Wie bringt ihr euren Kindern den Umgang mit Geld bei?

Frage steht ja schon oben. Ganz konkret? Ab welchem Alter und wie genau? In Zeiten, in denen man nur noch eine Karte vorhält, finde ich es manchmal schwierig, selbst das Bezahlen an der Kasse zu vermitteln. Haben eure Kinder zB Spardosen und ziehen los und dürfen sich mal selber was kaufen um zu sehen, dass das Geld dann eben auch weg ist? Erzählt doch mal...

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Also, unsere Kinder 5 und 7 und 9 Monate haben jeder eine Spardose. Dort kommt hin und wieder unser Kleingeld rein und mal kleinere Geldgeschenke (kommt eher selten vor)

Außerdem bekommt unser Großer bald 8, seit er in die zweite Klasse geht jeden Sonntag sein Taschengeld. 1 Euro pro Woche. Dieser Betrag wird auch noch länger so bleiben! In der Schule wurde das Geld auch schon behandelt und gerechnet.
Wieviel kosten 2 Dinge zusammen und wenn ich mit dem Geldstück/-schein bezahle, wieviel bekomme ich dann zurück.
Der Grundstein ist also gelegt.

Die Kinder gehen öfter mit zum Bäcker oder Metzger, da dürfen Sie mit uns zusammen auch schon mal bar bezahlen.

Hin-und wieder, wenn sie den Wunsch äußern sich etwas zum Spielen kaufen zu wollen, dann dürfen sie aus ihrer Spardose etwas nehmen und sich davon etwas kaufen.

Wir gehen sie dazu an, darüber nachzudenken, was sie kaufen. Also lieber etwas länger sparen und etwas kaufen was länger hält oder etwas was nach 2 Tagen kaputt geht. Sie dürfen aber selbst entscheiden und müssen mit den Konsequenzen leben.

Bei uns gibt es sehr selten etwas einfach so zwischendurch. Sie sollen auch lernen, dass man nicht ständig Neues haben muss.

Wir vermitteln auch Nachhaltigkeit und kaufen sehr oft gebraucht.

LG

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Das hört sich super an. So in der Art stelle ich es mir für uns auch vor. Der Große ist jetzt 5 und ich merke, dass Geld ein Thema wird, also „woher kommt Geld“, „alles kostet etwas“ usw. Daher meine Frage.

Toll, wie ihr es macht.

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Danke!

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Meine hat den Umgang damit schon vor Corona gelernt, ganz simpel....Geld in die Hand, was gekauft, Geld weg. Geld für einen Herzenswunsch in die Spardose, irgendwann Herzenswunsch erfüllt, Geld weg....öfter auch die Erkenntnis, das ihr das Geld im Nachhinein doch lieber wäre#rofl.
Taschengeld bekam sie wöchentlich, in der 1. Klasse 2,50€ in bar. Angefangen mit 4 Jahren und 1,50/Woche, jährliche Erhöhung um 50ct.
Dann wollte sie auch eine Karte, sie wollte ihr Taschengeld alle 2 Wochen auf "die Karte", in dem Zuge auch Erhöhung auf 3€/Woche (mittlerweile 3,50€). Kontrolle über Guthaben hat sie mit dem Kontoticker (Sparkasse), aber auch ganz Oldschool, sie schreibt sich auf, wieviel sie ausgegeben hat. Auf- und abrunden kann sie, sie rundet aber nur auf und freut sich dann, das mehr Geld da ist, als auf ihrem Zettel steht#cool.
Ich bin erstaunt, wie gut das läuft. Manchmal kommt es vor, das sie eben nicht mit Karte zahlen kann, seit 2 Wochen kann sie auch mir das Geld eigenständig überweisen oder sie gibt es mir aus der Spardose (die hat sie natürlich auch noch).
Der Papa ist da wesentlich spendabler, als ich es bin, bis jetzt nutzt sie es aber nicht aus. Sie hatte sich jetzt ein bestimmtes (eigentlich überflüssiges) Kleidungsstück gewünscht und wollte es mit ihrem Geld zahlen. Alles gut, der Papa hat sich nur die Hälfte bezahlen lassen, sie wollte restliche Geld nicht annehmen, er hat es dir dann heimlich in die Spardose gesteckt#klatsch. Wird bestimmt witzig, wenn sie das nächste Mal zählt#rofl.

