 30 Stunden in der Kita. Wenn meine Kinder fit sind, baue ich mir Überstunden auf. Meist bin ich tatsächlich auch mit krank, wenn meine Kinder krank sind, dann lasse ich mich krankschreiben.
Selbstständigkeit ist echt hart, wenn man ständig ausfällt, je nach Selbstständigkeit kannst du ja auch deine Kunden verlieren, wenn man sich nicht auf dich verlassen kann…

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Ich kenne das auch, meine Tochter ist ähnlich oft krank. Bei uns ist es so das früher die Oma eingesprungen ist, aber das mag ich seit Corona nicht mehr machen- doppelt geimpft hin oder her. Ich traue diesen Schnelltest auch nur bedingt.

Wir machen das so das ich Überstunden aufbaue wenn die Kinder gesund sind und dann im Homeoffice arbeite, dass Kind mit einem Disney Film für ne Stunde ruhig halte um die Mails zu lesen oder falls ein Telefontermin/Videocall ansteht und ansonsten Überstunden abfeiere. Damit kann mein AG leben. Leider ist es gerade trotzdem echt heftig, weil ich ziemlich viele Arztermine mit den Kindern habe die mitten in meine Arbeitszeit fallen..

Früher hatte ich meine Überstunden für sowas genutzt. Aber weil ich nicht Alleinerziehend bin, mein Mann auch mal getrennt seinen Urlaub für Schliesstage nutzt oder ebenfalls mal im Homeoffice arbeiten kann und mein Arbeitgeber sehr sozial eingestellt ist geht es irgendwie..

Bei meinem Sohn war es mit vier viel besser. Bei meiner Tochter leider nicht, wobei sie letztes Jahr kaum krank war. Die Kinder holen gerade alles nach, nicht nur meine..:-(

Lg

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Guten Morgen,

die ehrliche Antwort lautet: Gar nicht!

Also habe ich es gelassen.

Das hilft Dir, insbesondere als Alleinerziehende, natürlich nicht weiter. Ich weiß nicht, ob Selbstständigkeit die Lösung ist. Natürlich bist Du bestimmt deutlich flexibler. Andererseits bekommst Du in den Ausfallzeiten natürlich kein Geld. Die Frage ist also, verdienst Du in der Selbstständigkeit genug, um Dir das leisten zu können (auch inkl. selbst zu zahlender Renten - und Krankenversicherung?) Oder kannst Du diese Arbeit auch zumindest teilweise mit krankem Kind zu Hause trotzdem weiterführen?
Dann wäre das zumindest eine ernsthafte Option.

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und eine gute Lösung. #klee

LG

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Tja, wie bekomme ich das gestemmt. Eigentlich nur schlecht.
Ich habe zwei liebe Omas, die mit einspringen und ich kann Homeoffice machen.
Ich habe nach Kind 1 mit 28 Stunden Arbeitszeit wieder angefangen, mein Mann Vollzeit.
Solange die Kita offen war, Kind gesund, keine Ferien oder sonst was, klappte das wunderbar. Da hätte ich sogar noch mehr arbeiten können.
Dann kam der erste Winter und es war grausam.
Ein jonglieren zwischen Job und Kind, eine Gratwanderung des schlechten Gewissens.

Nach dem zweiten Kind habe ich nur aus diesem Grund die Arbeitszeit reduziert.
Es funktioniert einigermaßen, weil meine Kinder häufig am Wochenende krank sind, bzw. ich dank Teilzeit ein verlängertes Wochenende frei habe.
Wenn meine 4-jährige krank ist, aber ohne Fieber und ganz schlimmes krankheitsgefühl, dann arbeite ich im Homeoffice. Sie beschäftigt sich gut selbst, malt, bastelt, schaut auch mal eine Serie und ich arbeite.
Bei meinem einjährigen geht das natürlich noch nicht.

Ich gebe zu, dass ich meine Kinder auch schon mal zur Kita geschickt habe, obwohl sie etwas angeschlagen waren. Oder dass ich die 48 Stunden symptomfrei-Regel nicht so ganz genau genommen habe.

In meiner Firma, allen voran meine Vorgesetzte, machen das leider sehr viele Mütter. Meine Chefin schickt ihre Kinder sogar zur Kita, wenn sie morgens noch gespuckt haben. Meistens klappt es, dass die Kinder zumindest bis Mittag in der Kita bleiben. Traurig, aber wahr.
Ja, natürlich ist es dann kein Wunder, dass unsere aller Kinder ständig krank sind. Ist scheiße, weiß ich auch.
Aber das Risiko den Job zu verlieren wiegt halt häufig mehr.

Und ganz ehrlich, selbst wenn man theoretisch andere Betreuungsmöglichkeiten hat, die Kinder auch einen Vater haben, etc., es bleibt ja doch immer alles an den Müttern hängen.
Mein Mann ist was das betrifft auch unselbstständig. Wenn er kindkrank zu Hause bleibt, fährt er morgens schnell 1-2 Stunden zur Firma, um die wichtigsten Dinge zu übergeben und so lange bleibt die Betreuung doch an mir kleben. Inkl. Organisation von Kinderarzt bzw. wenigstens das andere Kind zur Kita zu bringen.

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"eine Gratwanderung des schlechten Gewissens" --> ja!!!!

"Nach dem zweiten Kind habe ich nur aus diesem Grund die Arbeitszeit reduziert." --> ja!!!!

Ich würde eigentlich sehr gerne mehr arbeiten, weil ich meinen Job gern mag, aber bei uns geht es nicht (gut). Trotz viel Unterstützung! Ich hoffe darauf, dass es in ein paar Jahren von allein besser wird, wenn die Kinder älter werden.