Hilfe- Eltern-Burnout! Wie Entlastung schaffen. (Lang)

Hallo.

Ich brauche mal Input von außen. Wie schafft ihr es, den Alltag trotz Corona zu meistern? Wie schafft ihr euch Entlastung? Wir (Eltern) stoßen gerade komplett an unsere Grenzen.

Mein Mann arbeitet Vollzeit Mo-Fr jeweils 10 Std. Seit über einem Jahr im Homeoffice. Der Job ist stressig, jetzt zu Corona noch mehr. Personalmangel in der Abteilung, durch SS und Elternzeit etc leider Einstellungsstop. Alles muss telefonisch geregelt werden und er telefoniert praktisch ununterbrochen, kaum Pausen etc.

Dazu der Alltag mit 2 Kindern, 3 und 8. Beide total auf Papa fixiert und fordern ihn abends und am Wochenende permanent. Ich bin fast komplett abgemeldet. Der kleine Schläft manchmal unruhig und ist morgens schon oft ab 5:30 Uhr wach. Momentan ist er auch extrem anstrengend und macht nur Mist, wenn er nicht die volle Aufmerksamkeit bekommt. Der Große hat ADS, hat eine eher geringe Frustrationstoleranz und konkurriert ständig mit dem Kleinen. Es gibt häufig streit und zankereien. Er hätte am liebsten auch 24/7rundum bespaßung.

Ich arbeite in Teilzeit ca 9 Nachtdienste im Monat, meist nur mit 4-5h Schlaf anschließend. Dann muss mein Mann Nachts die Kinder betreuen und oft ist dann mit Junior irgendwas. Bein tut weh, Nase verstopft, schlecht geträumt und morgens dann trotzdem früh aufstehen. Mein Mann leidet schon lange unter Schlafstörungen, häufige Verspannungen, Kopfschmerzen. Jetzt ging es ihm richtig mies und der Hausarzt meinte, alles klinge sehr nach Burnout. Er ist oft gereizt, die Kinder sind mehr Belastung als Freude.

Und nun zu mir. Ich selbst bin jetzt auch nicht sehr belastbar, habe zyklusbedingt depressive Verstimmungen. Mir wird auch mittlerweile alles zuviel. Jetzt durch Corona natürlich noch deutlich verstärkt. Homeschooling, wo ich echt nur danebensitzen muss, weil sonst nix läuft. Keine Spontanität, keine Selbstbestimmung oder Ruhephasen. Der Große ist jetzt im Wechelunterricht, der kleine im eingeschränkten Regelbetrieb bis 13 Uhr im Kiga. Er macht jetzt auch keinen Mittagsschlaf mehr und ich habe keine Zeit, mich mal auszuruhen. Auch ich bin gerade nur noch genervt, schimpfe und meckere viel, bin unzufrieden mit dem Dauerchaos zu Hause. Jeder Tag ist gleich, nix worauf man sich freuen kann. Ich mag nicht mehr. Eigentlich fühle ich mich den ganzen Tag ausgelaugt. Abends sind wir beide nur noch todmüde. Sex höchstens 1x im Monat. Wir erfüllen unsere Pflicht im Alltag, mehr nicht.

Dabei möchte ich so gerne, dass wir wieder eine entspannte Familie sind, aber die Nerven liegen gerade nur noch blank. Zeit für uns selbst nehmen wir uns viel zu selten, mein Mann und ich haben beide oft ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber, wenn wir mal Zeit alleine haben wollen. Ja da liegt wohl der Fehler. Ohne Corona hätte man viel mehr Möglichkeiten, andere Freizeitangebote, Restaurantbesuche etc. Jetzt wenn das Wetter besser ist, kann man auch wieder mehr raus in die Natur, wir wandern gerne. Das tut uns allen als Familie gut. Demnächst mache ich eine MuKi-Kur. Hoffe, das hilft.

Das ein Elternteil am chronischen Erschöpfungssyndrom leidet, ist ja häufiger mal der Fall, aber was wenn es gleich uns beide betrifft? So kann ja auch niemand den Partner gescheit entlasten. Wir haben da aktuell beide nicht wirklich Ressourcen frei. :( Hilfe haben wir nur von meiner Schwiegermutter, die ist 79 und kann auch nicht ständig auf beide Kinder aufpassen. Ab und an mal ein Nickerchen oder mal in Ruhe eine Tasse Kaffee reicht einfach schon lange nicht mehr.

