Er sieht das Geld -ich die Familie

Guten morgen
Mhh warum schreibe ich?
Ich muss es mir einfach Mal von der Seele Schreiben und eure Meinungen hören
Vorab: ich liebe meinen Mann daran hat sich nichts geändert

Ich Versuche mich kurz zu halten:
Ich ende 20 verheiratet 2 Kleinkinder
Mann selbstständig aktuell nicht zufrieden mit seiner Situation. Absolut selbst und ständig
Schon fasst immer war der Haushalt allein meine Aufgabe; sowie alles was drumherum anfällt (einkaufen etc)
Wir entschlossen uns ein Kind zu bekommen
-elternzeit für mich und da fing das ganze Chaos schon an. Okay ich war zu Hause und hatte "Zeit" jedoch war das meinem Mann nicht genug was ich machte. Auch ich machte nebenbei noch Sachen für die Firma etc.
Kind 2 kam -elternzeit wieder war alles nicht genug was ich mache
(Ich gebe offen zu Staub findet man auch Mal bei uns es ist hier nicht steril)
Ganz ehrlich? Ich hatte gehofft wenn Mal Kinder da sind dass er etwas mehr zurück rudert und die Zeit als Familie genießt.
Falsch! Es wird von morgens bis abends gearbeitet und nur über die Firma bzw neue Projekte gesprochen (es sind keine kleinprojekte sondern Größe und die noch zusätzlich zum Job)
Seine Aussage "ich möchte uns eine gute Zukunft schaffen"
Meine Meinung: klar absolut eine gute Zukunft möchte ich auch aber er sieht bzw vergisst was wir schon alles erreicht haben
Und er vergisst die Kids!!!
Ich dachte wenn ich nach der Elternzeit wieder arbeiten gehe merkt er dass es nicht so easy ist wie er denkt mit den Kids.
Tzja da schiebt er die Kids an die Großeltern die meiste Zeit ab.

Ich bin ratlos...
Unzählige Gespräche wurden geführt.
Es ist ihm egal wie nicht genug was ich tue.
Okay absolut es könnte noch mehr sein was ich machen könnte ABER wir haben Kinder!!!!
Die sollen nicht zu kurz kommen. Aktives spielen mit dem Kids kann ich mich nicht erinnern wann das war bei ihm. Ständig ist das Handy an erster Stelle aufgrund der Arbeit etc.
Er spricht davon das ganze im frage zu stellen ob es noch funktioniert. Er weiß mich damit unter Druck zu setzen da ich die Familie nicht aufgeben möchte
In Frage warum? Weil ich zu wenig mache...

Ihr werdet mir Raten einfach Mal zu gehen ihm zu zeigen dass ich das Spiel so nicht mitmache
Ja ihr habt Recht aber ich kann es einfach nicht.
Ich möchte das alles nicht verlieren...
Ich wünsche mir doch einfach nur mehr Zeit für die Familie und das micht10000projekte sofort angefangen in erledigt werden müssen...
Danke fürs "zuhören"
Grüße

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Ich denke, du machst es dir hier sehr einfach.
Selbständigkeit ist hart.
Mein Mann ist mit einer eigenen Firma auch selbständig und wir haben noch Nebeneinkünfte, die sehr arbeitsintensiv sind.
Das Geld ist unser Einkommen und das meiner Schwiegermutter.
Wir haben Monate, in denen wir kein Geld verdienen und von den Rücklagen leben müssen.
Dazu kommen Krankenversicherung und wir müssen beide fürs Alter vorsorgen.
Ich mache das Büro komplett und den Haushalt alleine. Nie würde ich von meinem Mann erwarten, dass er hier hilft. Er hat eine 6 Tage Woche und Sonntag ist den ganzen Tag Bürotag für uns beide.
Freizeit haben wir kaum. Geldsorgen oft. Momentan schlaflose Nächte wegen Corona.
Und ich sehe, was mein Mann für einen Druck hat, das Geld für uns zu verdienen, weil er möchte, dass ich ein schönes Leben habe. Wir haben auch Angestellte, die auf ihr Gehalt angewiesen sind. Noch mehr Druck.
Und ihr habt noch 2 kleine Kinder, die irgendwann eventuell studieren usw.
Ich kann deinen Mann verstehen und den Druck, den er hat und der niemals aufhört.
Ich entlaste meinen Mann, wo immer es geht. Trotzdem war er letztes Jahr 2 Mal in der Notaufnahme mit Verdacht auf Herzinfarkt. GSD war es nix schlimmes.

Darauf hoffen, dass sich was ändert, wenn Kinder da sind, ist recht naiv.

