So enttäuscht von meiner Mutter

Hallo zusammen,
ich muss mich mal ausheulen und würde gerne eure objektive Meinung dazu hören. Ich bin seit einem knappen Jahr Mama einer Tochter und hatte bis dahin eigentlich ein enges Verhältnis zu meiner Mutter, obwohl sie immer schon sehr dominant und rechthaberisch war. Durch die Selbstständigkeit meines Vaters ging es meinen Eltern finanziell immer sehr gut. Meine Mutter beschwerte sich aber trotzdem immer, weil sie mit den Kindern zu Hause gesessen ist und so gerne ein Abitur etc gemacht hätte. Entsprechend hat sie das dann alles von mir erwartet und mir Kinder eher schlecht geredet. Auch wenn sie das immer bestreitet, hat sie mich das sehr wohl spüren lassen, wenn ich mal in Erwägung gezogen habe nur eine Ausbildung zu machen. Naja ich hab dann eben studiert und meine Eltern haben mich dabei immer sehr unterstützt. Gearbeitet habe ich nebenbei, weil ich es wollte. Meiner Mutter wäre es lieber gewesen, ich hätte mich nur aufs Studium konzentriert und nur von ihr gelebt. Als ich dann schwanger wurde, haben wir kurzfristig eine größere Wohnung gefunden, die zufällig in ihrer Nähe ist. Fast schon übergriffig sagte sie, dass sie uns dort eine Küche rein kauft. Ich fand das total nett, hab aber gleich gesagt bitte nichts teures, weil es nur eine Mietwohnung ist und hab ihr in einem Prospekt auch eine gezeigt. Hinter meinem Rücken hat sie dann aber eine Küche für über 15.000 Euro!!!! bestellt. Für mich ist das sehr viel Geld! Ich habe nach dem Studium nur 2 Jahre gearbeitet, bin jetzt in Elternzeit, wir möchten demnächst Eigentum kaufen...Letztlich weiß ich, dass es meiner Mutter nur darum ging stundenlang im Möbelhaua eine Küche durchzuplanen, weil sie das einfach gerne macht... Mich macht das so wütend, dass sie einfach nicht sieht, dass ich rechnen muss wie lange ich finanziell in Elternzeit bleiben kann und mit dem Geld weit besseres anfangen hätte können als für eine Küche in einer Mietwohnung! Naja der nächste Schlag , kam dann bei der Geburt unserer Tochter...Während meine Schwiegerfamilie ein Sparbuch, selbst Gestricktes, Goldkettchen, selbst Gebasteltes etc schenkte, hat mir meine Mutter tatsächlich drei Strampler von Babysweets geschenkt! Bitte nicht falsch verstehen...Es geht mir nicht um den materiellen Wert der Dinge sondern um die Wertschätzung, die sie meiner Tochter entgegenbringt im Vergleich zu irgendwelchen Onkels von meinem Mann...Und eben noch dazu mit dem Wissen, dass sie mir, solange es um ihre Interessen ging, Kohle hinterhergeschmissen hat, die ich nie wollte oder brauchte. Das macht mich einfach wütend und ich bin so unfassbar enttäuscht. Auch jetzt bei unserer Eigentumssuche, das wir übrigens etwas weiter weg suchen, da es uns in der Stadt zu teuer ist, hat sie mir null Unterstützung angeboten...Würde ich bei ihr um die Ecke suchen, hätte ich morgen ungefragt das halbe Haus auf dem Konto...Es geht wie gesagt nicht ums Geld...Wir ziehen extra aufs Land um nicht auf irgendjemand angewiesen zu sein. Es geht einfach darum, dass ich jetzt, wo ich endlich den Mut habe MEIN Leben zu leben erkenne, dass es meiner Mutter offenbar noch nie um mein Glück ging! Ich bin so enttäuscht und habe inzwischen richtig Hass in mir. Ich komme auch nicht mehr mit ihr klar, wenn ich sie alle drei Wochen mal besuche und sie dann meint, sie könnte mir auch noch siebengescheite Ratschläge bzgl meiner Tochter geben ist es einfach vorbei! Ich bin immer ihren Erwartungen gefolgt, was ich eigentlich selbst gar nicht wollte, habe mir immer ein schlechtes Gewissen einreden lassen, dass meine Existenz schuld an ihrer schlechten Bildung ist...Warum auch immer - sie war 30 als ich auf die Welt kam... Jetzt wo ich selbst Mama bin, seh ich das vlt auch einfach noch extremer... Manchmal würde ich am liebsten den Kontakt abbrechen, aber ich möchte meiner Tochter nicht die Oma nehmen und ich weiß auch nicht, ob ich überreagiere? Ehrlich gesagt, habe ich sogar das Gefühl, dass sie hofft, dass wir kein Haus finden und das tut so weh.. Warum gönnt sie mir nicht, dass ich jetzt mal MEINE Träume verwirkliche?