Habt ihr Tipps? Was können wir kurz- und langfristig tun?

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Nur ein paar Gedanken um Inseln in dem See aus Corona-Alltags-Stress zu finden:
1) Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. Passend anziehen und raus raus raus mit den unausgelasteten Kindern! Das ist kein Allheilmittel für Schlaf und Konzentration, aber ohne kann es nicht besser werden.
2) Distanzlernen wird uns noch ne Weile begleiten, versuche kleinschrittig Lernformen/Verabredungen zu finden, die funktionieren ("Wir haben die erste Aufgabe der Reihe gemacht. Hast Du verstanden, was Du da machen sollst? Dann machst Du bitte jetzt die nächsten drei Aufgaben und ich bin in zwei Minuten wieder da und dann gucken wir weiter." Das natürlich einhalten und dann die nächsten Schritte) Und loben, loben, loben was es zu loben gibt, egal wie selbstverständlich das sein sollte. Nur auf dem Boden kann konstruktive Kritik angenommen werden und zu was führen. ("Okay, Du hast nur eine Aufgabe geschafft in der Zeit. War die Schwierig? Was war daran für dich schwierig? Aber sie ist richtig, das ist toll. / Der Anfang war gut / Schön geschrieben / Du hast es versucht, aus Fehlern lernt man...)
3) Feste Auszeiten einplanen. Freitag abend/wann immer es geht: Take-away Essen, Popcorn und Kinderfilm, alle vor die Glotze und sich dafür belohnen, dass man wieder eine Corona-Woche überstanden hat.
4) Feedbackrunden: was finde ich gut, was ist gut gelaufen, was können wir besser machen, was wünscht jeder sich. Hat seine Grenzen mit kleinen Kindern, aber oft kommen Sachen zur Sprache, die sonst im Alltagsstress untergegangen wären.
5) Nicht alles, was nicht gut oder sogar Sch*** läuft sich selber anziehn. Annehmen, gucken was man ändern kann und was nicht und Frust der Kinder, des Partners und von einem Selbst erlauben, Raum geben und dann kann man manches besser abhaken anstatt mitschleppen. Wir haben hier so Gummi-Wabbel-Corona-Virus, der wird manchmal an die Wand (die Wand mit Latexfarbe, die das abkann) geworfen und ihm gesagt was unheimlich blöd ist grade wegen ihm. Tut gut und irgendwann muss man gemeinsam lachen anstatt dass sich der Frust dann gegen das nächst verfügbare Lebewesen wendet.
6) Der Große ist 8, kannst Du den nicht schon alleine zum nächstgelegenen Spielplatz schicken?

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"Mo-Fr jeweils 10 Std. Seit über einem Jahr im Homeoffice. Der Job ist stressig, jetzt zu Corona noch mehr. Personalmangel in der Abteilung, durch SS und Elternzeit etc leider Einstellungsstop. Alles muss telefonisch geregelt werden und er telefoniert praktisch ununterbrochen, kaum Pausen etc. "


Was tut denn der Arzt gegen den Burn Out?
Hat er ihn krank geschrieben? Für 1-2 Wochen? Durchatmen? Raus aus dem Trott? Pause? oder sagt er nur "Burn-Out" und fertig?

Wurden ihm Blutwerte genommen? Schilddrüse und Vitaminmangel können zu großer Erschöpfung führen.


Häufig sind übrigens ganze Familien vom Burn Out betroffen.
Erst ein Erwachsener (Job und co). Der andere schultert dann beides UND pflegt und nimmt Rücksicht. Was einer schon zu zweit nicht wuppen konnte, wird der andere alleine oft auch nicht schaffen. Also bricht der zweite weg, während der erste noch nicht wieder fit ist.

