Familienplanungsthemen innerhalb der Familie

Reicht es nicht, wenn man sich als Schwester, Mutter, Bruder etc, neutral verhält?
Muss man sich freuen wenn in der Familie Nachwuchs kommt obwohl man denkt, muss das sein?
Ich würde es niemals kritisieren, da es mich nichts angeht, aber diese Erwartung, dass ich mich mit freuen soll, kann ich nicht erfüllen.
Ein halbherziger Glückwunsch ist da finde ich, nicht angebracht, dann lieber nur zur Kenntnis nehmen und sich weder positiv noch negativ äußern.
Oder muss man innerhalb der Familie so tun als ob?

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Muss man sich freuen, wenn jemand sein Informatikstudium erfolgreich abgeschlossen hat obwohl man selber sich nicht für Informatik interessiert?
Muss man sich freuen, wenn jemand erzählt er hat eine Zusage für seine Traumwohnung bekommen obwohl man selber eher der Typ fürs Eigenheim ist?

Die rein rationale Antwort wäre wohl nein aber als Mutter, Bruder etc bedeuten mir die jeweiligen Menschen wohl etwas und wenn ihr Wunsch nun in Erfüllung geht ja dann freut man sich aufrichtig mit, selbst wenn man andere Vorstellungen hat.

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Nur wo endet das ganze? Muss ich es auch noch vorbehaltlos toll finden, wenn sich mein Bruder den 5. Traum vom PS-starken, umweltverschmutzenden Auto erfüllt?

Mehr als ein "schön für dich" oder "ich freue mich für dich, dass sich dein Traum erfüllt hat" MUSS es mMn nicht sein (in Bezug auf Fortpflanzung).

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Schön für dich klingt meiner Erfahrung nach aber gern mal pampig 😂 also nicht ernst gemeint

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Hm, schwierig. Aus der Familie kenne ich das nicht, aber von meinen Patientinnen. Und natürlich haben wir "Klientel", bei dem ich denke "bitte bitte bitte - bloß nicht noch ein Kind" (da bin ich dann auch gern bereit die Spirale bspw. umsonst zu legen und die Kosten selbst zu tragen 😁). Da meine ich aber solche Patientinnen, die z. B. das 4. Kind erwarten, die drei Größeren aber schon bei Pflegefamilien sind, und das aus gutem Grund. Trotzdem würde ich sie das nie spüren lassen. Grundsätzlich geh ich bei keiner Patientin hin und gratuliere, weil es doch auch bei den Patientinnen, bei denen man es nicht denkt, Unfälle gibt und die Freude eben nicht da ist. Das erfrage ich dann immer vorsichtig 😇

So würde ich das auch in meiner Familie oder im engen Freundeskreis machen. Aber wenn ich der Meinung wäre, dass das keine so gute Idee war, dann äußere ich das auch, auch wenn es mich primär nichts angeht. Das ist in meiner Kernfamilie und im engen Freundeskreis aber auch so üblich bei uns, dass man kritisieren darf, solange es konstruktiv ist und nicht auf bspw. Neid begründet.

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Hm ich kenne es gar nicht. Wir haben aber auch eine sehr enge Bindung in der Familie und können uns durchaus sagen, wenn wir was nicht gut finden, ohne, dass jemand böse ist.

Ich wäre aber sehr enttäuscht gewesen, hätte meine Familie sich nicht gefreut. Wenn, dann hätte ich sehr gerne gewusst, warum nicht, damit ich es verstehen kann.

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Puh. Wenn Schwester, Bruder oder sogar Mutter nur neutral reagieren, wäre noch stark geknickt.
Cousin/Tante wäre mir egal.

Aber der engste Familiekreis ... puh.

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Geht mir genauso. Aber vor allem, weil wir in der engsten Familie ein sehr enges Verhältnis haben. Mein Bruder hat bei meiner Nachricht vor Freude geweint und ich auch bei seiner. Das hätte ich nicht erwartet, aber Freude schon.

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Ich freu mich total wenn Nachwuchs erwartet wird.
Sowohl in der Familie, als auch im Freundeskreis.

