Baby-/Elternzeitkoller…

Ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist aber ich versuche es mal.

Meine Maus ist jetzt 4,5 Monate alt, ein absolutes Wunschkind und wirklich goldig.
Ich liebe sie selbstverständlich über alles und liebe es, Mama zu sein.

Ich muss aber sagen, dass ich mir die Elternzeit irgendwie anders vorgestellt habe.
Es ist wie das Leben in einem Hamsterrad oder auch „täglich grüßt das Murmeltier“.
Man macht den Haushalt, geht spazieren (ich gehe manchmal 12km am Tag aus Langeweile), kocht, geht einkaufen und bespaßt das Baby.
Das lastet mich aber alles wirklich nicht aus, in mir macht sich eine permanente Unzufriedenheit breit!
Mama-Baby-Treffen usw finden ja momentan nicht statt und da wir beide aus beruflichen Gründen hergezogen sind, haben wir hier weder Verwandte, noch großartig Freunde.
Ich habe hier eine Freundin mit fast gleichaltrigem Baby, die arbeitet aber auch schon wieder nebenbei und hat noch einen größeren Sohn, daher ist die Zeit eher begrenzt.
Man ist so wahnsinnig isoliert und ich bin wirklich neidisch auf jeden, der arbeiten geht.
Wenn ich daran denke, noch zwei Jahre hier zuhause zu sitzen, könnte ich heulen.
Andererseits möchte ich die Kleine auch nicht vor ihrem 2. Geburtstag in die Krippe geben, nur damit ich arbeiten gehen kann und mir nicht mehr so „langweilig“ ist.

Wenn ich das Thema anspreche, gucken mich immer alle ungläubig an und sagen „ Aber du hast doch ein Kind, wie kannst du nicht ausgelastet sein?!“
Ich weiß es auch nicht! Ich fühle mich furchtbar schlecht, weil andere wahrscheinlich gerne zuhause bleiben wollen, aber aus finanziellen Gründen nicht können oder so viel mit den Kindern zutun haben, dass sie gerne mal Langeweile hätten…und ich jammere hier auf hohem Niveau!

Aber vielleicht erging es jemandem hier ja genauso…
Vergeht diese Unzufriedenheit irgendwann wieder?Tipps und Tricks?

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Hi,

also ich bin mit Junior nun seit 17 Monaten zu Hause und ich liebe es ❤️
Am Anfang war er allerdings sehr sehr anstrengend. Da habe ich den Haushalt und nichts geschafft. Einfach weil Junior den ganzen Tag auf mir verbringen wollte.

Wenn die kleinen mobil werden, dann wird's ja auch nochmal spannender. 😊

Aber ich treffe mich hier auch ständig mit jemandem und ohne dem würde ich auch eingehen. Ich sehe meistens 3x die Woche eine Freundin mit gleichaltrigen Kind und die anderen Tage die Woche sehe ich meine Freunde ohne Kind oder meine Mama.

Ich bin also wirklich viel unterwegs. Wenn ich den ganzen Tag nur zu Hause bin, dann habe ich auch innerhalb kürzester Zeit keinen Bock mehr und langweile mich.
Das wäre aber auch ohne Kind so.
Wieso kannst du dich nicht mit anderen Müttern treffen ?
Wie ist denn die insidenz bei euch ? Vielleicht findet ja irgendwas statt ? Bis November hat zum Beispiel unsere Krabbelgruppe trotzdem stattgefunden und auch die Turnhalle für Kinderturnen konnten wir gehen.
Da lernt man ja dann Leute kennen und kommt Mal raus.

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Bei uns findet leider nichts statt, ich hab mich schon an verschiedene Stellen gewandt, aber bis auf weiteres gibt es keine Treffen/Kranbelgruppen etc. :(
Ich hab mich schon bei diversen Sachen angemeldet, falls wieder etwas stattfinden sollte.
Außerdem finde ich, dass sich extrem viele Menschen mit Babies arg isolieren.
Manche kennt man vom Sehen, wenn man spazieren geht und wenn ich sie mal darauf anspreche, dass man sich mal treffen könnte heißt es immer „Ja , wenn Corona mal bald nachlässt“.
Joa, supi.
Meine Maus ist auch Gott sei Dank sehr einfach, sie liegt meistens glücklich brabbelnd unter ihrem Spielebogen/auf der Krabbeldecke und seitdem sie sich drehen kann, will sie kaum von mir bespaßt werden.Also kann ich in Ruhe den Haushalt machen und bin dann fertig mit meinen „Aufgaben“ für den Tag.
Es ist einfach frustrierend derzeit.

