SILOPO Kinder und Depressionen

Mir tun meine Neffen (die meines Mannes) extrem leid und wir sind beide unbeholfen. wie kann man die Kinder helfen oder einfach zurückziehen und zuschauen, wie 2 kleine Jungs so schwer aufwachsen.

Seine Schwester ist seit Teenie-Zeiten Depressiv. Mitte 30 hat sie ein Mann kennengelernt, schnell geheiratet und schnell im Folge 2 Kinder bekommen. Es war eine zeitlang alles gut, es schien alles weg zu sein irgendwie. Und dann kam alles in voller Wucht zurück, inzwischen manisch depressive bipolare Störung (so ähnlich mehr oder weniger ist der Fachbegriff) mit stationären Aufenthalt immer wieder seit ca. 2 Jahren. Zwei kleine Kindern in Kindergarten/Grundschulalter inzwischen.

Beide sind promovierte Akademiker, stehen finanziell sehr gut dar und das ist genau der Grund, warum kein Mensch (sprich Erzieher, Lehrer usw) was unternimmt. Beide Kinder sind schon mal auffällig im KiGa und Schule aus verschiedenen Gründen geworden. Wir haben den Vater mal zB Listen von Kinderpsychologen und Selbsthilfegruppen in der Umgebung geschickt, (als alles sich zugespitzt hat und er Hilfe brauchte, also nicht aus dem nix) aber er ist anscheinend der Meinung, „so was ist nicht nötig“. Auch die Idee, eine Au Pair oder eine pädagogische Kraft anzustellen (Platz und Geld wäre da) wurde abgelehnt: das passt schon „Wir haben eine Ganztagsschule bzw Ganztagskindergarten“.
Die Ferien sind mit Ferienbetreuung organisiert. Dabei schafft meine Schwägerin keinen halben Tag mit den Kindern alleine ohne wortwörtlich sich gegen die Wände zu stürzen. Die Kinder sagen dann Sachen wie zB schhhhh wir dürfen nicht telefonieren, sonst haut die Mama ihr Kopf gegen die Wand. Es ist zum weinen.

Die Großeltern sind alle 4 überhaupt keine Hilfe und ziehen sich raus, obwohl sie sehen, wie schlecht es den Kindern geht. Lediglich eine Ansprache gab aus dem KiGa inzwischen (in 2 Jahren!!! Als mein Mann da war, hat er sich auch zusätzlich länger mit einer Erzieherin unterhalten, die ihn alles geschildert hat, wie es dem kleinen ihrer Meinung nach ging) , aber wir sind der Meinung, die Erzieher denken, ach, 2 gut situierte promovierte brauchen keine Hilfe und lassen es lediglich auf eine mündliche Bitte sein. Das ist nicht so.

Wir wohnen weit weg und können nicht viel
mehr machen. Mein Mann hat sich sogar 2x mal Urlaub genommen eine Woche um zu helfen, als seine Schwester stationär in der Klinik war. Uns tuen die Kinder so leid aber wir müssen von der Entfernung zusehen, wie schlecht alles sich so langsam ergibt für sie. Wir bangen in der Nacht manchmal, dass ein Anruf wegen Suizid gibt und hoffen sehr, dass die Kids so lange durchhalten, bis vielleicht einen internat möglich ist oder keine Ahnung, wir sind ratlos und haben das
Gefühl, wir sehen zu wie in slow Motion 2 tolle Kinder zugrunde gehen.

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Es gibt in Deutschland Tausende tolle Kinder die zu Gunde gehen, und die nicht in Gantragsbetreuung und Ferienbetreuungen aufgefangen werden, und nein, niemand ist machtlos gegen Kinderleid. Es gibt jede Menge Institutionen und Veineine in denen man helfen kann solche Kinder zu unterstützen, wenn es Euch wirklich schlaflose Nächte bereitet dann werdet aktiv, das hilft vielleicht nicht speziell diesen beiden, aber kann einem Dutzend oder mehr anderer Kinder in ähnlichen Situationen helfen.

Vielleicht könnt ihr den beiden nicht helfen, aber anderen deren Eltern nicht so gut situiert und gebildet sind, die sie nicht in passende Einrichtungen schicken.