Bei echtem Burn out gibt es psychosomatische Kliniken.
Da wird dann geguckt, was los ist
- Erholungszeiten
- Raus aus dem krankmachenden Trott (belastenden Trott im Alltag)
- besprechen woher die Belastung kommt und ob man was konkret ändern kann (AG Wechsel, anderers Berufsfeld, eigene Auszeiten einbauen, Kindheitsansprüche und verstorbenen Eltern heute noch zu gefallen, Perfektionismus, toxisches Umfeld , automatisiertes Ja ..... und vieles mehr)

- Strategien erlernen, um Alltag Kräfteschonender über die Runden zu kommen.

Wenn der Arzt wirklich von Burn Out spricht oder chronischem Erschöpfungssyndrom, dann ist es schon deutlich mehr als nur eine Phase.
Entlastung im Alltag ok. Zeitgleich wäre schon gut, da auch über tiefergreifende Möglichkeiten nachzudenken.
Psychosomatische Klinik, Veränderungen im Alltag (wo sind die belastenden Faktoren, kann man daran was ändern - z.B. Arbeit). Den Arzt fragen, ob er Tipps oder Adressen hat.

Je länger man wartet oder aufschiebt oder "nach außen hin funktionieren will", desto härter und länger dauert dann meist die Wiedergenesung.

"Keine Spontanität, keine Selbstbestimmung oder Ruhephasen."

Kannst du wirklich keine nehmen?
Ich weiß, das klingt nicht viel. 10 Minuten am Tag sind mir heilig. Je stressiger die Zeit, desto wichtiger sind mir diese Minuten.

Da geht es nicht darum..... wann ergeben sie sich .... sondern: JETZT NEHME ich sie mir.
Mein Kind hat sich schnell daran gewöhnt. Sie weiß, wenn ich am Fenster stehe , dann ist das meine Zeit. In dieser Zeit mache ich NICHTS. Keinen Haushalt, kein bespaßen. Mal gucke ich raus und nehme nichts wahr, mal sehe ich mir einfach den Himmel an. Mal schalte ich mein Hirn ab, mal träume ich vor mich hin. Wer bin ich, was will ich, wo wäre ich jetzt gern.

10 Minuten sind super machbar. Passen in jeden Tag. Ich muss nicht jonglieren.
Und Kind hat 10 Minuten mich in Ruhe zu lassen.

Manchmal ist es auch so, dass sie ihr genau dann langweilig ist. Weil ich da dann konsequent bin, hält sie durch. Der Witz dabei ist: bin ich wirklich nicht zur Verfügung, dann findet sie selbst eine Beschäftigung. Im Kindergarten/Grundschulalter war ihr 8 Minuten lang Langweilig. Und als ich dann wieder bereit war, war sie total ins eigene Spiel vertieft und über eine Stunde beschäftigt.
Das hätte sie gar nicht hinbekommen, wenn ich mich nicht rausgezogen hätte!

Und es tut ihr heute noch gut. Uns beiden tut es gut. Inzwischen ist sie Teenager und macht es wie ich sonst: Mama, ich nehme mir jetzt meine Zeit. Stör mich nicht! Nur wenn es was sehr wichtiges ist. Wenn es warten kann, dann mach es danach! ;-)

Ich bin 24/7 für Notfälle da und springe auch mal aus dem Tiefschlaf auf.
Ich habe aber nicht den Anspruch 24/7 Bespaßung zu sein oder mich als Mensch aufgeben. Es gibt Zeiten, die ich mir nehme, Zeiten die ich mir für mein Kind nehme, Zeiten für anderes nehme.


"mein Mann und ich haben beide oft ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber, wenn wir mal Zeit alleine haben wollen. Ja da liegt wohl der Fehler."

Warum?
Das Warum ist eine wichtige Frage, um ein Wie zu finden. Ein Wie, das beiden gerecht wird.


"Jeder Tag ist gleich, nix worauf man sich freuen kann. "

Unsere Tricks aus dem Kindergarten noch
- einmal pro Woche gibt es etwas besonderes.
Täglich wäre langweilig. Dann wäre es ja wieder eintönig. Einmal im Jahr ist zu selten.

