Papa kommt mit meckern/schreien nicht zurecht

Hallo zusammen,
ich weiß grad leider nicht mehr weiter 😕

Seit Januar sind wird stolze Eltern eines wirklich tollen und recht pflegeleichten Jungen. Aber seit Anfang an kommt der Papa nicht gut damit zurecht wenn der kleine meckert oder schreit. Aus dem Grund war der kleine auch noch nie alleine mit Papa zuhause.
Sonst ist er ein echt toller Papa auch wenn er leider aus diversen Gründen nicht viel Zeit hat.

Gerade ist es für den Papa aber besonders schwer, da seine Mutter an Krebs erkrankt ist und nur noch palliativ versorgt wird und dieses Jahr vermutlich nicht überleben wird 😢
Er muss dazu gerade sehr vieles regeln da Schwiegermutter selbstständig ist mit eigenen Gewerbe. Ärger mit offenen Rechnungen, dem Finanzamt, dem Steuerberater usw.
Dadurch hat er wenig Zeit für uns wo ich ihm absolut keinen Vorwurf machen möchte, er aber ein super schlechtes Gewissen hat und meint er würde uns im Stich lassen. Da unser kleiner aber recht pflegeleicht ist komme ich gut damit zurecht aber das beruhigt meinen Mann natürlich auch nicht. Ich weiß nicht was ich ihm noch sagen könnte damit er sich keine Vorwürfe macht.

Da er gerade ja sehr unter Stress steht kommt er garnicht damit zu recht wenn der kleine mal meckert oder gar schreit. Wenn wir essen und der kleine meckert etwas hat mein Mann sofort keinen Hunger mehr und würde am liebsten den Raum verlassen oder wie er sagt: „ich würde dann am liebsten vom Balkon springen“. Klar übertreibt er gerne mal aber es muss echt schlimm für ihn sein. Er fühlt sich dann ganz schrecklich und meint er ist nicht für uns da.

Kennt jemand die Situation und hat eine Idee was ich noch sagen oder tun könnte um ihm zu helfen? Legt sich das irgendwann?

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Bei allem Verständnis für seine Situation gerade. Ich finde bei Beispielen wie du es gerade beschreibst lebt er seine Negativität ( ich seh die Belastung, klar...) massiv auf deine und die Kosten vom Kind aus.
So ein schlechtes Gewissen die ggü kann er gar nicht haben wenn er über Selbstmord sinniert weil das Kind mal zum Essen weint. Er gibt euch doch komplett das Gefühl dass ihr stört und eine (zusätzliche) Katastrophe seid.
Bei allem Verständnis für seine Situation, sowas würde ich ansprechen und mir verbieten.

Wenn ihm alles zu viel ist kannst du ja ein paar Wochen zur Familie ziehen wenn ihm das hilft. Aber dir sowas anhören musst du nicht. Auch nicht in einer Ausnahmesituation wie dieser.

Ich habe ehrlich gesagt Sorge ob das nicht so bleibt wenn alles „rum“ ist.

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Bin da völlig bei dir. Genauso sehe ich das auch. Zumal der Kleine ja pflegeleicht zu sein scheint, wie die TE schreibt.

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Er übertreibt leider nun mal gerne mit seinen Sprüchen aber würde niemals auf die Idee kommen vom Balkon zu springen.

Er gibt uns auch nicht das Gefühl zu stören. 90% des Tages laufen auch sehr gut und der Papa geht echt liebevoll mit dem kleinen um.
Wir sind fast immer das einzig positive an seinem Tag und es wäre noch schlimmer wurde ich mich zu meinen Eltern ausquartieren.

Wir oben schon jemand geschrieben hat, es wird bestimmt besser werden wenn es weniger stressig ist und der kleine älter ist.

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Bei uns ist es teilweise auch so, mein Mann kann schlechter mit Weinen umgehen. Das ist bei ihm so dieses typische männliche "Logik" Denken, wenn das Kind satt ist, Windel frisch und auf dem Arm immernoch nicht zufrieden ist wird er ungeduldig. Leider haben wir da noch keine richtige Lösung gefunden, d. h. ich nehme die Kleine und ja er verlässt den Raum manchmal.
Was sagt denn dein Mann dazu, reicht ihm sein Schutzmechanismus oder will er Anders Samir umgehen können?

