Umgang mit Baby - eher Kaffeekränzchen mit Papa und Oma als Umgang

Hallo in die Runde!

Ichhabe ein 6 Monate altes Baby und der Papa ist interessiert am Umgang (wir sind getrennt). Nun ist es so, dass er ca. 1h mit dem Auto entfernt wohnt.
Bis unser Kind 3 Monate alt war war er 3x hier, seitdem war ich noch einmal dort, er mit seiner Mutter bei uns und einmal haben wir uns in der Mitte getroffen, die letzten 3 Male jeweils mit der Oma.
Sie möchte eben ihr Enkelkind auch sehen und damit habe ich auch kein Problem. Die Treffen waren immer sehr nett, quatschen, Kaffee trinken.. Sie haben den Kleinen mal genommen oder mal gefüttert, das war es.

Es fühlt sich für mich einfach wie schon oben beschrieben nicht wie Umgang an und ich habe ehrlich gesagt darauf keine (oder jedenfalls nicht immer) Lust.
Nun hat er wieder angefragt wegen Sonntag und ich bin mir ziemlich sicher, dass es wieder so laufen wird. #zitter

Einerseits würde ich ihnen den Kleinen einfach gerne geben und sagen, dass sie eine Runde laufen sollen oder so. Aber er ist doch noch so klein und für ihn sind das leider Fremde, daher bringe ich es nicht über´s Herz. Ich habe schonmal angemerkt, dass er sie nur gut kennenlernt wenn er sie regelmäßig sieht, da kommt dann vom Papa nur "ich weiß" und von der Oma "ach, es ist halt doch ein Stück zu fahren". #schwitz

Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass diese monatlichen Kaffeekränzchen nichts bringen, so lernt er sie nie wirklich kennen (momentan hat er Menschen doch quasi schon vergessen wenn sie zur Tür raus sind) und ich habe das Gefühl, dass es für mich Zeitverschwendung ist. Ich kann mir wirklich schöneres vorstellen und besseres mit meiner Zeit anfangen.

Ich habe auch keine Lust sie schon wieder einzuladen, das bedeutet für mich putzen, backen, Gäste bespaßen... Zu ihm fahren bedeutet Zeit, Spritkosten, dort Smalltalk halten... Irgendwo anders treffen bedeutet das Gleiche.

Am besten wäre es, er würde alleine mind. 2x die Woche vorbeikommen, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen, ihn wickeln, mal baden, ins Bett bringen, usw. All das hat er noch nie getan. Dann kann er ja regelmäßig mit ihm die Oma besuchen oder von mir aus dann auch mit mir oder ich lade sie hierher ein. Damit habe ich grundsätzlich keine Probleme, aber eben schon, wenn dies der einzige "Umgang" ist.

Kann mich irgendwer verstehen? Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen beschreiben. Es ist schwierig für mich, weil bei diesem Thema mein Egoismus (keine Lust) mit meiner Mutterpflicht (das Beste für den Kleinen) und meinem sozialen Charakter (du kannst sie doch nicht vor den Kopf stoßen) wilde Kämpfe ausführt und ich denke das merkt man auch. #hicks

Wie kann ich denn diesen Teufelskreis durcbbrechen? Oder muss ich das zum Wohle des Kleinen einfach so akzeptieren? Was ist eure Meinung?

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Zuerst einmal finde ich es sehr positiv, dass der Vater Interesse am Umgang hat und du diesen sowohl ihm, als auch seiner Mutter ermöglichst.

Dennoch sehe ich ein paar Punkte anders als du. Für manche Menschen ist eine einstündige Fahrt nicht viel - für andere eben schon. Man kann sich darüber aufregen oder eben akzeptieren, dass der andere das so empfindet.

Der Vater möchte sich kümmern, kann aber wahrscheinlich keine Idee, was man mit einem so jungen Kind anfangen soll - in dem Alter sind sie ja nun wirklich noch nicht so besonders spannend. Ich denke also mal, dass deine Erwartungshaltung, er soll mehr "machen" ihm gar nicht präsent sein wird, weil ihm nicht klar ist, was er anders machen sollte.

>> Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass diese monatlichen Kaffeekränzchen nichts bringen <<

Zeitverschwednung ist es nicht. Unser Kind sieht die Großeltern beiderseits jeweils nur alle paar Monate. Trotzdem ließ sie sich von ihnen problemlos versorgen, auch als sie noch recht klein war. Natürlich noch nicht mit 6 Monaten, aber das kommt, man muss nur dran bleiben.

>> das bedeutet für mich putzen, backen, Gäste bespaßen... Zu ihm fahren bedeutet Zeit, Spritkosten, dort Smalltalk halten... Irgendwo anders treffen bedeutet das Gleiche. <<

Naja, natürlich muss man Zeit investieren - das müsst ihr beide. Das muss euch euer Kind eben wert sein und es ist ja wirklich "nur" einmal pro Monat, also ganze 12 Mal im Jahr. Extra putzen würde ich deswegen nicht und auch keinen Kuchen backen, wenn es nicht gerade sowieso passt. Wenn sie dich 3 Mal in der Woche besuchen würden, würdest du auch nicht jedes Mal vorher putzen und auftischen.

