Es passt gerade einfach nichts mehr

Hallo zusammen,

ich muss jetzt einfach mal schreiben sonst komm drüber rein. Seit einiger Zeit läuft bei mir alles aus dem Ruder, wenn ich das so sagen kann. Ich bin seit über14 Jahren verheiratet und ich habe drei Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren. Irgendwie läuft es seit dem 3. Kind nicht mehr rund. Für mich war es ein absolutes Wunschkind, für meinen Mann nicht zu 100% wobei er ihn jetzt nicht mehr hergeben möchte und total froh über ihn ist. Angefangen hat es bei der Geburt, die ist so total schlecht gelaufen, dass wir um sein und mein Leben froh sein müssen. Als der kleine dann 3 Wochen alt war, war mein Mann sehr viel geschäftlich im Ausland und nicht da. Zu dieser Zeit war ich mit den drei Kindern allein und 2 mal sehr schwer krank. Das alles hat sich dann aber wieder normalisiert und wie es halt so mit drei Kindern ist, war alles oft mal anstrengend. Vor gut 1,5 Jahren wurde es dann wieder sehr schwierig, es gab total viel zu tun ( von Kummuniosunterricht abhalten bis immer und immer wieder übermäßig viel Kranksein der Kinder) und mein Mann und ich kamen wegen jeder Kleinigkeit ins streiten. Das ist leider bis heute so, ich muss dazu sagen, dass er psychisch krank ist und es oft sehr schwer mit ihm ist. Ich komme da sehr oft an meine Grenzen und fühle mich deswegen auch immer sehr müde, ausgelaugt und kaputt. Meine Eltern helfen mir oft, nur von den psychischen Problem wissen sich nichts, beziehungsweise kaum. Der Kontakt zu meinen Schwiegereltern und meinem Mann seinem Bruder mit Familie ist auch nicht gerade einfach. Ich komme zwar sehr gut mit ihnen aus, doch was ich mache und wie ich bin ist in ihren Augen nicht das was ihrer Vorstellung entspricht. Ich kann mir ein Bein ausreißen und es passt nie. Mein Schwager verdient sehr sehr gut und hat alles was man sich nur wünschen kann. Wir leben eher normal in einer Doppelhaushälfte und ich muss mir immer anhören was wir für ein kleines Haus doch haben. So geht es aber in allem.
Was mir so zu schaffen macht, ist, dass mein Mann und ich wegen jeder Kleinigkeit in einen großen Streit geraten. Irgendwie sind wir nur noch gereizt. Alles läuft nicht einmal rund. Der jüngste hat wegen Corona sehr große Probleme und will deswegen nicht in den Kindergarten. Jeden Tag ist ein Riesen Kampf da. Der mittlere hat immer Probleme mit dem Bauch und der große macht uns sorgen weil er immer noch sehr klein ist. Alles ist abgeklärt beim Arzt und wohl noch im Rahmen aber ich habe immer sorgen. Ich möchte so gern ein harmonisches Familienleben aber es ist gerade in weiter Ferne. Durch das ganze Theater bin ich ständig gereizt und ich teilweise nicht sehr nett zu den Kindern. Wenn mal zuhause Stress herrscht weil sie einfach streiten etc. schreie ich sie auch mal an, nur wird es dadurch auch nicht besser, eher das Gegenteil ich finde einfach aus dem Schlamassel nicht mehr raus. Teilweise können sie so heftig miteinander streiten und Schimpfwörter sagen, da kann ich 10 mal ruhig sagen sie sollen aufhören, doch es wird nichts. Ich will sie nicht anschreien, doch in dem Moment platzt es einfach raus. Ich möchte einen Weg finden, in den Momenten nicht zu schreien. Doch wie wenn, sie auf normales reden von mir gar nicht hören. Ich will nichts, dass sie später sagen, sie hatten eine Mama die immer nur geschimpft und geschrien hat. Ich weiß gar nicht mehr wie wir alle ruhiger werden. Ich will nicht immer so einen Streit zwischen meinem Mann und mir wegen jeder Kleinigkeit. Was soll ich nur tun?

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Ich würde da tatsächlich eine Familienberatung empfehlen.

