Überforderung

Hallo 🙋🏻‍♀️

Ich versuche es kurz zu halten - ob mir das gelingt?
Fangen wir mal an:

Unser Sohn jetzt 2 Jahre und 2 Monate absolutes Wunschkind durchläuft eine schwierige Phase derzeit.
Wir haben unsere Tochter als Frühchen bekommen sie ist jetzt etwas über ein Monat jung. Auch ein absolutes Wunschkind. Doch jetzt kommt’s mein Mann dachte ich mache die Kinder und den Haushalt alleine - wir haben viel darüber gesprochen dass bei einem Kind es noch leichter war und jetzt mir der Haushalt, die Tiere und vorallem unser Sohn über den Kopf wächst.
Nun ist er enttäuscht ich habe ihm schon vor der Schwangerschaft gesagt dass ich dann mehr Hilfe brauche. Er sagte ja das ist halt dann zu machen und er wird mir helfen. Merken tu ich jetzt leider nichts davon.
Er macht weniger als davor ist nur genervt mag mit unseren Sohn nicht mal spielen etc.
Zunehmend wird die Stimmung schlecht unser Sohn trotzt immer mehr und es wird leider häufiger geschrien. Ich fühle mich so schlecht weil ich heute meinen Sohn einen leichten Klaps auf den Oberarm gegeben habe nach mindestens zehnmaligen ermahnen. Meinen Mann ist alles egal er hört nicht mal mehr zu. Wenn ich sage bitte nimm mir den großen mal ab - nein - staubsaugen - nein etc. Natürlich streite ich dann mit ihm Konsequenz kurz mal irgendwas anpacken und nach der Hälfte stehen lassen. Aber Hauptsache beim PC sitzen und die Kinder sein lassen. In Wahrheit hängt alles an mir mag mich aber nicht scheiden lassen denn ich habe ja immerhin aus Liebe geheiratet und bin teilweise natürlich auch abhängig da ich niemanden sonst habe (Großeltern)
Sorry für das lange schreiben ….

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Ja was soll man dazu sagen, unmögliches Verhalten von deinem Partner. Wir haben gerade das Wochenbett mit dem zweiten Kind hinter uns und Haushalt und Kinder sind immer noch zwei Vollzeitjobs.

Ich weiß nicht, ob das kindisch ist, aber ich würde auf jeden Fall aufhören, für den Partner etwas im Haushalt zu machen. Also seine Wäsche nicht machen und auch nicht für ihn kochen.

Es tut mir so leid für deine Kinder, besonders für den älteren, für den jetzt keiner mehr Zeit hat. Den Klaps finde ich auch schlimm, aber ich denke das weißt du selbst.

Gibt es außer dir noch jemand, der deinem Partner ins Gewissen reden könnte? Die Schwiegereltern? Oder gemeinsame Freunde? Dich scheint er ja völlig respektlos zu behandeln. Wenn er keine 180 Grad Wendung macht, würde ich zwar abwarten, bis ich wieder Boden unter den Füßen habe und sich alles etwas eingespielt hat mit dem zweiten Kind, aber dann würde ich die Trennung planen.

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Gute Idee was du da hast mit der Wäsche und mit kochen. Kochen hab ich schon mal probiert da kam dann nur wegen mir musst du ja nicht kochen.
Klar fühle ich mich schlecht und elend wegen dem Klaps es war nicht fest aber trotzdem ich wollte es nie machen aber durch meine eigene Schwäche ist es mir leider passiert….ich könnte mich selbst Ohrfeigen dafür.
Ich sag ihm immer schau mit ihm ein Buch an oder spiel Duplo. Wenn er mal rausgeht mit ihm kommt er nach spätestens einer halben Stunde zurück und ist grantig weil unser Sohn nicht gehört hat…

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Also Abhängigkeit als Argument fürs Bleiben finde ich das allerblödeste Argument, wenn man dann an so einen Typen gefesselt ist. Lieber abhängig vom Amt (kenne deine Situation jetzt nicht) als abhängig von so einem Mann. Aber letztlich ist die Situation, wenn ich deinen Text so verstehe, ja mit Ansage gekommen. Er scheint sich schon nicht um das erste Kind gekümmert zu haben und du hast trotzdem ein zweites Kind gezeugt in der Hoffnung, er würde sich dann ändern. Dass niemand beim ersten Kind nichts auf die Reihe bekommt und beim zweiten dann zum Superpapa wird (wieso auch?) Ist dir inzwischen vermutlich auch klar geworden.
Da dem Herrn wohl auch nicht zuzutrauen ist, sich um die Kinder zu kümmern während du arbeiten gehst, würde ich mich trennen. So viel bin ich mir selbst wert, und ja, das bin ich auch meinen Kindern schuldig die so nicht aufwachsen sollen. Das scheint für dich aber keine Option zu sein, okay. Dann kann man eigentlich nur eines raten: Hör auf rumzuschreien und zu motzen, dadurch wird sich sein Charakter wohl auch nicht ändern. Wenn du bewusst wählen willst, von ihm abhängig zu bleiben und dir offensichtlich auch klar ist, dass er sich nicht ändern wird, bleibt dir nur wohl die Akzeptanz der Situation.

