Warum sind Jungs idR „später dran“ als Mädchen

Egal, um was es geht: Trocken werden, Sauber werden, Sprechen, Laufen...
gefühlt bei allem sind die Jungs später dran als die Mädchen, warum ist das so?

Und warum müssen Jungs eigentlich (fast) immer „körperlich“ werden, wenn sie Streit haben?
Mädchen können ihre Konflikte auch anders lösen.

Und was ich schon länger wissen wollte: Warum STÖREN Jungs mit ADHS eigentlich immer die anderen, während ADHS-Mädchen nicht so aggressiv auf ihre Umwelt reagieren?
Ach ja, und warum haben überhaupt fast nur Jungs ADHS?

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Weil Du in Klischees gefangen bist. Die Realität sieht mitnichten so aus. Ich kenne ruhige, vernünftige Jungs, die früh sprechen konnten und schnell sauber waren, ich kenne Mädchen mit ADHS, die regelmäßig die Klasse umkrempeln und mit Zirkeln auf Mitschüler losgehen.

Was Du als Tatsache hinnimmst entsteht aus viel Vorurteil gepaart mit dem teils unterschwelligen, teils offenen Denken, dass Mädchen was Besseres sind als Jungs. Die Gesellschaft dreht sich langsam aber sicher ins Gegenteil von dem, was sie noch vor 100 Jahren war. So langsam wandelt sich der Mann zum Geschlecht/Mensch zweiter Klasse. Sieht man hier bei Urbia: Mädchen können mehr, sind ruhiger, angepasster, wenn das lang ersehnte "Wunder" sich als Junge "outet" (allein der Begriff...) wird geheult und man geht so weit, dass man die Schwangerschaft ablehnt und offen schreibt, dass man glaubt, man könne dieses Kind nicht lieben. Und man erntet hier Verständnis dafür. Klar, weil es um einen Jungen geht.

Ich finde diese Denke nicht nur völlig abwegig und völlig an der Realität vorbei, sondern vielmehr menschenverachtend und brandgefährlich.

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Das ist mir auch aufgefallen.

Habe noch im Kopf was eine Userin einmal geschrieben hat. Das Jungen aussterben würden wenn wir das Geschlecht bestimmen könnten.

Ich habe einen Jungen. Ich würde mich riesig freuen wenn ich nochmal einen Jungen bekommen würde. Aber genauso würde ich mich über ein Mädchen freuen.

Ich finde nicht das ein Geschlecht besser ist.

Für mich ist auch vieles Klischee. Wie ich in meinem Beitrag schon geschrieben habe, in meinem Umfeld sind es die Jungen die weiter sind.

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Glückwunsch zu dem kleinen Kerl!

Ich bin gerade mit meinem zweiten Mädchen schwanger und habe das Gefühl, dass sich besonders meine Freundinnen ganz besonders über die Tatsache freuen, dass es wieder ein Mädchen ist.

Schön, das ist lieb, aber oft denke ich an mein Sternenkind, das wir vor zwei Jahren verloren haben. Es wäre ein Junge geworden und ich bin mir sicher, er wäre großartig gewesen. Was würde ich dafür geben, ihn kennengelernt zu haben.

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Ist das wirklich immer so?
Unser „großer“ war relativ schnell und früh dran mit sprechen, laufen, klettern etc, aber vor allem mit dem sprechen steckt er auch Mädchen, die ein knappes Jahr älter sind in die Tasche. Trocken wurde er mit 3, denke das ist relativ normal.
Unser 2. Sohn scheint derzeit tatsächlich etwas langsamer als jüngere bzw Gleichaltrige Mädchen, jedenfalls was das motorische betrifft.
Was ich allerdings aus meiner Erfahrung bestätigen kann ist, dass Jungs „körperlicher“ agieren als Mädchen. Ob das nun angeboten ist oder, ob es daran liegt, dass es bei Jungs mehr toleriert wird, kann ich nicht beurteilen.
LG

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Ich sagte ja „in der Regel“ und nicht immer.

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Nö. Du schreibst klar, deutlich, mehrfach immer bzw. (fast) immer.

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Ich kann das nicht so bestätigen (habe vier Jungs), körperliche Auseinandersetzungen haben sie nie gezielt gesucht. Eher war es so, dass man sie auffordern musste sich zu wehren und sich nicht alles gefallen zu lassen.
Daher waren ihre Konflikte immer recht einfach zu händeln. Um mal in deiner Klischeeschublade zu bleiben, auch angenehmer als das zickige und strategische agieren vieler Mädchen.

Was die Mobilität und sprachliche Entwicklung betrifft, hatte ich auch alles. Einer lief schon mit 10 Monaten frei, einer bekam schon früh den Mund nicht zu und andere liefen oder sprachen später. Daher kann ich auch das nicht bestätigen.