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Dafür dass es dir „nicht ums Geld geht“, ist das in deinem Beitrag das Hauptthema..
deine Mutter kann ihr Geld ausgeben wie sie das will, nicht wie du es gern hättest.

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Ich wäre froh, wenn sie ihr Geld in ihrem Leben mehr für ihr eigenes Glück ausgegeben hätte als für mein vermeintliches...Dann hätte ich vlt eine Mama gehabt, die mich bedinungslos akzeptiert mit meinen Wünschen und Träumen und vlt auch eine Mama, die eine tolle Oma für meine Tochter ist und zur Geburt vlt mal 15 min geopfert hätte und eine Windeltorte oder irgendwas originelles, liebevolles gemacht hätte...
Wenn du richtig gelesen hast, suchen wir von Beginn an auf dem Land, wozu wir keine Hilfe brauchen und ich habe mir mein Studium gegen den Willen meiner Mutter so weit mir möglich war selbst finanziert... Aber ja, bevor man mir hinterrücks eine Küche für 15.000 Euro einbaut, hätte ich mich tatsächlich über ein Sparbuch mit 1000 Euro für meine Maus mehr gefreut!

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Ich versteh dich! Ist für andere, die das nicht hatten, schwer nachzuvollziehen. Dir fehlt einfach echt gemeinte Zuwendung, während sie dich versucht mit Geld zu manipulieren und ansich zu binden. #liebdrueck

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Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber ich würde dich gerne auf etwas hinweisen, auf der Grundlage, wie ich es verstanden habe.
Du sagst, deine Mutter schätzt dein Kind überhaupt nicht wert. Und dann sagst du wieder, du möchtest deinem Kind nicht die Oma nehmen.
Meiner Meinung nach nimmst du ihr die Oma nicht, du beschützt dein Kind, vor einem Menschen, der es nicht wertschätzt und der deinem Kind wahrscheinlich nichts anderes Vorlieben wird, wie dir selbst. Vielleicht hilft dir diese Perspektive eine Entscheidung zu treffen.

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Du erwartest sicher eine prakitische Anwort, die dir weiterhilft. Spontan kam mir aber in den Kopf, dass deine Mutter doch ihr Abitur noch nachmachen kann. Ich gehe davon aus, dass sie jung genug ist und noch arbeitet. Aber dann kann sie das Abitur ja am Abendgymnasium machen.
Dann wäre sie beschäftigt(er), ausgeglichener und könnte, wenn sie wollte, sich noch viele Vorstellungen erfüllen.

Wenn sie das (Abi) nicht will, schlagt ihr doch vor, ob sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nicht in ein Ehrenamt weitergeben könnte.

