Emotional Erschöpft

Meine Lieben,

Ich muss mich einmal aussprechen. Auf mir liegt gerade mein (verhältnismäßig pflegeleichter) zweiter Sohn mit zwei Monaten, ein Raum weiter sitzen der Papa und unser großer Sohn. Ich liebe sie alle drei, das ist nicht das Problem. Ich bin nur emotional unfassbar erschöpft.
Grund: meine Mutter leidet seit Jahren an COPD und die wird immer schlimmer (Pflegegrad 4. sie lebt alleine, will keinesfalls in ein Pflegeheim. Keine Chance). Ich hatte über Jahre hinweg keinerlei Kontakt zu meiner Mutter, da sie mich als Kind leider häufig körperlich und auch seelisch misshandelt hat. Mein Vater verstarb leider schon viel zu früh (zumindest war es für mich viel zu früh, ich war Anfang 20). Erst seit letzten Jahr habe ich wieder Kontakt zu meiner Mutter, da die COPD so schlimm wurde, dass sie fast daran verstorben wäre und ich daher benachrichtigt wurde. Seitdem versuche ich eigentlich unsere Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich muss dazu sagen, dass das jetzt ziemlich dumm und naiv wirken kann, denn eigentlich habe ich wegen ihr über viele Jahre hinweg fürchterlich gelitten (PTSD mit jahrelangen Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken, Magersucht etc. Glücklicherweise eine sehr gute jahrelange Traumatherapie erhalten). Aber „es tut ihr leid“ und es ist so schwer sie so leiden zu sehen mit ihrer Erkrankung. Ich kann sie so nicht alleine lassen. Ich bin diesbezüglich eher soft, auch wenn ich mich ab und an zusammen reißen muss (wenn Erinnerungen hochkommen).
Nun ist es einfach so, dass ich mich während der Schwangerschaft viel um sie kümmern „musste“ (ist ja meine eigene Entscheidung) und sie auch während des Wochenbetts immer wieder Unterstützung einforderte (wobei ich da tatsächlich mal einen Riegel vorgeschoben bekommen habe. Ich muss mehr Distanz wahren).
Durch ihren gesundheitlichen Zustand mache ich mir Tag und Nacht nun mal Sorgen. Ich habe ansonsten wirklich keinerlei ursprüngliche „Familie“ mehr. Für Pflegedienst und Notruftaste habe ich gesorgt.
Ich bin nur mittlerweile einfach platt. Fürchterlich erledigt. Meine Energie geht für meine beiden Kinder drauf. Ich habe gerade keinerlei Energie für meine Ehe. Und mein Mann - auch wenn er ein treuer und liebevoller Ehemann und Vater ist, der sich auch kümmert - ist nicht unbedingt derjenige, der mir emotional mal Unterstützung zukommen lässt. Er ist in sowas einfach nicht gut. Und ich kann mich kaum jemanden anvertrauen, weil ich immer wieder denke, dass ich nicht so viel jammern sollte. Aber alle paar Wochen dann wieder anrufe von Krankenhäusern (leider wirklich so schlimm). Weil es meiner Mutter wieder kurzfristig schlechter ging und die Ärzte nun sagen, dass es wohl doch nun Zeit wäre. Und der knoten in meinem Magen wird immer größer. Und gleichzeitig kämpfe ich einfach noch mit der Vergangenheit. Und dazwischen so unfassbar viel Angst. Ich befürchte auch, dass mein Mann das nicht so richtig verstehen kann und irgendwie möchte ich gerade nur noch alleine sein (bis auf meine Kids), weil sich alles nach so viel anfühlt. Ein absolutes Zuviel. Will nur noch meine Jungs knuddeln.
Das war es eigentlich schon :( ich bin einfach erschöpft

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Kurz und knackig...

Dein jüngstes Kind ist 2cMonate,du hattest kein gescheites Wochenbett u d reibst dich alleine auf mit der Pflege deiner Muttet.
Verständlich und Nachvollziehbar.

Aber: Wenn du jetzt nicht die Reißleine ziehst,kann das in einer emotionalen Sackgase enden,Wochenbettdepresdion und auch körperlich dich fertig machen.

Hast du eine Hebamme? Sprich mit ihr! Sprich auch Wochenbettdepression an. Ansonsten Sprich mit Hausarzt und Frauenarzt. Mach es dringend,lass dich nicht abwimmeln.

Deine Mutter,sollte dringend verstehen,das sie ausser dir auch noch Hilfe von anderen annehmen kann,ja sogar muss. Du machst dich kaputt damit.

Das hilft weder dir,deinen Kindern,deiner Familie oder deiner Mutter.