ADHS hat keiner meiner Söhne, also kann ich da nicht mitsprechen.

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Mit ADHS kenne ich mich nicht so aus, aber dass Jungs den Mädels oft hinterherhinken, ist nicht neu.
https://www.stern.de/gesundheit/maedchen-sind-in-der-entwicklung-schneller-als-jungs-6386776.html
Das war schon immer so, habe ich auch schon früher so erlebt - in meiner Familie auch.
Gibt sicher auch wissenschaftliche Erhebungen dazu, aber ob das im praktischen Leben weiterhilft ? 😉 Sicher gibt es auch Ausnahmen.
LG Moni

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Wahrscheinlich, weil der Körper mehr Energie in die größere Körper- und Muskelmasse stecken muss.

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Die TE meint, Mädchen seinen den Jungs voraus bei beim "Trocken werden, Sauber werden, Sprechen, Laufen... ". Es geht also um Entwicklungen vor der Pubertät.

Jungs werden im Schnitt zwar größer und haben mehr Muskelmasse, die Entwicklung setzt aber erst im Zusammenhang mit der Pubertät ein und auch dann beginnt der Wachstumsschub zeitlich bei den Mädchen viel früher.

Vor der Pubertät gibt es bezogen auf die Leistungsfähigkeit keinen Unterschied.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/sportunterricht-maedchen-und-jungen-sind-gleich-stark/6796404.html

Von dem abgesehen, dass Mädchen nach wie vor gesellschaftlich Schwäche und Unterlegenheit vermittelt wird, im Bewegungsdrang ausgebremst werden, während bei Jungs das Gegenteil erwartet wird.

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Als Mutter von zwei Jungs und einer Tochter kann ich nur für meine Kinder sprechen. Mein großer Sohn erfüllt das Klischee. Er war später dran mit allem als meine Mittlere. Jetzt hat er alles aufgeholt, sie überholt und studiert Jura.
Mein Jüngster war von Geburt an der Klügste, schnellste und sozialkompetenteste von allen Dreien.

An sich ist das alles eh egal, denn abgerechnet wird am Schluss und da sind es die Männer, die mehr verdienen, und sich im Normalfall nicht mehr täglich prügeln. Egal ob "sie" vorher ADHS hatten, oder körperlich wurden.
Was ich dazu sagen muss: mir sind Jungs im Allgemeinen lieber als Mädchen. Eben wegen ihrer direkteren Art. Dass das wild drauflosprügeln nicht beinhaltet ist ja klar.

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Also mein kleiner ist viel weiter als das Mädchen von meiner Kollegin. Sie dreht sich mit 9 1/2 Monaten gerade einmal auf den Bauch. In diesem Alter ist mein Sohn schon an den Möbeln entlang gelaufen, gekrabbelt und hat sich hingesetzt. Mein Patenkind ist mit 10 Monaten frei gelaufen und redet mit seinen zwei Jahren sehr gut und fährt schon Ski.

In meinem Umfeld sind generell die Jungen früher dran als die Mädchen. Denke in diesem Alter ist es sehr unterschiedlich.

Aber im Teenageralter sind die Mädchen im Kopf meist etwas erwachsener als die Jungen ☺️

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MEIN Sohn war super früh mit allem dran und die Tochter einer Freundin ist das totale Gegenteil. Laufen konnte sie z. B. Erst mit 14 Monaten. Jetzt mit 18 Monaten spricht sie noch nicht wirklich.

@TE: Dein Beitrag ist sehr Klischee behaftet und ich frage mich was du jetzt daraus schließt?

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Bin mir nicht sicher, ob dir das bei deinen Fragen weiterhilft, aber in diesem Kontext könnte es dennoch interessant sein:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28415156.html

(Ja, das ist Ali Gs Bruder🤣...)

Ich glaube auch, dass Männer und Frauen seit jeher aufgrund der jeweiligen Aufgaben, mit denen sie im Leben konfrontiert sind, unterschiedlich angelegt sind. Entsprechend der Sozialisierung kann das mehr oder weniger stark ausfallen. Zumindest jedoch eine bestimmte Prädisposition begünstigen.
Wenn Mädchen die schnelleren, braveren sind, dann meiner Meinung nach, weil sich ihr angepasst-sein für sie lohnt. Aber auch nur weil es ihnen irgendwie so eingetrichtert wird: funktioniere, dann wirst du geliebt. Vielleicht ist sogar das Bildungssystem auf Anpassung ausgelegt. Ist ein Junge natürlich und gibt seinem inneren Drang nach, macht er "Probleme". Ob das gesund ist....
Und am Ende wird das mit pathologisierendem Etikett (ADHS) versehen 🤨

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Ich tippe auf Bi.o.lo.gie bei einigen von diesen Klischees. Alles andere sind eben nur das. Klischees.
Außerdem. Self fullfilling prophecy?