Probleme mit der Familie des Mannes

Hallo ihr Lieben
Ich bin 38.
Ich bin seit 8 Jahren mit meinem Mann (er ist Türke) verheiratet. Wir haben einen 5 jährigen Sohn. Mit meiner Schwiegermutter hatte ich es schon immer etwas schwierig. Sie ist 77.
Seit der Geburt unseres Sohnes ist das Verhältnis zwischen Ihr und mir sowie mit der Familie meines Mannes unerträglich geworden. Mischen sich ständig in die Erziehung ein, sie wissen  immer alles besser. Eine andere Meinung wird nicht akzeptiert. Sie hetzt die ganze Familie gegen uns auf. Mir wird natürlich nicht geglaubt weil sie die Oma, bzw. Mutter von den anderen Geschwistern meines Mannes ist.

Mein Sohn hat eine Entwicklungsverzögerung weil sein Kopf zu klein ist. Sie möchte das aber nicht verstehen und gibt uns die Schuld dafür. Er geht auf eine Förderschule. Er wird von der Familie ständig mit anderen Kindern verglichen. Sie ist extrem eifersüchtig. Sie denkt ich nehme ihr den Enkelsohn sowie ihren Sohn weg. Nur weil ich nicht jeden Tag bei ihr bin. Weg nehmen möchte ich ihr ihn auf keinen Fall, er hat nur eine Oma.
Allerdings sagt sie schon seit einiger Zeit zu meinem Sohn, er solle zu mir sagen: Mama geh weg oder komm wir gehen und lassen die Mama Zuhause.
Seitdem möchte mein Sohn kaum noch zu ihr und klammert sich ganz fest an mich wenn wir sie besuchen.

Mein Sohn hat auch eine Fütterstörung.
Sie bietet ihm ständig nur Süßigkeiten an und das auch noch kurz vor dem Mittagessen. Dann wird natürlich wieder heftig diskutiert.

Letztens hatte ich eine Auseinandersetzung mit meiner Schwägerin, nur weil ich eine andere Meinung zu einem Thema hatte.
Sie hat mich angeschrieben und das nicht zum erstenmal. Diesmal wurde ich auch laut. Hab sie aber nicht beschimpft oder angegriffen.
Wir haben um Schluss gedacht sie geht gleich auf mich los. Sie meinte es ist aus und vorbei, zwischen uns gebe es nichts mehr.
Es ist soviel passiert in der Familie, ich könnte einen Roman schreiben.

Vorwürfe kommen von allen Seiten. Es fühlt sich an als säße ich in einem Bienennest. Ich denk mitlerweile oft, meine Koffer zu packen, und mit meinem Sohn einfach nur weit weg abhauen. Aber das kann ich meinem Sohn und Mann nicht antun.
Die Familie von meinem Mann kann ich nicht ändern. Aber so weitergehen kann es auch nicht.
Habt ihr einen Rat für mich?

Liebe Grüße

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Braucht euer Kind wirklich eine Oma, die dem Kind eintrichtert, dass die Mama weggehen soll?
Also spätestens da wäre bei mir der Ofen komplett aus gewesen.

Was sagt dein Mann dazu?
Bei mir hätte er die Wahl ob er selbst ein Machtwort sprechen will oder ob ich das tun soll, aber ich könnte für nichts mehr garantieren. Und ehrlich gesagt wäre es mir in deinem Fall völlig egal oder sogar recht, wenn die Verwandtschaft eingeschnappt ist.
Wer sich dermaßen rüpelhaft benimmt, muss mit Gegenwind rechnen.
Allein schon euch die Schuld geben wegen dem zu kleinen Kopf. Darauf kann ich verzichten.

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Ja. Schwägerin nicht mehr einladen.
Feste und kurze Besuchstage zur Oma. Z.B. jeden Sonntag 15-16:30 Uhr zum Kaffee.

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Die Freuden der interkulturellen Familien. Seufz.

Je nachdem wo sie her sind und welchen Bildungsstand sie haben werden sie dir lieber einen Scheiterhaufen zur Schwiegertochter-Hexenverbrennung bauen als auch nur ansatzweise einzugestehen dass Euer Kind wahrscheinlich ob eines genetischen Defekts (Microzephalus hat das häufig als Ursache, korrigier mich wenn Holzweg) verzögert ist.
Du wirst von ihnen kein dem Kind gerecht werdendendes Verhalten erreichen können.