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Naja, weil sie ihre Träume nicht verwirklichen konnte. Also musst du nun das Leben leben, dass sie sich für sich vorgestellt hat. Sich davon zu verabschieden, weil du andere Vorstellungen hast als sie, ist für sie wieder die verpasste Gelegenheit, die sie für ihr Recht hält.
Tut mir leid, ich möchte da nichts unterstellen, ich schreibe nur, weil es mir mit meiner Mutter ähnlich geht!
Sobald etwas nicht nach ihrer Nase läuft ist schlechte Stimmung.
Allerdings gibt sie keinen Cent dafür aus. Sie würde am liebsten mit meiner Brieftasche einkaufen gehen.
Letztes Jahr haben wir gebaut... was meinst du war los, als wir die Küche geplant haben? Sie hätte ja eine andere Küche gewählt unsere Küche ist hässlich...
Bei jeder Lampe wird die Nase verzogen. Und oh weh der Garten... sie würde ja andere Blumen nehmen. Als die Anweisung kam, ich soll doch los fahren und Rosen kaufen und was auch immer noch da auf ihrem Zettel stand, sie wolle den Vorgarten machen und ich ihr den Vogel gezeigt hab, hat sie 6 Wochen nicht mit mir gesprochen!
Du, mir ist das egal. Wer nicht will der hat schon. Es ist unser Leben und wir leben so wie wir es können und es wollen. Sie hat nichts zu sagen. Da gibt es von mir auch mal eine schroffe Zurückweisung. Ist doof, aber manchmal eben nötig.
Wenn sie nicht mag, soll sie mir gern bleiben. Ich hab auf den Mist keine Lust und keinen Nerv.
Mit unserem Kind war es auch immer so. Es ist zu kalt angezogen, es braucht noch eine Decke über der Decke, obwohl wir 23 grad im Wohnzimmer hatten und unser Kind null kalt war. Im Schlafsack im Bettchen? Nein viel zu halt, lieber noch eine Decke rein und und und...
Ich hab mir in meiner Jugend viel gefallen lassen, weil ich keine Wahl hatte. Seit ich ausgezogen bin ist Schluss.
Meine Mutter ging sogar mal so weit, dass sie antworten auf Bewerbungen versteckt hat, damit ich die Ausbildung nicht mache, von der sie der Meinung war, der Job wäre doof.
Letztendlich hab ich studiert und arbeite doch nicht in dem Beruf, weil er mir null zusagt. Aber Hauptsache war immer, sie konnte angeben, dass ihre Kinder studiert haben.. eine solide Ausbildung als Industriekauffrau oder Bankkauffrau war schlicht weg zu wenig...
ich kann dir nur raten, dass du dich davon frei machst und nicht auf die emotionalen Erpressungen eingehst.
Das Spiel kannst du nicht gewinnen, vergiss es. Sie wird dir immer das Gefühl geben, sie weiß es besser und deine Entscheidungen sind nicht gut.
Zeig ihr lieber, dass sie euer Leben entweder respektiert, wie es ist oder sie halt kein Teil davon ist. Andernfalls wirst du dieses Spiel immer und immer wieder spielen und irgendwann geht es dann darum, was dein Kind macht, was es werden möchte etc.

Alles gute

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Hmm, also ich finde, sie hätte die abgesprochene Küche kaufen sollen, nicht wegen des Preises, sondern weil es eure Wohnung ist. Einfach eine andere Küche kaufen finde ich schwierig.
Ich finde auch, dass es erstaunlich viel ums Geld in deinem Beitrag geht. Ich verstehe es irgendwo, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die ihre Liebe in Geld ausdrücken. Andererseits kann ich sie in Teilen auch verstehen.

Und eben noch dazu mit dem Wissen, dass sie mir, solange es um ihre Interessen ging, Kohle hinterhergeschmissen hat, die ich nie wollte oder brauchte.

Natürlich würde ich meinem Kind auch eher Sachen finanzieren, die ich nachvollziehen kann und an die ich auch glaube. Wenn mein Kind mit 16 fragen würde, ob wir die Ausbildung zur Physiotherapeutin finanzieren könnten, wäre ich natürlich viel schneller dabei als ihr ein Tattoo-Gerät zu kaufen, weil sie das zu ihrem Lebensunterhalt machen will. Da würde ich z.B. viel genauer auf die schon vorhandenen Fähigkeiten schauen, das durchsprechen ... Kann total sein, dass ich da Vorurteile habe und mich eines besseren belehren lassen müsste, aber trotzdem unterstützt man finanziell doch definitiv mehr, wenn man es verstehen kann.

