Zweites Kind - wie ist es wirklich?

Liebe Mehrfach-Eltern,


als sonst absolut begeisterter Planungsmensch stehe ich gerade vor einer Zukunftskrise: will ich eigentlich ein zweites Kind?
Bis vor Kurzem war die Antwort schlicht: ja! Wir durften uns schnell über einen positiven Test freuen und ich hatte das Gefühl, dass es genau so sein sollte - dass wir zu viert komplett sein werden. Dann endete die Schwangerschaft Ende des dritten Monats sehr traurig… Seitdem bin ich (verständlicherweise?) noch mehr auf unseren Sohn fokussiert und stelle mir Fragen, die mir keine Ruhe lassen. Ich weiß, dass wir in der Trauer gerade gar nichts entscheiden müssen, aber mein Kopf steht wie gesagt einfach nicht still.
Warum weiß ich plötzlich nicht mehr, was ich will?
Über eure Erfahrungen würde ich mich freuen! Vielleicht kann mir ja jemand sagen, ob die Sorgen (un)begründet sind, bzw. wie das Leben mit zwei Kindern tatsächlich so läuft... Unser Sohn wäre bei Ankunft des Geschwisterchens mindestens 3 Jahre alt.

- Verpasst man etwas vom größeren Kind / nimmt etwas nicht mehr so richtig bewusst wahr? Wichtige Entwicklungsschritte oder auch einfach diese wundervollen kleinen Alltagsdinge, weil man evtl. mit den Gedanken / den Händen immer auch noch woanders ist?
- Wie viel Zeit hat man wirklich? Für die großen Ereignisse wie Geburtstage, Schulaufführungen, aber auch für dauerhaft wichtige Dinge wie die individuelle Entwicklung?
- Vermischen sich die Erinnerungen? Die erste Zeit als Mama war für Viele von euch sicher sehr prägend, für mich auch. Ich habe die seltsame Angst, dass diese Erinnerungen von neuen “abgelöst” werden würden.
- Ich genieße gerade besonders die exklusive Zeit mit Sohn #1. Genieße das Familiengefüge zu dritt und bin vermutlich momentan einfach so, so dankbar für unser gesundes Kind. Vermisst man diese exklusiv-gemeinsame Zeit später oder fügt sich wie selbstverständlich alles zu einem Viererteam zusammen? Klappt es wirklich, beiden Kindern auch mal eigene Zeiträume mit den Eltern zu schaffen?
- Was geschieht mit der ja doch ganz besonderen Bindung zum ersten Kind? Wird es so sein, dass einfach eine zweite, auf andere Art besondere Bindung hinzukommt? Oder kann man dieses Gefühl nur für ein Kind haben? Lässt die erste vielleicht sogar nach und macht Platz für die zweite?

Einsamkeits-Faktor:
Vorneweg: nein, ich würde nicht bloß ein weiteres Kind bekommen, damit das erste nicht allein ist. Aber ja, es ist Teil der Gleichung, da bin ich ehrlich. Ist ja auch eigentlich klar; natürlich betrachte ich die momentane Familiensituation, wenn es um eine mögliche Veränderung geht. Unser Sohn hat zeitweise wirklich nur mich. In der Familie gibt es keine anderen Kinder, die auch nur halbwegs in seinem Alter sind, auf beiden Seiten nicht. Der Papa arbeitet in Schichten, wir sind jede zweite Woche quasi allein. “Reiche” ich meinem Kind denn auf lange Sicht? Sind Geschwister grundsätzlich wirklich weniger einsam (Urlaube, Ferien, Familienfeiern, Ausflüge…)?
Geschwister - eine Bereicherung oder (blöd ausgedrückt) “nimmt man dem ersten Kind etwas weg”? Wie viel müssen Erstgeborene dann tatsächlich zurückstecken?

Wahrscheinlich habe ich gerade einfach Angst vor Veränderung und hänge wegen des Verlusts besonders an unserem Sohn… Bitte seht es mir also nach, wenn ich hier wie die absolute Heli-Mama klinge… ich verstehe mich selbst nicht. Mein Mann hat diese Sorgen nicht und weiß deshalb auch nicht so recht, was er mir dazu sagen soll.

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Erstmal tut mir dein Verlust leid.