Aber zum Thema Gewerbe, wenn es Stress mit dem Steuerberater gibt dann wechseln, das ist ein Dienstleister. Und das Finanzamt kommt auch entgegen, anrufen, Situation schildern dann gibt es sicher Aufschub, das sind auch Menschen.

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Natürlich würde er gerne anders damit umgehen können aber dafür fehlt ihm gerade die Kraft.

Leider ist das Gewerbe meiner Schwiegermutter ein riesiges Chaos. Hat lange gedauert bis wir da halbwegs durchgeblickt haben. Hat man das eine Problem halbwegs im Griff (zB Finanzamt) kommen dafür 2 weitere 🤦🏼‍♀️

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Ich glaube es liegt bei ihm wirklich am Stress. Das merke ich bei mir momentan extrem.
Normalerweise kann ich wunderbar mit dem Geschrei meiner Tochter umgehen. Aber momentan waren wir in der 2. Quarantäne innerhalb kurzer Zeit. Und das mit einer 1,5-Jährigen, die momentan wegen jeder Kleinigkeit an die Decke geht und auch vor dem Schlafen 1-2 Stunden ein riesiges Theater veranstaltet.

Sie braucht gerade wirklich nur zum Weinen ansetzen und ich möchte am liebsten nur über den Zaun springen und flüchten 😂

Ich würde gar nicht mehr viel zu deinem Mann sagen. Sei einfach für ihn da.
Lass ihm die süßen Momente mit dem Baby. Vielleicht wäre auch eine Babymassage was🤷‍♀️
Macht euch schöne Atmosphäre und der Papa darf Sohnemann verwöhnen. Mal in Ruhe jeden Finger und jeden Zeh betrachten :D

Das wird sich sicher noch alles ändern, ist einfach ganz schwierige Zeit für ihn/euch.

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Danke, das ist eine gute Idee.
Irgendwann wird’s auch wieder besser werden, auch wenn es vorher bestimmt nochmal schlimmer wird wenn Schwiegermutter nach langem leiden geht und Schwiegerpapa dann alleine ist. Er ist auch nicht mehr der jüngste und mit seinen 2 Schlaganfällen auch nicht ganz einfach.
Hab da echt Angst um meinen Mann das es ihm irgendwann zu viel ist 😔

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Ich wünsche dir und deinem Mann und seiner Familie ganz ganz viel Kraft🍀

Macht dein Mann Sport? Ich schicke meinen Mann immer zum Fahrradfahren weg. Danach kommt er total ausgeglichen nach Hause und dann sieht die Welt wieder anders aus.

Er braucht irgendein Ventil, dann ist es auch leichter.

Wohnt ihr in der Stadt?
So ein ruhiges Wäldchen mit Vogelgezwitscher kann auch sehr wohltuend sein.
Ihr dürft eure eigene Gesundheit nicht vergessen, darunter gehört auch die psychische.

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Da hilft oft nur abwarten🤷‍♀️

Mein Mann ist auch ein toller Papa, aber absolut kein Babymensch 😅 Rätselraten, was dem Kind fehlt, während es schreit und wimmelt ist jenseits seiner Möglichkeiten.

Beim Großen änderte sich das, sobald er relativ zuverlässig zeigen konnte, was er brauchte. Also etwa mit 1,5 Jahren.

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Ich bin auch zuversichtlich, dass es sich legt wenn weniger Stress ist und der kleine größer wird 🙂

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Mein Mann kann das heute noch nicht! Unsere Kinder sind 6+4 und wenn einer mal Trozt oder ärgerlich weint bringt ihn das noch immer aus der Fassung. Ich denke mein Mann hat als Kind in Situationen in denen es ihm nicht gut ging sehr häufig zu hören bekommen" ist doch nicht so schlimm, stell dich nicht so an, hör auf zu heulen " oder so ähnlich...er weiß es einfach nicht besser.... diesbezüglich ist er beratungsresistent aber ich beobachte das er sich viel bei mir anschaut im Alltag. Ich merke eben nur das die Kinder immer zu mir kommen wenn was ist weil sie die Erfahrung gemacht haben das ich souveräner mit"schwierigen" Situationen umgehe.
Das macht meinen Mann schon auch nachdenklich.
Ich lasse meinem Mann auch die schönen Momente.
Übrigens war mein Mann deshalb das erste Mal mit beiden alleine da waren sie 3+5! Vorher hat er sich das nicht zugetraut obwohl beide echt vielleicht etwas wild aber pflegeleicht sind. Aber klar war auch, ein 3. Gibt's nicht denn dann hätte er sich definitiv mehr einbringen müssen!!!