>> Am besten wäre es, er würde alleine mind. 2x die Woche vorbeikommen, mit ihm spazieren gehen, mit ihm spielen, ihn wickeln, mal baden, ins Bett bringen, usw. All das hat er noch nie getan. <<

Du kannst das Ganze doch einfach mal besprechen. Vielleicht findet er ja eine Möglichkeit, neben seinem Studium / Job oder was auch immer er macht, an 2 Tagen pro Wochen 5-6 Stunden Zeit zu investieren. Wenn 2 mal pro Woche finde ich allerdings, dass ihr euch die Fahrten teilen solltet - also einmal er zu euch und einmal anders herum. Dann lernt das Baby nämlich auch gleich Papas Umgebung kennen, was später vorteilhaft sein kann.

Es ist ein Geben und Nehmen und ich denke nicht, dass eine Einbahnstraße (er kommt 2 mal pro Woche) funktionieren wird. Ihr würdet euch dann sicherlich nur streiten und das führt zu nichts.

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Da ist wirklich nicht mehr hinzuzufügen. Hast du wirklich gut beschrieben!

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Hast du das Thema denn mal angesprochen?
Du könntest ihm das doch einfach sagen. Lass ihn kommen - von mir aus auch die Oma - stell ihnen keinen Kuchen hin und bespaße sie nicht. Habt ihr einen Garten? Dann stell ihn doch eine Flasche Wasser und 2 Gläser auf die Terrasse und lasse sie dort mit dem Kind spielen. Du kannst drinnen in Ruhe putzen oder Kaffee trinken und wenn was ist, bist du gleich zur Stelle. Wenn es nicht klappt, sag dem Papa, dass er entweder mindestens 1 mal die Woche kommen soll oder der Umgang beschränkt sich auf alle Halbe Jahr bis das Kind alt genug ist.

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Das halte ich für falsch und unreif.
Eine Erpressung bringt nichts.
Am Ende geht er vor Gericht und darf sein Kind dann alle 2 Wochen zu sich holen übers Wochenende und die TE kann dann gar nichts machen.

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Das ist Quatsch, so ein kleines Baby das noch nicht mal ne Bindung hat wird sicher nicht vom Gericht gezwungen jedes zweite Wochenende beim Vater zu sein Außerdem scheint er ja garnicht wirklich Lust zu haben da wird er sicher garnicht einzuklagen versuchen.

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Bei uns ist es immer noch so, dass mein Exmann wenn er mal Lust hat einen Kaffee trinken kommt und dem kleinen beim Spielen zuguckt. Ca. 20 min. Viel mehr Kontakt hält er nicht zu dem jüngeren. Ich backe nichts mehr und in der Zeit, die er da ist verhalte ich mich unsichtbar.

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Was Dich am meisten nervt, würde mit jedem anderen getrennten Vater doch ähnlich laufen,

- weil das Kind halt klein ist und sich nach ein paar Tagen schon nicht erinnert,

- weil jeder getrennte Vater anderswo wohnt und die Orga Dir auf die Füße fällt,

- weil es in nahezu allen Familien auch die „anderen“ Großeltern gibt.

Normales Patch-Würrrrgggg halt.

Solange das Kind so klein ist und man wegen Corona nirgendwo auswärts hingegen kann, wirst Du es entweder für einen Tag mal mitgeben müssen oder die unliebsame Verwandtschaft ertragen müssen. Das Kind hat nun mal ein Recht auf Umgang.

Nur die Gestaltung, wie die Zeit verbracht werden soll, daran kannst Du doch etwas drehen.

Großartige Kaffeekränzchen würde ich nicht veranstalten. Eher sie alle zum spazieren schicken, wickeln lassen und wenn möglich im Kinderzimmer spielen lassen statt Deine ganze Wohnung zu vereinnahmen.

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Sprich doch mal mit dem Vater, dass er das so einrichtet, dass er auch mal alleine kommt und 4 Stunden mit dem Kind „alleine“ in deiner Wohnung oder Umgebung zurecht kommt.
Als Vorstufe zu Kind abholen und dann wieder bringen.
Die Oma muss da mal zurück stehen und nicht jedes mal herkommen.

Wegen 1 Std Fahrt kommt er 1 mal im Monat?
Faulheit.
Tausende Leute fahren täglich eine Stunde oder mehr zur Arbeit.