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Ich glaube, dass das falsch bei dir ankam....Ich möchte kein Geld von meiner Mutter und wir suchen gezielt auf dem Land, um nicht auf jdm angewiesen zu sein. Ich habe bereits im Studium viel gearbeitet, weil mir das psychisch gar nicht gut getan hat...Dieses ich bezahle und du machst was ich will... Sie hätte mir auch nichts teures zur Geburt schenken müssen...Für mich wäre es etwas besonderes gewesen, wenn es etwas individuelles gewesen wäre...Nur wenn meine Mutter nicht mal mehr Geld ausgibt, ist das eben ein Statement...Vlt kommt es bei dir so an, weil dieses ganze Verhältnis und ihre Haltung auch nur an Geld festgemacht werden kann, weil mit Liebe und vlt in Arm nehmen, mir Mut zusprechen oder so hat es meine Mutter leider nicht so...
Wenn es mir ums Geld ginge, würde ich mir mit ihrer Unterstützung so eine überteuerte Stadtimmobilie leisten aber Gott bewahre...Dann erwartet sie vernutlich wirklich noch, dass meine Kids auch zu Weltklassestudenten werden 🙈🙈🙈 Die Erkenntnis, dass sie mir null mein eigenes Glück gönnt, sobald es von ihren Vorstellungen abweicht, ist das Problem nicht ob sie mir Geld anbietet oder nicht...

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Moin,

1. Die teure Küche ist ja nicht weg; nimm sie mit ins künftige Eigenheim, neue Arbeitsplatte - passt. Was spricht überhaupt dagegen, dass Deine Mutter Spaß an der Planung hatte? Und wenn Du die Küche à la Mana nicht mit ins Eigenheim nehmen willst, verscherbele sie.

2. Was zum neuen Baby geschenkt wird, ist total unterschiedlich. Die Familie Deines Mannes übertreibt in den Augen mancher, Deine Mutter schenkt praktische Dinge und untertreibt damit in Deinen Augen. Dafür übertreibt sie beim Küchenkauf. Na und?

Du scheinst Dich ziemlich am Verhalten Deiner Mutter aufzureiben und irgendwie sehr an ihr orientiert zu sein. Du weißt, was Du willst - dann mach das doch. Was Deine Mutter möchte, wo Du lebst, kann Dir doch egal sein.

Deine Mutter hat ihre Träume nicht gelebt. Jetzt ist es zu spät, und sie möchte, dass Du glücklich bist. Dabei verkennt sie, dass ihre Auffassung von "Glück" nicht Deine sein muss. Tut sie Dir nicht ein klein wenig leid?

LG, andiamo

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Wenn meine Mutter mit 18 schwanger geworden wäre und sich für die Kinder geopfert hätte, täte sie mir Leid. Wenn ich mit 18 einen Mann heirate, dessen Eltern ein gut laufendes Unternehmen haben... In der damaligen Zeit 4-5 Südseereisen unternehme und dann mit 30 mal ein Kind bekomme und mir dann einfällt, dass das langweilig ist und ich vlt doch eher ein Abi gemacht hätte, obwohl ich mein ganzes Leben noch kein Buch gelesen habe, weiß ich nicht, ob mir das Leid tun soll...
Und wenn man dann noch mit klugen Ratschlägen kommt und die Tochter nieder macht, weil sie eine Schulaufgaben versemmelt hat...Ja im Endeffekt tut sie mir Leid, weil sie den wahren Wert eines Kindes und einer Familie bis heute nicht erkannt hat...

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Das nicht gemachte Abi ist einfach das Synonym für ihren im Rückblick falschen Lebensweg. Merkst Du denn nicht, dass diese Fixierung auf Dein Studium und jetzt auf eine verpatzten Klassenarbeit Deiner Tochter ihre Angst zeigt, dass Du bzw. Deine Tochter mit (wie alt mag Deine Mutter sein? 60?) 60 so unzufrieden seid wie sie es ist? Verpassten Chancen nachtrauern könntet?