Möglichkeiten, die dann und wirklich nur dann einmal die Woche sind (häufiger latscht es sich wieder aus). EIn paar Ideen:

- Experimente für Kinder mit Alltagsgegenständen (das kann durchaus zum Familienspaß werden, wenn man es gemeinsam macht. Nicht zwischendurch, sondern bewusst einmal pro Woche, mit Zeit und Ruhe)
- Pizzatag
- Burgertag
- Spieleabend
- Chipsabend
- Filmabend
- Feierabend (bequeme Klamotten, leckeres Essen/ggf. Lieferservice, kein Haushalt, keine Hausaufgaben, keine Arbeit). Entweder zusammen Film ansehen (früher Shows im Fernsehen) und einfach gemeinsam chillen. Nur chillen, was gut tut. Alles andere hat an 6,5 anderen Tagen Zeit
- gemeinsames Hobby
- Spaziergang zu einem bestimmten Spielplatz evt. mit Eiskiosk
- ein Brettspiel, das ihr sonst nicht spielt. Einmal pro Woche oder im Monat wird sich zu diesem Spiel verabredet.
- euer eigenes wöchentliches Ritual.

- Coronaprojekt, Coronahobby.
Was würdet ihr gerne mal ausprobieren? Das zu Hause machen sofern möglich.
Statt anderen Hobbies, anderen Terminen. Dieses Projekt als Familie machen. Egal ob das ein Baumhaus ist, Balkonpflanzen sind, Deko selbst basteln. Irgendein Highlight, das euch auf andere Gedanken bringt.

Bei uns gibt es übrigens drei Effekte
a) ich fange an. Nörgelndes Kind macht mit und hat dann doch Spaß daran und sogar noch mehr als ich.
b) Kind ist voll auf begeistert und merkt dann, oh doch nichts für sie.
c) wir haben einfach gemeinsam Spaß.

Als letztes Jahr klar war, dass unklar ist wie lange es dauert, haben wir uns ein solches Projekt zugelegt. Wenn Freizeit nicht außerhalb geht, dann holen wir uns die Freizeit zu uns. Etwas, das wir sonst im Alltag niiiiie tun würden. Eben damit es den Corona-Alltag besonders macht.

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Danke für fie Anregungen. Ich wrrde jetzt nicht jeden einzeln antworten, versuche mal grob zu sortieren.

Blutwerte wurde zuletzt vor einem Jahr gecheckt. Da war alles ok. Der Hausarzt hat ihn 2 Wochen krank geschrieben und anschließend hat mein Mann noch Urlaub.

Ich gehe schon nach Möglichkeit raus, meist nur mit dem Kleinen, der Große hat oft keine Lust und bleibt lieber bei meiner Schwiegermutter, die nebenan wohnt. Basteln tun die Kinder v.a. der Große eher ungern. Bei schönem Wetter machen wir Ausflüge am We.

Ich rede seit Monaten auf meinen Mann ein, sich Gedanken zu machen, was ihm wirklich gut tun würde, sich über seine Bedürfnisse und deren Umsetzung klar zu werden. Er arbeitet für eine große Firma und versucht seit November die Personalabteilung für Ersatz zu erreichen. Er erhält keinerlei Rückmeldung. Ich denke auch, dass es so nicht weiter geht und habe ihm im Dezember nahegelegt, evtl für ein paar Monate die Stunden zu reduzieren. Er denkt auch tatsächlich darüber nach und will auch insgesamt etwas verändern. Konsequent Feierabend/Mittagspause nehmen. Er muss da einfach egoistischer werden, ich finde die Verantwortung für die eigene Gesundheit und Familie geht einfach vor. Das scheint ihm auch langsam bewusst zu werden.

Ich denke aktuell verschärft Corona natürlich alles. Bei schlechtem Wetter kann man halt auch einfach mal ins Schwimmbad oder Indoorspielplatz. Man kann einen Kurztrip übers Wochenende machen. etc. Oder mein Mann könnte alleine übers Wochenende verreisen, wenn er meint das täte ihm gut. Nur das geht ja alles nicht. Amfang letzten Jahres hatten wir 1x im Monat eine Babysitterin, um gemeinsam auszugehen. Ich hatte mir einige VHS Kurse rausgesucht, wollte mal neue Dinge ausprobieren, mich selbst und meine Bedürfnisse wieder finden. War ja dann alles hinfällig. :/

Wir haben ein schlechtes Gewissen, weil wir beide am Limit sind. Ich denke dann immer, der Arme hat 10h gearbeitet, da kann ich mich nicht ausklinken und ihm die Kinder überlassen. Dann hat er erst ab 20:30 uhr Feierabend, wenn die Kinder im Bett sind. Und er denkt, sie hatte schon den ganzen Tag die Kinder, da will er sich auch nicht ausklinken. ;) Blöd ich weiß. Von mir aus kann er das gerne, da haben wir schon oft drüber gesprochen. Solange es fix als Termin im Kalender steht und sich jeder drauf einstellen kann. Nur an der Umsetzung hapert es irgendwie.

