Kind und Karriere geht nicht?! Kein Verständnis für mich! Teil 2

Hallo zusammen!

Ich möchte nicht jeden einzelnen antworten, deshalb mache ich es so und hoffe es ist okay.

Erstens bin ich keine Fake. Ich hatte nicht mehr geantwortet weil ich arbeiten war und deshalb keine Zeit dafür hatte!
Zweitens bin ich Chefin einer Abteilung und deshalb gibt es noch einen Chef über mir. Ich arbeite im Gesundheitswesen und da gibt es eigentlich Schichtdienst. In meiner Position habe ich aber eigentlich feste Zeiten.
Drittens habe ich die Stelle übernommen als es Corona noch nicht gab. Ich kann mein Kind nicht einfach mit zur Arbeit nehmen. Und als ich die Stelle angefangen hab gab es auch nicht so viele Probleme. Das ist erst seit drei Monaten so schlimm. Davor war es manchmal auch schwierig aber mein Stellvertreter hat viel übernommen und ich musste ja auch erstmal eingearbeitet werden.

Der Job hat mir eigentlich sehr viel Spaß gemacht. Wirklich. Ich habe extra eine Weiterbildung gemacht um so eine Position zu bekommen. Und jetzt meinen einige Kollegen (ich sehe sie als Kollegen auch wenn ich die Vorgesetzte bin) plötzlich ich kann das alles nicht und fühlen sich von mir im Stich gelassen und wollen "meinen Job nicht machen" und beschweren sich nur. Das macht natürlich keinen Spaß mehr!
Mein Partner guckt schon manchmal nach meinem Kind. Ich hatte gehofft er würde mal früher Feierabend machen wenn ich länger arbeiten muss und meine Tochter abholen. Früher hat meine Schwester das ab und an gemacht, das fällt durch die Entfernung jetzt weg.

Ich bin wirklich erstaunt wie viele böse Antworten ich bekommen habe. Aber zum Glück waren auch ein paar hilfreiche dabei. Ob ich was davon umsetzen kann muss ich gucken. Ich möchte mein Kind eigentlich nicht vielen unterschiedlichen Leuten anvertrauen. Durch die Trennung ist sie sehr auf mich fixiert und dreht bei fremden Menschen total auf. Sie ist eh gerade in einer schwierigen Phase. Das alles belastet mich sehr und statt Unterstützung bekomm ich nur Kritik. Und letzte Nacht war dann alles zu viel für mich. Die gemeinen Antworten haben es nicht besser gemacht! Unfähig, unprofessionell, das könnt ihr doch gar nicht einschätzen! Aber wie schon geschrieben: es waren ja auch hilfreiche Antworten dabei. Ich muss mich auf der Arbeit wohl mehr durchsetzen und mir nicht mehr alles gefallen lassen. Habe schon öfters gehört, ich wäre zu nett. Dabei möchte ich doch nur allen gerecht werden.

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Du scheinst nicht wirklich verstanden zu haben, dass du von anderen nicht erwarten kannst deinen Part zu übernehmen.
Du bist Mutter und Arbeitnehmerin. Das sind deine Jobs. Entweder du bezahlst jmd um auf dein Kind aufzupassen oder du machst es selbst. Es ist dein Kind... Warum sollte dein Partner früher Feierabend machen.. für dein Kind?!
Bezahl einen Babysitter.

Du bekommst mehr Gehalt weil du Chefin bist... Warum sollten deine Kollegen die weniger verdienen deinen Job machen?
Auf Arbeit ist es egal ob du kein Kind oder 15 hast. Entweder du machst den Job oder nicht.

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Hallo,

ich habe deinen ersten Thread ein wenig verfolgt....