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Inwiefern bist du abhängig ohne Großeltern? Er kümmert sich ja eh nicht um die Kinder. Im Fall der Fälle wärst du zwar abhängig, weil du sonst niemanden hast, aber klappen würde es dann ja trotzdem nicht.
Meine Eltern sind längst verstorben. Mein Kind hat einige andere Bezugspersonen. Nur der Vater hat kein Interesse. Andere Bezugspersonen umso mehr.

Zum Haushalt: räumlich trennen klappt auch ohne Scheidung.
Dann machst du das gleiche wie jetzt und hast keine Diskussionen, bist flexibler, dir andere Bezugspersonen zu suchen.
Er würde blöd aus der Wäsche gucken. Denn er müsste dann seinen Haushalt selbst führen - und hätte ggf. die Kids an manchen Wochenenden. Die Kinder könnten davon profitieren. Wenn er sich dann kümmert, hätten sie überhaupt mal einen präsenten Vater; wenn nicht, dann würden wenigstens die Streitereien wegfallen.

Dass er auf Durchzug schaltet ist klar, dann müsste er ja was ändern.

Komm raus aus deiner Abhängigkeit. Lass dich beraten, welche Möglichkeiten du hast. Entweder bleibst du dann weiterhin aus Liebe (bewusstes entscheiden) oder gehst (auch bewusstes entscheiden).
So ist es ein passives hinnehmen, weil du glaubst festzustecken. Das kann noch Jahre so weitergehen. Er muss ja nichts ändern, so lange sich nichts ändert für ihn. Für dich ändert sich nur, dass deine Nerven weniger werden und deine Laune ggü. deinen Kindern schlechter wird.

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Verstehe nicht wie man überhaupt auf die idee kommt "zeitweise" ALLES im Haushalt zu übernehmen und dann so naiv ist zu glauben, der Partner wird seine bequeme Position einfach so räumen. Deswegen gibt es hier auf Urbia ja immer wieder Probleme. Mein Mann und ich teilten uns immer alle 50:50 Elternzeit hin oder her, er arbeitete ja immer gleich viel, egal ob ich mit Kind zu Hause bin oder nicht. Warum soll ich plötzlich mehr machen, ich bin zuhause um das Kind zu versorgen und nicht als gratis Putzfrau.

Bei dir ist das Kind ja bereits im Brunnen ertrunken.

Nun ja, aus Liebe geheiratet? Wieviel ist davon noch übrig? Hältst du dich vielleicht nur an einer Illusion fest die nichts mit der Realität zu tun hat?

Mein Mann und ich zocken sogar zusammen, aber wenn das Kind schläft und Haushalt erledigt ist. Das geht auch. Dein Mann nutzt dich aus und du lässt dir das gefallen. Warum überhaupt das 2. Kind, wenn sich dein Mann sich überhaupt nicht ums 1. kümmert, wie können die beiden von ihm aus Wunschkinder sein, wenn er kein Interesse an den Kindern und Alltag mit Familie hat? Ich denke du machst dir was vor. Dein Mann lies sich wohl nur aufs 2. Kind ein, weil er dachte, dass er da weiterhin fein raus ist und sehr bequem Familie "spielen" kann. Ich bezweifle, dass er den Wunsch nach einem 2. Kind hatte mit allen Pflichten, denn davor drückte er sich ja schon beim 1. Kind.

Gehe zu einer Paarberatung, alleine reden hilft scheinbar nicht. Ich zweifle, dass das was bringt. Überlege dir gut was du wisst. Manchmal ist man ohne Mann besser dran, der macht dir am Ende wohl auch nur Arbeit. Versuche dir ein Netzwerk aufzubauen mit den Kids, das müssen nicht zwingend Verwandte sein.

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Ich gebe zu, normalerweise fühle ich mich gleich getriggert bei diesen Posts, wobei ich hier sehe, dass ihr anscheinend vor dem zweiten Kind darüber gesprochen habt, aber dein Mann sich an nichts hält.

Ich kenne tatsächlich Familien, wo es geklappt hat, dass der Mann erst beim zweiten Kind aktiver wurde. Klappt aber nur bei Männern, die eigentlich prinzipiell bereit dazu sind, etwas zu tun, aber die Frau es einfach nicht eingefordert hat, da es nicht nötig war. Und vielleicht die Verteilung nicht 0:100 war, sondern eher so 20:80.

