1 Jahr Wochenendmama

Hallo, wer hat Erfahrungen damit?
Vermutlich werde ich vom 01.08. bis 01.07.2021 Knapp 3,5h Autofahrt von meinem Sohn (2) und Mann entfernt arbeiten. Ich werde aber vermutlich jedes oder jedes zweites Wochenende nach Hause kommen plus insgesamt 6 Wochen komplett Urlaub. Und am 01.07. wäre ich eh wieder zuhause.
Ich muss dort sehr viel arbeiten, ich schätze derzeit eher 50h Plus.
Wir haben 3 Varianten: Ich nehme unseren Sohn mit, er kommt dort in den Kindergarten. Wir nehmen uns eine kleine Wohnung und Papa kommt uns besuchen (so haben meine Eltern das damals gemacht, allerdings war ich damals 2 Monate und dementsprechend voll gestillt, sodass es für meine Mutter einfacher war mit Tagesmutter während sie gearbeitet hat).
Oder wir machen es so, wie es meine Schwiegereltern gemacht haben:
Eine Woche Kita+ Wohnen bei Mama, eine Woche Kita + Wohnen bei Papa, also quasi ein Wechselmodell. Sie waren damit begeistert, ich finde es aber schwierig, wenn unser Sohn zu zwei verschiedenen Kitas geht.
Oder er bleibt beim Papa, wo auch alle seine Großeltern sind, und kommt ihr hier in den Kindergarten.
Ich tendiere derzeit zu 3, weil ich nach dem Jahr eh zu 90% wieder hierhinkommen würde.
Schön wäre es für das Kind in beiden Orten, faktisch würde er aber bei mir deutlich länger in die Kita müssen, der Papa arbeitet zwar auch Vollzeit plus Überstunden, hätte aber die Großeltern in der Nähe.

Wie würdet ihr euch entscheiden?

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Hallo,

Ich habe Variante 3 für anderthalb Jahre gemacht. Als ich weggezogen bin, war meine Tochter etwas älter (knapp 4).

Mir war wichtig, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld bleibt. Ich bin damals jeweils freitags oft schon gegen 5 wieder bei der Familie gewesen und montags erst mit dem Zug morgens um 6 wieder gefahren. Von Montag auf Dienstag schlief meine Tochter sowieso bei den Schwiegereltern, sodass sie dann effektiv 3 Abende mit ihrem Papa alleine war.

Für mich war das die richtige Entscheidung, meine Tochter war schon manchmal traurig, aber das wäre sie vielleicht auch gewesen, wenn ich bspw. vor Ort geblieben wäre und dafür am Wochenende weniger Zeit für sie gehabt hätte.

Da ich für mein Referendariat als Lehrerin weggezogen bin, hatte ich aber zusätzlich noch die Ferien zu Hause.

Was allerdings deutlich schwieriger war als erwartet, waren die Reaktionen meiner Kollegen vor Ort: für viele war es komplett unverständlich wie man als Mutter sein Kind nicht mitnehmen kann. Dass diese Variante viiiel mehr Fremdbetreuung, Stress für alle und auch einen krassen Umfeldwechsel für meine Tochter bedeutet hätte, war da nicht relevant. Es mag aver daran liegen, dass es eine ziemlich katholische Gegend wer, in die ich gegangen bin.

Auf jeden Fall hatte ich dadurch bei einigen einen ziemlich schweren Stand - das nur, um auch mal zu dem Punkt eine Erfahrung beizutragen.

Liebe Grüße
Soley

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Im Endeffekt musst du dich nur vor die selbst rechtfertigen können und wenn du dir selbst gegenüber ehrlich sagen kannst, dass es richtig war, dann sollen die anderen doch reden. Recht machst du es eh nie jemandem.

Ich bin früh wieder Vollzeit arbeiten gegangen, mein Mann in Elternzeit und selbst da, ohne jede Fremdbetreuung, musste ich mich regelmäßig maßregeln lassen......

Das Leben ist eben kein Wunschkonzert und wenn Kinder das in einem liebevollen, behüteten und stabilen Umfeld lernen, muss das ja nicht das schlimmste sein.

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Ich würde niemals im Leben von meinem Kind wegziehen - also käme für mich keine Variante in frage.

Variante 2 wird vermutlich gar nicht möglich sein da ich nicht glaube, dass man zeitgleich in 2 Kitas angemeldet sein kann.

Darf ich dich fragen, was dich dazu bewegt, für ein Jahr von deinem Kind wegzuziehen ?

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"Ich würde niemals im Leben von meinem Kind wegziehen - also käme für mich keine Variante in frage. (...)
Darf ich dich fragen, was dich dazu bewegt, für ein Jahr von deinem Kind wegzuziehen ?"