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Na ja, uns geht es konkret um diese zwei. Sie werden eben nicht aufgefangen. Überhaupt nicht. Es mag Geld geben und Akademische Bildung, aber der Vater hat kein gesunden Menschenverstand (Kids dürfen 24 Std Fernsehen mit Vater am WE und nix kindergerechtes, was im KiGa auffällt und dabei wird nur würstchen mit Ketchup gegessen oder Süßigkeiten, weil die zwei nix sonst essen (klingt erfunden, aber es ist wirklich so. Das höchste an Abwechslung ist mal Toast Brot zu den Würstchen, in der Schule wird das Essen verweigert, das Kind isst also zwischen 7 Uhr morgens und 16:00 nichts) Der Vater ist einfach überfordert und blendet alles aus und die Mutter ist krank um sich mit den Problemen zu beschäftigen. Der Vater müsste übernehmen, aber er scheint überfordert zu sein oder blendet alles aus und tut so, als ob nichts wäre. Dabei müssen die Kids mit ansehen, wie die Mama durchdreht und mit Krankenwagen abgeholt wird oder wie gesagt, im Alltag sich selbst verletzt.

Die Einrichtungen können ja nur so viel machen und sie sind nicht 24 Std sondern nur eben bis 16:30 bzw 15:30 dort. Danach mit Mama zu Hause, wenn sie nicht stationär im Krankenhaus ist. Zum Glück ist eine Putzhilfe angestellt, denn sonst wäre ja eine Messi Situation. Die Kids haben viele Verhaltensauffälligkeiten und Mangelernährung und aus institutioneller Sicht wird nichts unternehmen bisher (außer mal ein Gespräch mit den Eltern) und in der Familie laufen alle auf Zehenspitze um die Mutter der Kinder herum aus Angst/Überforderung. Über schulischen Erfolg beim großen reden wir lieber gar nicht, da gibt es wichtigere Baustellen.

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Es klingt ehrlich sehr dick aufgetragen. Ihr seid so weit weg dass ihr nichts machen könnt wisst aber erstaunlich viel darüber was da angeblich alles läuft. davon abgesehen dürfen Erzieher eigentlich nichts mit anderen Verwandten besprechen. Und nein normal ist Erziehern durchaus bewusst dass Vernachlässigung in allen Schichten vorkommt und nicht nichts passiert weil sie Akademiker sind. Ich denke ehrlich dass sie die Situation bei weitem nicht so extrem einschätzen wie ihr und deswegen nichts tun. Und nein es klingt nicht erfunden dass Kinder teils sehr selektiv essen ich kenne selber welche die da sehr extrem sind. Sowas kommt in den besten Familien vor.

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Hey,

du könntest die Situation dem Jugendamt melden, aber ich bezweifle, dass du da viel erreichen wirst, da keine akute Notlage vorliegt... Ist leider oftmals so, dass das Kind im Brunnen liegen muss, bis die Ämter aktiv werden.

Ebenso ist es schwierig für externe Stellen, also Lehrer und Erzieher aus genau diesem Grund zu handeln. Es liegt keine direkte Gefährdung/Vernachlässigung vor und wenn sie es dann melden, kommen sie in Teufels Küche. Hier kann lediglich beraten werden, eben mit solchen Hilfsangeboten wie Kinderpsychologe, Familienhilfe, etc. Ich glaube also nicht, dass die Erzieher/Lehrer da nicht helfen wollen, besonders, wenn die Kinder schon auffällig sind...

Das Problem bei den Depressionen ist auch, dass du niemanden zwingen kannst etwas dagegen zu machen - solange er nicht absolut labil und selbst gefährdend wird. Wenn deine Schwägerin also nicht einsieht - und dein Schwager da auch nicht hilfreich mit beipflichtet - dass sie was machen muss, dann wird sie niemand dazu zwingen können. Selbst die Aufenthalte können sie nicht dazu zwingen, wenn es keine akute Gefahr darstellt...

Mir würde also jetzt erst einmal nur ein erneutes Hilfsangebot eurerseits einfallen, eine Meldung beim Jugendamt und (für euch!) eine Beratung bei einer Stelle für Angehörige. Vielleicht hätten die noch andere Möglichkeiten und Wege...
Ansonsten seid für die Kinder da so gut es geht. Es hilft, wenn sie zumindest eine stabile Bezugsperson haben, der sie sich anvertrauen können...

Ich wünsche euch alles Gute und dass die betroffenen Personen bald einsichtig sind und sich dann auch helfen lassen...

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Die Schwägerin ist bereits in Behandlung. Sie war mehrmals stationär und hat sonst auch ein Psychiater, der sie im Alltag behandelt. Sie nimmt auch Medikamente und ist seit mindestens 2 Jahren freigestellt von ihrer Arbeit.