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Ich denke, du solltest dir Hilfe holen, es ist einfach alles zuviel bereits. Jetzt während Corona ist es natürlich schwierig, aber vielleicht kannst du trotzdem wen organisieren, der mal Betreuung übernimmt oder im Haushalt hilft. Lässt es euer Geldbeutel zu, eventuell eine bezahlte Putzhilfe zu organisieren? Soviel kosten die nicht und für dich wäre etwas Freiraum offen, wo du mal durchschnaufen kannst.
Und lass dir keine Extraarbeiten aufbrummen, wie zum Beispiel Kommunionsunterricht. Lerne nein zu sagen. Du hast einen Haushalt mit drei Kindern, das ist Arbeit genug. Gib ab, was nicht wirklich sein muss. Je mehr Zeit du wieder für dich gewinnst, desto entspannter wirst du und damit auch die Situation zu Hause.
Alles Gute 👍

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Huhu liebes, ich drück dich mal aus der Entfernung und proste dir mit einem www Schnaps zu *prost*😊

Ich verspreche dir, ALLEN platzt momentan, mal mehr oder weniger öfter der Hintern. 3 Kids, 1 Mann mit psychischen Problemen, das ist eine ganze Menge.

Erstmal würde ich, mit deinen Eltern offen reden, was die Erkrankung deines Mannes angeht, nach einem Gespräch mit deinem Partner natürlich. Vielleicht können sie dich dann besser verstehen und unterstützen? Holt er sich Hilfe? Vielleicht wäre da auch eine Familienhilfe hilfreich 👍🏼

Bei der Familie musst du bzw solltest du ein klares Wort reden. Hau auf den Tisch und mach eine klare Ansage.
Der Bruder soll sich um seinen Kram kümmern und Punkt. Fuhl dich deswegen nicht schlecht.

Mit den Schwiegis hilft vielleicht auch ein Gespräch. Wissen diese von der Erkrankung?

Du brauchst jemanden, mit dem Du reden kannst? Gibt es da wenn?

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Mein Mann kann ab Februar zu einer Psychologin in Behandlung kommen.
Ich wollte, das er mal in eine Klinik geht damit es besser wird, aber die Schwiegereltern haben alles dagegen getan. Die sind vom alten Schlag und meinen da würde man dumm angeschaut wenn man in eine Klinik geht.
Ich würde so gern etwas ruhiger und gelassener werden, nur wie weiß ich nicht.

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Hallo,
so wie ich das raus lese, hast du 3 jungs?? Wenn das so ist, würde ich sagen, es ist normal dass das anstrengend ist und du auch mal LAUT wirst!! Ich habe jungs und mädchen und kann sagen, während bei meiner tochter eine ruhige ansage reicht- brauchen die jungs schon öfter eine lutere ansage :-) das würde ich nicht als problem sehen!! Das mit deinem mann ist natürlich ein anderes kapitel......

Lg

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Ja, ich habe drei Jungs und die sind Zeitweise sehr laut und anstrengend. Sie sind auch sehr Abenteuerlust und haben vor nichts Angst. Während dem 1. Lockdown hatte einer sich den Arm gebrochen und im November musste einer ins Krankenhaus da er gestürzt ist und bewusstlos war. Do geht's bei uns vortlaufend weiter.
Ich möchte nicht mehr laut werden, nur manchmal ist es leider nicht so einfach. Ich suche nach einer Lösung wie ich ruhiger und gelassener werde.

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Das sind mehrere Baustellen

1. Hausarzt. Blutwerte und alles checken lassen.
Es liegt zwar nahe, dass es vom Stress kommt. Aber falls doch auch was in den Blutwerten wäre, dass das nicht übersehen wird.

Eisenmangel, Vitamin D Mangel und einiges mehr, kann Erschöpfung und Müdigkeit auslösen/verstärken

2. psychische Erkrankung Mann
- Beratung für ANGEHÖRIGE
- ist er selbst in Behandlung?
- Erwartet er, dass du Rücksicht nimmst, tut selbst aber nichts, dass es langfristig Hoffnung gibt?
- Wenn er in Behandlung ist: was sagt der Arzt?
- Was sagt die Sozialberatung?
- Adressen für ANGEHÖRIGE
- Austausch mit Selbsthilfegruppen
- Pflegegrad (falls möglich)
- sonstige Unterstützungen!
- gibt es finanzielle Unterstützung, wenn er auf Grund der Krankheit mal nicht arbeiten kann?
- Was tun wenn? .... es schlimmer wird? Welcher Arzt, welche Klinik?
- Was tun wenn? ..... es schlimmer wird? Unterstützung in der Betreuung?
- Adressen, Nachbarschaftshilfe, Selbsthilfegruppen, Anträge
- Beratung für dich
- Entlastung für Elternteil / pflegende Angehörige (auch wenn du nicht direkt pflegst: auffangen, seinen Teil mitübernehmen, Kinder auffangen etc, kommt ja oben drauf)
- mit wem kann man wie sprechen? Scheu bei den Eltern, wer statt dessen? Es wird vermutlich Gründe geben, warum sie es nicht wissen
- Plan B, falls es (vorübergehend) zur Trennung kommt, kommen muss, damit ihr wieder Kraft sammeln könnt
- Gruppen / Therapien für Kinder. Wenn ein Elternteil psychisch krank ist, damit sie sich austauschen können. Damit sie darüber reden können, was sie mitbekommen.
- Für dich: Austausch bei Beratungsstellen: wie kannst du mit dem Spagat umgehen. Kinder aufklären, auffangen, seinen Part mitübernehmen