Zu deinen anderen Fragen, meine Kinder sind 5 und 3. Der Große erinnert sich nicht mehr an das alleine sein und hatte auch nur wenig mit der Entthronung zu kämpfen.
Kind 2 war dann halt einfach immer dabei. Kind 1 musste wenig zurückstecken, gerade am Anfang hat Kind 2 ja noch viel geschlafen.
Ich wüsste nicht welchen Schritt ich da verpasst haben sollte.
Auch Erinnerungen hab ich getrennt an beide. Aber eben auch viele Dinge die sie zusammen erlebt haben.
Positiv für Kind 1 war, dass der Fokus nicht immer nur auf ihm liegt und man auch mal etwas unter dem Radar der Eltern machen kann.

Ich würde noch etwas Zeit vergehen lassen und dann nochmal überlegen ob ihr wirklich ein 2.Kind wollt oder eben nicht.

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Ich glaube, dass du nach diesem schlimmen Verlust (vielleicht auch unbewusst) versuchst dich vor einem weiteren Verlust zu schützen und dich damit anzufreunden, dass auch eure 3er-Familie eine schöne Konstellation ist. Und das ist sie ja auch. Ein zweites Kind hätte für eure Familie Vor- und Nachteile. Momentan ist es sicherer und beruhigender, sich mit den Vorteilen der aktuellen Konstellation zu beschäftigen. Das finde ich total in Ordnung. Vielleicht kommt der starke Wunsch nach einem 4. Kind von alleine wieder zurück, ich würde mir da etwas Zeit geben.

Unser zweites Kind kommt noch diesen Monat, mit 2,5 Jahren Altersabstand. Im Freundeskreis haben wir mehrfach erlebt, wie schwierig es in den ersten Jahren ist allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wenn ein Kind gerade eine schwierige Phase hat, liegen die Nerven der Eltern oft blank und das andere Kind leidet mit. Wenn das erste Kind schon älter und selbständiger ist, wird das einfacher. Wir hatten jedoch aufgrund von Kinderwunschbehandlungen zu viel Sorge, dass es später nicht mehr klappt und wir das bereuen würden. Außerdem würden wir gerne irgendwann die Zeit des nicht-durchschlafen-Könnens hinter uns haben 😅🙈.

Du spürst gerade, dass du - wenn es dabei bleibt - auch mit einem Kind glücklich sein könntest. Das ist doch toll! Dann hast du Zeit und kannst abwarten, ob der Wunsch nach einem zweiten Kind zurück kommt oder nicht.

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Hallo!
Ich bin seit 9 Monaten 2-fache Mama und mein älterer Sohn war 3,5 Jahre alt als das Baby geboren wurde.
Ich hab mir vorher auch sooo viele Gedanken darüber gemacht, ob es meinem großen Kind nicht furchtbar schadet, gerade weil er so auf mich fixiert war.
Ich hab festgestellt, das A und O ist die Zusammenarbeit meines Mannes und mir.
Natürlich ist es so, dass der Große mal zurückstecken musste /muss, aber er wächst daran. Und wir sehen immer zu, dass er genug Exklusivzeit mit uns beiden hat.
Ich habe eigentlich nicht das Gefühl etwas mit ihm zu verpassen, was aber auch daran liegt, dass baby 2 ein ziemlich pflegeleichtes ist. Wäre er so wie Nummer 1 sähe das vielleicht ganz anders aus😁
Was die Erinnerungen angeht, habe ich eigentlich bisher nur profitiert, weil mir ganz viele Dinge beim betrachten von Baby 2 über Kind 1 wieder eingefallen sind, die ich vorher vergessen hatte.
Man denkt auch schon daran wie entspannt es war, als man nur 1 Kind hatte, denn trubeliger ist es allemal, aber das weiß man ja vorher.
Das einzige was mich daran nervt, dass wenn kind 1 krank ist, ist es das Baby 2 tage später auch und das ist sehr anstrengend.
Aber sonst möchte ich die zeit zu 4. nicht missen.
Alles Gute

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Hi,
ich habe 2 Kinder, die sind knapp 5 und 2,5, ein Junge und ein Mädchen.

Erstmal: ich finde es schon sehr anstrengend, beiden gerecht zu werden, zumal mein Großer sich null allein beschäftigen kann und schon manchmal ein Motzkopf ist 🙈