Ich sage nicht, dass sie dem auf die richtige Weise Ausdruck verleiht. Aber ich lese aus Deinem Post die Trauer, Unzufriedenheit und das Unglück Deiner Mutter heraus. Und das tut mir wirklich leid. Es ist traurig, gemachte Fehler nicht mehr korrigieren zu können.

Geh Deinen Weg. Aber tritt nicht auf einen unglücklichen Menschen ein. Sag Deiner Mutter doch einfach, dass Du ihr Unglück/ihre Unzufriedenheit siehst. Frag sie, ob sie Dich glücklich sehen will und wenn ja, sag ihr, dass DU das auch willst und daran arbeitest. Auf ihre Reaktion wäre ich gespannt.

LG, andiamo
(der eine 18jährige Schwangere nicht leid täte. Das musste auch vor 40 Jahren nicht passieren.)

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Ich versteh das Problem nicht ganz. Die Küche kannst du doch vom neuen Mieter abkaufen/ablösen lassen?! Dann hast du deine Kohle, wenn auch nur den Restwert. Aber wenn ihr da nicht so lang wohnt, ist das ja ggf fast der volle Preis.

Und zu dem Rest verstehe ich nicht wo die Wut herkommt. Da scheint was tiefgründiges seit Kindheit zu sein, was sich da den Weg nach draußen bahnt. Entweder du redest mit ihr oder du versuchst die Vergangenheit hinter dir zu lassen und sie so zu akzeptieren wie sie ist.... oder du musst weiter mit dem Groll in dir leben und auf den nächsten Schock warten. Letzteres würde ich versuchen zu vermeiden. Vielleicht solltest du dich mal mit einem Therapeuten unterhalten, der im Unterbewusstsein ein paar Sachen aufdeckt und mit dir zusammen verarbeitet...

LG blondie

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Exakt meine Gedanken. Hie geht es um mehr als Strampler oder Küchen. Um was genau lässt sich mit professioneller Hilfe herausfinden.
Wie abhängig du mental noch von deiner Mutter bist, trotz vermeintlichem Abnabelungsprozess, kann man in jeder Zeile spüren.
Nicht falsch verstehen...Kein Vorwurf, aber dein inneres Kind hat noch die Oberhand.

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Hat die TE ja mehrfach geschrieben: fehlende Wertschätzung, damit wahrscheinlich auch fehlende Mutterliebe. Die Mutter zeigt Wohlgefallen nur über Geld, aber eben nicht über Bemühungen, die ihren Einsatz fordern. Außer die Küchenplanung. Aber da ging es um ihr Interesse.
Für ihre Tochter würde sie sich nur bemühen, wenn die Tochter Dinge plant, die die Mutter sich auch für sich gewünscht hätte. Das wird dann finanziell supportet. Die Enkelin stand auch nicht auf der Wishlist der Oma, daher bleibt Engagement eben aus.

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Vielleicht stehe ich ja etwas auf dem Schlauch, aber ich kann nicht nachvollziehen, wieso dir die Küche so aufstößt? Ist sie nicht dein Geschmack, dann könnte ich es noch nachvollziehen. Ansonsten wäre ich da ganz pragmatisch....so eine Küche würde ich garantiert nicht in einer Mietwohnung stehen lassen, und schwupp hätte ich fürs Eigenheim einen Posten weniger, den ich aufbringen müsste. Selbst wenn du sie weit unter dem Wert verkaufst, das Geld fließt doch in deine Tasche. Sie wollte dir eine Küche schenken, du hast zugestimmt. Warum? Du kannst doch nicht von übergriffig reden und dann freudig einfach nur ja sagen. Du kannst dich darüber ärgern, das du diese Küche nicht geplant hast, aber kannst es ihr doch nicht verwehren sich da auszutoben udn ihr vorschreiben, wieviel das Geschenk kosten darf.. Sie kann doch gar nicht einfach eine bestellen, stundenlange Planung beeinhaltet doch, das sie die Maße hatte...und die konnte sie nur von dir haben. Wenn die Küche jetzt so aussieht, wie aus dem Prospekt, aber nur wesentlich hochwertiger ist, dann verstehe ich die Aufregung wirklich nicht. Für mich liest es sich einfach so, als wenn du die Kohle für die Küche dankend genommen hättest, weil es bei dir knapp ist. Aber wieso sollte sie das machen?
Dann die Geschenke zur Geburt, nicht jede Oma legt gleich ein Konto an, das ist einfach so. Zur Geburt wäre ich immer noch glücklich mit der neuen Küche gewesen. Und du weißt doch gar nicht, was dein Kind noch alles von ihr bekommen wird in der Zukunft. Dein Vergleich hinkt für mich irgendwie.
Warum sollte sie euch Unterstützung beim Eigentum anbieten? Aus welchem Grund, weil sie ein dickes Konto hat? Auch hier vermutest du ja nur, das sie die Kohle unter bestimmten Bedingungen locker machen würde, oder hat sie das explizit gesagt?