3. für dich selbst was tun, auf dich selbst achten.

Erkrankt ein Elternteil schwer, kann das andere Elternteil schnell in Burn Out geraten.
Such dir Unterstützung für dich. Noch ist nur er erkrankt. Achtest du nicht ausreichend auf dich, kann es passieren, dass ihr beide erkrankt. Unterschiedlich zwar. Im Ergebnis brechen dann für die Kinder beide Elternteile weg. Er wird deinen Burn Out dann nicht auffangen können, wenn er selbst nicht stabil genug ist.
Umso wichtiger ist es, dass du dir selbst auch passende Hilfe suchst!

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das Familienleben ist selten so harmonisch wie man sich das vorgestellt hat oder wünscht . Der ganz normale Wahnsinn und Alltag mit 3 Kindern halt . Jetzt mit Corona ist es sowieso für alle schwer . Du sagst es läuft schon länger seit dem dritten Kind nicht mehr rund das dritte Kind ist zwar auch mehr Arbeit aber ich denke das ist nicht der Grund . Es passiert öfter nach dem man große Wünsche / Ziele erreicht hat erstmal in ein Loch fällt . Wahrscheinlich hast du dir die erste Zeit nach dem das Ziel drittes Wunschkind erreicht war auch anders vorgestellt gehabt statt dessen kam der Alltag und die Realität , Probleme bei der Geburt , Mann länger im Ausland und du alleine mit 3 Kindern im Alltag + 2 mal schwer krank . Sprich du hast dich zu Recht alleine gelassen und überfordert gefühlt dieses Gefühl vergisst man so schnell nicht . Mit Kindern ist immer viel Bewegung und je mehr Kinder man hat je mehr ist bzw. je weniger Zeit hat man meist um sich von den Durststrecken zu erholen . Die psychische Erkrankung von deinem Mann wiegt sicher auch schwer natürlich kann er da nichts zu nur ist er dir wahrscheinlich auch keine Hilfe sondern bereitet dir zusätzlich Sorgen . Du bist überlastet , das führt zu Frust . Was macht dein Mann gegen seine Erkrankung , macht er eine Therapie ? Welche Auszeiten nimmst du dir für dich ? Versuch dir Entlastung zu schaffen ( Putzfee , Babysitter ... ) , lerne nein zu sagen bei solchen Sachen wie Kommunionunterricht abhalten mit 3 Kindern kannst du nicht auf jeder Party hier schreien setzt Prioritäten .

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Hm, es klingt als wenn gerade deine Harmoniebedürftigkeit euch das Leben schwerer macht, als es ist.
Kinder streiten nun mal, manchmal muß man eingreifen, oft auch nicht.
Was die bucklige Verwandtschaft für Anwandlungen hat, das juckt niemanden ...außer man legt jedes Wort auf die Goldwaage und will es allen recht machen. Das ist Quatsch und erzeugt nur noch mehr Streß.
Und auch in einer Partnerschaft sollte Raum sein für Meinungsverschiedenheiten und auch Streit, von dem geht die Welt nicht unter, wenn er nicht außer KOntrolle gerät.
Bei 5 Personen unter einem Dach ist es nun mal einfach turbolent, von daher auch von mir der Rat zu einer Familienberatung oä.

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Hallo!

Dir wurde viel Gutes geraten.

Ich kann dir eine Mutter Kind Kur empfehlen. Da hast Du Abstand von Deinem Mann (und er von Euch), wirst verwöhnt und bekommst Unterstützung wie man weniger schreit.
Über deinen Hausarzt kannst Du das beantragen.

Liebe Grüße!