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Ich kann deine Gedanken ganz gut nachvollziehen. Der Baby-Alltag ist ja meist sehr gleichförmig. Außerdem gibt es so gut wie keine Anerkennung von "außen", wie im Berufsleben.

Meine Tochter war in der Babyzeit absolut fordernd (Schreibaby bis zum 8. Monat), trotzdem habe ich mich geistig nicht ausgelastet gefühlt (obwohl ich im Babyjahr nebenbei meine Dissertation geschrieben habe 😅🙈). Mir fehlten meine Arbeitskollegen, die geistige Herausforderung des Berufs und die Abwechslung. Jetzt im Babyjahr mit meinem Sohn ist es wieder das Gleiche, obwohl ich mir geschworen habe dieses Babyjahr mehr zu genießen, da es mein Letztes sein wird.

Babypflege und Berufsleben sind einfach zwei verschiedene Paar Schuhe 🤷🏻‍♀️. Mit der Liebe zu meiner Tochter oder meinem Sohn hat das gar nichts zu tun.

Mein Rat: Schaff dir einen Ausgleich! Ein Hobby, eine Teilzeit-Arbeit (Home Office?), etwas Ehrenamtliches, was dir Spaß bereitet (vllt. sogar am Samstag, wenn Papa das Baby nimmt).
Oder: Macht ein zweites Kind 🤣🤣🤣.

Und ansonsten: Versuch die Zeit trotzdem zu genießen 😉. Sie geht so schnell vorbei.

Lg, babyelf mit babygirl (2 J 2 M) und babyboy (5 M)

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Ja, genauso ist es!
Ich fühle mich geistig überhaupt nicht herausgefordert.
Ich habe vorher quasi die Geschäftsleitung eines Kosmetikstudios gemacht, nebenbei die Azubis eingearbeitet, Schulungen gegeben und selber noch meine Kunden behandelt.Der Tag begann um 5 Uhr morgens, mit Mails beantworten während man gefrühstückt hat und endete abends um 19 Uhr, wenn das Geschäft abgeschlossen wurde.
Und jetzt sitze ich zuhause und schaue meiner Tochter beim fröhlich über den Teppich rollen zu.
Das ist auch ganz wunderbar und ich liebe es, zu sehen wie sie sich entwickelt aber mein Kopf wird da eher wenig gefordert.
Ich habe auch überlegt, mir eine Home-Office Arbeit zu suchen oder ein Fernstudium anzufangen.
Wenn ich das dann anspreche, versuchen mir aber alle das auszureden. Das wäre viel zu viel Arbeit mit Kind usw … das entmutigt mich dann wieder :/

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Nur du selbst weißt wieviel Arbeit du dir zumuten kannst und willst. Das kann niemand anders für dich entscheiden. Mein Arbeitstag fing ohne Kind auch um 5 Uhr an und endete um 19/20 Uhr. Daran hat sich auch mit 2 Kindern nichts geändert. Ich freue mich auch schon wieder aufs Arbeitsleben 😊.

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Ich kann dich sehr gut verstehen, bei mir war es genau so! Und damals gab es noch die Babykurse, trotzdem waren zwei Mal die Woche einstündige Termine nicht wirklich viel um viel gegen die Langeweile zu tun.

Ich habe dann tatsächlich nach einem Jahr wieder angefangen ein paar Stunden zu arbeiten um etwas anderes zu sehen. Wir wollten auch keine frühe Fremdbetreuung und deshalb arbeite ich, wenn mein Mann zu Hause ist. Das klappt sehr gut, er hat exklusive Papa Zeit und das passt für uns optimal.

Ich hätte es auch auf keinen Fall drei Jahre ohne meine Arbeit ausgehalten. Mit zwei war unser Kleiner aber definitiv noch nicht so weit in den Kindergarten zu gehen.
Ich bin aber auch nicht der Typ, der sich täglich mit anderen auf einen Kaffee trifft zum quatschen. So viel kann man sich ja gar nicht erzählen wenn man den ganzen Tag nur zu Hause ist und nichts erlebt.