- nein, ich finde nicht, dass man was vom Großen verpasst, außer vielleicht in den ersten Wochen. Da war ich viel mit Abpumpen, Stillversuchen, füttern und schlafen beschäftigt 🙄 Du hast ja 2 Kinder, keine 5. Und du kriegst ja quasi was Neues dazu, du erlebst deinen Sohn jetzt nämlich nicht mehr nur als Sohn, sondern auch als großen Bruder und das ist (meistens) toll! Und je älter dein Sohn ist, desto mehr mzsst du ja ohnehin loslassen. Er wird in den Kindergarten gehen, sich mit Freunden treffen,... Du bist ja von ganz alleine nicht mehr 24 Stunden mit ihm zusammen!
- Für Geburtstage, Fussballtraining, Kindergartenfest, etc. bleibt bei 2 Kindern schon genug Zeit, um beiden gerecht zu werden. Wir denken über ein 3. Kind nach und diese Sorge haben wir wirklich nicht!
- Nein, Erinnerungen mischen sich nicht! Unsere Kinder sind auch komplett verschieden, das lässt sich gut auseinander halten😂 Leider vergisst man trotzdem viel zu viel, aber so ist das halt.
-ob ihr Exklusivzeit hinkriegt, hängt ja sehr von eurer Gesamtsituation ab (wie viel arbeitet ihr, habt ihr Großeltern in der Nähe,...). Wir machen das zu wenig, irgendwie will doch immer jeder mitmachen und dann haben wir Erwachsenen auch gern mal Zeit ganz alleine, jeder für sich. Da fällt die Exklusivzeit gern mal hinten runter 🙈
- ich glaube ohnehin, dass die Bindung zu jedem Kimd sich verändert und weggeht von dieser sehr engen, symbiotischen Eltern-Kind-Bindung der ersten Zeit. Dein Sohn wird älter, macht eigene Erfahrungen, will autonom werden, kommt in die Wackelzahnpubertät und macht dich wahnsinnig😂 Es bleibt eh nicht, wie es ist. Und ja, man kann auch ein zweites Kind genauso lieben ohne, dass dem ersten was weggenommen wird.
-Einsamkeitsfaktor: ich bin Einzelkind, hab ebenfalls keine gleichaltrigen Cousins und ich fand Familienfeiern doof und fands auch im Urlaub nervig, mir immer Spielkameraden suchen zu müssen. Ich wollte immer Geschwister und hatte oft Langeweile.
Auch jetzt als Erwachsene finde ich es schade, dass ich keine Geschwister hab.

Aber: ehrlich gesagt ist es schon oft anstrengend, die zwei streiten sich auch viel (aktuell sind sie überraschend harmonisch) und für mich wäre 1 Kind sicherlich entspannter. Trotzdem liebe ich die 2 abgöttisch und wäre auch einem 3. nicht abgeneigt.

Liebe Grüße

5

Anstrengend, aber sehr lohnenswert. Man kann beiden Kindern gut gerecht werden und sie gewinnen so viel dazu.

Man nimmt alle Kinder noch gut wahr. Sie sind alles eigenständige Charaktere, alle sehr unterschiedlich.
Manche Dinge in der Entwicklung kann ich dir nicht mehr aus dem Kopf sagen. Ich weiß nicht mehr auswendig, welches Kind in welchem Alter krabbeln und laufen gelernt hat. Aber ich weiß noch, wer früh und wer spät dran war.
Meine Mutter weiß übrigens auch nicht mehr, wann ich laufen konnte, und sie hat nur ein Kind.
Diese Dinge schreibe ich mir sowieso auf.

Man hat so viel Zeit, wie man sich nimmt.
Gut, an die Zeit mit zwei Kindern kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Das war aber sicher einfacher als heute.
Geburtstage haben für uns einen hohen Stellenwert. Da hat das Geburtstagskind einfach Vorrang vor den Geschwistern und deren Veranstaltungen. Bislang gab es da auch noch keine dramatischen Überschneidungen. Wenn, dann würden wir gemeinsam eine Lösung finden, die für alle Beteiligten gut ist.

Die Anzahl der Hobbies für unsere Kinder haben wir begrenzt, um noch genug Zeit für die Familie zu haben. Nr. 2 ist im Fußballverein. Wir kommen bei weitem nicht zu jedem Spiel, eigentlich nur zu den wichtigen. Seine Geschwister gehen manchmal auch ohne uns Eltern hin, die Großeltern auch manchmal. Und er sagte einmal, dass er froh ist, dass wir nicht ständig dabei sind. Bei seinem Freund sind immer die Eltern dabei und das sei ja peinlich.
Organisation wird wichtiger und dann kann man auch am Nachmittag dem einen Kind mal ausführlich bei den Hausaufgaben helfen.
Bei uns ist es fix, dass es zu einem Geburtstag das Geschenk „Spezialzeit mit Mama und/oder Papa“ gibt. Da darf das Kind dann einen Ausflug aussuchen und die Geschwister werden anderweitig versorgt.