Take-out, Film/Spieleabend mit den Großen machen wir auch regelmäßig. Oder wir backen was zusammen oder so.

Die Kinder suchen halt auch permanent Aufmerksamkeit. Vor allem der Große braucht irgendwie viel Bestätigung. Beim Großen zB ständig " guck mal, guck was ich jetzt mache, guck doch mal, s Papa, Mama.... usw. Wirklich ständig und überall. Das nervt wirklich nur noch. Selbst auf dem Spielplatz spannt er einen ständig ein, obwohl ich eher auf den Kleinen achten müsste. Er würde nie mit einem fremden Kind spielen und wechselt lieber das Spielgerät, als mit einem unbekannten Kind zB zu wippen. Auch Spielbesuch soll am liebsten immer zu uns kommen. Er ist eher schüchtern und sozial unsicher.

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Eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung einstellen?

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Es ist hier schwer eine Putzfee zu finden, viele haben eine hier im Ort, aber die haben alle bereits ihre 2-3 Haushalte und sind ausgelastet. Habe schon oft rumgefragt. Sobald sich die Möglichkeit ergäbe, würde ich das gernw nutzen. Babysitterin haben wir, aber jetzt mit Corona will man ja auch nicht zu viele Kontakte haben. Ausgehen/shoppen kann man gerade eh nirgends.

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Kurzfristig: dein Mann (und vllt du) sollten euch krank schreiben lassen. Ihr braucht dringend Entlastung. Kinder abschaffen geht nicht, also muss halt die Arbeit „weg“. Wenn der Arzt deinem Mann Burn-Out diagnostiziert hat, verstehe ich gar nicht, wieso er ihn nicht gleich krank geschrieben hat. Dann räumt euch (vllt mit Termin) Me-Time ein. Dein Mann z.B. Montag Abend 1-2 Stunden und du Donnerstag oder so 🤷‍♀️

Langfristig: dein Mann sollte lernen, Nein zu sagen. Ja, nicht immer leicht, aber er muss nicht täglich 12 Stunden arbeiten. Meine Erfahrung ist: sobald man selbstbewusst und standhaft auftritt, ist es gar kein Thema von Seiten des AG. Solang die Arbeit erledigt ist. In Ausnahmen kann man natürlich mal länger machen, aber eben kein Dauerzustand.
Vielleicht brauchst du auch einen anderen Job, wenn die Nachtschicht nicht so gut funktioniert. Vielleicht hilft euch beiden auch ein Therapeut und/oder professionelle Entspannungsmethoden. Vielleicht könnt ihr euch einen Babysitter suchen, der 1-2 mal die Woche nachmittags mit den Kids auf einen nahegelegenen Spielplatz geht und ihr könnt zu Hause durch schnaufen.

Alles Gute euch und viel Kraft!

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Danke. :) Therapeutische Unterstützung wäre sicher hilfreich, aber man muss sich ja leider auf lange Wartezeiten einstellen. Jetzt mit Corona steigt der Bedarf ohnehin überall. Akut nützt uns das nichts. Mein Mann ist jetzt inkl. Urlaub und krankschreibung 3 Wochen zu Hause. Ich beginne in wenigen Wochen eine Mutter-Kind Kur und hoffe, dass ich da auch wertvolle Erfahrungen sammeln kann, die uns langfristig weiterhelfen. Mein Mann hat dann immerhin 3 Wochen sturmfrei und kann vielleicht mal abschalten.

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Deswegen gab es den Punkt unter langfristig. Ja, die Wartezeiten sind lang, aber wenn ihr euch jetzt direkt kümmert, dauert es umso kürzer.

