Abschied vom KiWu - Erfahrungen gesucht!

Hallo zusammen,

da es nicht direkt um einen KiWu-Post geht, hoffe ich, dass ich hier richtig bin.
Mein Mann und ich haben ein wundervolles Kind (5). Ich könnte nicht stolzer auf unser Wunder sein!
Anfänglich waren wir uns noch nicht sicher, ob es mal 1 oder 2 Kinder werden sollen, wir wollten es mit der Zeit entscheiden.
Nach der Geburt des Kindes und in den ersten Jahren war eigentlich klar, dass es bei einem bleiben wird.
Vor ein paar Monaten kam nun doch der WUnsch nach einem zweiten Wunder bei mir auf. Ich habe es selbst nicht so ernst genommen, musste dann jedoch feststellen, dass es keine Spinnerei ist.
Als ich meinem Mann das erste Mal davon erzählte, muss er gedacht haben, dass ich jetzt völlig durchdrehe. Nach einigen Gesprächen war ihm klar, dass es mir ernst ist. Ich habe ihm einige Wochen "Bedenkzeit" gegeben und er hat sich sehr viele Gedanken gemacht.
Nun hat er gestern das Gespräch mit mir gesucht und mir gesagt, dass es für ihn absolut ausgeschlossen ist, dass es ein weiteres Kind geben wird. Egal wie er es im Kopf gedreht und gewendet hat, ihm ist nicht wohl dabei und er möchte es nicht halbherzig tun.
In mir ist in diesem Moment der letzte Funke Hoffnung erloschen. Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass er sich vielleicht doch für ein zweites Kind entscheiden wird.
Es tut einfach weh und ich bekomme Wort wörtlich Herzschmerzen dabei.
Sicherlich ist oder war, die ein oder andere bereits in einer ähnlichen Situation.
Vielleicht finden sich auch ein paar Mamas, bei denen der Wunsch bereits Jahre her ist.

Wie geht ihr damit um bzw. seid ihr damit umgegangen?
Habt ihr euch irgendwann damit abgefunden?
Hat das eure Beziehung/Ehe verändert?

Vielen Dank!

LG

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Hallo.

Erst einmal finde ich es mega, dass ihr euch Zeit gegeben habt und darüber aus verschiedenen Perspektiven (hört sich danach an) Reden konntet.
Ich persönlich finde, dass ein Kind von beiden Elternteilen im optimalen Fall willkommen geheißen werden sollte... weil es Wunsch von beiden Seiten war.
Und ich finde es wichtig, dass hier auch alle wenn und aber miteinbezogen werden.
Oft ist jedoch bei Müttern die emotionale Schiene sicher stärker als bei Männern. Schon mal aus evolutionsbedingten Aspekten so angelegt.
Und da liegt der Löwenanteil bei der Person, die stärkeren KiWu hat... das Bewältigen der Emotionen.
Ich kann es nachvollziehen, weil es mir auch so ging. Ich hätte gern ein weiteres gehabt. Mein Mann war dagegen, da er aufgrund seiner Autoimmunerkrankung sich es keineswegs zutraute 3 Kinder gleichzeitig zu betreuen.
Ich habe meine Zeit gebraucht, um hier uns als Familie als Außenstehende einmal zu betrachten. Zu sehen was wir haben und was wir als Familie brauchen.
Und ich bin froh, dass ich Abschied nehmen konnte. Bin glücklich so wie es ist und dankbar.

Ich habe mir meine Zeit genommen, alles beleuchtet und auch viel Herzschmerz gehabt.
Aber ich weiß, dass ein weiteres Kind unsere Paarbeziehung extrem belastet hätte, weil ich hier wieder die erste Zeit überwiegend gefordert gewesen wäre.
Und letztendlich hat mein Mann selbige Stimmgewichtung bei derart elementaren Entscheidungen und er hat auch ein Leben. Und was nützt es mit ein drittes Kind zu haben und mein Mann leidet gesundheitlich daran. Für welchen Preis?

Dir alles Liebe und deiner Familie.

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Hallo,

Erstmal vorweg:Ich finde es super, dass dein Mann von sich aus auf dich zubekommen ist.
Hat er dir eine Begründung gegeben? Also hat er einfach keinen Wunsch mehr danach?. Oder was sind seine genauen Bedenken?
Meine Energie, keine Zeit, finanziell Sorgen oder Platzgründe?

Wäre es noch eine Option zu warten?
Die Entscheidung zu vertragen und nochmal in einem Jahr zum Beispiel darüber zu reden?