Wir haben mittlerweile 9 Kinder. Ja, da wird es schwieriger, Zeit für ein Kind zu finden. Aber wir finden sie. Manchmal ist es auch das größte Highlight für Nr. 5, wenn ich mit ihm alleine zum Supermarkt gehe – es kann sehr einfach sein.
Ansonsten fordern sie sehr wenig Zeit mit uns ein, was mitunter auch verletzend sein kann. Da müssen wir regelrecht betteln, um mit ihnen spielen zu dürfen, weil sie lieber ihre Geschwister wollen.

Man fügt sich zu einer neuen Einheit zusammen. Unsere Kinder haben immer sehr bereitwillig den Familienkreis erweitert und die kleinen Geschwister sofort ins Herz geschlossen.

Ich habe zu jedem meiner Kinder eine eigene, besondere Beziehung – klar, sie sind alles unterschiedliche Menschen.
Die Liebe halbiert sich nicht – sie verdoppelt sich.

Für mich war immer klar, dass ich mehrere Kinder haben möchte (obwohl ich jeden ausgelacht hätte, der mir vor 10 Jahren gesagt hätte, es würden 9 werden). Als fast-Einzelkind (deutlich älterer Halbbruder, der bei seiner Mutter aufgewachsen ist) habe ich mich oft einsam gefühlt, stand oft zu sehr im Fokus meiner Eltern (ich wollte nicht jeden Tag erzählen, wie es in der Schule war, vor allem, wenn es blöd war …) und ich habe mich sehr nach "richtigen" Geschwistern gesehnt.

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Dein Sohn bedeutet aktuell die Welt für Dich und erstmal kann man sich in der Schwangerschaft nicht vorstellen, dass es dem Erstgeborenen mit dem „Eindringling“ gut geht.
Aber für mich ist es so, dass das zweite Kind sich in diese Welt eingefügt hat. Dein Sohn muss Deine Liebe nicht teilen, sie verdoppelt sich.
Das zweite Kind steht nicht neben Eurer Dreier-Welt, es ist sehr schnell Teil davon. Für Euch alle, auch für Deinen Großen.
Ja klar, das erste Kind muss zwischendurch mal zurück stecken, wenn das Baby weint oder andere Bedürfnisse hat. Aber das ist etwas gutes und eben auch ein Grund, warum das aufwachsen mit Geschwistern/ anderen Kindern so wichtig ist. Sie lernen Rücksicht zu nehmen, sie werden geduldiger, sie lernen mit Streits umzugehen, sie lernen Empathie und sie lernen erste Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt kennen. Also ganz wichtige Dinge, wie ich finde.

Ich habe auch schwer an mir gezweifelt in der zweiten SS. Wie konnte ich nur unsere heile Welt „zerstören“? Total bescheuert, aber auch ganz normal, glaube ich.
Im Endeffekt hat sich mein Kleiner sofort seinen Platz in meinem Herzen und dem meiner Tochter/ meines Mannes gesucht. Meine Kinder sind 2 3/4 Jahre auseinander, die große ist jetzt 4, der kleine knapp 1 1/2. Sie sind ein Herz und eine Seele, sie lieben sich abgöttisch. Das jeweilige Geschwisterkind schafft es immer dem anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Wenn ich die Große aus der Kita hole, begrüßen die beiden sich als erstes und danach erst werde ich beachtet 😅
Mein Kleiner hat dir Große als Vorbild, die Große hat immer ein wachsames Auge auf den Kleinen. Bemuttert ihn vom Feinsten, bringt Schnuller, öffnet Getränkeflaschen, reicht Löffel etc an.
Ich liebe meine Kinder beide so sehr, ich habe nie für möglich gehalten, dass das überhaupt geht.

Was ich aber heftig finde, klare Steigerung zu nur einem Kind, ist die Arbeit, der Dreck den die beiden verursachen. Es schütten nun zwei Kinder ihren Sand aus den Schuhen in den Flur. Es produzieren nun zwei Kinder dreckige Wäsche etc. Manchmal ist es auch überproportional mehr, weil die Große den Kleinen füttert und da doch mehr daneben geht, als wenn wir das machen 😅
Auch die Arzttermine verdoppeln sich teilweise. Meine beiden sind meist kurz nacheinander krank.

Wage den Schritt für ein zweites Kind, es lohnt sich.

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Ich kann nur für mich sprechen: 2 Kindern zeitlich gerecht zu werden (hier 3 Monate und 7 Jahre alt), ist schon eine Herausforderung, aber mit guter Organisation total machbar. Wobei ich besonders in der Zeit kurz nach der Entbindung gedacht habe, dass ich sooo froh bin, dass meine Große wirklich schon so groß, selbstständig, lieb und vernünftig ist. Nebenbei ein Kleinkind zu betreuen wäre eine ganz andere Hausnummer.

