Wer hat auch keine Eltern mehr?

Ich bin gerade deprimiert, ich bin 45 Jahre alt und habe mit 15 meinen Vater und mit 21 meine Mutter verloren.
Mein Vater war erst 70 und meine Mutter auch a
Ich war ein Nachzügler, mein Vater 55, meine Mutter 48 als ich geboren wurde.
Ihre Enkel haben sie nie kennengelernt, ich musste alleine alles regeln erwachsen werden, Schule beenden, Studium, alles.
Keine praktische und finanzielle Unterstützung gehabt, als Kind schon unter den alten Eltern gelitten.
Meine Mutter war 54 als ich eingeschult wurde, mein Vater 61, übel war das.
Meine Eltern waren da noch gesund aber halt keine 30 mehr wie die Eltern meiner Freunde.
Deren Großeltern waren so alt wie meine Eltern.
Dann hat mein Vater es nicht mal geschafft, so alt zu werden dass ich erwachsen und selbständig war.
Ich hab meine Mutter mal gefragt warum sie so spät noch ein Kind bekommen hat, sie sagte, sie hat es sich gewünscht, na danke auch, aber an mich hat dabei niemand gedacht, also wie das für mich ist.
Meine Schwester hatte noch Opa und Oma für ihre Kinder, sie ist 15 Jahre älter als ich und hatte alle Unterstützung die ich mir gewünscht hätte.
Auch heute, wenn ich Großeltern mit den Enkeln sehe, denke ich, Mensch, warum hatten meine das nie?
Ich selbst hatte auch keine Großeltern, die waren schon tot lange bevor ich geboren wurde.
Ich finde meine Eltern bis heute egoistisch, so spät noch ein Kind bewusst geplant zu haben, wie kann man nur?
Wer hat auch früh die Eltern verloren und wie seid ihr damit umgegangen?

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Meine Mutter bekam mich als zweites Kind mit 30 Jahren. Mein Vater war da 40. Meine Mutter starb mit 61 Jahren. Sie hat meine Kinder nie kennen gelernt. Mein Vater hat nach ihrem Tod ein neues Leben angefangen. Er lebt zwar noch, wird dieses Jahr stattliche 80 Jahre alt, aber interessiert sich nicht für das Leben seiner Kinder und Enkelkinder.

Erwachsen werden heisst auch seinen Eltern zu verzeihen.

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Mein Mann hat beide Eltern sehr früh verloren. Die Mutter war 56 und sein Vater 60.
Sie haben ihre Kinder nicht späte bekommen, sind aber trotzdem tot.
Wie man damit umgeht? Man muss es eben akzeptieren.
Sie haben auch nie ihre Enkel kennengelernt.

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Mein Mann hatte mit 24 keine Eltern mehr, seine Mutter starb mit 55 bei einem Autounfall, sein Vater mit 60 an einem Herzinfarkt.
Sie haben weder mich noch die Enkel kennengelernt. Zu meinen Eltern habe ich seit fast 8 Jahren keinen Kontakt mehr, aber ich war auch schon sehr früh (mit 16) auf mich alleine gestellt.

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Ich hatte die jüngsten Eltern als ich in der Grundschule war, das Mädel mit der Teeniemama mal aussenvor. Und hab als erste einen von beiden verloren. Jetzt, 10 Jahre später, machen nach und nach die ersten anderen Freunde diese Erfahrung. Als ich Mutter wurde war mein Vater schon 8 Jahre tot. Und er hat mir sehr gefehlt als es so weit war.

Grosselternseitig hat mein Kind trotzdem nur eine Oma, meine Mutter. Die Schwiegereltern kommen hier zwei Mal im Jahr kurz reingeflogen, machen viele Fotos und noch mehr miese Stimmung - und düsen dann wieder heim.

Ich habe aufgehört mich mit den vielen warums zu martern. Es ist wie es ist. Wir geniessen dass wir meine Mama noch haben und machen das beste draus.

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Hallo! Ich bin nicht in der gleichen Situation wie du. Meine Mutter lebt noch, allerdings weiß ich was du meinst.

Du denkst sicher dein Leben wäre besser verlaufen, wenn deine Eltern jünger gewesen wären. Du hättest dich als Kind nicht geschämt und sie wären dir später eine Stütze gewesen.

Am Ende weiß man es tatsächlich nicht. Vielleicht hättest du dich mit Ihnen verkracht,sie hätten dich hängen gelassen etc. Es bedeutet nicht, dass es dir heute dadurch besser gehen würde. Aber ich weiß trotzdem was Du meinst.

Mit 13 habe ich erfahren, dass ich das Resultat einer Affäre gewesen bin. Mein Vater hatte eine andere Frau und bereits 2 Kinder. Meine Mutter hat es darauf angelegt schwanger zu werden, weil sie sich ein Kind gewünscht hat. Als mein Vater von mir erfuhr hat er sie verlassen. Ich hatte eine sehr schwere Kindheit und Jugend. Ein uneheliches Kind als Resultat einer Affäre in einem katholischen Haushalt ... meine Mutter war überfordert und depressiv.

