Kind isst kein Fleisch - Vater gibt nicht auf....

Guten Morgen,

ich muss mir mal was von der Seele schreiben und hoffe auf Rat von Gleichbetroffenen....

Mein Kind (20 Monate) isst kein Fleisch. Weder Huhn Schwein Pute oder Rind. Nicht als Hack, nicht aus dem Ofen oder angebraten. Was geht, ist Leberpastete und Neuburger und mal Schinken auf der Pizza. Es isst allerdings die Sauce mit der Beilage, also eine völlige Abneigung herrscht anscheinend nicht. Ich vermute, es ist die Konsistenz einfach (noch).

Ich habe kein Problem damit. Kenne eine 19-Jährige, die auch noch nie Fleisch mochte und seit Babytagen vegetarisch unterwegs is(s)t. Ich koche viel vegetarisch, allein schon weil es gesünder ist und ich kein Restaurant bin, wo man eine Speisekarte hat.

Mein Mann allerdings ... 🙄🙄 ... will jedes Mal dem Kind das Fleisch reinzwingen. Jede Gabel, die er aufpickst, ist mit Fleisch dabei. Kind schafft es allerdings, genau das wieder auf den Teller zu spucken und isst den Rest der Portion weiter.
Versteht mich nicht falsch, er würgt es dem Kind nicht rein und schreit oder schimpft, weil es nichts davon mag. Also kein psychischer Druck oder Bestrafungen oder sonst was. Nur eben (mehr zu si h selbst gemurmelt) "Das kann doch nicht sein, dass der Zwerg kein Fleisch isst."

Er kennt viele Vegetarier und ein paar Veganer, hat mit denen überhaupt kein Problem, probiert auch viel und oft von deren Teller, wenn es was eher Außergewöhnliches für uns Fleischfresser ist. Doch beim eigenen Kind MUSS es anscheinend sein, dass es Fleisch zumindest isst bzw mag, da es sonst (Zitat) "so einschränkend beim Kochen ist". Eie gesagt, unser Kind isst die Sauce mit Beilagen ohne Probleme, man muss nur die Fleischstücke rausfischen. Was das beim Kochen für ein Mehraufwand sein soll, erschließt sich mir nicht.

Meine Vermutung: In seiner engen Familie wurde vor kurzem jemand vegan und schwang so dermaßen die Moralkeule mit richtigem Hass gegeb uns anderen, die sich nicht seinem Weg anschlossen ("Ihr seid alle Mörder!"), dass ich glaube, im Unterbewusstsein hat sich das bei meinem Mann so festgefressen, dass er Angst hat, unser Kind könnte auch so werden.


Wie kann man ihm diese Angst nehmen? Bei anderen Menschen hat er ja diese "Panik" nicht. Keiner will irgendwen überzeugen oder missionieren und ich denke nicht, dass unser Kind mal ein Exteem-Veganer wird wie besagtes Familienmitglied. Es schmeckt ihm halt einfach kein Fleisch!


Danke für jegliche Ratschläge.

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Also vielleicht solltest du ihm noch mal erklären, dass ja zwischen „kein Fleisch“ mögen und „extrem Veganer“ ja Welten liegen. Euer Kleiner isst ja das Fleisch nicht, weil es ihm anscheinend nicht oder noch nicht schmeckt oder er einfach die Konsistenz nicht mag und nicht weil er die Welt retten will und andere missionieren.
Entweder kommt das irgendwann das er es mag, oder eben halt nicht. Nur würde ich ihm auch sagen, dass so wie er es macht, die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er es nie mögen wird. Kennt man ja von vielen, die etwas nicht mögen weil es ihnen als Kind immer wieder gegeben wurde obwohl sie es nicht mochten.

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Anbieten kann man es, aber wenn das Kind nicht will, will es nicht 🤷‍♀️ Und es ist noch so klein, wartet einfach ab :)

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Ich esse wie deine große Tochter von Kindesbeinen an kein Fleisch.Ich mag weder den Geschmack noch die Konsistenz (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Mein Mann mag Fleisch aber nicht oft und lebt aus gesundheitlichen Gründen seit 6 Monaten vegan.
Unser Sohn (4) hat bis vor kurzem nichts an Fleisch gegessen. Mal ein bisschen Bolognesesoße oder ein Stück Bratwürstchen. Wir bieten ihm seit er mit vom Tisch isst Fleisch an, ohne Erfolg. Seit dem er im Kindergarten gelegentlich Mittag isst, kommen auf einmal Wünsche nach Schnitzel, Gulasch etc. Ergo komme ich dem Wunsch nach.