Die Tante meines Mannes hat auch grade Burn-Out und musste nur 4 Wochen auf den 1. Termin warten! Manchmal hat man auch Glück ;)

Aus einem echten Burn-Out schafft man es alleine eigentlich nicht raus. Klar bringt Ruhe kurzfristig was, in deiner Kur bekommst du vllt auch Strategien an die Hand, aber dein Mann bekämpft alleine zu Hause ja erst mal nur Symptome, nicht die Ursache, wenn du verstehst, was ich meine.

Das müsstet ihr dann angehen 😊

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Hallo.

Ich denke auch der letzte hat nun die nase voll von den ganzen Einschränkungen...dann hört man auch immer das selbe "fordern knallharten lockdown"
Ääähm....was ist denn seit vielen Monaten?

Es ist schwierig aus dem Alltagstrott raus zu kommen, ohne Möglichkeiten.

Ist dein Mann krank geschrieben? Falls nein, sollte das dringend geschehen?
10 Stunden täglich ist eine hausnummer, ist daran was zu ändern?! Sicherlich! Niemand hällt es durch, über einen langen Zeitraum 10 Stunden zu arbeiten.
Sein Chef wird ihm das nicht danken und dein mann sollte in erster Linie an sich und seine Familie denken.
Was interessiert ihn der Einstellungsstop?
Im übrigen gibt es doch auch zu corona zeiten Möglichkeiten, Leute einzustellen!
Die falsche Planung ist kein Grund, das dein mann soviele Stunden arbeitet.

Vielleicht wäre ein Kindermädchen etwas? Jetzt zu Corona Zeiten natürlich auch schwierig.
Wir hatten unsere Kinderbetreuung damals bei betreut.de gefunden.

Habt ihr Haus mit Garten? Da ist es natürlich schön, gemütlich auf der terasse sitzen, was pflanzen, grillen,kinder spielen usw.

Wir essen z.b. gerne abends zu zweit. Man möchte auch mal ruhe und sich als erwachsene unterhalten.

Ab 20.00 uhr ist hier ruhe. Der kleine im bett und die große in ihrem zimmer.

Habt ihr denn wenigstens am Abend Zeit für euch?


Alles gute!

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Sobald der große im Bett ist, haben wir theoretisch Zeit für uns. Aber oft sind wir einfach nur ko und gucken TV.
Die Arbeit bei meinem Mann ist vollgeschaufelt Wenn er sich zeiten blockt, legen andere die Termine dahin, weil "nichts anderes" frei war. Selbst in die Mittagspausen. Oft sind das Leute aus anderen Abteilungen, die pünktlich um 16 Uhr Feierabend machen können. Da fängt er dann praktisch erst mit der Abarbeitung seiner regulären Arbeit an, weil er bis dahin nicht dazu gekommen ist.
Seine Vorgesetzten haben Verständnis, er soll sich ausruhen, allerding sind jetzt viele Termine auf den Zeitraum seiner Rückkehr verschoben. Sodass im Grunde noch mehr Arbeit auf ihn wartet. Will er sich so nicht gefallen lassen. Mal sehen, was er da tun kann.

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Hallo.

Mein mann ist auch im homeoffice. Pause ist pause. Da werden KEINE telefonate angenommen. Ton leise und nachricht im phone, das man sich in der pause befindet. Ebenso werden telefonate nur bis 14 uhr angenommen. Er geht nur noch ran wenn ein kollege aus seiner Abteilung anruft. Homeoffice heisst nicht, dauerhaft zur Verfügung zu stehen.
Dein mann sollte hier klare Grenzen ziehen. In der pause ans Arbeitstelefon zu gehen, ist ein nogo.


Es kann nicht sein das dein mann täglich 10 Stunden macht. Permanent am telefon hängt. Sogar in den pausen.
Wer nich bis 14.30 uhr angerufen hat, muss das am nächsten tag tun.