Wenn’s schon bei Geschrei und Manipulation des Kindes ist: schneid sie raus. Dein Mann soll hingehen. Feste feiern etc. du und der Kleine ihr bleibt auf massiv Abstand und wenn ihr mal da seid und es wieder los geht dann geht ihr halt früher. Ggf auch am Handy blocken.

Ihr habt genug auf dem Tableau, schau dass der Kleine nicht auch noch für ihn merkbar zwischen die Fronten gerät oder sie ihm Komplexe einreden.

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Genau! Über Probleme mit der Schwiegerfamilie liest man ja auf Urbia kaum etwas. Und wenn, sind es natürlich interkulturelle Familien.
Ja, ich weiß: Du hast nichts gegen Ausländer, aber...
Und natürlich muss man sowas auch mal sagen dürfen. Und bevor ich mich zu sehr aufrege: in meiner "interkulturellen" Familie bin ich der deutsche Teil. Meine Mutter hat sich extrem schwer getan, meinen Mann zu akzeptieren. Er hat den Kontakt zu ihr schlußendlich ziemlich einschlafen lassen, blieb auf Distanz, aber immer freundlich. Meine Mutter hat verstehen und akzeptieren müssen, dass nur ich plus Enkelin zu Besuch komme. So würde ich es auch handhaben. Soll der Mann sich allein mit seiner Familie auseinandersetzen.

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Wie gut kennst du dich mit türkischen Gepflogenheiten aus? Wieviele Familien mit kranken Kindern, zB aus der Schwarzmeer-Region kennst du?
Hast du Kontakt zu diesen Familien? Wo die Oma als Witwe von den Schwiegertöchtern rumgereicht wird und bei der Eheschliessung gleich ein Zimmer für sie eingerichtet wird und die dienstälteren Schwiegertöchter nicht schüchtern sind die Alte auf die neue abzuschieben auf Gedeih und Verderb, weil sie Arbeit macht und nach 30 Jahren im Land immer noch kein Wort deutsch spricht, damit nicht viel allein machen kann und ggf auch nie lesen gelernt hat. Eskalationen wie die von der Schwägerin der TE sind dafür gern akzeptierte Mittel die Sippe auf Spur zu bringen.
Du darfst mir gern sublimierte Ausländerfeindlichkeit unterstellen. Es ist mitnichten so, das verspreche ich dir. Ich bin teils im inner Circle dass man mir sowas auch als Deutsche anvertraut und auch die die ausm Augenwinkel den Kollegen der ganz dezent halal isst ausmacht und sich drauf einstellt wenn sie was ausgibt. Ich habe eine Freundin und Kollegen, die hier aufgewachsen sind und die mit den Kulturbrüchen zu ihren Eltern massivst kämpfen. Beispiele oben sind aus deren Leben.
Subkultur. Mitten unter uns und alles andere als selten. Aber unsichtbar, die Familien tragen solch einen Background nicht offen nach aussen. Deswegen habe ich auch nach Bildungslevel etc gefragt.
In solchem Umfeld werden behinderte Kinder nicht selten versteckt. Die leben im Haus. Gehen teils nicht zur Schule. Oder werden auch geleugnet. Oder man gibt den grossen die Schuld wie hier.

Wenn die Familie in so einer Denke verwurzelt ist ist es sinnlos ihnen mit guter Förderung und Tempo des Kindes zu kommen. Kind rausnehmen und den Mann mit seiner Familie dealen lassen. Das ist genau mein Rat wenn zutrifft was ich aus den Anhaltspunkten die die TE gibt schliesse. Und ich würde da fast drauf wetten.

Ich hab übrigens ein fast identisches Problem mit meinem gebildeten, pensionierten, urdeutschem Schwiegervater, der ein massives Problem mit der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte unseres Kindes hat und diese sogar innerhalb der Familie seit Jahren verheimlicht. Der Schwiegermutter war es beizubringen dass dies ein gesundes tolles Kind mit einer korrigierbaren Erkrankung ist, bei ihm überwiegt die Scham über das nicht ausreichend perfekte Enkelkind. Ich habe ihn aufgegeben. Es macht ihn so ungesund für die Psyche meines Kindes dass ich ihn ebenso weghalten muss wie ich es der TE empfohlen habe.

Nix für ungut. Wir lesen immer nur Ausschitte wenn hier diskutiert wird und viel Kontext geht unter… deshalb der Roman.