Sprich wirklich nochmal mit deinem Mann und mach vielleicht die Paartherapie. Ist er tatsächlich nicht bereit dazu, sich um die Kinder und/oder um den Haushalt zu kümmern, dann denk auch über eine Scheidung nach. Klar hast du ihn geliebt, jedoch hat Liebe etwas mit Respekt zu tun, er hätte bei mir den Respekt durch sein Verhalten verspielt.

Es kann auch ohne Mann und Großelternunterstützung gehen. Oft lernt man andere Familien durch die KiTa oder im Kollegenkreis kennen. Und wirklich, ich habe schon sehr viel Hilfe angeboten bekommen. Da wir keine Großeltern vor Ort haben, kenne ich ähnliche Situationen. Es gibt viele Eltern die regelmäßig ein anderes Kind nachmittags von der KiTa mitnehmen, oder bei schwierigen Situationen (Krankenhausaufenthalt des einen Kindes) einspringen. Oft sogar ohne direkt erkennbare Gegenleistung. Oft finden sie es einfach schön, wenn ihr eigenes Kind einen Spielkameraden hat. Oder man hilft sich gern, weil man weiß wie schwierig es manchmal mit Kindern sein kann.

Übrigens helfen die meisten Leute viel lieber bei Alleinerziehenden oder wenn es nicht anders geht. Wenn sie aber merken, dass dein Partner gerade ins Fitnessstudio geht, du aber lieber deine Nachbarn fragst um die Kinder abzuholen, dann sie sind viel weniger hilfsbereit.

Außerdem bist du vielleicht ohne Mann besser dran. Du musst dich nicht ständig ärgern, dass er nichts macht und vielleicht noch auf seine Bedürfnisse eingehen. Du hast eine geklärte Situation und verlierst dadurch weniger Zeit. Zusätzlich hast du weniger Arbeit, weil er keine Extraunordnung macht. Vielleicht wird er ein toller 14-Tage-Vater, dann hättest du wenigstens 2 Tage alle 2 Wochen Unterstützung, das ist immer noch besser als jetzt.

Ich habe eine Bekannte mit vier Kindern. Diese hat sich von ihrem Mann getrennt, als das kleinste Kind 3 Jahre alt war (ich glaube das älteste war 8 Jahre). Und sie meinte, es geht ihr viel besser als vorher. Der Mann hat vorher nichts gemacht. Nun nimmt er alle zwei Wochen die Kinder und sie kann etwas ausspannen. Haushalt und Kinder hat sie vorher komplett allein gemacht. Zusätzlich war sie 30 Stunden arbeiten und musste alle Kinderkrankentage nehmen, da der Mann nicht dazu bereit war.

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Kann nur bedingt nachvollziehen, weshalb das "Wunschkind" - Argument so oft ins Feld geführt wird. Wünschen kann man sich viel, wenn der Tag lang ist. Und es impliziert auch, dass es umgekehrt nachvollziehbar wäre, für ein ungeplantes Kind keinen Finger krumm zu machen.
Weshalb sollte dein Mann sich jetzt ändern, nachdem er sich schon ums erste Kind nicht groß gekümmert hat und es jetzt, mit Zweien, noch stressiger wird?
Du bist doch jetzt bereits quasi alleinerziehend, also stell dich auf deine eigenen Beine. Muss dein Mann seine dreckigen Unterbuxen eben wieder selbst waschen.

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Also folgendes:

- Kommunikation läuft nicht
- Vaterrolle läuft nicht
- Paar sein läuft nicht

Wie genau bringt dein Mann sich dann, außer finanziell, ein? Oder lebt ihr quasi in einer WG?

Ich würde eine Familien- oder Paartherapie vorschlagen. Denn so kann es nicht weiter gehen. Klappt das nicht - Trennung. Du hast doch eh keine Unterstützung von ihm, außer Geld. Dann könnt ihr auch getrennt leben, du hast weniger Belastung und er zahlt Unterhalt. Mehr tut er aktuell ja auch nicht 🤷‍♀️

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Abhängigkeit...soso. Du bist also nicht in der Lage für dich selbst zu sorgen, hast aber noch ein zweites Kind mit deinem Partner bekommen. Und erzähl mir nicht, er wäre früher sooooo anders gewesen. Die Entscheidungen trägst du selbst - ganz einfach. Aber meistens kriegt Frau den Hintern nicht hoch, weil der Leidensdruck nicht hoch genug und die Komfortzone so verdammt bequem ist. Ändere die Situation oder lerne damit zu leben ohne zu jammern. Eines mag ich bis heute nicht: Frauen, die passiv sind und Ausreden finden.