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Kaffeekränzchen würde ich keines veranstalten. Der Vater soll nicht kommen um sein Kind zu sehen, sondern er soll sich in der Zeit auch um sein Kind kümmern mit allem was dazu gehört. Bring es ihm bei, bleibe die erste Zeit im Hintergrund. Wenn er mit etwas nicht klar kommt, kann er dich fragen oder du eingreifen. Irgendwann hat er es intus und du mehr Vertrauen, sodass du die beiden gemeinsam los schicken kannst und du weißt euer Kind ist gut aufgehoben.
Das soll doch das Ziel der Sache sein.

Einmal im Monat finde ich schon arg wenig.
Um einen vernünftigen Bezug aufzubauen braucht es einfach mehr. Wenigstens wöchentlich.
Ob er die Oma im Schlepptau hat wäre mir egal,solange sie sich im Hintergrund hält, wenn das Baby zu versorgen ist. Mal auf den Arm nehmen und kuscheln ist in Ordnung, aber die wesentlichen Dinge muss der Vater übernehmen.

Der Vater ist nicht zum relaxen da, sondern um sich einzubringen.
Einen Kaffee können Sie gerne haben, aber das war es dann auch schon.
Er ist kein gewöhnlicher Besucher, sondern der Vater.

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Ich verstehe dein Problem nicht so ganz?
Die Kaffeekränzchen sind nett, du willst ihnen das Baby nicht allein geben, öfter kommen ist (warum auch immer) nicht drin. Und jetzt? 🤷‍♀️🤷‍♀️
Ich seh da ehrlich gesagt sehr sehr viel Mimimi um nichts...

Und zum Thema " so bringen die Treffen nichts, das Kind baut keine Beziehung auf". Die Treffen sind 1x pro Monat, oder? Klar, nicht viel, aber trotzdem kann man da nicht pauschal sagen, da baut man keine Beziehung auf.

Meine Kinder haben eine Tante, die 200 km weg wohnt und die vielleicht 5x im Jahr bei den Schwiegereltern ist. Da Treffen wir uns dann zum Kaffeekränzchen. Laut deiner Logik müsste sie für die Kinder quasi eine Fremde sein, weil sie sie sogar noch weniger sehen als dein Baby den Papa.

Und die Kinder lieben die Tante dermaßen heiß und innig, dass sie mittlerweile beide seit dem 4. Lebensjahr regelmäßig von sich aus Urlaub bei der Tante machen wollen - und jetzt auch immer im Sommer eine Woche dort sind. Auf ihren Wunsch hin. Weil da durchaus Bindung entstehen kann.

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Ich finde es toll, dass du den Umgang bisher ermöglicht hast, finde es auch verständlich, dass du als Alleinerziehende Unterstützung wünscht statt der Variante mit dem Kaffee Kränzchen. Ja, es ist absolut vertretbar so lang das Kind so klein ist, dass der Papa u dessen Familie die Anfahrt in Kauf nehmen. Kuchen kann man mitbringen - formuliere es deutlich, dass deren Besuch Deine Entlastung sein sollte. Zieh Dich derweil zurück, wenn Du loslassen kannst. Ich finde, wenn du den größten Teil der Erziehung aufgebürdet gekriegt hast, kannst du auch Entlastung erwarten. Evtl wäre eine Partner Beratung zur Abstimmung der künftigen Begleitung des Kindes gut ? Ihr seid kein Paar, muss auch nicht, dennoch sollte dem Kind zu liebe Einigkeit bestehen über die Betreuung künftig. Alles gute Euch

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"Ich finde es toll, dass du den Umgang bisher ermöglicht hast"

Das hat sie aber nicht zu entscheiden ob er ihr gemeinsames Kind sehen darf oder nicht das ist sein Recht.

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Natürlich sollte der Vater das Kind sehen - ob man dazu weitere Familienmitglieder mit einladen muss / soll, bleibt wohl die Entscheidung der Mutter auch ..

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Hallo!

Ich denke, es wird nichts, so lange Du so denkst: „ Einerseits würde ich ihnen den Kleinen einfach gerne geben und sagen, dass sie eine Runde laufen sollen oder so. Aber er ist doch noch so klein und für ihn sind das leider Fremde, daher bringe ich es nicht über´s Herz.“
Wenn Du es dem Vater nicht zutraust und ihn mit dem Baby nicht alleine lässt (erstmal ein paar Minuten, dann 1/2 Stunde, dann länger) kann er keine Bindung aufbauen!

Du bist ja immer da, warum sollte dich das Baby an ihn wenden, wenn Du präsent bist?
Wenn ihr zusammen leben würdet, wäre der Vater auch mal mit dem Kind alleine! Und würde lernen damit zurecht zu kommen, zu trösten, wickeln usw.. Aber solange du dabei bist, wird das nichts. Also lass ihn auch mal machen und geh nach Absprache raus wenn er kommt.
Alles Gute! Ps: Es lohnt sich unbedingt das Baby an weitere Bezugspersonen zu gewöhnen. Was ist, wenn Du mal krank bist, mal wieder alleine was machen möchtest, oder aus anderen Gründen Unterstützung bei der Betreuung brauchst?