In deinem Fall wäre aus Höflichkeit ein Glückwunsch angebracht. Ähnlich wie beim Geburtstag zu gratulieren.
Damit brichst Du Dir keinen Zacken aus der Krone.

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Naja, ich finde es situationsabhängig...

Wenn z.B. deine 15jährige Tochter von der Urlaubsbekanntschaft schwanger ist, würde mich große Freude eher wundern.

Wenn deine Schwester und dein Schwager geplant das 7. Kind erwarten, du denkst, "mir wäre schon ein zweites zu viel", die beiden das aber wunderbar hinbekommen, dann könntest du dich für die Familie ja durchaus mitfreuen, auch wenn es das letzte ist, was du wollen würdest.

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Hm.. du gratuliert also nur nach Maßstab deiner eigenen Ansichten?! Also wenn man was erreicht, ein Lebensereignis ansteht (hochzeit, geburt, etc) oder Menschen einfach glück hatten (vielleicht nen Lottogewinn?) Kannst du nicht gratulieren? Nicht als Mutter, Schwester,co? 🤔 Schon seltsam. Ich gönne selbst dem Nachbar sein Glück. Ob er es durch Familie, Job oder Hobby erreicht ist mir doch egal. Man gratuliert doch, wenn der andere sich freut und diese Freude teilt? Ich gratuliere ja nicht zum erfolgreich beendeten Arbeitstag am Montag, Dienstag, Mittwoch... etc. Es geht doch um Mitmenschen. Du musst die Menschen nichtmal kennen oder mögen, ein Glückwunsch und lächeln ist doch total machbar. Du bist wie die alten hexen, die nichtmal ein 2 jähriges Kind zurückgrüßen können, weil sie zu verbissen und vielleicht verbittert durch die Welt laufen.

Tut mir leid für dich. Übrigens auch eine Aussage, die man treffen kann, wenn man sich nicht kennt. Und ich meine es ernst.

Lg

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Ich finde es gehört zum guten Ton ein bisschen Freude zu heucheln, auch wenn man sie nicht empfindet.

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Ich handhabe es ähnlich wie du. Ich nehme viele Infos zur Kenntnis, äußere mich aber nicht weil ich auch oft denke , oh je😬. Wenn mir früher die Nachbarin freudestrahlend erzählt das sie vom neuen Freund schwanger ist und schon 3 Kinder von 3 Männern hat oder das die 3. Hochzeit stattfindet wo man schon sieht das auch diese Ehe kaum das 1. Jahr übersteht. Wenn der 60 jährige Vater erklärt er bekommt mit seiner 25 jährigen Freundin Nachwuchs oder besser der Bruder erzählt das sein ONS schwanger ist und er noch nicht weiss wie er es seiner Frau beichtet... Für mich alles keine Gründe Freude vorzutäuschen. Ich enthalte mich da lieber der Stimme.

Wenn das Kind da ist gratuliert man artig aber ich werde sicher nicht in der Schwangerschaft immer wieder nachfragen wie es Mutter und Kind geht weil mich das einfach nicht interessiert, ich habe auch bei uns von niemanden erwartet, das er das Ganze, wie auch immer kommentiert.

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Es geht darum, dass mein Ex Mann nochmal Vater geworden ist, und meine Kinder sich für ihren Halbbruder nicht interessieren.
Mein Ex ist 55 und die Mutter des Kindes 21, so alt wie meine Tochter.
Die ist völlig verständnislos und findet das einfach nur peinlich.
Ich versuche zu vermitteln, aber auch meine Jüngste die 12 ist , ist sehr ablehnend.
Die Neue lebt bei ihm und wir haben das Wechselmodell, und die Kinder sind absolut gegen sie und das Kind ,was mittlerweile ein Jahr alt ist.
Freude Fehlanzeige.

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Das ist doch eine ganz andere Situatuon. Als Geschwisterkind ist man involviert in die Angelegenheit und hat dadurch einen Nachteil oder gefühlten Nachteil (oder Vorteil) und ist persönlich betroffen.

Als Mutter, Schwester, Nachbarin ist man das nicht. Da kann man höflich mit dem nötigen emotionalen Abstand gratulieren und gut ist. Als direkt insbesondere emotional Betroffenes Geschwisterkind ist die Situation völlig anders.

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