Ich wünsche dir alles Gute.

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Danke dir für deine liebe Reaktion.
Glücklicherweise habe ich da schon die Grenzen (endlich mal!) gesetzt bekommen und mich rausgezogen. Ich habe auch mit meiner Hebamme darüber offen gesprochen und sie hat sich sehr lieb gekümmert. Ich war auch zwischendurch für ein Notfallgespräch bei meiner ehemaligen Therapeutin.
Gerade bei depressiven Empfindungen bin ich schnell in der Reaktion, denn darauf hätte ich keine Lust. Es ist aber viel mehr ein „Ich brauche eine Pause“, kein depressives Empfinden (das würde ich auf Grund der Erfahrungen merken). Eine Pause von den anstrengenden Empfindungen.
Es ist nun mal so, dass die Angst und die Sorge sehr hartnäckig sind. Ich schrecke nachts hoch weil ich Angst vor einem erneuten Anruf aus einer Notaufnahme habe 😞 Und leider ziehe ich mich dann auch schnell zurück. Zusätzlich zu meinem sehr lieben, aber eben tatsächlich emotional tendenziell eher einsilbigen Ehemann ist das eine ungünstige Kombination (das mündet allerdings nicht in einer Ehekrise, dafür haben wir in den 17 Jahren echt genug Höhen und Tiefen wunderbar gemeistert. Es tut mir nur so leid für ihn, dass ich mich so zurückziehe und ich fühle mich mies deswegen. Auch wenn es für ihn völlig okay ist. Sagt er. Meint er auch so.)
Diese Empfindungen wird mir niemand nehmen können, das weiß ich. Aber sie sind eben da und ich suche nach Wegen, damit mich Angst und Sorge nicht ganztags auffressen.

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Liebe Platte,
das hört sich wirklich unglaublich (auch und vor allem emotional) anstrengend an. Du brauchst dringend Unterstützung, am besten "eingekaufte" von Profis, denen du dann nicht auch noch dankbar sein musst.
Was ist mit Pflegedienst? Putzfrau für dich? Bügelservice (falls du bügelst)? Lieferdienste fürs einkaufen? Ich würde so viel wie möglich outsourcen. Wenn deine Mutter keinen Pflegedienst will, musst du ihr (und dir) klar machen, dass sie erst recht fremdbestimmt wird, wenn du morgen vor Stress zusammenklappst. Wie ist es mit einer Mutter-Kind-Kur?
Wende dich dringend an die Krankenkasse deiner Mutter und ggf. an deine wegen einer Kur.
Und auch wenn ich solche Wertungen eigentlich ablehne: du bist eine gute, warmherzige und fürsorgliche Tochter.
Aber: in solchen Zeiten gilt: Selbstschutz geht vor Fremdschutz. Nicht umsonst soll man im Flugzeug im Notfall erst die eigene Sauerstoffmaske aufsetzen bevor man anderen hilft.

Such eine Beratungsstelle für Angehörige auf und lass dir die Optionen nennen, die es gibt, spann den Hausarzt deiner Mutter mit ein.

Ein dickes Kraftpaket für dich #paket

Lexa

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Sorry, das es bereits einenPflegedienst gibt, hatte ich überlesen.

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Danke auch dir für deine lieben Worte 🌸 ich weiß es wirklich zu schätzen, dass sich hier fremde Menschen Zeit nehmen. Das meine ich ehrlich.
Ich bin sehr froh, dass sie zumindest den Pflegedienst akzeptiert bzw. auch will, aber trotzdem sind es immer gut und gerne 10000 Dinge, die zusätzlich gewünscht sind. Aber wie erwähnt, da habe ich ihr bereits mehrfach gesagt, dass das so nicht einfach geht. Zumal wir nicht einmal in derselben Stadt wohnen bzw. „nur“ in derselben Region (15 Km entfernt) und sie sogar wollte, dass mein Mann nachts unter der Woche zu ihr fährt, weil ihr Handy nicht richtig aufladen wollte (was es dann doch tat). Da sage ich bzw wir nun mal einfach nein. Auch wenn sie dann eine beleidigte Leberwurst ist.
Ich wünschte nur so sehr, dass gerade diese wunderschöne Kennenlernzeit mit meinem zweiten Spatz nicht von so viel Angst und Sorge getrübt wäre. Klingt doof, aber ich möchte dieses Glück einfach mal nur genießen. Ohne Schatten.

Dir alles Liebe 🌸

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Du gehst geradewegs auf eine Depression zu!