Warum ziehst du dir den Schuh mit ihrer eigenen Ausbildung an? Sie war 30 als du geboren wurdest, sorry...da hatte sie vorher ne Menge Zeit ein eigenes Studium zu absolvieren. Warum kreidest du ihr an, das sie bei dir so darauf geachtet hat? Dich sogar vollfinanzieren wollte in der Zeit? Sie weiß, was sie verpasst hat ud hat deswegen vielleicht so drauf gepocht. Mehr nicht.

Zu den Ratschlägen, ich denke da können hier alle ein Lied von singen, da hilft nur ein dickeres Fell. Keine Ahnung, was du ihr da wieder unterstellst.

Also ich finde du reagierst massiv über, das hat aber bestimmt einen Grund. Finde den wirklichen Grund raus, dann kannst auch wieder entspannter durchs Leben gehen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das es bei dir doch ums Geld geht. Genau, du verwirklichst jetzt deine Träume, jenseits von Ausbildung und co (also ihrem Verantwortungsbereich als Mutter), das beeinhaltet also auch, das du sie alleine finanzierst. Was kann deine Mutter dafür, das das Geld gerade knapp ist? Also was hat deine Mutter mit deinen Träumen zu tun? Weil sie keine Anstalten macht, deine erwachsenen Träume mitzufinanzieren?

Für mich ist diese Küche übrigens ein symbolisches Abschiedsgeschenk und deswegen auch hochwertiger als du wolltest. Sie ist jetzt raus, ab jetzt bist du für dich dran. Zumindest kenne ich das aus vielen Familien in meinem Umfeld, inklusiver meiner eigenen.

Außerdem schreibst du, das deine Eltern finanziell gut aufgestellt sind. Kann für mich auch bedeuten, das diese Küche schon weit unter ihren (!) Wertvorstellungen liegt und somit als günstig eingestuft wurde.

Keine Ahnung was da bei dir läuft, aber überlege dir gut, welches Geschirr du gerade zerschlagen willst.

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Ich glaube du hast da ein bisschen was falsch aufgefasst....Ich möchte kein Geld von meiner Mutter. Deswegen habe ich im Studium gearbeitet und in einer kleinen WG gewohnt, das mir meine Mutter regelmäßig entsprechend kommentiert hat wie man denn so leben kann... Wir möchten aufs Land, weil wir nicht auf irgendjemand angewiesen sein möchten... Wenn es aber nach meiner Mutter ginge, würden wir mit ihrer Unterstützung hier in der Stadt kaufen und sie sich damit weitere Mitspracherechte in meinem Leben sichert. Ich möchte auch kein Sparbuch mit 10.000 Euro zur Geburt sondern ein wertschätzendes Geschenk...Das wäre im Fall meiner Mutter übrigens am ehesten gegeben, wenn sie eine Windeltorte selbst basteln würde! Aber wenn meine Mutter drei Strampler für a 10 Euro kauft ist das ein Statement mir gegenüber...Ich habe mich halt ihrem Rat widersetzt, wo sie mir jahrelang vorgebetet hat, dass man mit Kindern nur angehängt und einsam ist... Vlt passt es ihr aber auch nicht, dass ich ihr gerade wunderbar vorlebe, dass man auch studieren kann, ein tollen Job haben kann und trotzdem mit 30 Mama sein kann... Mit Unterstützung meiner Zukunftspläne meine ich übrigens nicht, dass sie mir huerfür Kohle zusteckt sondern eher, dass sie mir nicht ständig das Gefühl gibt jetzt wieder nicht gut genug zu sein! Ich fände es einfach mal schön, wenn meine Mutter mich genau darin unterstützt, mein eigenes Leben ohne ihre Kohle und rein gerede aufzubauen! Und ja ich überlege, ob ich hier etwas zerschlage, was ich hinterher bereue. Nur im Gegensatz zu dir erkenne ich eben gerade nichts, was es außer Geld zu zerschlagen gibt und darum geht es mir eben gerade nicht? Deswegen frage ich hier..