Mein Rat: etwas mehr Verständnis für deinen Mann und nicht immer jammern.
Allerdings würde ich mir verbitten, dass mein Haushalt kritisiert wird.

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Die armen Kinder.. Habt ihr nicht mal daran gedacht die selbstständigkeit aufzugeben wenn ihr verhältnismäßig soviel arbeitet aber garnicht soviel dabei rum kommt?!

Und du schreibst : "Mein Rat: etwas mehr Verständnis für deinen Mann und nicht immer jammern.
Allerdings würde ich mir verbitten, dass mein Haushalt kritisiert wird."

Warum sollte sie nicht "jammern" und für ihn verständnis haben aber andersrum jammert er auch und hat kein Verständnis?!
Verständnis muss wenn sowieso er haben, er hätte keine Familie gründen dürfen wenn er kein bock darauf hat.
Und warum ihr Haushalt?! Er lebt da doch auch, ist also genauso sein Haushalt und wenn es ihm nicht passt dann soll er es doch besser machen 😏

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Ich habe nicht geschrieben, dass nicht viel rumkommt. Sondern, dass wir Monate haben, in denen wir nicht viel oder gar nichts verdienen. Dafür gibt's dann die besseren Monate, die das auffangen. Man hat halt kein geregeltes Einkommen.
Selbständig heisst ja: man arbeitet selbst und ständig.

Ihr Mann schafft die Kohle ran, von der sie und die beiden Kinder leben. Sie macht den Haushalt. Eigentlich klar geregelt. Warum sollte er da noch "helfen"?

Lies dir einfach mal die anderen Antworten durch - die gehen eigentlich alle in eine Richtung.
Und die meisten sind von Postern erstellt, die wissen, was es heisst, selbständig zu sein.

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Ich verstehe dich. Und ich verstehe deinen Mann. Meine Mutter war auch selbst und ständig unterwegs, es fiel ihr sehr schwer abzuschalten oder den Schreibtisch zu verlassen, mein angestellter Vater hatte es da besser, verdiente aber auch entsprechend weniger.
Normalerweise würde ich raten, dass der Mann lange Elternzeit nehmen soll, aber in der Selbstständigkeit ist das nicht wirklich möglich leider.
Du wirst ihn da wohl nicht ändern, ihm fehlen da (derzeit) die Familiengene.
Wenn er mit dem Job nicht zufrieden ist vielleicht doch irgendwo bewerben? Ansonsten bleibt dir wohl wohl Trennung oder Akzeptanz.
Mein Vater hat es bei meiner Mutter akzeptiert und sich zu 100% um den Haushalt und zu 80% um die Kinder gekümmert.
Ich habe da riesen Respekt vor ihm, da muss neben Vollzeitjob hart gewesen sein.
Die beiden sich trotzdem sehr glücklich in ihrer Beziehung und auch ich habe eine extrem gute Bindung zu meiner Mutter. Sie hat dann zwar das Wochenende durchgearbeitet, mich dann aber am Dienstag aus der Schule abgeholt und ist mit mir in einen Freizeitpark gefahren. Ich habe als Kind nie unter meiner selbstständigen Mutter gelitten - aber ich kann mir vorstellen, dass es für den Partner schwer sein muss.

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Hallo,

dein Mann ist selbstständig und du wirst seine Einstellung zu seiner Arbeit nicht ändern können. Es handelt sich dabei ja um Eure Existenz. Leider ist es dann so das viel an Dir hängen bleibt.
Wo bei mir aber der Spaß aufhören würde ist dieses unter Druck setzten und das Projekt „Familie“ in Frage stellen und das „nur“ weil Sachen im Haushalt liegen bleiben.
Rede mit Ihm und sag ihm wie du dich fühlst und ich finde es wichtig im begreiflich zu machen das eine Familie seid und jeder seinen Beitrag dazu leisten muss. Sonst funktioniert das auf Dauer nicht.

LG Schnaddel mit 3 Mädels

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Ihr werdet mir Raten einfach Mal zu gehen ihm zu zeigen dass ich das Spiel so nicht mitmache...

Nein, das werde ich nicht raten.

Zur objektiven Beurteilung der Situation müsste man beide Seiten hören resp. sehen.
Ich sehe dies bei einigen Kollegen, die selbständig sind und deren Frau Hausfrau/Mutter ist und ggf. noch ein kleineres Pensum arbeitet. Es wird sehr oft moniert, dass der Mann/Vater viel zu wenig zu Hause ist, zu wenig im Haushalt macht etc. - das schöne Eigenheim, die tollen Ferien, das Zweitauto, neue Klamotten für die Kinder, die Möglichkeit, nur Teilzeit oder gar nicht arbeiten zu müssen etc. werden als selbstverständlich genommen. Das ist es aber nicht.