Zieh die Reißleine, du kannst dich neben 2 Kindern (inklusive Baby) dazu noch im Wochenbett nicht um deine kranke Mutter kümmern mit der dich eine schwere Vergangenheit verbindet. Das kann nur in die Hose gehen.

Sie ab und an besuchen, das halte ich für das Maximum was du leisten solltest, wenn du unbedingt(!) Kontakt willst. Alles darüber hinaus ist einfach zu viel, emotional und zeitlich.

Sich neben 2 Kindern un eine kranke (eventuell charakterlich schwierige) Person zu kümmern ist harte Arbeit und man bezhalt einen Preis. Nur, bedenke, wenn du krank wirst leiden vorallem seine Kinder und die haben Priorität vor deiner Mutter, egal wie krank. Für Hilfe ist gesorgt, du hast deinen Teil getan und brauchst dich nicht verpflichtet fühlen, kümmere dich um deine Familie. Der Kontakt zu deiner Mutter tut dir offensichtlich nicht gut.

PTSD? Warst du mal in Therapie? Vielleicht hilft es dir noch einmal mit einem Experten zu sprechen, vielleicht kann ein Therapeut (vielleicht auch einer der dich bereits kennt) dir helfen dich nicht für deine Mutter verantwortlich zu fühlen. Das ist besonders schwer, da deine Mutter schwer krank ist.

Ich kann nachvollziehen wie schwer das ist, ich wurde auch körperlich und psychisch misshandelt, die emotionale Erpressung machte mir immer am meisten zu schaffen, das konnte meine Mutter ausgezeichnet. Es ist schwer durchzuhalten auch wenn man weiß, dass man zu nichts verpflichtet ist.

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Auch ich lese raus, dass du eigtl auf alle Bedürfnisse achtest, außer auf deine. Und das schon sehr lange!

Du brauchst eine Pause? NIMM SIE DIR! Dann muss dein Mann vllt mal mit deiner Mutter sprechen oder Sachen regeln. Bzw wenn sie gut versorgt ist (Pflegedienst usw) meld dich quasi in den Urlaub 😅 das steht dir zu!

Dein Mann ist nicht gut in emotionaler Unterstützung? Fordere es trotzdem ein. Was wünschst du dir von ihm? Ein offenes Ohr? Eine Umarmung? Eine liebe Geste? Sag es ihm! Du musst deine Ressourcen auffüllen und dabei will dein dich liebender Mann ja sicher helfen. Wenn er nicht weiß wie, sagst du es ihm :) dafür ist man doch ein Paar und ein Team :)

Alles Gute dir!

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hej :)
dass du emotion erschöpft bist, ist total normal. das ist also nicht einer mangelnden fähigkeit deinerseits geschuldet, sondern der situation.

du hast ja lange therapie gemacht, solltest also gelernt haben dich selbst zu reflektieren.
mach das doch mal.
warum ist dir die überobgliatorische unterstützung deiner mutter so wichtig, dass du dafür die zeit für dich deine kinder deinen mann einsetzt?

deine kindheit war geprägt von verletzungen. so schlimme verletzungen, dass du gewiss zu recht keinen kontakt hattest.
als kind sehnt man sich nach liebe und aufmerksamkeit der eltern. die suche danach, nach dem warum begleitet einen ein leben lang. die sehnsucht bleibt, weil sie nie gestillt wird. man kann gut lernen damit klar zu kommen, aber wer in einer solchen situation wäre wirklich gefeit davor, wennndie mutter kommt, das unrecht einsieht und nun die so lange gesuchte liebe anbietet. wohl kaum jemand. auch du nicht. auch das du da so reingerutscht bist, ist also normal.
aber jetzt hinterfrage ob die beziehung zu deiner mutter wirklich von liebe geprägt ist. von beiden seiten aus.
betrachten wir zunächst deine mutter:
versetze dich selbst in ihre äußeren umstände. dir ginge es so schlecht. würdest du deine kinder die in deiner situation wären derart beanspruchen wie es deine mutter bei dir tut? oder ist das verhalten deiner mutter, sind ihre ansprüche an dich aus einem primären egoismus heraus begründet. würde ein mensch der seine tochter wahrhaft liebt, ihr bestes will, einen „fehler“ (und was deine mutter dir angetan hat, ist weit mehr als ein fehler) wirklich bereut, so handeln? würdest du so handeln? finde die antwort für dich und denke darüber nach.