Wir haben selber überlegt, ob eine Familienhilfe eine Möglichkeit wäre. Ich habe eine Freundin, die in dem Bereich tätig ist und sie mir das nahe legte. Das Problem ist wie gesagt, dass bei zwei promovierte und gut situierte Eltern nirgendwo Alarmglocken klingen in Schule und KiGa. Sie sehen die Überforderung, aber dürfen/wollen/können nichts machen und wir wollen auch nicht sie anschwärzen beim Jugendamt und eventuell die Lage verschlechtern oder dass die Kinder weggenommen werden? Kann so was passieren? Ich meine, es ist keine Messie Wohnung, äußerlich einen Einfamilienhaus in Äußerst guter Lage, gut geputzt und aufgeräumt dank Putzhilfe. Wir reden in der Hinsicht nicht über RTL Verhältnisse.

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Du kannst auch anonym melden. Und bevor Kinder aus der Familie raus genommen werden, fließt nochmal vieeeel Wasser den Fluss runter. Da werden zuerst eben alle möglichen Hilfsmittel angeboten und eventuell auch Auflagen erteilt, bevor entschlossen wird, dass die Kinder wo anders hin kommen.

Eine Familienhilfe wäre auf jeden Fall möglich und vor allem ratsam. Und die bekommt man auch, wenn alles "heile Welt" ist. Da muss man sich aber eben drum kümmern. Da gehen auch "normale" Familien hin, die einfach nur mal einen Rat brauchen, weil sie mit einer eventuellen Phase überfordert sind. Oder weil sie nicht wissen wie sie Kinder und Haushalt am besten unter einen Hut bekommen. Sind ganz unterschiedliche Fälle, aber die Eltern müssen selbst tätigt werden. Andere können das nicht t für sie einbestellen, wenn macht das ein Gericht aber da sind dann schon ganz andere Brücken verbrannt.

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Hey!

Ruf am besten beim Jugendamt an, schildere den Fall anonym und bitte um Einschätzung.

Liebe Grüße
Schoko

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Vielleicht nochmal mit dem Vater die Möglichkeit Familienhilfe, mit dem Schwerpunkt ihn zu entlasten aufzeigen. Oft wird ja auch Hilfe verweigert, weil man sich diese Schwäche nicht eingestehen will.
Vielleicht könnt ihr auch anbieten die Kinder in den Ferien mal zwei Wochen zu Euch zu nehmen, damit den Kindern bewußt ist, da sind noch mehr Menschen, die sich um uns sorgen.

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Ja, die Kids waren schon mal bei uns.

Wir werden einfach das Thema Hilfe nochmal ansprechen müssen bzw. weiter ansprechen und das mit Nachdruck. Es geht einfach so nicht weiter, das muss er irgendwann doch einsehen???

Mein Mann hatte mal die Idee mit Internat, aber doch nicht ab Grundschulalter.

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Wie geht es denn der Mutter aktuell?

Ist sie gut eingestellt?
Wird sie eingestellt?
Ist sie in Therapie?

Was wird bereits unternommen, dass es der Mutter - und somit auch den Kindern - besser geht?

Bekommen die Eltern (Mutter und Vater) Unterstützung über das Krankenhaus? Gibt es Angebote, die Mutter zu unterstützen?

Lehnen die Eltern alles ab, was ihnen von entsprechenden Stellen angeboten wird?
Nehmen sie Angebote an und prüfen, was für sie als Familie passt?

Dass die Akutphase Spuren hinterlässt, ist klar.
WIe lange ist seit der Station vergangen? Seit wann hat sie die Diagnose?
Geht sie zu Therapien? Nimmt sie Medikamente? Schlagen die Medikamente an?

Das sind schon mal wichtige Schritte, die auch Hoffnung geben.

Für die Kinder sollte es dann therapeutische Begleitung geben.
Es gibt auch Camps für Kinder, deren Elternteil psychisch erkrankt ist oder Geschwister sehr schwer krank sind.

Auch Familienhilfe kann helfen. Wenn die Chemie passt, super.

Organisiert der Vater bereits Unterstützung für seine Kinder? Alles das, was alle anderen nicht bekommen, weil er es niemandem auf die Nase bindet?

Welche Möglichkeiten wären für euch denn realistisch?
Kinder zu euch nehmen? Auf Entfernung? Raus aus dem sozialen Umfeld? Schwierig.
Selbst in die Nähe ziehen um aktiv als Onkel, Verwandter am Leben der KInder teilzunehmen?