Gerade eine Selbständigkeit bedingt es - bis das Geschäft läuft und meist auch drüber hinaus - stets am Ball zu sein, ansonsten springen neue Kunden ab. Die Fixkosten wollen erwirtschaftet sein, oft ist man als Arbeitgeber auch für Löhne von Angestellten verantwortlich.

Wieviel weisst du über die Arbeit deines Mannes? Ist er vor Eurer Beziehung in die Selbständigkeit? Habt ihr das gemeinsam entschieden?
Du sagst, er sei mit dem Job nicht zufrieden; dann müsstet ihr gemeinsam über die Bücher. Ganz unromantisch und unverklärt über Zahlen und Zuständigkeiten sprechen. Was bedeutet für euch eine Aufgabe des eigenen Geschäfts? Wäre dies ein finanzieller Rückschritt und seid ihr beide bereit, dies auf euch zu nehmen?

Es geht aus deinem Text auch nicht hervor, was genau er an deiner Arbeit kritisiert. Wenn mein Mann Kinderbetreuungstage hat, erwarte ich von ihm auch, dass der Haushalt geschmissen ist, wenn ich heimkomme und nicht nur gespielt wurde - Chaostage natürlich ausgeschlossen. Ich finde das eine faule Ausrede, dass man nicht putzen kann, wenn Kinder da sind. Man muss die Kinder nicht den ganzen Tag bespassen.

Kurz, eine objektive Besprechung der Situation und der Wahrnehmung / Bedürfnisse und Findung von Lösungen beider Seiten ist angezeigt.

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Wir haben auch 2 Kinder und mein Mann ist selbstständig und wie deiner, zu sagen wir mal 90 Prozent, nur mit seiner Arbeit beschäftigt. Momentan bauen wir Haus, da sind es 99 Prozent. Frage nicht wie oft wir ihn zu Gesicht bekommen... im Moment verstehe ich das natürlich voll und ganz. Dieses Pensum ist eigentlich unmöglich zu schaffen. Ich hoffe, dass es nach Fertigstellung des Hause und Umzug in 2 Monaten wieder annähernd entspannter wird, sprich, dass er wieder um 19 Uhr nach Hause kommen kann.
Ich bin auch manchmal überfordert alleine mit 2 kleinen Kindern, Familiensachen und Haushalt. Die Nerven liegen auf beiden Seiten plank. Manchmal bin ich insgeheim sauer und eifersüchtig auf seine Arbeit und ärgere mich, dass er natürlich auch Familie wollte, aber für sie nicht oft da ist. Ich beneide Familien um uns herum, wo die ganze Familie um 17 Uhr vereint ist. Andererseits könnten wir uns ohne der Selbstständigkeit meines Mannes kein Haus in der Großstadt leisten. Außerdem ist es objektiv gesehen auch wunderbar, dass mein Mann so viel Freude an seiner Arbeit hat und ich so lange Elternzeit nehmen kann. Trotzdem fehlt mir oft das Miteinander. Man kann nicht alles haben. Vielleicht wäre man nie vollkommen zufrieden, egal wie die Situation ist. Was ich in deiner Situation unfair finde, ist, dass dir dein Mann das Gefühl gibt, nicht ausreichend viel zu leisten. Er sollte sich freuen, dass du ihm den Rücken frei hältst. Das würde ich unbedingt nochmal ansprechen.

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Ich verstehe das Problem nicht so ganz.... musst du denn arbeiten oder wäre es eine Option bei den Kindern zu bleiben?
Will er das du mehr arbeitest?
Sehr viele Familienväter sind von morgens bis abends arbeiten und sehen kaum ihre Kinder.... der Lebensunterhalt muss nun mal gesichert sein.

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Hi,

dein Mann war immer schon so, nehme ich an. Zu glauben mit einem Kind ändert sich was ganz extrem in eine andere Richtung ist reichlich naiv!

Mein Mann war zu Beginn ein normaler kleiner Angestellter. Dann bekam er die „Flausen“ in den Kopf, dass er irgendwann mal in der Lage sein möchte eine Familie alleine finanziell stemmen zu können. Damit fing bei ihm das „workerholic“ sein an. Vorher war er hatte er quasi einen Nine to five job. Er studierte, rödelte wie ein Irrer, arbeitete unendlich viel - aber „nur“ Angestellt. Viel Arbeit, keine Zeit, wenig Geld. Vorher war es einfacher mal 5e Gerade sein zu lassen (zumindest theoretisch), denn das Geld kam ja sowieso).
Jetzt sind wir selbständig. Und ja, er arbeitet noch mehr - zum Glück mit Freude. Aber 7 Tage die Woche, immer. Egal ob Urlaub oder sonst was. Das kommt bei den Kunden prima an, diese Art „Werbung“ ist enorm wichtig als selbständiger. Ohne Kunden, kein Geld. Und ja, Projekte sind halt nunmal wichtig - und existenziell. Er hat immer im Kopf, dass er das alles tut, damit es uns allen 5 gut und immer besser geht. Er macht das wie dein Mann für uns!