Ich würde deinem Mann sagen, dass sich der Geschmack noch entwickelt und er Fleisch anbieten kann in dem es mit auf dem Teller liegt aber nicht ständig versuchen soll, Fleisch ins Kind zu kriegen. Das geht dann schlimmsten falls nach hinten los und das Kind verweigert es per se weil es Papa ja offensichtlich sehr wichtig ist. Kein Kind mag Rosenkohl am liebsten weil es den essen musste.

Was macht er denn wenn die tolle "Nur Nudel/Reis/Kartoffel- Phase" kommt ?Am besten maximal mit Ketchup. Da würde ich ihn auch schon mal drauf vorbereiten.
Wünsche dir starke Nerven

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*Was macht er denn wenn die tolle "Nur Nudel/Reis/Kartoffel- Phase" kommt ?Am besten maximal mit Ketchup. Da würde ich ihn auch schon mal drauf vorbereiten.*
Die hatten wir auch #rofl

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Und die Phase kombiniert mit „Aber alles muss auf einen eigenen Teller“. Wer isst auch Pommes und Ketchup vom gleichen Teller #schein

Viel Nerven wünsch ich der TE. Und ich drück die Daumen, dass Dein Mann es bis zum ca. 3 Geburtstag eures Kindes gelernt hat. Trotzphase + Essen was nicht passt = riesige Sauerei und elend langes putzen.

LG

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Hallo,
Mein Sohn ist inzwischen 8 Jahre alt und isst / trinkt keinerlei Milchprodukte...das fing auch ca in den Alter an und ist bis heute so geblieben. Omas und Opas und auch andere haben uns immer wieder belehrt, dass ein Kind doch unbedingt Milchprodukte zum Überleben braucht..aber was willst du machen, wenn er nun mal keine isst? Wir haben dies inzwischen so akzeptiert, aber die grosseltern versuchen immer mal wieder etwas unterzumogeln, was er aber auch sofort merkt.
Manchmal hatte ich schon den Gedanken, ob er nicht vielleicht eine Laktose Intoleranz hat, und dies instinktiv spürt..
Vielleicht hat dein Mann auch etwas Angst vor so altmodischen Sprüchen; wie " ein echter Junge, braucht doch Fleisch?"
Ich würde es einfach sein lassen, vielleicht ab und zu nochmal probieren, aber nicht zu oft.
Ich selbst bin übrigens ab meinen 13 Lebensjahr Vegetarier gewesen und bin meiner Mama noch heute sehr dankbar, dass sie mich unterstützt hat und dass so akzeptiert hat, obwohl dass in den frühen 90er nicht gerade von derGesellschaft so unterstützt wurde, wie heutzutage.
Lg Puschelsmum

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"Manchmal hatte ich schon den Gedanken, ob er nicht vielleicht eine Laktose Intoleranz hat, und dies instinktiv spürt"

Ich bin davon überzeugt, dass wenn man Kinder in Ruhe lässt, ihr Körper ihnen schon von selbst sagt, was gut für sie ist oder was nicht. Aus diesem Grund habe ich mein Kind nie gezwungen etwas zu essen. Mal etwas probieren bevor es abgelehnt wird, ja, aber auf keinen Fall gegen seinen Willen aufessen.
Die Erfahrung die ich mit meinem Kind bis jetzt gemacht habe, ist dass mein Kind Phasen hat, an denen er Fleisch und Milchprodukte in Massen essen könnte, dann kommen Phasen, da möchte er gar keine Milchprodukte, dann wiederum Phasen wo er große Lust nach Gemüse verspürt.
Natürlich beobachte ich das und mir ist aufgefallen, dass wenn er eine längere Phasen hatte, wo er kaum bis gar kein Gemüse gegessen hat, er sich plötzlich Gerichte wünscht, die gemüselastig sind, wenn er sich gerade im Wachstum befindet, könnte er 2 Liter Milch am Tag trinken und etliche Joghurts essen, das Verlangen nach Fleisch ist in dieser Zeit auch enorm. In den Phasen dazwischen, könnte er sich ausschließlich von Nudeln ernähren und insgesamt isst er dann recht wenig.

Mein Sohn ist mittlerweile 11 Jahre alt, kerngesund, fit, aktiv und schlank. Ich habe ihm von Anfang an, erklärt, dass er der Einzige ist der weiß, wann er hunger hat und ob er satt ist oder nicht. Er würde selbst bei seiner Leibspeiße, auch wenn sie ihm super selten serviert wird, keinen Bissen mehr anrühren, wenn er satt ist.