Ach so, sie hatte mal den Wunsch ihr komplettes Weihnachtsgeld in Playmobil umzusetzen, ich glaube da war sie 5...wir haben sie machen lassen, ich habe im Laden nur zusammengerechnet (konnte sie da noch nicht)...nach dem Kaufrausch kam die große Ernüchterung und Tränen, weil das Geld weg war. So einen Wunsch hat sie nie wieder geäußert;-).

Sie entscheidet selber, was in die Spardose kommt. Sie selber hat sich da Grenzen gesetzt, das zB immer 5€ in bar in der Geldbörse hat, bzw sie ahmt mich da nach, ich habe auch immer einen bestimmten Betrag in bar dabei. So kommt es vor, das wir den von Oma zusgesteckten 5er wechseln müssen, damit ein Teil in die Spardose und ein Teil in der Geldbörse landen.

Ich weiß nicht, ob das alles so gut klappen würde, wenn sie nicht so eine Gräfin Zahl wäre. Sie liebt Mathe über alles und der Umgang mit Zahlen fällt ihr extrem leicht.

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Klingt ja schon sehr lebenstüchtig. Toll!

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Hallo,

Meine Tochter wird bald 8 und kann schon ganz gut mit Geld umgehen. Sie bekommt 2€ Taschengeld pro Woche, die kommen in ihren Geldbeutel, Geldgeschenke ebenso. Wenn ihr Lieblingsgeschäft dann mal auf hat geht sie shoppen. Wenn wir unterwegs sind und sie möchte etwas haben gebe ich ihr Geld und sie kauft es sich. Man lernt ja am besten in dem man es tut. Wenn sie z.B. einen Döner möchte gebe ich ihr Geld und sie läuft zum Geschäft und holt ihn sich.

Das ist bei uns aber noch nicht lange so, vor einem Jahr hat sie Geld noch wie Spielzeug behandelt und ich habe es beim aufräumen in allen möglichen Kisten gefunden. Da habe ich dann abgewartet mit Taschengeld.

LG
Sunny

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Hi,

meine Kinder haben ein Girokonto. Banken bieten das kostenlos an. Auch haben sie dazu eine Karte, mit der sie Geld abheben und ab 12 Jahren im Laden bezahlen können.

Natürlich können sie das Konto nicht überziehen, das ist gesetzlich verboten.

VG

Tattel

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Ich finde, dass meine Eltern es sehr gut geregelt haben.

In der Grundschule gab es jeden Sonntag einen Euro.
Ab der fünften Klasse dann monatlich so viel Geld, wie alt man war.
Ab 16 haben wir aber nicht mehr 16 € bekommen, sondern 50 € monatlich, dafür haben unsere Eltern uns auch keine Kleidung und keine Drogerieartikel bezahlt.
Wer mit dem Geld nicht hinkam, hat sich einen Nebenjob gesucht.

Ich habe das Geld immer in bar erhalten. Das würde ich bei unserem Sohn ab einem gewissen Alter anders machen und ihm stattdessen das Geld auf ein Girokonto überweisen.

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Ich habe von meinen Eltern mit 10 Jahren ein Kinder zum Geld und Investment bekommen. Darin ging es (in Kindersprache geschrieben) um Geldumlauf, Zins, Zinseszins, Investments und ein bisschen um Unternehmertum, was ein guter Einstieg für mich ins Thema war.

Darüberhinaus brachten mir meine Eltern bei, dass Dinge einen intrinsischen Wert haben (Unterschied zwischen Dinge, die den Wert behalten und die, die den Wert verlieren) und dass man Respekt gegenüber das Geld haben sollte, weil nicht jeder davon genug hat.

Zum Beispiel wenn ich mit meinen Eltern einkaufen war, gab es Gesprächen, wo meine Eltern einfach darüber geredet haben, dass etwas „zu“ teuer war, weil der Qualität dem Preis nicht entspricht oder vergleichbare Produkte von anderen Marken viel günstiger angeboten werden.

Ich hatte ein eigenes Sparkonto mit vielleicht 1200 DM drauf, dessen Geld ich nie angerührt habe (damals gabs ja noch sowas wie Zinsen, wenn auch nicht viel), da meine Einkäufe immer von meinen Eltern direkt abgedeckt waren. Mit 15 kam ich auf ein Internat. Zugfahrten habe ich direkt über die Karten meiner Eltern abgerechnet. Zur Verfügung standen 50 Euro pro Monat, damit ich abends mit Freunden Pizzaessen gehen kann etc. Aber klar war immer, sollten die 50 Euro nicht reichen, kann ich entweder auf mein Sparkonto zurückgreifen oder beiden Eltern nach mehr Geld fragen (ich musste dann erklären wofür) - was fast nie vorkam.