Ich bin selbst Vorgesetzte und habe eine Vorgesetzte, führe also auch im Sandwich.
Du erinnerst mich sehr an eine Leitungskollegin. Sie kam aus dem Team heraus und wurde Vorgesetzte, so wie ich auch. Wir konnten als Zweierteam aber nie gut leiten, auf Grund unserer unterschiedlichen Führungsstile. Sie selbst sah sich immer noch als Kollegin der Mitarbeitenden, wollte es gern allen recht machen und Harmonie überall haben...
So funktioniert es aber leider meiner Erfahrung nach nicht - auch nicht im Sozialbereich/Gesundheitswesen...Vll wäre ein Coaching was für dich, um in der Leitungsrolle gut anzukommen? Dort kann man auch lernen zu unterscheiden, was man delegieren kann und was nicht etc.
Auch ich habe Kinder und war nicht mehr im Schichtdienst- aber dennoch wusste ich im worst case muss ich die sein, die reinkommt und die Verantwortung trägt und ich auch die bin, die ihren Kopf hin hält.

Viele Grüße

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Ich hatte deinen ersten Beitrag heute morgen schon gelesen, hatte nur keine Zeit zum Antworten.
Mein Zwerg ist 15 Monate und ich arbeite 30 Stunden. Und ich habe gesagt, als ich zurück aus der Elternzeit kam, das es nicht so wie vorher laufen kann. Da hab ich in der Regel 10-12 Stunden gearbeitet. Ich habe auch eine Leitungsposition im Gesundheitswesen. Man wollte trotzdem das ich zurück komme. Und bisher klappt das gut. Ich arbeite meine 6 Stunden und in denen schaffe ich einiges. Ich kann auch mal eine halbe Stunde länger bleiben, aber das lass ich nicht zur Regel werden. Aber ich bin nach der Arbeit schon noch für ein Telefonat zu erreichen, wenn was wichtiges ist, oder antworte nochmal schnell auf eine Mail.
Aber ich habe im Vorwege geklärt, was möglich ist und was nicht. Und das ziemlich klar. Ich weiß nicht, wie direkt ihr im Bewerbungsgespräch über Überstunden etc. gesprochen habt. Wenn das nicht direkt zur Sprache kam, wurde vielleicht doch mehr vorausgesetzt von deinem Chef. Und ich finde schon, das dein Freund dich mal unterstützen kann, aber nicht in der Regel. Es ist ja dein Kind, da hat er schon recht.

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Warum sollte sie nicht Aufgaben abgeben dürfen? Wenn meine Chefin sagt, so das machst du noch, dann sage ich sofort ja! Meine Chefin, auch Freundin, ist trotz allem eine Person die über mir steht und das respektiere ich!
Und wenn ich einen neuen Partner habe, der mich mit Kind akzeptiert, dann erwarte ich auch eine Mitbeteiligung! Dann wenns brenzlig wied kommt nur, ist dein Kind sorry, und am WE wird dann auf Happy family gemacht? Sorry, ich würde auch von ihm erwarten die kleine mal zu holen, wenn ich es zeitlich nicht schaffe.
Als Chefin kannst du nicht allen gerecht werden und du musst dich durchsetzen, sonst tanzen sie dir alle auf der Nase rum. Wie die Erziehung mit Kindern! Du bist die Chefin! Das muss dir bewusst werden. Nicht jeder ist dafür gemacht.

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Oh wow! 🤦🏼‍♀️

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Es gibt aber als Chefin Aufgaben, die man nicht delegiert, sonst bräuchte es keine Chefin. Klar kann sie Arbeit verteilen, aber wenn eigtl ihr Einsatz gefragt ist, kann sie nicht einfach verduften und sich dann z.B. Sonntag Abend drum kümmern, dass es eine Kollegin Montag morgen regelt, bevor sie selbst kommt (es ist freitags passiert).

Da würd ich auch Kitzen, wenn mein Chef mich sonntags (!) privat anruft, um mir zu sagen, ich muss montags was erledigen, was er freitags nicht geschafft hat.

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Hallo.

Habe deinen ersten Beitrag nur flüchtig durchgelesen. Die Antworten gar nicht, da es einfach viel zu viele waren.

Möchte dir aber eines nahelegen: Such dir umgehend jemanden, der dir (gegen angemessene Bezahlung) mit dem Kind unter die Arme greift. Jemand, der zeitlich flexibel und vertrauenswürdig ist. Anders wirst du das auf Dauer nicht wuppen können.

