Erfahrung 3.Kind

Hallo, wir denken über ein 3. Kind nach.
Kind 1 ist 8 Jahre und Kind 2 ist 4 Jahre alt.
Erzählt mir mal, wie es bei euch so ist, würdet ihr es wieder tun, habt ihr es bereut, was ändert sich?
Lg

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Hallo,

unsere Kinder sind inzwischen 14, 12 und 8 Jahre alt und wir "bereuen" keines von ihnen. Ganz im Gegenteil sind wir absolut glücklich zu fünft. Die drei haben jeweils von Anfang an sehr innige Bindungen zueinander, das ist einerseits ein tolles Gefühl für uns alle- und erleichtert unseren Alltag natürlich ungemein.

Was sich vom zweiten zum dritten Kind ändert, ist natürlich definitiv die Zeit, die man für ein weiteres Kind benötigt. In den ersten Jahren war das wohl auch die Zeit, die wir wenig bis gar nicht als Paar hatten. Jeder für sich durchaus für Hobbies oder um Freunde zu treffen, aber zu zweit ging es kaum. Das war bei zwei kleinen Kindern letztlich auch nicht anders, aber die beiden "Großen" waren ja bereits in der Schule und im Kindergarten, so dass man zumindest kleine Freiräume hatte neben der Arbeit. Oder mal stundenweise nachmittags bei Freunden, mit einem Baby/Kleinkind ist man dann ja erstmal wieder weniger flexibel. Andererseits war es wesentlich einfacher, mit dem dritten Kind vormittags eine Krabbelgruppe o.ä. zu besuchen, da die beiden anderen ja ohnehin in der Schule/im Kindergarten waren. Das war bei den ersten beiden insofern eine Herausforderung, dass man oft beide mitgenommen hat, wenn eines von beiden Kindern Turnen oder eben einen Baby-Kurs hatte. Uns ist es von Anfang an sehr wichtig, regelmäßig Zeit mit jedem Kind einzeln zu verbringen. Sowohl zu dritt, als auch einer von uns mit einem Kind. Das klappt gut, bedeutet aber natürlich auch entsprechend weniger eigene Zeit auf der Paar-Ebene.

Dafür ist der etwas größere Altersunterschied- wie er ja bei Euch auch wäre- sicherlich von Vorteil. Andererseits gilt es natürlich auch, den unterschiedlichen Interessen der Kinder im Alltag sowie auch freizeit-technisch gerecht zu werden. Bei uns funktioniert das gut, sowohl die Interessen unserer Kinder in vielen Bereichen als auch unsere Flexibilität im Job (arbeiten beide Vollzeit, jedoch bei weitgehend freier Zeiteinteilung) machen das Ganze sehr entspannt. Betreuungs-Probleme oder Streit der Kinder untereinander, allgemein oder z.B. über das nächste Ausflugs-Ziel, gibt es glücklicher Weise nicht.

Ein neben allen Emotionen wichtiger Faktor ist meines Erachtens, dass auch die räumlichen und materiellen Rahmenbedingungen, vor allem mit zunehmendem Alter der Kinder, angemessen sind. Ein jüngeres Kind braucht nicht zwingend ein eigenes Zimmer- wir haben auch erst nach einigen Jahren zu fünft unseren Dachboden ausgebaut, da anfangs einfach Zeit und Energie fehlten, aber perspektivisch haben Kinder den Wunsch nach Rückzugs-Möglichkeiten (Hausaufgaben, Freunde zu Besuch, einfach mal seine Ruhe haben wollen, ...). Und die Kosten steigen natürlich auch mit jedem Kind sowie vor allem auch zunehmendem Alter der Kinder. Das sollte man spätestens ab der weiterführenden Schule nicht außer Acht lassen. Unsere Kinder sind absolut nicht fordernd und überwiegend glücklich mit H&M-Klamotten, aber drei Paar "Wunsch-Turnschuhe" gleichzeitig, parallele Klassenfahrten, Kieferorthopädie (hier gerade bei zwei Kindern), Hobbies (bei drei Kindern sind das bei uns so sechs bis neun), steigender Lebensmittel-Bedarf, etc. machen sich durchaus bemerkbar.

Fazit: wenn Eure Rahmenbedingungen- auch perspektivisch- passen und ein weiteres Kind ein Herzenswunsch ist, wäre das wohl eine gute Entscheidung. Mit dem Altersunterschied zwar organisatorisch manchmal vielleicht eine kleine Herausforderung, aber durchaus machbar. Und grundsätzlich sicherlich auch entspannter, weil man die beiden "Großen" nicht mehr permanent "im Auge behalten" muss, sie auch mal (!) warten können, man sie nicht zum Baby-Schwimmen mitnehmen muss (das Baby jedoch "umgekehrt" zum Schwimmkurs ;-)), etc. . Alle "guten Dinge" sind bekanntlich drei #verliebt!

Ich wünsche Euch alles Gute für Eure Entscheidungsfindung #klee, viele Grüße!

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Wir haben nach Nr. 3 sogar noch weitergemacht😊
Wir wollten immer viele Kinder und haben immer wieder gemerkt, wie bereichernd es für uns ist. Mit jedem Kind wird es etwas lauter und chaotischer. Aber mit 3 Kindern kann man immer noch gut die Kontrolle bewahren😉 Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Ich fand die Umstellung mit jedem Kind leichter. Du weißt schon, wie es ist, wenn ein kleiner Mensch komplett von dir abhängig ist. Und du weißt schon, wie es ist, wenn du deine Aufmerksamkeit auf 2 Kinder aufteilen musst. Drei Kinder fand ich nicht so schlimm. Dass man nicht mehr genug Hände für alle hat, ist ja für euch kein Problem. Beim Auto muss man gucken, welche hinten 3 Kindersitze zulassen. Urlaub etc. funktioniert noch ziemlich gut. Und viele Eispackungen haben 5 oder 6 Eis drin (was so wichtig ist😅). Allerdings gelten viele Familienkarten nur für 2 Kinder😣

Unsere Abstände sind deutlich kleiner, deshalb weiß ich nicht, wie dir meine Erfahrung wirklich helfen kann. Aber wenn du konkrete Fragen hast, dann frag einfach!

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Danke für deine Rückmeldung.