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Warum erwartest du denn grundsätzlich Geschenke zur Geburt? Das ist schon ein Gedankengang, den ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich habe noch nie Geschenke erwartet, weder zum Geburtstag noch zu anderen Anlässen. Wenn mir jemand was schenken mag freue ich mich, selbst wenn es etwas ist, das "unkreativ" oder lieblos erscheint. Nicht jeder hat das Talent, Geschenke spezifisch auszusuchen oder sich Gedanken zu machen, was sich der Beschenkte wünschen könnte oder brauchen könnte.

Das mit der Küche kommt mir auch reichlich "spanisch" vor. Eine 15000€-Küche kauft man ja nach Maßen, hat sie sich heimlich in eure Wohnung geschlichen und ausgemessen oder wie muss ich mir das vorstellen!?

Letztendlich glaube ich wie viele andere auch, dass du deiner Mutter gegenüber mal deutlich kommunizieren solltest, was dir fehlt. Nämlich Zuneigung und Respekt. Ob direkt in einem Gespräch oder als Brief an sie ist dabei egal, aber du solltest deinen Frust darüber loswerden und versuchen, es zu verarbeiten, unabhängig davon, ob deine Mutter bereit ist dir das von dir gewünschte zu geben oder nicht.

Ich hab das vor einigen Jahren mit meiner Mutter ebenfalls gemacht und seither geht es mir deutlich besser und unser Verhältnis hat sich auch verbessert. Es gibt glaub nur wenig Situationen, bei denen offene Kommunikation nicht hilft.

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Du hältst dich ganz schön fest an den „Fehlern“ deiner Mutter. Klingt anstrengend.
Vielleicht wäre es an der Zeit, das mit einem
Therapeuten anzugehen. Ich kann deine Wut teilweise nachvollziehen, aber dieses „warum gönnt sie mir das nicht“ ist irgendwie ein Zeichen, wie abhängig du emotional bist von ihr. In keiner Weise eine abgenabelte Mutter-Tochter Beziehung. Inwieweit deine Mutter da schuld ist oder du einfach Gründe suchst, dich weiter von ihr abhängig zu machen lässt sich nicht beurteilen.

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Ja, ich schätze, wenn man jahrelang keine bedingungslose Mutterliebe erfahren hat, kann man sich kaum lösen, weil etwas fehlt.

Ich habe hier anonym einen Post geschrieben, der in die ähnliche Richtung ging. Ich glaube, dass gerade der Blick auf eigene Kinder da nochmal Wunden aufreißt.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich denke tatsächlich auch, dass ich es einfach nicht akzeptieren kann, dass sie so ist und ich nie diese Wertschätzung erfahren werde...Ich hab da eigentlich auch schon mal ganz gut damit abgeschlossen aber es stimmt, wenn man selber Mama wird, kommt das irgendwie wieder hoch...Und in meinem Fall mit noch größerem Unverständnis wie vorher, weil man es sich als Mama einfach noch weniger vorstellen kann...Ich denke, der einzige Weg ist, dass ich eine Therapie mache und Frieden mit mir schließe und einfach abschließe...

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