Neuanfang wagen...loslassen können...

Hallo zusammen,
heute morgen habe ich per Zufall ein Haus gesehen, dass mein absolutes Traumhaus wäre und das der Kinder auch. (Meinung des Mannes steht noch aus) 🙂 Finanzierung wäre auch kein Problem, - wenn wir unser Haus verkaufen würden.
...und da geht es los...ich bin so schlecht im Loslassen. So sehr ich mir das andere wünsche, es würde mir so schwer fallen, ein Haus zu verkaufen, wo alle Kinder aufgewachsen sind, als Babies in der Wiege lagen und Fahrrad fahren gelernt haben. Es hängen so viele Erinnerungen daran, gute und schlechte, die Vorstellung es zu verkaufen, bricht mir das Herz.
Ein Neukauf ist auch nicht zwingend notwendig, aber es ist uralt (renoviert natürlich) hat viele kleine Zimmer, ist nicht altersgerecht und dahingehend auch nicht umbaubar. Und trotzdem...seufz...

Fallen euch solche Neuanfänge auch so schwer? Oder bin ich da speziell? 🤔

Grüße

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Wenn das Haus nichts altersgerecht ist, steht ihr in ein paar Jahren sowieso vor einem Problem. Leider kommt das schneller, als Du glaubst. Ich habe mehrere Freundinnen/Bekannte, bei denen der Mann verstorben oder nicht mehr gesund und fit ist. Alle haben Häuser an der Backe, die ein Alptraum sind. An einem steilen Hang mit einer steilen Treppe (kein anderer Zugang möglich), mit winzigen Zimmern, mit riesigem Garten oder ein 3 Familienhaus, welches komplett renoviert werden müsste, wenn man was vermieten wollte usw. usw.
ALLE sagen, hätten wir doch früher was gedacht. Die Kinder sind sonstwo und wollen auch nicht mit einziehen, wie früher angedacht.
Es muss nicht das Alter sein, kann auch ein Unfall oder Krankheit kommen, dann kann ein unbequemes Haus sehr sehr schnell zum Alptraum werden. Ich war sehr froh an meinen geräumigen Zimmern, als ich für meinen Mann einen Pflegedienst brauchte.
Wenn das neue Haus bequemer wäre - nichts wie los ;-) Du weißt nicht, ob so eine Gelegenheit nochmal kommt.
LG Moni

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Sagen wir es mal so: Die Diagnose Morbus Bechterew habe ich mit 30 bekommen.

"Ist das behindertengerecht?" Ist der häufigste Satz aus unserer Bauplanung.

Bei Entscheidungen fragt mein Mann immer: "Was bedeutet das Risiko?"
Wenn ich in einem Haus lebe, in dem ich im Worst Case nach einem Unfall nicht mehr leben könnte, wäre das eine Katastrophe.
Ich würde möglicherweise zuschlagen. Momentan wird die TE auch einen guten Preis für ihr Haus bekommen.

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Ich kann ganz gut loslassen, aber hilft dir das?

Meine Erinnerungen, die sind in meinem Kopf, was Materielles angeht bin ich ziemlich schmerzbefreit.

Ich mag Hesses "Stufen" in Gänze gelesen:
https://www.lyrikline.org/de/gedichte/stufen-5494

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Wir haben aufgrund der Lage/Umgebung unseres Hauses (Hauptstraße, asoziale Nachbarn etc.) und unserer Familienplanung 2016 ein neues Haus gekauft. Nicht direkt unser Traumhaus, wahnsinnig viel Arbeit, aber wir haben eine tolle Lage und haben es uns wirklich schön gemacht. Das "alte" Haus vermieten wir. Und ich vermisse es bis heute und bin noch immer wehmütig, wenn wir vor Ort sind weil mit den Mietern was zu klären ist oder so. Das war einfach das erste richtige Zuhause meines Mannes und mir. Ich hatte 1 Jahr irre Heimweh und wollte einfach nur zurück. Mittlerweile ist es okay, aber wenn ich könnte, würde ich das Haus nehmen und wo anders hinstellen...
Bei dem aktuell bewohnten Haus fiele es mir leicht, wenn es ne noch schönere Lage oder andere Vorzüge hätte. Obwohl meine Kinder hier jetzt geboren sind. Nur die viele Arbeit die wir rein gesteckt haben, würde mich ärgern 😅

Alles Gute!

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Ja, definitiv. Aber da wir in (hoffentlich erst) etlichen Jahren in etwas altersgerechtes umziehen möchten (ich will mein Heim solange es geht genießen + Gartenarbeit = Hobby) habe ich derzeit noch keine Ambitionen mich nach etwas neuem umzuschauen. Vor allem weiß ich noch gar nicht, wie mir DANN der Sinn steht. Ohne Not würde ich jetzt nicht umziehen.

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Ich kann dich gut verstehen. Meine Eltern sind kurz nach meinem Auszug in eine kleinere Wohnung gezogen. Wenn ich sie besucht habe, bin ich nie "nach Hause" gefahren, sondern immer "zu meinen Eltern in die neue Wohnung". So hat es sich auf jeden Fall angefühlt.

Ich bereue es, dass wir nicht mehr Fotos von der Wohnung gemacht haben. Klar, sieht man sie im Hintergrund auf Familienfotos, aber es ist nie jemand auf die Idee gekommen, die Küche oder die hübsche Balkontür zu fotografieren. Später war ich noch mal in der Wohnung, als der neue Eigentümer einen neuen Mieter gesucht hat und sie sieht ganz, ganz anders aus. Das hat mich traurig gemacht.

Ich selbst bin danach noch öfter umgezogen und habe vor jedem Auszug noch mal die ganze Wohnung fotografiert. So habe ich ein paar Erinnerungen und darum geht es ja und nicht um die Wohnung an sich. Da das Haus nicht altersgerecht ist, bleibt euch langfristig sowieso keine andere Möglichkeit. Also würde ich jetzt zuschlagen, um nicht irgendwann notgedrungen das nächstbeste zu nehmen.