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Leider kommt es bei euch gerade sehr geballt. Beide Situationen kenne ich, beide Situationen zusammen sind schon eine Hausnummer.
Trotzdem fällt mir auf, das du ihn sehr in Schutz nimmst. Ja, er hat zur Zeit mehr um die Ohren, auch emotional. Trotzdem würde ich an meinem Tisch keine suizidalen Äußerungen dulden. Spätestens da wäre ich sehr gerade und direkt geworden. Und da er nun sehr wenig Zeit hat, sein Kind also kaum erlebt hat in den letzten 3 Monaten, finde ich es mehr als schwach, wenn er sich da sofort aus der Fassung bringen lässt. Und ja, er hat recht, er ist anscheinend nicht für euch da, aber anstatt die wenige Zeit zu genießen möchte er den Raum verlassen?
Ich zumindest wäre aktuell sehr aufmerksam, das Leben hat öfter mal extrem stressige/harte Zeiten zu bieten. Ich wäre irrritiert, ob er sich bei jeder Belastung so verhalten wird.
Ich denke wirklich, auch wenn es herzlos klingt, das du eher klare Worte finden solltest und ihn nicht noch mehr in Watte packen solltest. Er kann ja gerne noch mal um den Block joggen, wenn gerade alles zu viel wird...aber mit diesem Selbstmitleid bräuchte er bei mir nicht ankommen.
Di bringst wahnsinnig viel Verständnis für ihn auf udn ich weiß jeder Mensch ist anders. Aber ob das der richtige Weg ist, das kann ich mir nicht vorstellen. Manchmal ist einem selber nicht bewußt, wie sehr das eigene Gejammere auf das Umfeld wirkt.

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Es ist leider eine Macke von ihm, dass er mit seinen Sprüchen oft etwas übertreibt. Er meint es aber natürlich nicht so.
Normalerweise ist er sehr belastbar und ich kann mich immer auf ihn verlassen. Die Situation ist gerade aber auch sehr extrem.
Wenn ich ihm jetzt auch noch mit Vorwürfen kommen haben wir beide nix davon. Und mit Selbstmitleid hat das auch nichts zu tun.

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Klar ist es ärgerlich das dein Mann so einen Stress hat, weil er der Schwiegermutter unter die Arme greift, aber er hat auch eine Familie und sollte dem ganzen eine Chance geben.
Ich habe meinem Mann den Spiegel irgendwann vor gehalten, denn ich denke das auch die innere Einstellung vom Kind war genommen wird und wenn dein Mann am liebsten vom Balkon springen will anstatt zu helfen das Kind zu beruhigen wäre ich entsetzt.
Wie soll das werden wenn das Kind älter wird mit 1 Jahr, 2 Jahren, 3 Jahren.
Außerdem würdest du als Partnerin es auch nicht toll finden wenn dein Mann dir ständig ankommt wie nervig du bist vor dir flüchtet und nur zu dir kommt weil er gerade kuscheln will.

Bevor mein Mann explodiert geht er einfach aus dem Zimmer und ansonsten habe ich ihm viel darüber erzählt welche Wahrnehmung das Kind hat und welche Entwicklung es gerade macht, ein paar Fakten halt.
Das hat etwas geholfen.

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Erstmal schön,dass du so viel Verständnis für deinen Mann hast. Aber ich bezweifle, dass du ihm damit wirklich hilfst. Er muss lernen damit besser umzugehen. Was wenn euer Kind mal krank ist? In die Trotzphase kommt? Erhöhter Schlafmangel dazu kommt? Oder oder oder..