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Das klingt wie ein Albtraum 🙈
Ich bewundere dich, dass du das so lange aushalten kannst.

Was macht denn dein Mann? Ich mein, der muss das Regeln, nicht du. Du bist ja immer nur die angeheiratete "Fremde", er als "echter Verwandter" hat da einfach bessere Karten, er kann sich einfach mehr erlauben.
Ich hatte auch Stress mit meiner SM gehabt, da hat mein Mann dann irgendwann übernommen als mir das alles zu blöd wurde, ich habe mich dann zurückgezogen. Tatsächlich ist nun das Verhältnis okay, jetzt nicht super, aber okay. Man kann miteinander reden und es gibt keinen Streit mehr.
Davor gabe es aber 3 Jahre Funkstille, mein Mann ist natürlich zu seiner Mutter gefahren, ich bin dann aber einfach zuhause geblieben. Ich habe ihn sogar regelmäßig daran erinnert sie zu treffen, damit ich nicht als die Böse gelte.

Du musst Regeln aufstellen. Wie hier schon erwähnt wurde kannst du ja einen Oma-Tag einführen, schicke da am besten deinen Mann mit Kind hin und du kannst dich entapannen. Ich würde auch offen sagen, dass ich mich in der Familien nicht willkommen und nicht respektiert fühle und mich deswegen lieber auf unbestimmte Zeit zuruckziehen werde.

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Liebe Jasmin 226, das klingt ja echt anstrengend und nervig. Wie schon gesagt wurde "die Freude der interkulturellen Familien", dem kann ich mich nur anschließen. Bevor sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, ja es sind nicht alle so aber oft gibt es Probleme, ich meine das nicht böse. Einen wirklichen Rat kann ich Dir da auch nicht geben aber ich kann Dir sagen, wie ich reagieren würde und zwar auf Distanz gehen. Menschen die einem nicht gut tun darf man meiden auch wenn es Familie ist. Wichtig wäre auch zu wissen, wie Dein Mann zu dem Thema steht, meistens können sie sich dem "Familienclan" schlecht entziehen und kennen es auch nicht anders. Wünschenswert wäre natürlich wenn er hinter Dir steht und Dich versteht wenn nicht, setze Dich durch und lasse Dich nicht weiter terrorisieren, das reibt Dich jedes Mal auf und schadet auf Dauer. Ich wünsche Dir alles Gute und starke Nerven. Liebe Grüße.

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Als deutsch-türkin mit schwierigen deutschen Kontakten auf Großelternsrite kann ich dich beruhigen - das hat keine kulturellen Ursachen. Die Referenzen an interkulturelle familie sind einfach schäbigen alltagsrassismus. Das Problem ist einfach, dass diese Familie unmöglich ist. Und zu deinem eigenen Schutz wie dem deines Kindes solltest du einfach klarstellen , dass es Grenzen gibt, die sie nur von einer Seite sehen. Klar erklären, dass wenn a, b und c nicht für sie akzeptabel sind, seltener treffen nur noch unter bestimmten Bedingungen stattfinden können. Das was du schilderst ist weder dir noch dem kleinen zuzumuten

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Du hast du länger mitgemacht als viele andere es tun würden. Ich würde den Kontakt abbrechen, wenn dein Mann den Kontakt weiter will kann er ja regelmäßig dort zu Besuch gehen. Euer Sohn geht nur mit wenn er das selbst möchte. Und zu euch kommen sie nicht mehr. Punkt aus Ende.

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Liebe TE,

was sagt dein Mann denn dazu?

<<<Mein Sohn hat eine Entwicklungsverzögerung weil sein Kopf zu klein ist. Sie möchte das aber nicht verstehen und gibt uns die Schuld dafür. Er geht auf eine Förderschule. Er wird von der Familie ständig mit anderen Kindern verglichen.<<<<

<<<Mein Sohn hat auch eine Fütterstörung.
Sie bietet ihm ständig nur Süßigkeiten an und das auch noch kurz vor dem Mittagessen. Dann wird natürlich wieder heftig diskutiert.<<<

Ich habe das Gefühl, dass deine Schwiemu die Entwicklungsverzögerung oder Behinderung deines Sohnes nicht akzeptiert und ihren Enkel indirekt diskriminiert. Das kommt mir ein wenig bekannt vor, allerdings nicht mit der Schwiegermutter-Konstillation, sondern durch Familienangehörige. Ich selber habe einen Sohn mit Autismus+geistiger Behinderung und musste mir auch so ein Gesülze anhören. Und auf der Beerdigung von meiner Mutter wurde mir auch indirekt gesagt, dieses KInd hat hier nichts zu suchen. Da war für mich aus die Maus. Mit solcher Person wollte ich auch nichts mehr zu tun haben.
Die ließ ich nachher auch nicht mehr ins Haus.