Ansonsten ist es natürlich schwer.
Vielleicht bekommst du ja noch hilfreiche Tips.

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Anfangs waren es finanzielle und Platzgründe. Zusammen haben wir unsere Finanzen aufgestellt und konnten dies aus dem Weg räumen.
Ein Umzug steht so oder so im Raum, unabhängig ob zu dritt oder zu viert.

Bei meinem Mann ist der Wunsch zum einen nicht da und zum anderen fürchtet er den Stress. Schlaflose Nächte, später Zickereien während der Pubertät, weniger Zeit für uns, weniger Zeit für sich selbst usw. Ein Kind kann mal eben zu Oma und Opa, bei zwei Kindern ist das wieder eine Herausforderung.
Für unser eines Wunder tut er alles und er ist ein großartiger Papa!
Der größte Faktor ist Stress.

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Vergessen:
Mein Mann ist bereits 40 und würde sich in ein paar Jahren zu alt dafür fühlen.
Zeitmäßig „müsste“ es schon in den nächsten 1-2 Jahren spätestens soweit sein.

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Wir haben uns nach unserem 1. Kind zusammengesetzt und überlegt, wie es weitergeht. Mein Mann (auch Ü40) meinte dann, dass er mir zuliebe mitziehen würde.
Es hat nicht geklappt und es stellte sich raus, dass es auch nicht mehr funktionieren wird von meiner Seite aus.
Er war dann so ehrlich und sagte, dass er etwas erleichtert war, da er sich die anstrengende Phase im 1. Jahr auch nicht mehr so recht vorstellen konnte.

Ende vom Lied: mir ging es eine ganze Weile sehr schlecht und bei Schwangerschaftsverkündungen war ich traurig, dass es für uns nie wieder dazu kommen wird.
Irgendwann wurde der Schmerz weniger und ich habe akzeptiert, dass unser Kind ein Einzelkind bleibt.
Manchmal spüre ich noch einen Stich im Herz, aber der geht wieder weg, wenn ich unser Wunder anschaue.

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Wie lange hast du für dich gebraucht es zu akzeptieren?

Alles Liebe für dich 🙂

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Hallöchen 😊 bei uns sind es 2 Jahre wo ich einen starken Wunsch habe und mein mann leider nicht. Wir haben zwillinge die 6 Jahre alt sind . Und ich bin ehrlich leider haben wir bis jetzt keine Einigung gefunden und ich habe das Thema leider immer noch nicht verdaut. Ich kann schlecht mit umgehen bin oft traurig und Weine. Vor 2 Jahren war ich ungeplant schwanger leider endete es mit einer fehlgeburt. Seitdem kann ich noch schlechter mit umgehen 😪ich hoffe ich kann seine Entscheidung i.wann akzeptieren und mit umgehen.

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Danke für deine Antwort 😊
Wie machst du das an schlechten Tagen?
Machst du deine Gedanken mit dir selbst aus oder lässt du deinen Mann mitbekommen wie es dir geht?
Sprecht ihr trotzdem noch über den Kinderwunsch bzw. suchst du das Gespräch oder ist es zu einem Tabuthema geworden?

Alles Liebe für dich 🙂

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Eine Lösung habe auch ich leider nicht parat,aber ich kann vieles nachempfinden.
Auch ich habe einen erneuten Kinderwunsch,seit gut 1 3/4 Jahren... Täglich.
Wir sind noch jung,dem stände nichts im Wege...aber wir sind schon zugeben gut gefordert (3 Kinder,das erste aber in die Beziehung mitgebracht).
Ich bin ein totales Muttertier...habe ca 3j gestillt mir länger berufliche Auszeit genommenen und es war die schönste Zeit für mich bisher.
Mein Mann war in dieser Zeit auch eher entlastet...wir haben auch größere Abstände (2009/2012/2018) .
Mein Mann ist durch,er will endlich mehr Paarzeit...dies ist sein Haupt gegen Faktor.
Finanziell etc alles kein Thema.

Ich bin traurig,wenn auch Verständnisvoll...um mich herum alles schwanger...Dieses Glücksgefühl wenn ich an eine Schwangerschaft denke etc.
Einen Tag schaffe ich den Gedanken/Wunsch zur Seite zu schieben...verliere mich einfach im Alltagsstress...andere Tage wie Heute zerfrisst es mich und ich bin neidisch auch neidisch auf die wo es einfach "passiert"ist....

Alles Liebe für Euch