Unsere Kleine war ein Schreibaby. 8 bis 9 Stunden am Stück und ja da waren wir auch Mal völlig überfordert und haben es nicht immer gut ertragen. Das ist Stress pur wenn dein eigenes Kind schreit und schreit. Schließlich kam früher sonst der Säbelzahntiger und man hatte dann gewaltige Probleme 😉 wir haben uns da auch oft abgewechselt damit wir unsere Kleine nicht schreien lassen. Wenn wir gewechselt haben kam jeder völlig Schweißgebadet und mit dem Nerven am Ende aus dem Zimmer 😅😅

Er soll mal tief ein- und ausatmen,euer Kind meckert nur! Es gibt immer im Leben Zeiten die schweiriger sein werden, behüte ihn nicht zu sehr davor. Hört euch Mal ein Hörbuch an oder lest ein Buch,wo es genau darum geht was schreien bei uns auslöst und wieso es die kleinen Kinder machen. Wenn er dann das Verständnis dafür hat, soll er in sich gehen,tief durchatmen und vorher überlegen was er da von sich gibt. Bei aller Liebe,aber es ist ein erwachsener Mann von dem ich erwarte,dass es nicht gleich vom Balkon springen will (was wenn euer Kind das bald versteht was Papa da sagt).

Auch ich habe Mal kurze Zündschnurren,wenn die Arbeit stresst,der Lockdown nervt,das Kind trotzt...natürlich bin ich auch Mal lauter geworden was ich nie wollte,das ist auch irgendwo menschlich und jeder hat eine andere Belastungsgrenze, aber er sollte sich wenigstens mal Mühe geben und versuchen daran zu arbeiten! Sowas sollte eher die Ausnahme sein.

Vllt auch Mal Richtung Entspannungstraining oder Sport nachdenken. Im Notfall Mal kurz um den Block,vllt ja sogar mit Kind,dann können beide durchatmen. 😉

Alles Gute euch ☘️

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Dein Mann möchte ja für euer Kind da sein.
Kann es sein, dass er sich mehr auflädt, als er tragen kann?

Natürlich ist euer Kind wichtig und er sagt selbst, dass er für euch da sein möchte. Das ist auch sehr schön.
Andererseits wirkt es auf mich, als könnte er die Masse nicht alleine tragen. Dir möchte er es nicht aufladen; er würde viel lieber für dich und euer Kind da sein.

Gibt es weitere Möglichkeiten?

Externe Unterstützung?
- Fachmann, der mit auf die Unterlagen der Mutter schaut.
Ja, das kostet etwas. Dafür erhält es die Gesundheit deines Mannes.

- Seelsorger
Wird er als Angehöriger auch begleitet?
Z.B. falls er es nicht bei dir abladen möchte; er möchte ja mehr für euch da sein. Da könnte ich mir vorstellen, dass er dir dann nicht noch zusätzlich.
Wie viel kannst du mittragen?

- Zeit für sich
Hat er diese?
Wo er wirklich abschalten kann?

Was tut ihm gut?

Es ist gut und super, dass er für euch da sein möchte.
Umso wichtiger ist es auch, dass er auf sich selbst Acht gibt. Mutter, Arbeit, ihre Unterlagen, euch.
Gibt es ihn zwischendurch auch?

Langfristig ist er dir die größte Unterstützung, wenn er jetzt auf sich aufpasst. Jetzt für sich sorgt, euch (Kind gesund und pflegeleicht) hinten an stellt. guten Gewissens ! hinten anstellt.
Damit er sich selbst und seine Kraft erhält.
Damit er langfristig ein toller Papa sein kann.
Dann, wenn es dir mal nicht gut geht. Dann, wenn das Kind ihn aktiv braucht. Viele Jahre im Leben des Kindes.

(Wenn er nicht auf sich selbst aufpasst, kann ihn das fertig machen. Dann kann der Wunsch noch so edel sein. Euch kann er nur unterstützen, wenn es ihm selbst gut geht).

Er DARF sich jetzt die Zeit nehmen, nicht voll für euch da zu sein.
Dafür wird eine Zeit kommen, in der es ihm gut geht und du Zeit brauchst. Dann kann er doppelt und dreifach für euer Kind da sein, was jetzt momentan nicht so gut geht - und auch in Ordnung ist.


Habt ihr Strategien, wenn ihm alles zu viel ist?
Z.B. dass er aus dem Raum geht? Eine Runde um den Block gehen? Entspannungsübungen? Jmd. mit dem er reden kann?

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Da waren ein paar gute Denkanstöße dabei.

Ich würde ihm gerne mehr Zeit für sich gönnen, wenn er sich die nehmen würde.
Aber am Ende des Tages bleibt da leider nicht viel Zeit über.
Aber ich werde ihn mal dazu animieren sich etwas Zeit für sich zu nehmen 🙂