Ich habe mir immer wieder vorgestellt wie viel einfacher mein Leben gewesen wäre, wenn meine Eltern mich beide gewollt und geliebt hätten. Auch wenn ich eine Mutter habe so musste ich bis jetzt alles in meinem Leben alleine meistern.

Am Ende zählt aber nur, dass du es geschafft hast und dir wurde ein Leben geschenkt. Keiner sagt, dass es einfach ist. Die Bedingungen spielen dabei keine Rolle, denn du hast dein Glück in der Hand. Ich kann dir nur den Tipp geben. Verzeih deinen Eltern. Ich werde vieles aus meiner Vergangenheit niemals vergessen, aber ich habe verziehen und somit habe ich mit diesem Kapitel gelernt abzuschließen.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es dich sehr belastet in jungen Jahren keine Eltern zu haben. Das muss auch schwer sein!
Lg

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Ganz ehrlich, das ist einfach mies.
Manche Frauen gehen für ihren Kinderwunsch einfach zu weit.
Hauptsache sie bekommen ein Kind, egal ob der Vater es will oder was es für das Kind bedeutet bei einer solchen Mutter aufzuwachsen.
Ich kann es meiner Mutter nicht verzeihen, dieser Egoismus ist nicht zu entschuldigen.
Es gibt einfach Dinge, die sind für mich so völlig absurd und unverständlich, dass ich das nicht verzeihen kann.
So eine Mutter hätte besser keine Kinder bekommen.

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Ich finde dein Urteil wirklich sehr hart. Das würde ich tatsächlich mal alles professionell aufarbeiten.

Wer weiß, was deine Kinder dir mal vorwerfen?

Kinder bekommen ist IMMER egoistisch. Egal in welchem Alter. Finde ich zumindest. Aber das ist okay!

Mein Vater ist auch alt gewesen, bei meiner Schwester noch älter. Wir lieben ihn, wir haben keinen Hass und auch wenn er die Kinder meiner Schwester vllt nicht mehr kennen lernen wird, sind wir froh, dass es so ist, wie es ist.

Was ich damit sagen will: ich würde ergründen, woher dein Hass wirklich kommt und ihn definitiv angehen.

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Ich kann dich ganz gut verstehen, auch wenn meine Situation etwas anders ist. Junges Alter ist leider keine Garantie. Ich habe meine Mutter verloren als sie gerade mal 27 Jahre alt war. Ich war 6. Als ich 18 war musste mein Vater für 2 Jahre wegen einem Finanzdelikt in den Bau. Ich stand von heute auf morgen alleine da. Musste schnell erwachsen werden. Ich hätte meine Eltern gebraucht. Heute ist der Kontakt zu meinem Vater ganz gut, ich hätte mir mein und sein Leben aber anders vorgestellt. Ich bin jetzt 30. Meine Mutter fehlt mir bis heute. Es tut mir von Herzen weh, dass mein Sohn seine Oma nicht kennen lernen durfte. Und ja, manchmal pisst es mich an wenn ich Töchter mit ihren Müttern sehe und ich diejenige bin, die ohne Mutter aufwachsen musste.

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Hey,
sieh es doch mal so: wenn sich deine Eltern nicht so spät für ein Kind entschieden hätten, würde es dich nicht geben.
Wie ist denn der ok Takt zu deiner Schwester? Kann sie nicht ein bisschen die Omarolle übernehmen?
Mein Mann ist 51, ich bin 33. aber das Alter ist kein garant für die Jahre, die einem noch zum Leben bleiben. Wieso kommt das bei dir denn jetzt alles hoch? Es ja schließlich auch schon einige Jahrzehnte her...?

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Das tut mir sehr leid für dich!!

Aus diesem Grund möchte ich mit Max 35!! mein letztes Kind bekommen, mein Freund wäre dann 45.
Natürlich heißt das nichts, Krankheit oder Unfall können leider immer dazwischen grätschen, aber man geht ja erstmal nicht davon aus.

Mache es bei deinen Kindern "besser" und lerne einfach damit umzugehen! Es ist wie es ist... Deine Eltern kommen dadurch nicht wieder.

Ich wünsche dir alles Gute :)

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Ich habe beide Elternteile noch, aber sie kümmern sich ums Kind trotzdem nicht.

Natürlich ist es ein riesiger Unterschied zwischen haben und nicht haben, aber Du neigst dazu, es auch bisschen zu verklären und romantisieren.

Auch mit der inzwischen verstorbenen Schwiegermutter hatten wir es nicht leicht, im Alter wurde sie verbittert und boshaft zu jedem, da sie ihr Leben nicht so geführt hat, wie es ihr gefallen hätte.