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Ich fühle mit dir! Ich beneide meinen Freund, der arbeiten darf..

Bei mir (und bei ihm) ist es so, dass das Nichtstun (können) stresst. Ich habe die Zeit theoretisch alles mögliche zu machen, in der Realität bin ich aber an das quengelnde Baby "gekettet" und kann "nur" daneben sitzen und es ansehen. Als ich gestern 3 Stunden beim Arzt war und mein Freund in der Zeit auf das Kind aufgepasst hat, war er hinterher schweißgebadet, gestresst wie nichts, aber stolz wie Oskar, dass er die Spülmaschine ausgeräumt hat - und froh, dass er danach wieder arbeiten durfte. Mich macht die geistige Unterforderung kirre! Gleichzeitig muss man immer präsent sein, macht aber nichts. #zitter

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Hey, schau doch mal bei Facebook nach, ob es eine Mütter-Gruppe für deine Stadt/deine Gegend gibt. Auch wenn zurzeit keine Kurse stattfinden, kann man so andere Mütter kennenlernen. Und Spazierengehen ist ja auch mit höherer Inzidenz erlaubt.
Alternativ wende dich an Familenforen/Familienzentren. Die haben oft einen Überblick. Vielleicht gibt es auch Mutter-Kind-Treffs online. Zwar blöd, aber so knüpft man auch Kontakte.
Ansonsten ist es zumindest hier so, dass dank sinkender Werte in zwei Wochen die Krabbelgruppe startet.
Meine Tochter ist 4 Monate alt. Ich verstehe dich sehr gut! Ich habe aber noch einen zweijährigen Sohn, von daher habe ich den Koller nicht.

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Ich denke, deine Situation ist auch dem Alter deines Kindes geschuldet. Sie schlafen doch noch viel und oft. Auch einen richtigen Input bekommst du noch nicht. Dazu ist es noch zu klein.

Bald wird dein Schatz mobiler, ist langer wach und will die Welt mehr entdecken. Ab da wird es besser. Sprachentwicklung, Beikost, laufen lernen, ... ab da konnte ich auch mehr genießen ohne Lagerkoller.

Halt durch!

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Da hast du Recht! Das Laufen ist mein großer Lichtblick bzw. das Krabbeln, da kann man wenigstens mal auf einen Spielplatz..
Ansonsten isst sie mittags schon voller Freude ihren Brei und „raupt“ und kugelt durch das Wohnzimmer 😅 Da bin ich schon echt froh, dass sie nicht mehr so viel schläft.

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Ich kann dich total verstehen! Mir hat beim ersten Kind der Austausch mit anderen Erwachsenen auch wahnsinnig gefehlt. Jetzt beim zweiten werde ich unter anderem deswegen mit ganz wenigen Stunden in der Woche wieder anfangen, zu arbeiten, wenn das Kind 6 Monate alt ist.

Ich kann aber auch total nachvollziehen, dass du das Kind nicht so früh fremdbetreuen lassen möchtest. Jetzt, während Corona, ist die Situation natürlich noch viel blöder, man ist sehr viel isolierter. Gute Tipps habe ich daher nicht, außer, dich schnell zu vielen Kursen anzumelden, sobald wieder etwas öffnet. Oder du engagierst ab und zu einen Babysitter, der Papa oder die Großeltern passen mal auf, während du dich mit anderen Erwachsenen ohne Baby triffst?

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Hallo,

selbst wenn du wieder arbeiten gehst dreht sich das Hamsterrad weiter. Mit dem Unterschied das du keine Langweile mehr hast und das sehr wahrscheinlich über eine lange Zeit. Du wirst dir die Langeweile herbeisehnen.
Meine Mutter hat immer gesagt: Es wird nicht besser, nur anders.
Das kann ich nur bestätigen.
Hab drei Mädels, 13, 10 und 7 Jahre und weiß manchmal nicht wo mir der Kopf steht zwischen Distanzlernen, Präsenzunterricht, Hobbys der Kinder, Haushalt und einem 30 Wochenstunden Job.
Mir hilft dann tatsächlich mich an der frischen Luft zu bewegen. Wenn dann mein Mann am Wochenende da ist bin ich dann mal für 3-4 Stunden weg.

LG

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... und außerdem sind 10 km Laufen am Tag eigentlich das was man machen sollte um gesund zu bleiben, mal davon abgesehen.