Ich glaube, je nach Art des Jobs, kann ein „Ich lass das Projekt mal sausen“ ordentlich nach hinten losgehen. Daher bin ich ganz klar auf der Seite deines Mannes. Man hat eine ganz andere Verantwortung als ein Angestellter.

Was ich mir verbitten würde, sind Gemeckere am Haushalt (sofern der eigentlich läuft). Dann soll er eine Putzfrau engagieren, wenn ihm trotz deines Tuns das nicht genug ist.

Wenn er unglücklich ist, muss er dringend was ändern. Er wird ja sicher noch viele Jahre arbeiten müssen - das sollte man (gerade als Selbständiger) mit Spaß.

Ich finde tatsächlich, dass es Momente gibt, in denen Kunden da auch verständnisvoll reagieren. Hat ein Kind Geburtstag zB erwähnt das mein Mann, und schon möchten die Kunden es erst am nächsten Tag regeln. Oder zuletzt hat mein Mann sich während eines Telefonats die Haare mit Haarkreide von unserer Jüngsten färben lassen. Fand der Kunde recht amüsant das Gekicher,...& es war ein Pluspunkt für meinen Mann, vom Kunden, der ihn dann auch „in Ruhe lies“.

Was ich wichtig finde ist, dass man ab und an schon Zeit als Familie verbringen kann. Wir lassen bei Ausflügen zB auch mal sein Handy zu Hause. Dann kann ihn halt mal keiner erreichen. Das machen wir nicht immer, aber ab und an.
Oder wir haben einen festen gemeinsamen Familienabend. Da legen dann alle ihre Handys weg.

Einen Weg müsst ihr da schon finden. Du musst Verständnis haben, er ein wenig entgegen kommen.

Anstrengend ist es alle Male. Sowohl für ihn, als auch für dich. Das weiß ich, und kenne ich.

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Ach so, und ich bin dankbar, dass er das alles macht.
Ohne seine Arbeit hätten wir das alles was wir haben so in der Form nicht!
Wir haben ein tolles Leben!

Er ist dankbar, dass ich ihm den Rücken frei halte. Gemecker gab und gäbe es hier von seiner Seite nie.

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Verstehe ich dich richtig, dass dein Mann sehr viel arbeitet? Seine Arbeit über Zeit mit der Familie stellt und dies seiner Wertehaltung entspricht?:

Das "wusstest" du im Prinzip vor den Kindern. Du bist einer entsprechenden Rollenteilung (verbal oder unausgesprochen) zugestimmt.
Einseitig wirst du weder ihn noch eure Rollenverteilung ändern können.
Hier stellt sich die Frage, kannst und willst du den Ist-Zustand beibehalten? Wenn nicht, musst die unbequemen Konsequenzen ziehen. Manchmal ändern sich Wertehaltungen und Prioritäten so, dass sich kein Konsens mehr finden lässt.

Was mich an deinem Text wesentlich mehr irritiert, verstehe ich dich richtig, dass dein Mann dir und deinen Aufgaben in dieser Rollenverteilung keine Wertschätzung mehr entgegenbringt? Du schreibst, ihm sei nie genug was du leistest? Da wäre bei mir echt Ende in der Geschichte. Da würde ich aufmucken, und zwar so, dass mir nie mehr fehlender Respekt entgegenschlüge von meinem eigenen Partner. Scheint mir, als ob ihr längst nicht mehr auf Augenhöhe seid....

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So wie du das beschreibst ergibt sich für mich der Eindruck, das von Seiten deines Manns letztendlich Status quo versus Trennung im Raum steht. Beides willst du nicht und dein Mann scheint ja auch mit Status quo nicht glücklich zu sein, wenn er immer meckert. Du schreibst, dass Gespräche nichts gebracht haben. Es scheinr mir, die Basis für zielführende Kommunikations fehlt gerade bei euch. Sei es aus Frust, Überforderung, Überarbeitung, .... Wie wäre es denn mal mit Paarberatung? Da hilft euch ein Dritter zu kommunizieren und euch gegebenenfalls gegenseitig mal wieder bewusst als Person wahrzunehmen. So könnt ihr vielleicht die derzeitige negative Situation auflösen und eure Kommunikarionsmuster aufbrechen.