Wenn du Vorgesetzte bist, bist du Vorgesetzte - keine Kollegin wie Lieschen Müller. Es ist zwar toll, wenn man ein gutes Arbeitsklima hat, aber dennoch musst du dich auch wie eine Vorgesetzte verhalten. Das heißt, dass du (im Gegensatz zu Lieschen Müller) auch mehr Arbeit und Verantwortung haben wirst - dafür aber auch mehr Kohle verdienst. Es ist auch verständlich, dass Lieschen deinen Job nicht macht und du dafür die Knete einstreichst. Ist jetzt vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber kommt so hin.

Und da es sich nicht um eine einmalige Situation gehandelt hat, sondern du schon mehrmals deine Arbeit auf andere übertragen wolltest, dann das so und so keine Dauerlösung sein und ich kann verstehen, dass die Kollegen angepisst sind.

Von deinem Freund wäre ich auch etwas enttäuscht. Er hat dich MIT Kind kennen- und lieben gelernt. Dass er sich aus der Betreuung so raus nimmt ist nicht schön von ihm. Könnte aber vielleicht wiederum auch daran liegen, dass es keine Einzelfälle sind.

Drum: Eine weitere Betreuungskraft ist unabkömmlich in deiner Lage.

Alles Gute!

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Als Teilzeitkraft hatte ich eine Kinderfrau, die Gold wert war. Wie wäre es mit einer flexiblen, ehrenamtlichen Omi? Du kannst dich bei Gemeinden umhören.

Ich glaube, dein Problem betrifft eher Kommunikation und Führung.
Auch wenn du einen kooperativen Führungsstil bevorzugst, bist du in einer Führungsposition. Ich kenne so einen Wechsel. Klare Kommunikation ist meist sinnvoller. Emotionaler und rechtfertigender Führungsstil mit Tränendrüse und Verständnishascherei kommt offenbar nicht gut an. Als ich wechselte, habe ich oft den gleichen kameradschaftlichen Ton angeschlagen, aber auch sehr konsequent Ziele verfolgt. Das war am Anfang schwieriger, eine Kollegin kam nicht so gut damit zurecht. Aber solche Attitüden sind an mir abgeperlt und meine Zeit war zu kostbar, denn es war immer noch Teilzeit. Für Spielchen hat man dann keine Zeit. Ich habe schon klare Ziele und Fristen formuliert. Und ja zu delegieren gehört zum Chefsein dazu, aber Problemlösungen werden natürlich von dir erwartet. Zeitmanagement ist auch ein Punkt, an dem man arbeiten kann, indem man 20% seiner Zeit für plötzliche Situationen einplant oder sich in diesem Bereich coachen lässt.

In deine Überlegungen solltest du einfließen lassen, wie der Job vorher erledigt wurde. Wenn du den Job anders erfüllst, ist das eine Änderung. Mit Änderungen kommen Mitarbeiter oft schlecht zurecht. Vor allem wenn man mehr verlangt oder Dienstleistungen als Vorgesetzte ablehnt, weil man diese für Zeitdiebe hält. Ich habe auch wieder im Frühjahr nach oben gewechselt und bin aber nun an einem anderen Ort tätig. Ich setze andere Schwerpunkte als mein Vorgänger und offenbar fühlen sich Mitarbeiter dadurch in ihren Ansprüchen nicht bedient. Ich pflege zwar auch eher einen kooperativen Führungsstil, aber einige Entscheidungen muss und will ich haben und Änderungen gibt es auch.

Als letztes hat mein Mann mich immer unterstützt und mich bestärkt.
Da er Vollzeit arbeitet, konnte er mich nicht entlasten, wenn es um Betreuung oder plötzliche Betreuungsprobleme ging, jedenfalls nicht in der Woche. Schade, dass dein Freund dir keinen Mut macht und dir nicht hilft Lösungsansätze zu finden.

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Ich habe auf deinen letzten Beitrag nicht geantwortet (obwohl es mich in den Fingern gejuckt hat), da ich dachte, es ist ein Fake. Das glaube ich eigentlich immer noch. Da du die Message derart stur an dir abperlen lässt: du verhältst dich unprofessionell.