dann zu dir:
warum hilfst du ihr so über die maßen?
ist es weil du nach jahrzehntelanger nichtbeziehung endlich eine beziehung zu deiner mutter hast, eine beziehung mit einem baldigen enddatum, nur nochmal wenig zeit um die zeit zusammen zu nutzen und zu genießen?
ist es weil sie sich entschuldigt hat / bereut und es daher nicht mehr angemessen ist zu einem totkranken menschen nein zu sagen.
willst du ihr zeigen, dass du eine so tolle aufopferungsvolle tochter bist, dass du es verdient hast, dass sie dich liebt. dass sie wirklich einsieht dass es falsch war dich so zu behandeln. glaubst du wirklich du schaffst das?
du hast es verdient geliebt zu werden. um deiner selbst willen. nicht weil du dich aufopferst. wirst du von ihr um deiner selbst willen geliebt?

und dann überlege:
würdest du zu ihr sagen. mama ich liebe dich, aber ich habe eine familie, die mich nicht nur braucht, sondern die auch meine priorität ist, mit der ich meine leben verbringen will. ich schaffe es daher nicht in dem umfang für dich da zu sein (vor allem auch emotional). ich würde dich gerne alle zwei oder drei wochen besuchen und ich rufe dich einmal in der woche an und wir können reden. ruf mich gerne auch an wenn du ins krankenhaus musst, aber ansonsten muss und möchte ich zunächst mein leben hier leben.
setzt hierbei die zeiten ein, die für dich in ordnung sind. die genannten zeiten sind meine zeiten für diese situation. du brauchst deine eigenen.
und dann denke nach: wir würde sie darauf reagieren? wie sollte eine mutter die dich liebt und ihr kind zumindest als gleichwertige stelle setzt wie sich selbst, wir sollte so jemand reagieren? wie würdest du dir wünschen dass sie reagiert? vielleicht schreibst du dir das auf.

und dann der schwerste schritt: mach den praxistest und sage es ihr.
schau wie ihre reaktion ist. ist es die reaktion einer „guten“ mutter? oder die eines menschen, der alles tut, dem keine manipulation zu unmoralisch ist, um das beste für dich rauszuholen.

und jetzt das beste: egal welche reaktion sie zeigt, es ist winwin für dich. ist sie so wie du sie dir wünscht: glückwunsch du hast jetzt mehr raum, zeit und emotionale kraft für deine eigene familie und dich.
ist sie es nicht, dann weißt du aber woran du bist, und kannst dich, weil du für dich geklärt hast welche motivation sein verhalten hat, besser daraus lösen. sicher wäre hier nochmal eine begleitende therapie hilfreich, damit du dich nach der erneuten verletzung deiner mutter als erwachsene wieder besser abgrenzen kannst.

tue dass was für dich gut ist.
manchmal ist das ein kontaktabbruch, manchmal ist es gerade regulierter kontakt. beides ist ok.

jetzt ist es viel geworden und noch mehr für dich zum dran knabbern.

nur ein letztes bild:
dein rettungsboot auf dem meer hat nicht genug platz für alle. wen lässt du im wasser?
deine söhne und ihre innige beziehung zu dir ?
deinem mann und eure partnerschaft und elternschaft?
dich selbst mit der konsequenz dass mann und kinder ohne dich auskommen müssen?

deine mutter unter der prämisse dass sie die beste liebevollste mutter war und ist die du dir vorstellen kannst?
deine mutter, die dich so viel gekostet hat und heute noch kostet?

und dann eine wahrheit: es besteht keine moralische oder emotionale verpflichtubg dazu, einen menschen der einen schlecht behandelt besser zu behandeln, als wenn dies der netteste mensch wär. oder anders: wenn du schon die beste mutter nicht vor deine kinder stellen würdest, warum solltest du es bei einer schlechten mutter tun?

ich wünsche dir alles gute.

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Um ehrlich zu sein, kann ich nicht ganz verstehen, warum Du Dich so sehr für Deine Mutter aufreibst. Immerhin hat sie Dir doch irgendwo Deine Kindheit/Jugend versaut. Ich weiß, man soll vergeben und verzeihen. Tut mir leid, ich könnte das nicht.

Sicherlich würde ich den Kontakt halten, aber das, was Du tust, geht doch über alle Maßen hinaus. Bist Du sicher, dass Du nicht vielleicht nach der Liebe Deiner Mutter suchst, die Du in frühen Zeiten so sehr gebraucht hättest und nicht bekommen hast? Und darüber bist Du vielleicht nicht hinweggekommen, was ich auch verstehen kann.

Überlege es Dir gut, ob sie es wirklich wert ist, sich emotional dermaßen aufzuopfern und Deine eigene kleine Familie hintenanzustellen.

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Hi, da ich weiß, wie Pflege auszehren kann.... und Freunde mit ähnlicher Vergangenheit haben.... auch wenn du es vielleicht nicht hören willst

- knüpfe an deine Therapie an.
Stelle dich an Stelle 1
Therapie, Seelsorge, Unterstützung etc.

