Finanzierung der Familie

Gibt es in eurer Beziehung eine Gewichtung?
Also Diskussionen darüber wessen Job " wichtiger " ist?
Ist da der Verdienst ausschlaggebend oder auch die Verantwortung die man im Job trägt?
Was ich meine ist, bleibt automatisch der zu Hause bei einem kranken Kind, der weniger verdient?
Oder macht auch derjenige den überwiegenden Teil der Elternzeit?
Ist es nicht mal eine ernsthafte Diskussion wert, wer diese Dinge übernimmt, ist das automatisch und ohne Zweifel der mit dem geringeren Verdienst?
Eine Krankenschwester z.b verdient weniger als ein Architekt aber sie macht auch einen wichtigen Job und es macht sehr wohl was aus wenn sie dauernd fehlt.
Wie habt ihr euch da geeinigt?

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Das Problem ist, dass Männer sich für unabdingbar halten und Frauen eher einknicken.

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Die Antwort ist mir zu pauschal. Es gibt Männer, die auch mit den Kindern im Krankheitsfall Zuhause bleiben oder auch Elternzeit nehmen. Wer sich im Nachgang darüber beschwert, hat alle Eventualitäten im Voraus nicht richtig abgesteckt.

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Es ist genau umgekehrt. Die Frauen sind unabdingbar wenn das kind krank ist. Zumindest ist das bei uns so. Es bleibt der zuhause, der sich am besten um das kranke Kind kümmern kann. Ich verstehe das Gekloppe gar nicht - wenn mein kind krank ist WILL ich zuhause bleiben. Zum Glück bin ich aus der Nummer raus, da wir selbstständig sind und gute Mitarbeiter haben, die den Laden auch mal ohne uns managen können.

Aber als es damals nicht so war, war ich immer zuhause wenn was war. Familie muss bei einem Vorrang haben, sonst zerreißt man sich nur

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Bei uns bleibt der zu Hause, der kann oder der weniger Zeit nicht kommt.
Wenn einer zwei Tage arbeitet und kommt einen Tag nicht, sind das 50%. Wenn einer voll arbeitet und fehlt einen Tag, sind das 20%.
Noch Fragen?

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Bei uns gibt es keine Gewichtung.

Meinem Mann und mir war immer klar, dass wir alles 50:50 machen. Ich sieben Monate Elternzeit, er sieben Monate.

Kinderkranktage wechseln wir uns ab und teilen diese fair auf. Es wird immer geschaut, wer kann gerade bei der Arbeit "besser" fehlen bzw ersetzt werden.

Wir haben beide "verantwortungsvolle" Jobs und ich glaube, alle Eltern wissen, was für einen Stress es meist bei der Arbeit bedeutet, wenn man nicht kann. Darum teilen wir es auf, sodass nicht nur eine Person belastet ist.

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Hallo.

Bei meinen beiden großen war ich ständig zu Hause - Elternzeit, Kindkrank, etc.
Obwohl mein Ex-Mann ungefähr den gleichen Verdienst hatte wie ich. Auch die "Wichtigkeit" im Job war relativ gleich.
Er war aber 10 Jahre älter als ich und kam ständig mit dem Spruch "Du bist die Mutter und da kannst du das (Windeln wechseln, nachts aufstehen, krankes Kind trösten, ...) besser."

Mit meinem jetzigen Partner haben wir es so abgesprochen, dass er auch 6 Monate Elternzeit nimmt. Wir verdienen ähnlich (obwohl ich 32h/Woche arbeite und er 40h/Woche 🤫🤭) und von der Verantwortung im Job ist es auch ähnlich.
Selbst wenn er mehr als ich verdienen würde, würde er das halbe Jahr Elternzeit nehmen, da es sein erstes (und leider auch einziges - wegen meinem Alter) leibliches Kind sein wird.

Aber das muss jeder für sich entscheiden - wie es am besten passt. 😀

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Bei uns war es klar - von meinem Gehalt kann ich unsere Familie (aktuell drei, bald vier Personen) nicht ernähren. Vielleicht könnte ich es, wenn ich müsste, aber es würde wirklich eng, weil allein Miete und Nebenkosten 2/3 von meinem Vollzeitgehalt schlucken. Wir wohnen nicht in Deutschland und ich habe einen Job, in dem ich viel arbeite und recht wenig verdiene (Lehrerin). In Deutschland verdient man dsfurb deutlich(!) mehr, darum hoffen wir, demnächst wieder umzuziehen.

Jedenfalls war deshalb klar, dass ich in Elternzeit gehe und nach einem Jahr dann Teilzeit arbeite. Mehr als ein Jahr Elternzeit kann man hier nicht nehmen und Vollzeit würde sich mit den Betreuungskosten schon mal gar nicht rechnen, außerdem hätte ich bei Vollzeit unter der Woche null komma null Zeit für mein Kind.

Wenn unser Kind krank ist, bleibt dagegen in der Regel mein Mann zu Hause. Kinderkrankheitstage gibt's hier nicht und seine Arbeitszeit ist flexibler als meine, sodass er dann die Zeit, die er unterm Tag mit krankem Kind zu Hause nicht arbeiten kann, am Abend nachholen kann. Außerdem ist es in meinem Beruf, ich nenne es mal "schwierig", krank zu sein. Mehr als drei Fehltage im Jahr, egal, ob wegen eigener Krankheit oder wegen eines Kindes o.ä., werden EXTREM kritisch beäugt. Außerdem muss ich auch im Krankheitsfall von zu Hause meine Stunden vorbereiten und hinschicken, sodass sie auch ein Vertretungslehrer, der keine Ahnung vom Fach hat, unterrichten könnte. Da ist es sehr viel weniger Arbeit für mich, selbst reinzufahren (auch im Falle, dass ich selber krank bin). Ich könnte mir auch im Falle, dass mein Kind krank ist, nicht so einfach frei nehmen, sondern da wird schon mal nachgefragt, ob es nicht auch eine andere Betreuung gäbe...