Alles Gute

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Wir haben beide zum Glück kein Burnout, aber mit zwei Vollzeit arbeitenden Eltern und 3 Kindern, zwei davon pflegekinder und eines davon mit Down-Syndrom haben wir auch immer wieder stressige Situationen. Da ich diese von dir beschriebenen Situationen nicht kenne solltest du meine Tipps nicht zu wichtig nehmen, wenn die bei euch nicht funktionieren. Aber was bei uns ohne Burn-Out aber mit stressigen Alltag hilft:

1) ganz klare Inseln schaffen. Bei uns z.b. jeden Freitag Paarabend. Ich bekomme vorher ne Krise weil ich die Zeit eigentlich viel lieber mit den Kids verbringen will, aber dann hat es sich doch gelohnt 😅
2) raus gehen! Pläne haben. Ich weiß nicht was bei euch geht, aber wir haben inzwischen sämtliche Spielplätze im Umkreis von 10km abgewandert, machen Radtouren. Uns hilft ein strukturierter Tagesablauf sehr, selbst wenn man am Ende nicht alles schafft.
3) Zeit für dich! Ich raffe mich z.B. um 20:30 immer auf und mache 30min. Sport von YouTube und verdecke danach erst auf dem Sofa. Hilft ungemein auch wenn man eigentlich denkt "ich habe keine Energie mehr, das letzte was ich jetzt noch machen kann ist sport".
4) Teufelskreislauf durchbrechen ggf. Mit ärztlicher Hilfe. Mein Mann hatte auch mal Schlafstörungen seit er im Homeoffice ist, ihm hilft z.B. Sport abends immer total. Im Homeoffice bewegt man sich weniger, sieht weniger, erlebt weniger. Bewegung und gesunde Ernährung ist das a und o.
5) handyentzug. Ist schwierig, aber ich arbeite dran.
6) merken, wenn es zu viel wird. Ist bei mir ein stetiger Prozess. Habe ich gerade letzte woche zum erstne mal gemsch. Ich hatte einen mega stressigen Tag, alle 3 Kinder brüllten, mein Mann wollte auch noch irgendwas und gleichzeitig rief mich noch jemand von der Arbeit an. Bumm! Ich habe gesagt ich gehe jetzt spazieren. Alleine! Habe Kopfhörer reingemacht und ließ die verdutzte Familie zuhause. Nach 30min. war ich wieder bestens gelaunt 😅 das habe ich mir vorgenommen jetzt häufiger zu machen anstatt dann in der Situation anzufangen rumzumotzen.
7) klare ausziehen nehmen. Ich putze z.B. nur noch Samstags. Das hört sich bescheuert an und somit sind wir als Familie Samstags immer mit putzen beschäftigt 😂 aber dafür stören mich jetzt unter der Woche wäscheberge und versiffte Böden nicht mehr, einfach weil ich unter der Woche damit nichts zu habe 😂 diesen mental load nicht zu haben entspannt ungemein.

Vielleicht passt etwas davon ja auch für euch.

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Liebe TE,

warum macht ihr keine Familienkur? Dann kommt ihr raus aus dem Trott. Dein Mann sollte sich krankschreiben lassen, besonders wenn der Hausarzt schon das schon geäußert hatte mit Burnout.

Und wenn man auch noch ein Kind mit einer niedrigen Frusttoleranz hat, ja ist der Alltag mit Corona nicht so leicht. Wie sieht es bei euch mit Notbetreuung aus, dass der Große dann jede Woche zur Schule geht? Ich kann dich voll verstehen, wir haben einen Sohn von 17 Jahren mit Autismus+geistiger Behinderung und der hat auch eine niedrige Frusttoleranz. Und das ist auch noch einen gewisser ADHS-Touch mit drinne, der ihn sehr unruhig macht. Bespaßung auch 24/7 Stunden. Ansonsten bringt die Notbetreuung (dadurch kein Wechselunterricht, sondern jede Woche zur schule von 8 bis 12:50 Uhr) etwas Entlastung. Besonders für meinen Mann der chronisch krank durch Diabetes ist.
Ich arbeite meistens in Präsenz bis auf 1 Tag im Homeoffice in Teilzeit.