Nur wenn du stabil bleibst, kannst du alle anderen überhaupt versorgen. Kinder, Mann, Mutter etc.
Brichst du zusammen, .... gehen alle anderen mit unter (wenn du es nicht für dich selbst kannst, dann für die anderen).


- deine Mutter ist nicht in der Position zu wollen.
Ja, sie ist krank.
Ja, es tut ihr Leid. Echtes Leid tun oder vorgeschobenes, damit du weiter für sie springst, tust und machst?

Sie darf Wünsche äußern. Aber alles, was sie nicht selbst kann, muss mit denjenigen abgestimmt werden, die dieses Paket zu tragen haben.

Meine Eltern wollten auch nicht ins Pflegeheim. Das war machbar, weil sie uns Kinder (mehrere Erwachsene) nicht ausgenutzt haben! Weil sie andere Lösungen ok fanden. Weil sie ihren Teil dazu beigetragen haben, dass mehrere! Schultern sie gut tragen konnten.

Die Absprachen waren klar. Bei Punkt x ist ein Pflegeheim unumgänglich. Das hätten sie zwar nicht gewollt. Aber noch weniger gewollt hätten sie, dass ihre eigenen Kinder daran zerbrechen, untergehen etc.

Sollte mir etwas passieren, würdei ch auch nicht ins Pflegeheim wollen.
Aber !!! Noch mehr würde ich wollen, dass es meinem Kind gut geht ! Lieber Pflegeheim, als dass mein eigenes Kind kaputt geht !


- Willst du es wirklich oder bist du in alten Mustern gefangen?
Lieber glauben zu wollen? Als sich aus Angst der Frage zu stellen, wer du bist, was DU willst, was DIR gut tut?

- Dein Mann kann es so nicht mittragen. Das ist ein Stück weit auch ok. Vielleicht sogar gut. Ein Elternteil, das gesund auffangen kann, ist gut für die Kinder. Als Ergänzung zu dir, du bist auch sehr sehr wichtig!

Es ist schwierig für Außenstehende sich da reinzuversetzen
sowohl in gesunde Pflege
als auch ohne Pflege bei Vergangenheit mit PTBS, Ängsten, Mustern etc.

Die Kombi eine Täterin zu pflegen ist noch mal schwieriger.
Ich selbst verstehe da nur, dass es gewisse krankheitsbedingte/Traumata-Muster gibt, warum sich Menschen das antun. Nicht aber emotional, wie man sich selbst so kaputt machen kann, nur um einem Täter/einer Täterin Gutes zu tun, die einen selbst misshandelt hat.


Was mir geholfen hat in der Zeit der Pflege und danach: Austausch mit anderen , die selbst auch ihre Eltern oder andere Angehörige gepflegt haben!
Nicht alleine sein!

Meine Freunde waren schon auch da. SIe haben mir gesunden Ausgleich gegeben. Fröhlichkeit, Menschlichkeit. Sie haben mir Auszeiten verschafft usw.

Was ich zusätzlich gebraucht hatte, waren Menschen, die ähnliches erlebt hatten. Tipps wie mit konkreten Situationen umgehen? Was tun wenn - Sturheit bei Krankheitsbild. Wie viel darf man einem Kranken zu muten? Was kann man noch erwarten? Wo sind meine Grenzen? Welche darf ich auf von Kranken einfordern? Wo bin ich wirklich egoistisch - weil auf Grund der Krankheit nicht mehr machbar ....
Seelische Stärkung für mich.
Wer bin ich, was kann ich tragen, was will ich WIRKLICH tragen? Wann ist es nur Mitleid?

Ein Elternteil sagte immer: lieber lass mich fallen, als dass du es aus Mitleid tust. Mitleid hätte der kranken Person Schaden zugefügt.
Das Elternteil einer Freundin - Täterin - forderte stets und immer Mitleid ein. Schon vor Pflegefall sein. Als Pflegefall noch umso mehr. (Freundin ging nur nie darauf ein). Sie bekam keine Liebe, also gibt sie nicht das, was die Person einfordert. In dem Fall Mitleid. Sie könne froh sein, dass sie sie beim Papierkram unterstützt hat, alles in die Wege geleitet etc. das hat sie nicht aus Liebe getan, um nicht der Täterin zu huldigen, sondern nur deswegen um sich später nichts vorwerfen zu lassen und auch um konrekt aus der Nummer raus zu sein.


Viel Kraft
achte auf dich
bleibe nicht alleine mit der Situation