Kind und Karriere geht (bis zu einem gewissen Grad/mit Abstrichen) - dafür musst aber DU Sorgen. Dein deine Kollegen. Da darfst du als Chefin keine Rücksicht der Kollegen erwarten. Das kannst du nur erbitten (ohne Anspruch zu haben!) in niedrigeren Postionen.

Mir ist (beruflich) völlig egal, ob ein Kollege ein Kind, einen Hund oder ein zeitintensives Hobby hat. Er wird bezahlt für seine Arbeit, die soll er machen. Sein Privatleben ist seine Baustelle. Das gilt für einen Chef noch mehr - die werden bezahlt für überdurchschnittliches Engagement und Flexibilität. Wenn dein Stellvertreter für den Job objektiv besser geeignet ist, sollte er ihn statt dir machen.

Dass du eventuell durchaus mehr "Kante" zeigen kannst als Chefin ist ein anderes Thema.

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Absolut perfekt geschrieben #pro

Dem hinzufügen möchte ich noch: Es ist wirklich absolut unprofessionell gewesen, am Sonntag deine Mitarbeiterin zu kontaktieren. DAS ist ein absolutes NO GO. Hier wäre DEIN Einsatz angebracht gewesen, für den du auch entsprechend bezahlt wirst. Ein Lösungsansatz wäre gewesen, dass du selber am Wochenende halt mit Kind ins Büro gehst und den Bock bereinigst. Ich an Stelle deiner Mitarbeiterin hätte mich ebenfalls beschwert. Du delegierst nicht sondern du schiebst DEINE Aufgaben deinen Mitarbeitern ab und kassierst aber den fetten Lohn dafür. Das bringt Missstimmung und Unzufriedenheit im Team und ist alles andere als förderlich.

Es ist auch nicht Aufgabe deines Freundes, zu springen wenn deine Betreuungs-Organisation nicht hinhaut. Es sollte klar selbstverständlich sein, dass man sich in einer Beziehung gegenseitig unterstützt und mal in Notsituationen einspringt. Aber bei dir klingt es so als erwartest du, dass er "gefälligst" babyzusitten hat wenn du eine brauchst. Nö! Also alles in allem: Dein Freund, deine Mitarbeiterin sowie dein Chef haben Recht.

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Okay du bist also sowas wie eine Stationsleitung geworden. Daher wird dein Zusatzgehalt nicht mal die Kosten für den benötigten Babysitter decken. Aupair dürfte auch nicht gehen, weil es zu wenig Geld sein dürfte.

Außerdem musst du eben komplett umdenken. Nett ist nicht mehr, kollegial auch nicht mehr. Du bist der Boss und damit natürlich auch der Blitzableiter, der unzufriedenen. Jedem kannst du es auch nicht recht machen. Deine Belange auf die untergebenen abwälzen, geht auch nicht. Und da sozialer Beruf, gehe mal davon aus, dass die Messer für deinen Rücken schon längst gewetzt sind und es wirklich unfair wird. Zumindest habe ich nirgends unprofessionelleres und unkollegialeres Verhalten gesehen als da.

Falls du also nicht die Karriereleiter weiter steigen kannst, lohnt sich die Führungsposition gar nicht. Das Geld wiegt niemals den Ärger auf. Von daher überlege dir nochmal, ob es das wert ist. Und falls ja, Babysitter suchen und umdenken, dann wird das schon.

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Irgendwie hast du nicht verstanden, was dir die vielen vielen Antworten im ersten Thread sagen wollten :
Das Problem ist doch nicht, dass du zu nett bist 🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️ Sondern, dass du Unprofessionel bist !!!

Kriege deine Kinderbetreuung auf die Reihe und versuche nicht, deine Arbeit auf deine Kollegen abzuwälzen.

Du siehst deine eigenen Fehler nicht, duzende Menschen haben versucht es dir zu erklären - aber dieser Beitrag zeigt, dass du es einfach nicht checken willst.

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Ihr Beitrag zeigt, dass sie einige der Antworten als unmöglich und zusätzlich belastend erachtet... Bisschen mal selbst reflektieren.