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Achso - dazu kommt natürlich, dass Männer hier gar nicht mehr als zwei Wochen Elternzeit nehmen können. Heißt also, wenn ich diejenige wäre, die den finanziellen Hauptbeitrag leistet, hätten wir vermutlich einfach Pech gehabt und das Kind hätte nach ein paar Wochen bereits zur Tagesmutter, in die Kita o.ä. gemusst. Da war es auch unabhängig vom Gehalt gar keine Frage, wer zu Hause bleibt. :-)

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In Elternzeit war ich je 1 Jahr bei beiden Kindern, dazu zwei gemeinsame Monate mit meinem Mann. Einfach weil wir es so wollten. Ich verdiene wesentlich mehr und wir hatten dadurch theoretisch sogar "Einbußen", da ja bei 1800€ das Elterngeld gedeckelt wird (was ich richtig finde).
Kindkrank nimmt immer erst mein Mann, bis alles aufgebraucht ist. Für ihn ist es einfach leichter im Job zu fehlen. Erstens könnte er notfalls auch trotzdem schnell mal ein wichtiges Telefonat führen, trotz Kind zu Hause. Zweitens arbeitet er auf dem Amt und hat selten Deadlines. Was heute nicht wird, wird morgen.
Ich bin Lehrerin und bleibe äußerst ungern zu Hause. Da werden vorher wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft (Urlaub meines Mannes). In den Ferien würde ich natürlich übernehmen und ganz vermeiden lässt es sich auch nicht mit 2 Kindern in der Corona-Zeit... Aber wir schauen nicht nach dem Geld sondern einfach wer abkömmlich ist auf Arbeit.

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Ich habe bei beiden Kids mit meinem Mann Eg genommen (22 Monate) und bin nun seit Ende 2018 zuhause.
Warum nur ich? Weil WIR es für unsere Familie so entschieden haben.
Wir haben fast gleich verdient.. Daher ist es egal gewesen.
Wir fühlen uns wohl damit...wir leben und lieben dieses Modell,... Auch wenn es für viele altmodisch ist. Bei Kinder krank werden wir uns abwechseln. Bei wem es grad besser passt.

Ich werde dann teilzeit arbeiten, und mein Mann weiter vollzeit. Einfach, weil ich auch nicht mehr vollzeit arbeiten mag.
Passt also alles zusammen so, dass jeder glücklich ist.

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Wir verdienen in Vollzeit beide nahezu gleich gut.
Wir haben uns dazu entschieden, dass ich Teilzeit arbeite und einen Großteil der Elternzeit abgedeckt habe, einfach, weil wir es so wollten.
Wir fühlen uns wohl so mit dem Modell.
Kindkranktage teilen wir danach auf, bei wem es besser passt und wie krank die Kinder sind.
Wenn sie wegen einer leichten Erkältung nicht zur Kita können, sind sie mit meinem Mann glücklich. Wenn sie richtig krank sind, Fieber, schlapp fühlen, starker Husten, oder Magen Darm etc. bleibe ich daheim, weil sich die Kinder damit wohler fühlen. Ich habe zwei Mama Kinder, die in schlechten Zeiten an mir kleben. Ich bin auch einfach die bessere „Kümmererin/Versorgerin“. Mein Mann kennt nicht mal die Namen und Dosierungen der üblichen Medikamente. Und er verliert bei schlecht gelaunten Kindern selbst deutlich schneller die Geduld.
Dank der zweiten Elternzeit, die noch nicht soo lange zu Ende ist, habe ich bisher die meisten Krankheiten selbst abgedeckt. Beruflich bin ich auch deutlich flexibler mit Homeoffice, variabler Arbeitszeit etc. Wenn die Große krank ist, kann ich i.d.R. gut und konzentriert im Homeoffice arbeiten, während sie sich ganz gut selbst beschäftigt. Natürlich nur, wenn sie nicht total krank ist. Mit dem Kleinen geht das noch nicht.
Ich kann auch spontan Überstundenfrei machen, mein Mann nicht. Daher bin eben ich deutlich häufiger daheim.
Aber wie gesagt, ich (wir) finde(n) das schön so.

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Hallo,

ich finde, dass das nicht von Anfang an alles immer ganz klar geregelt sein kann und muss. Wichtig ist, dass man nach und nach nachjustiert. Am Anfang war beispielsweise immer ich zu Hause, wenn die Kinder krank waren. Sie waren so klein und ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht. Nun sind sie schon älter und wir schauen dann, bei wem es spontan etwas leichter geht. Das ist tatsächlich mittlerweile öfter mein Mann als ich, da er im Homeoffice arbeiten kann. Ich hingegen nicht. Also da ist durchaus ein gewisser Spielraum und auch eine gewisse Veränderbarkeit vorhanden. Wichtig ist, dass man im Gespräch bleibt und dem Partner auch schildert, was ein Nicht zur Arbeit kommen konkret bedeutet....Verdienst hin oder her.

Liebe Grüße

Isabel