Ich kann dir nur von meiner Muki-Kur berichten während des Teillockdowns mit meinem Autisten im Oktober/November 2020. Das hat uns beide sehr gut getan. Wir lernten auch wie man mit der Pandemie umgeht. In dem man sich auch Hilfe holt. Holt euch doch für ein paar Stunden eine Leihoma. Gibt es bei euch Nachbarschaftshilfe? Das kann auch coronakonform laufen. Auch wenn man nicht viel unternehmen kann, du könntest mit deinem Mann z.B zusammen Nordic Walking machen (nur als Beispiel). Trefft euch mit
Freunden, wenn ihr die Möglichkeit habt bei 2 Haushalte bis 5 Personen, wenn es geht ohne Kinder. Einfach mal ein Tapetenwechsel haben. Oder geht wandern, Tierpark besuchen, wenn es möglich ist.

LG und viel Kraft wünscht dir
Hinzwife

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Danke für die lieben Worte. Ich mache ja nun eine MutterKind Kur und hoffe, das wird uns helfen. Leihoma etc wüsste ich nicht. Wir versuchen gerade herauszufinden, wie wir uns besser gegenseitig entlasten können und sich jeder mehr Freiraum nehmen kann. Ich denke eine gute Kommunikation ist hier erstmal wichtig und die Entwicklung eines gesunden Egoismus bei uns beiden. Es sind halt viele Dinge, die da gerade zusammenkommen.

Ja die Kinder streiten häufig, der Große maßregelt gerade ständig seinen kleinen Bruder und führt sich auf, als wäre er ein Elternteil. Er ist da gerade echt extrem, nimmt ihm Dinge weg, die er gerade nicht haben darf etc. Der kleine findet es umgekehrt gerade auch Lustig, den Großen zu provozieren, weil der so toll drauf anspringt. Kaum dreht man sich um, brüllt einer. Manchmal spielen sie toll zusammen, leider immer nur kurz, bevor wieder jemand brüllt. Das stresst und zerrt an den Nerven. Ich möchte mich an manchen Tagen einfach nur im Bett verkriechen.

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Hallo,

wenn ein Burnout im Raum steht, dann braucht ihr professionelle Hilfe, denn ein Burnout ist der beschönigende Ausdruck für Belastungsdepressionen. Und die kann man nicht mit einem Ausflug in einen Tierpark behandeln.

Was mir spontan einfallen würde, ist die Arbeitsbelastung zu reduzieren bis ihr die Hilfe habt, die ihr benötigt. Viele Arbeitnehmer strukturieren sich nicht gut. Ein Beispiel hierfür sind Emails. Die meisten von uns haben das Emailprogramm immer auf und schauen bei jedem Neueingang direkt, wer was geschrieben hat. Das reißt es komplett aus dem Gedankengang und der Aufgabe, die wir gerade hatten. Deshalb es ist besser, feste Zeiten für Emails einzuplanen, zum Beispiel morgens und dann nochmal nach der Mittagspause ins Postfach zu sehen.
Man kann auch für Telefonate bestimmte Zeiten reservieren. Und man muss auch nicht immer jedes Telefonat direkt annehmen, sondern kann auch zurückrufen, wenn es besser passt. Eine kurze Nachricht an den Kontakt, dass man morgen zwischen 11 und 12 Uhr erreichbar ist, und fertig.

Gerade Pausen sind unheimlich wichtig, fast so wichtig wie eine feste Zeit für den Feierabend im Homeoffice. Ich würde deinem Mann raten, sich feste Pausenzeiten in den Kalender einzutragen und die ebenso ernst zu nehmen wie jeden anderen Termin. Und zur Pausenzeit würde ich auch eine kurze Runde um den Block drehen, um den Kopf etwas freizubekommen. Das Arbeitszimmer zu verlassen und sich nebenan in die Küche zu setzen reicht oftmals nicht aus.
Feierabend ist Feierabend. Das ist enorm wichtig. Tür vom Arbeitszimmer zu, Telefon lautlos und Ruhe bis zum nächsten Arbeitstag.

Das passt nicht für alle Homeoffice-berufe, aber oft kann man einige Tipps für sich anpassen. Es gibt extra Seminare zu diesen Themen.

Viele Grüße
lilavogel

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- evt. Arbeit reduzieren
- Haushaltshilfe / Babysitter / Nachhilfe fürs homeschooling
- home office auslagern
Hotels z. B. bieten der Zeit ihre Zimmer als home office Tageszimmer an