Dein Mann kann ja gerne seine Mutter besuchen. Und wenn dein Sohn wieder weint, weil der Papa ihn mit zur Oma nehmen möchte, spricht bitte mit deinen Mann drüber, dass er zu Hause bleibt. Wichtig wäre auch, dass dein Mann mit seiner Mutter drüber redet, dass das so nicht weitergeht. Ja und deine Schwägerin brauch euer Haus nicht mehr betreten. Da würde ich einen Riegel vorschieben.

Wenn ich deinen Thread so lese, dann denke ich was ist das bloß für eine Bande emotionaler Erpresser. Nein, so etwas muss man sich nicht gefallen lassen, egal ob es in einer rein deutschen Familie oder eine mit ausländischen Wurzeln.

LG nachdenkliches Hinzwife

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Mein Mann steht da zwischen seiner Familie und mir. Auch ihm werden Vorwürfe gemacht. Er ist der jüngste unter seinen Geschwisten und sozusagen das schwarze Schaf in der Familie. Er versteht und denkt wie ich, schafft es aber nicht sich klipp und klar zu positionieren.
Er möchte niemanden verletzen. Verletz mich damit aber unbewusst. Wenn ich nicht mit zu Besuch gehe, dann wird mein Mann mit Vorwürfen bombardiert.  Ich hätte kein Interesse an der Familie.
Wenn sich die Familie trifft, sind da an die 20 Familienmitglieder und ich die einzige Deutsche. Dann tut er mir wiederum leid. Meine Schwiegermutter und weitere 2 Schwägerinnen leben seit über 30 Jahren in Deutschland und können außer, Hallo wie gehts, kein deutsch. Das ist mir ein Rätsel und bringt mich dermaßen auf die Palme. Aber von mir erwarten sie die türkische Sprache fließend sprechen zu können.

Ich sage meinem Mann immer wieder, daß er es nicht soweit kommen lassen soll, das ich vor Wut platze. Mein Schwiegervater ist vor ein paar Monaten verstorben. Sie hat schonmal erwähnt, das sie bei uns wohnen möchte. Da wurde ich so wütend das ich zu ihm gesagt hab, wenn er das zulässt dann packe ich meine Koffer.
Sie tut mir schon leid aber das kommt nicht in frage.

Ich muss da lernen, so wie ihr auch schreibt auf Abstand  zu gehen, um mich und meinen Sohn zu schützen.
Egal was passiert.
Es ist oft vorgefallen, das unerwartet plötzlich Besuch vor der Tür stand. Auch schonmal nach 20 Uhr.  Ich kenne das auch von meiner Familie. Mein Vater ist Syrer. Gastfreundschaft und Familie haben hier einen sehr hohen Stellenwert. Aber wenn Gäste und Familie kommen, die dir versuchen das Leben zur Hölle zu machen, ist die Lage anders. Da muss ich mich jetzt ernsthaft, konsequent durchsetzen und standhaft bleiben.

Dankeschön für eure aufmunternden,  ehrlichen, direkten und klaren Worte.
Das macht mir Mut. Ich  werde eure Ratschläge mir immer wieder durchlesen und zu herzen nehmen.
Danke,  das ihr mir die Augen geöffnet habt und ich nun vieles klarer sehe.

Liebe Grüße

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Danke für Dein Feedback. So wie Du es schreibst, habe ich es mir gedacht und wie gesagt ich bin keinesfalls gegen Ausländer oder interkulturelle Ehen aber es ist meine persönliche Meinung und durch meine Erfahrungen, die ich im Freundeskreis oder bei Bekannten und Arbeitskollegen gemacht habe. Probleme mit den Schwiegerfamilien gibt es natürlich auch in anderen Familien und Nationalitäten.
Schön, dass unsere Beiträge Dir Mut gemacht und Dir die Augen geöffnet haben. Ich drücke Dir für Dein Vorhaben Standhaft und Konsequent zu bleiben Die Daumen. Alles Gute.