Nicht wegsehen ist durchaus gut.
Die Frage ist auch, was ihr auf die Entfernung verlässlich unterstützen könnt, ohne noch mehr Chaos in die Familie zu bringen?

Lehnt der Vater alles ab, verweigert den Kindern therapeutische Unterstützung etc. Mutter hat keine Aussicht auf Besserung? Dann wäre das Jugendamt wichtig.
Überlegt der Vater bereits,
verzweifelt selbst an der Situation
unterstützt seine Frau bei den Therapien,
sie geht hin, lässt zu, dass sie darauf eingestellt wird, etc.
dann ist es wichtig, das auch ernst zu nehme und wert zu schätzen. Dass es nicht optimallläuft, wissen sie dann selbst.

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Wie geht es denn der Mutter aktuell?
—-Sie ist zu Hause und es läuft, sie kann Auto fahren und an guten Tagen auch einkaufen oder auch mal in Anwesenheit von anderen Erwachsenen mit den Kindern einen schönen Tag haben. Alleine schafft sie das nicht, eine Bahnfahrt von 5 Stunden war schon zu viel. Über die Corona Phase in Frühling sage ich lieber gar nix.

Ist sie gut eingestellt?
Wird sie eingestellt?
Ist sie in Therapie?
—-Ja zu alles, aber sie ist nicht „normal“ momentan, nur besser als vorher. Sie ist nicht ihren alten selbst, wie vor 3 Jahren.

Was wird bereits unternommen, dass es der Mutter - und somit auch den Kindern - besser geht?
—-Nix, also für die Kinder nix. Das einzige sind ganztagsplätze bei der Grundschule und Kindergarten. Die Mutter ist in Therapie und nimmt Medikamente. Dieses Jahr war sie noch nicht stationär, also irgendwie geht es ihr besser, akut Phase ist vorbei, aber sie kann nicht wie eine „normale“ Mutter funktionieren, verletzt sich mal selbst vor den Kindern wenn es zu viel wird usw.

Bekommen die Eltern (Mutter und Vater) Unterstützung über das Krankenhaus? Gibt es Angebote, die Mutter zu unterstützen?
—-Nein. In der akuten Phase waren ihre Eltern und wir abwechselnd mal da, ihr Mann hatte Urlaub, aber das war’s. Eine Zeitlang gab es eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse, als die Mama stationär im Krankenhaus war. Also was den Kindern angeht jetzt gar nix. Sie hat medizinische Hilfe, das schon.

Lehnen die Eltern alles ab, was ihnen von entsprechenden Stellen angeboten wird?
Nehmen sie Angebote an und prüfen, was für sie als Familie passt?
——Die Mutter ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sie kann überhaupt nicht an so was denken. Der Vater lehnt alles ab, was wir an Vorschläge machen. Es macht sonst keiner in der Familie Vorschläge, alle haben irgendwie Angst? Inzwischen muss er sich laaaaangsam mehr mit den Kindern beschäftigen, zB nach Gespräche mit Erziehern wegen Medienkonsum oder Ernährung und auffälliges Verhalten oder aus der Schule, weil sich keiner kümmert, dass Kind mit alles zur Schule geht oder lernt usw.

Dass die Akutphase Spuren hinterlässt, ist klar.
WIe lange ist seit der Station vergangen? Seit wann hat sie die Diagnose?
—-Diagnose Depression seit der Jugend, die neue Diagnose seit etwa 2 Jahren. Stationär war sie letztes Jahr zuletzt, ein paar Mal.

Geht sie zu Therapien? Nimmt sie Medikamente? Schlagen die Medikamente an?
—-Ja zu alles.

Für die Kinder sollte es dann therapeutische Begleitung geben.
Es gibt auch Camps für Kinder, deren Elternteil psychisch erkrankt ist oder Geschwister sehr schwer krank sind.
——Das ist genau was wir uns wünschen, aber der Vater verweigert das. Er tut „hart“ und sie brauchen das nicht, wir brauchen das nicht. Wie kriegen das schon hin usw aber das ist halt nicht so. Wie können wir ihn zum verstehen geben, wie wichtig das ist? Es ist schwer zu verstehen für uns, dass ihn nicht deutlich wird, wie die Kinder darunter leiden!