Ich habe nicht das Gefühl, bei der Großen etwas zu verpassen. Ich stelle eher fest, dass das Geschwisterchen sie noch "größer" gemacht hat. Sie ist total süß und hilfsbereit mit dem Kleinen und ganz stolz, die große Schwester zu sein. Sie ist auch tatsächlich noch selbstständiger geworden, weil einige "Mamadienste" mit Baby auf dem Arm eben nicht mehr so gut gehen. Sie macht neuerdings dadurch mehr selbst (sich selbst mal ein Brot schmieren, ihr Bett machen, aufräumen etc.) und ich habe den Eindruck, dass sie das auch genießt!

Wir sind ganz schnell zu einem größeren Team zusammengewachsen, die Große liebt es, mit uns und dem Kleinen zusammen im Bett zu knuddeln etc. Ohne ihn sind wir nun einfach nicht mehr komplett. Sie liebt ihren Bruder wie verrückt! Exklusivzeit muss man im Auge haben und wenn nötig aktiv einrichten, ich finde das bei 2 Kindern aber gut machbar.

Ich finde auch eher, dass die Erinnerungen wach gehalten werden, weil man automatisch vergleicht und sich zurückerinnert (beim ersten Kind war es so, nun ist es so...)

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Unser Sohn kam als die Tochter 2.5 war.

Sie hat die erste Woche etwas weinerlicher reagiert und war gerade abends ziemlich fertig, dass ich durchs Stillen nicht zur Verfügung stand. Wir haben aber immer wieder versucht, dass Papa den Sohn nimmt und ich mit ihr rauf. Doch wenn er zu weinen begann wusste sie es geht leider nicht und es gibt einen Elterntausch. Doch ich habe immer theatralosch traurig reagiert dass ich nicht bleiben kann und so. Ich glaub dadurch habe ich viele Ängste verbalisieren können auch.

Ich schimpfe auch mit dem Kleinen damit sie merkt, er hat genau das gleiche Leben hier wie sie.

Erinnerungen leben bei mir sehr viel von Fotos. Ich verwechsle bisweilen nix. Auch nicht die Namen noch.

Jetzt wird sie 3 und hat diese Woche im Kindergarten angefangen. Sie ist im letzten Monat so selbstständoi geworden. Ganz von alleine diesen Entwicklungsschritt. Sozialer redegewandter und offener geworden. Man merkt gerade einen großen Abnabelungsschritt und dass ihr der kleine Bruder (IHR BUB wohlgemerkt) trotzdem er mobil wird nicht reicht.

Ich würde bei euch die Eingewöhnung vl nicht gleichzeitig stattfinden lassen. Damit dein Großer nicht abgeschoben sich fühlt. Zwecks der besonderen Bindung - die Große ist toll und man kann mit ihr so viel lachen. Der Kleine ist so verschmust und knutscht mich bereits ab (seine Schwester auch). Die beiden sind da schon jetzt ähnloch aber doch unterschiedlich. Ich sehe meine Liebe wie ein Sofa. Jeder hat dort seinen Platz. Da wird keiner verdrängt oder ersetzt. Das Teil wird einfach nur größer. Und je älter der neu dazugekommene Mensch wird desto "fetter" wird sein Popo auf meinem Sofa. Bis alle adipös dort rumgammeln 🤣

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Zuerst einmal mein herzlichstes Beileid! Es tut verdammt weh sein Kind zu verlieren.
Leider haben auch wir diesen Verlust in der 29. SSW erleben müssen.

Ich war danach fertig mit dieser Welt. Es ist unser erstes Kind gewesen.
Ich hatte Ängste, alles machte keinen Sinn mehr, etc.
Wir haben uns in der schlimmen Zeit mit Eltern ausgetauscht die ähnliches erlebten.
Es half wirklich, man wusste einfach wir sind nicht die einzigen, die sowas schreckliches mitmachen müssen.

Langsam kam der Wunsch wieder nach einem Kind. Danach folgte nochmal eine Tochter.
Natürlich waren meine Schwangerschaften nicht so sorglos und easy wie bei Frauen, die kein Baby verloren haben.
Unsere Erstgeborene liebt ihre Schwester sehr. Klar gibt es Streitereien.
Aber ich finde es toll zu sehen wie sie miteinander umgehen, von einander lernen und unsere kleinere hängt sehr an ihrer großen Schwester.
Wir wussten aber von Anfang an ein Einzelkind wollen wir beide nicht. Dann hätte ich vorher gar keines wollen.

Geschwister sind doch was tolles.

Alles Liebe euch.