Meine Eltern haben bis zu meinem Studiumende meine Wohnung, Kleidung, Drogerieprodukte und Luxusartikel sowie mein Opernabonnement direkt bezahlt. Zum Leben hatte ich 400 Euro im Monat (auch hier, bei Nachfrage mehr). Wobei beim Studium ich eigentlich immer nebenher Werkstudent war, sodass ich mehr als gut hinkam.

Mittlerweile bin ich in meinen 30igern. Arbeite tief im Finanzbereich. Habe immernoch viel Respekt vor dem Geld. Bin nicht verschwenderisch und baue nebenher meinen eigenen Vermögensstock auf.

Meine Tochter ist gerade auf dem Weg. Ich werde die Gelderziehung ähnlich gestalten.

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*Kinderbuch - im ersten Satz sollte es heißen.

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Hast du das Kinderbuch noch und kannst mir den Titel schreiben?

LG!

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Mein Kind ist 7 und hat eine Spardose. Sie bekommt jede Woche 2 € Taschengeld. Inzwischen kann sie ganz gut rechnen und hat Spaß daran, ihr Geld zu zählen. Das macht sie manchmal einfach so, aus Interesse.
Bei uns ist es so, dass sie immer sehr gern diese Kinderzeitschriften haben möchte, auf die steht sie total. Da wir aber schon ein Abo für Geomini haben und sie die Zeitschriften meist nur wegen dieser schrottigen Plastikgeschenke haben möchte, sage ich ganz oft, dass sie die Zeitschrift gerne kaufen kann, aber dann von ihrem Taschengeld. Das mache ich auch mit anderem Kleinkram so, den sie gern spontan haben möchte und den ich total überflüssig finde.
Hier klappt das sehr gut. Sie hat ein Gefühl dafür entwickelt, dass man nicht immer alles kaufen kann, bzw., dass das Geld irgendwann auch mal alle ist und ihr bewusst, dass man manchmal auf teure Dinge auch sparen muss.

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Ja so kenne ich es auch aus meiner Kindheit. Manchmal hat man es dann bereut, für so einen Schrott Geld ausgegeben zu haben 😅

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Unsere Große 6,5 durfte sich auf dem Flohmarkt ein Spielzeug mit ihrem Geld aus dem Sparschwein kaufen.
Es kostete 4 Euro und in ihrem Sparschwein waren 5 Euro. Also sie sah, wie viel Geld dadurch weggegeben werden muss, kam sie ins Grübeln, ob sie das Spielzeug wirklich braucht. Letztendlich hat sie es gekauft aber eine Woche später selbst altes Spielzeug verkauft, um ihr Schwein wieder zu füllen.
Ich finde das war ein Aha-Erlebnis und sehr nützlich.
Zum anderen überhäufen wir unsere Kinder auch nie mit Geschenken.
Es gibt zu Weihnachten und Geburtstag etwas und zu Ostern und Nikolaus eine Kleinigkeit.
Zwischendurch gibt es keine Geschenke, höchstens mal ein Ü-Ei aber auch nicht immer.
Unsere Kinder wissen, dass Erwachsene arbeiten müssen, um sich die Miete, Essen, Kleidung und Urlaub leisten zu können.
Sie wissen, dass es Armut auf der Welt gibt und sie haben selbst schon 5 Euro für arme Kinder gespendet.
Wir hoffen, dass sie so einen richtigen Umgang mit Geld lernen und lernen Wichtiges von Unwichtigen zu unterscheiden.

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Sohn ist 11 Jahre alt.
Er hat seit dem Schuleintritt Taschengeld bekommen und macht seit er ca. 7/8 Jahre alt ist alleine Besorgungen beim Supermarkt nebenan per Barzahlung. Inzwischen hat sowohl eine Spardose zu Hause, als auch eine Kreditkarte mit Kontoführung per App über die ich sein Taschengeld anweise. Zusätzlich hat er noch ein gesondertes Sparkonto, auf das ich monatlich 50€ für den Führerschein & Co anspare, worauf er keinen direkten Zugriff hat, aber z.B. Geldgeschenke ofr lieber drauflegen lässt als das Geld auszugeben.
Er kann super Geldbeträge im Kopf rechnen und sowohl mit Bargeld als auch Kartenzahlung umgehen.