Ich bin mir sicher, dass wenn man auf seinen Körper hört, man sich automatisch gesund ernährt, das Problem ist nur, dass die meisten von uns das entweder verlernt haben oder gar nicht erst erlernt haben, weil früher - und das soll jetzt kein Vorwurf sein! - die Meinung herrschte, "der Teller MUSS leer gegessen werden", genauso wie "was auf den Tisch kommt, wird gegessen". Durch die erfolgreiche Milchkampagne in den 70er oder 80er Jahren (ich bin mir nicht mehr sicher, wann sie genau gestartet wurde), waren dann auch Milchprodukte zwingend nötig. Ich habe damals so oft erlebt, wie Kinder zum Milchtrinken gezwungen wurden, weil Milch ja so gesund sei und unglaublich wichtig für Wachstum und starke Knochen, ist. Damals ist niemand auf die Idee gekommen, dass sie vielleicht gar nicht vertragen wird und deswegen verweigert wird.

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Viele Kinder haben irgendwelche Phasen die sich auch immer wieder ändern.

Vielleicht sollte sich das dein Mann mal überlegen.

Wenn sie klein sind, kann es schon anfangen, weil sie wirklich vieles nicht mögen oder phasenweise von bestimmten Sachen ganz viel.
Manchmal ist es auch eine Frage der Entwicklungsstufe, Wachstum verbraucht viel Protein, geistig Entwicklung viel Kohlenhydrate.
Bei uns wechselten sich zb solche Phasen deutlich ab.

Und wenn sie größer werden kommen die Phasen aus Überzeugung, vegetarisch, vegan...ökologisch

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Hallo,

ich würde es immer mal wieder versuchen mit Fleisch, aber das Kind nicht die ganze Zeit damit nerven. Er isst ja manche Fleischsorten.
Ich denke auch, dass das noch kommt.

Zu veganer Ernährung ist zu sagen, dass man sich da an Essenspläne halten muss, um sich ausgewogen zu ernähren und B12-Tabletten schlucken muss.
Der Mensch ist nunmal ein Allesfresser und einfach nur keine tierischen Produkte zu essen, ist ungesund, ob die Veganer das gut finden oder nicht.

Wir haben im Verwandtenkreis schon einen Ex-Veganer, der durch seine vegane Ernährung krank war und jetzt wieder ab und zu Fleisch ißt.

Bei Kindern wird von veganer Ernährung abgeraten, weil sie im Wachstum durch Nährstoffmangel bleibende Schäden davon tragen können.

Vegetarische Ernährung ist dagegen möglich, aber da sollte man auch gucken, dass es ausgewogen ist und den B12- und den Eisenwert kontrollieren lassen.

Ab und zu mal Fleisch, wie Dein Sohn es gerade macht, ist ausreichend. Vielleicht mag er auch Fisch. Der hat ja eine andere Konsistenz.

LG

Heike

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Wenn dein Mann es lediglich regelmäßig versucht und euer Kind nicht zwinkt oder bei nicht essen laut wird etc., dann lass ihn doch. Wo ist denn das Problem?

Vlt ist ja doch irgendwann irgendwas fleischiges dabei was doch schmeckt und ihr hättet es nicht raus gefunden, weil du es nicht weiter probieren willst.
Wenn mein Sohn etwas nicht mag, dann probier ich das trotzdem immer mal wieder (mal mit anderer Soße, mal in anderer Konsistenz etc), einfach um ihm die Chance zu geben, vtl doch eine Variante zu finden, die ihm schmeckt!
Wäre doch schade einen so jungen Menschen, dessen Geschmack sich ja eh noch ein paar mal ändern wird, schon so in der Wahl einzuschränken, nur weil er eine Zeit lang etwas nicht möchte.

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Ich würde es ihm auch einfach immer mal.wieder anbieten und gut ist. Ich war als kind extrem heikel was das essen betrifft mein bruder war noch extremer aich bis heute noch. Ich wurde besser und esse heute sehr vieles mehr. Wenn er nur das fleisch nicht mag ist es doch egal. Bei uns war es schon scwhieriger weil wir kein gemüse aßen und ich und mein bruder unterschieiche sachen aßen da stand meine mama vor probleme beim kochen oft gab es dann einfach 2 separate gerichte und sie musste halt schauen dass wir keine vitaminmängel bekamen.
Jetzt kam auch eine studie raus dass wenn eltern bei heiklen kindern umso mehr versuchten dass sie bestimmtes doch essen umso heikler werden sie dann im endeeffekt auch als erwachsene.

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Hallo

Zum Essen wurde ja alles gesagt.

Wo mir die Hutschnur hoch geht ist das dein Mann eurem Sohn immer wieder Fleisch verdeckt in den Mund schiebt.

Das ist für mich Misshandlung.

Stell dir mal vor du magst was nicht und jemand schiebt es dir immer wieder in den Mund.

Wenn euer Kind bereit ist Fleisch zu essen wird es das tun