Würdest Du auch die privaten und beruflichen Entscheidungen eines MANNES derart kommentieren und ihm diese Frage stellen?

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Natürlich würde ich das.

Es wäre für mich aber auch keine Option, dass mein Mann für ein Jahr weg zieht und nur alle 2 Wochenenden heim kommt.
Für ihn zum Glück auch nicht.
Geld ist nicht alles auf der Welt.

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Variante 3, sodass das Kind in stabilen Verhältnissen bleibt.

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Vermutlich das sinnvollste.

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Ich wäre auch für Variante 3. Vorallem wenn du sicher bist nach einem Jahr wieder zurückzuziehen. Dann bleibt das Kind in der gewohnten Umgebung. Hat Papa, Oma und Opa und dich am Wochenende. Das ist aus meiner Sicht das beste, auch wenn ich verstehen könnte, dass du ihn gerne bei dir hättest.

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Danke für deine Meinung. Ja, ich hätte ihn gerne bei mir - aber der Papa natürlich auch. Ist halt die Frage, wie viel er unter der Woche von mir hätte - vermutlich eher weniger bzw. nur ab 17 Uhr und den Rest wäre er eh in der Kita 😊 zuhause wäre er dann nicht 9-10 Stunden am Tag in der Kita, sondern eher 4-5. Und wenn ich dann wirklich nach dem Jahr wieder nach Hause komme, könnte er auch in der Kita bleiben.

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Hallo.

"Ich tendiere derzeit zu 3, weil ich nach dem Jahr eh zu 90% wieder hierhinkommen würde."

Ich auch ;-)
Das Kind bleibt im gewohnten Umfeld mit Familie und Freunden, lernt im Kindergarten die Kinder kennen, mit denen er sicher teilweise zur Schule kommen wird ... und Du kommst nach einem Jahr höchstwahrscheinlich wieder (wenn nicht, werden die Karten eh neu gemischt).

Mach mal ... ein Mann würde einfach und das würde niemand in Frage stellen. Und das im Jahr 2020 ... schon traurig.

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Ich frag mich was für einen Mann du hast, wenn du davon ausgehst, dass ein Mann so eine Entscheidung einfach treffen würde ohne sich abzusprechen 🤦🏻‍♀️

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Du liest und interpretierst wie es dir gefällt, hm?🙈

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Das Kind mitzunehmen stelle ich mir sehr schwierig vor, da du dann niemanden hättest, der kurzfristig mal ein krankes Kind betreuen könnte, und du dann auf deine Arbeit verzichten müsstest. Mit Variante 3 seid ihr doch am flexibelsten und besten dran.

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Wenn es so sein muss, dann die 3. das ist für das Kind wohl das beste.

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Ich denke ich würde mich für Variante 3 entscheiden. Euer Kind hätte da vermutlich am meisten was von. Deutlich weniger Betreuungszeit und bleibt im stabilen Umfeld.
Bei dir kommt er quasi nur zum schlafen heim und ihr habt sonst niemanden aus der Familie oder gewohnten Freunden und Umfeld.

Die bösen Stimmen hier.... naja bevor man nicht selbst in einer solchen Situation steckt.... es gibt durchaus viele Männer die ihre Familien die ganze Woche nicht sehen weil sie zb Montage arbeiten oder 12 Stunden schichten arbeiten oder Fernfahrer sind oder oder oder.
Bei Frauen wird schnell geschrien wie man nur kann.

Du möchtest das tun. Für dich und andere und euch. Ok, um diese Entscheidung geht es hier nicht. Das hast du für dich entschieden und gut. Du versuchst jetzt das beste für euer Familienleben zu tun.
Meiner Meinung ist das Variante drei.

Und ja ich bin ebenfalls der Meinung das es schöner wäre mama und Papa Zuhause zu haben aber das ist manchmal einfach nicht so ganz möglich. Ein Jahr ist überschaubar.

Nur du allein kennst dein Kind und dich selbst und dein Leben. Du wirst das schon richtig machen.
Alles liebe für euch und viel Erfolg.

Und danke für deinen Einsatz.

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Moin
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung erzählen ! Seit der ersten Klasse haben wir unseren Sohn nur am Wochenende, in den Ferien und von Januar bis März gesehen! Während der gesamten Schulzeit war er bei meinen Schwiegereltern aus beruflichen Gründen ! Das hat sehr gut geklappt!
So war es übrigens auch bei mir , meinen Mann , usw....
Mein Sohn, der übrigens jetzt 19 Jahre alt ist , würde es mit seinen Kindern genauso machen ! Er hat denselben Beruf wie wir gewählt .
Und nein , keiner ist irgendwie abgestumpft und wir haben auch kein gestörtes Verhältnis zueinander oder so !

Liebe Grüße