Organisiert der Vater bereits Unterstützung für seine Kinder? Alles das, was alle anderen nicht bekommen, weil er es niemandem auf die Nase bindet?
—— Nein, gar nichts außer die Ganztages Einrichtungen und eine Putzhilfe, die sie aber schon davor hatten, also sicher seit die Kids geboren sind haben sie diverse Putzhilfen.

Welche Möglichkeiten wären für euch denn realistisch?
Kinder zu euch nehmen? Auf Entfernung? Raus aus dem sozialen Umfeld? Schwierig.
Selbst in die Nähe ziehen um aktiv als Onkel, Verwandter am Leben der KInder teilzunehmen?
—-Wir können nicht selber dorthin ziehen. Wir sind beruflich an die Stadt gebunden, da wir spezielle Berufe haben. Die Kinder aufnehmen, im Zweifelsfall würden wir das wuppen, aber das müsste der Vater wollen und das wird nicht auftreten. Wir würden uns wünschen, für die Kids psychologische Betreuung, Selbsthilfe Gruppen für Kinder von psychischkranken Eltern und auch zu Hause eine Au Pair oder Nanny. Das Geld ist da, wie haben schon von anderen im Freundeskreis erzählt, die zB eine Kinderpflegerin eingestellt haben un Vollzeit. Aber der Vater will einfach nicht. Er verweigert alle Ideen, ist aber selber überfordert. Wir haben uns erst in den Schulferien vor kurzem wieder gesehen und daher haben das jetzt frisch vor Augen.

Ansonsten sind wir durchaus in Kontakt mit der Familie und sie auch mit den Großeltern, die allerdings die Augen davor verschließen. (Genauso wie sie es gegenüber die Tochter machen....ach, ist halb so schlimm usw erst die suizidversuche waren Augenöffner)

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Hallo,

ich verstehe, dass ihr euch Sorgen um die Kinder macht. Wir waren mal in einer nicht ganz vergleichbaren, aber doch ähnlichen Situation. Meine Schwester starb vor einigen Jahren plötzlich. Ihr Mann erkrankte daraufhin schwer und die drei Kinder leben seitdem bei uns. Sie waren zu dem Zeitpunkt 14, 6 und 4 Jahre alt. Die Älteste ist mittlerweile volljährig, für die anderen Kinder existiert eine Dauerpflegschaft.

Es ist wichtig, dass ihr Zugang zu den Eltern bekommt. Das ist die einzige Möglichkeit, den Kindern zu helfen. Ihr dürft nicht gegen die Eltern arbeiten ("Ihr braucht ein Au-Pair" "Ihr schadet den Kindern"). Ihr müsst klar signalisieren, dass ihr helfen wollt und zwar in Form von aktiver Unterstützung. Ihr müsst präsent sein. Ihr müsst euch einerseits mit der Krankheit der Schwägerin auseinandersetzen, andererseits mit der Überforderung des Schwagers. Natürlich ist das total schwierig, aber in der aktuellen Situation die einzige Möglichkeit. Ihr seid nicht verantwortlich für die Kinder, ihr könnt ihr "Leid" nur mildern, wenn ihr die Ursachen angeht und das geht m.E. in eurer Situation nur durch ständige Präsenz und Dialog mit beiden Eltern.

Unser wichtigstes Ziel damals war, dass mein Schwager niemals das Gefühl bekommt, er sei nicht genug für seine Kinder. Wir haben versucht, niemals ein Gefühl entstehen zu lassen, dass die Kinder es bei uns besser haben als zu Hause. Mittlerweile sind die Kinder bei uns "zu Hause", zusätzlich haben wir drei leibliche Kinder und alle "sind ok" mit dieser Situation, weil sie für die Kinder UND für meinen Schwager die unter allen Umständen wohl beste Lösung ist.

Ich wünsche Euch alles Gute.

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Danke, du hast vollkommen recht und so sehen wir das auch. Wir sind in telefonischen (Eltern und Großeltern) und Video Kontakt (mit den kids) sowie whatsapp ist auch vorhanden. Wir hören von einander und versuchen auch mehrmals im Jahr uns zu sehen, sei es bei uns, bei ihnen oder bei den Großeltern. Als die Schwester Stationär (mehrmals) war, wurden wir auch wirklich vor Ort gebraucht/erwünscht, die Verschlechterung kam plötzlich und die Betreuung von den Kindern und der Schwester war von einen Erwachsenen nicht zu bewerkstelligen, zumal auch danach Suizidversuche gab und das ganze stationär immer wieder von mehrere Wochen bis Monate dauerte. Daher sind wir alle näher gekommen.