Mit den Nerven am Ende:-(

Ich weiß mir mal wieder keinen Rat mehr.
Unsere Tochter ist 3,5 Jahre alt. Unser Leben ist seitdem einfach nur sehr sehr anstrengend.
Ich bin kurz nach der Geburt an einer postpartalen Depression erkrankt. Wir wurden in dieser schweren Zeit so ziemlich von Jedem allein gelassen. Wir haben diese Zeit überstanden und ich diese Erkrankung auch. Es war sehr kräftezehrend. Unser Baby war sehr anspruchsvoll, auch heute noch kann sie sich kaum allein beschäftigen, sie braucht unglaublich viel Aufmerksamkeit, schläft schlecht, extreme Frühaufsteherin, sie wird immer noch mehrmals in der Nacht wach, hat oft wahnsinnige Wutanfälle, wo sie uns auch haut, kratzt, an den Haaren zieht und nur schlecht wieder herausfindet. Wir sind so wahnsinnig erschöpft und kommen einfach nicht zu Kräften. Von unserer Paarbeziehung ist nicht mehr viel übrig, keine Zeit, keine Kraft.
Ich habe mit kleinen Unterbrechung immer bei meiner Tochter im Zimmer geschlafen, weil sie es immer wollte. Ich finde es ist nun aber auch Zeit wieder als Paar Zeit zu haben. Ich bin nachdem ich es ihr erklärt habe zurück ins Schlafzimmet gezogen, mit dem Ergebnis, dass sie nachts nicht mehr schläft. Das Familienbett ist aus verschiedenen Gründen keine Option für uns. Kein Platz und mit ihr im Bett kein Schlaf für uns. Ich habe mir Familie wirklich anders vorgestellt und nicht so, dass wir 3,5 Jahre auf dem Zahnfleisch kriechen.
Wie schafft ihr das mit so fordernden Kindern, auch noch Paarzeit zu haben? Wie schafft ihr es Euch nicht immer wieder von diesen Wutanfällen runterziehen zu lassen?
Wir können einfach nicht mehr... und sind nur noch traurig. Unsere Kinderärztin, die auch Kinderpsychiaterin ist bestätigt, dass alles im normalen Rahmen ist, unsere Tochter hat nur ein besonders starkes Temperament. Wir wollen alles geben, dass es unserem Kind gut geht, aber wir bleiben dabei total auf der Strecke. 3,5 Jahre Schlafmangel lassen sich einfach nicht wegstecken.
Habt ihr Ideen?
Und bitte liebe Urbia Übermütter, fragt mich nicht, wie man mit nur einem Kind überfordert sein kann, ich will es nicht hören. Solche Kommentare können nämlich nur von Eltern kommen, die nicht annähernd ähnliches erlebt haben. Es wäre schön hilfreiche Tipps zu bekommen.
Vielen Dank schonmal und allen einen schönen Sonntag :-)

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Ich kann nicht schlafen und vertreibe mir hier die Zeit und möchte auch etwas dazu beitragen :-)

Wer ein "solches" Kind als erstes bekommt, darf sich oft anhören, er hätte halt keine Ahnung und sei zu lasch. Usw. usw.
Aber lass die Zeit kommen wo die Schlauberger mit Anfängerbaby als Zweitkind ein Temperamentsbündel bekommen. Sie werden mit den Ohren schlackern während du dich wissend lächelnd zurücklehnst und dein entspanntes Zweitgeborenes "nebenher" erziehst...

Halt durch, bleib standhaft, auch anderen gegenüber. Es wird besser, trotz zwischendurch anstrengender Phasen.

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Huhu ☕️☀️
Zuerst einmal , dein Text liest sich furchtbar und es tut mir sehr leid für euch.
Aber..... Du sprichst von einem 3,5 Jahre alten Kind. Wie kann es sein das ein Kind euer Leben zur Hölle macht ?!?
Ihr seid erwachsen und solltet in der Lage sein Grenzen zu setzen. Ich kann das ehrlich gesagt gar nicht verstehen wie es zu so einer Situation kommen kann.
Und jetzt soll mir niemand kommen mit Kinder sind verschieden und und und. Natürlich sind Kinder unterschiedlich das steht außer Frage. Wichtig ist wie ihr als Eltern damit umgeht und vorallem wie konsequent ihr seid.
Ich sehe es immer wieder bei Freunden wie fürchterlich die Kleinkinder sind und soll ich dir was sagen unsere Große war genauso und unsere Kleine wird sicherlich auch so. Das dürfen und sollen sie auch, sie müssen schauen wie weit sie gehen können / dürfen. Aber dann sind die Eltern gefragt. Mein Gott seid konsequent und hört auf ein 3,5 jähriges Kind euer Leben bestimmen zu lassen..

Lg

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Und bitte versteh mich nicht falsch , ich wollte dir keine blöde Antwort schreiben. Ich denke nur das euch Konsequenz helfen könnte. Lg und Kopf hoch!

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Was soll sie denn machen, wenn das Kind nicht schläft ?
Wenn es sich nicht alleine beschäftigen kann?
Und vor allem wegen diesen kräftezehrenden Anfällen ? Was wäre denn da deine konkrete Lösung ?

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Habt ihr schon mal über eine Erziehungshilfe beim Jugendamt nachgedacht?

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Ach du liebe Zeit, lass dich mal fest drücken, wenn du magst 😘😘.

Hast du denn auch mal Zeit für dich? Zeit zum durchatmen, Kraft tanken? Ein Hobby? Joggen? Ich weiß zurzeit alles sehr schwierig, aber so schöpfst du Kraft um diese Sch....trotzphase gut zu überstehen.
Ich mag das Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn- der entspannte Weg durch die Trotzphase“. Es ist echt gut geschrieben.

Was die Paarzeit betrifft:
Mein Mann und ich waren vor Corona 1-2x/Woche abends beim Essen (Restaurant ist 200m von daheim entfernt und unser 11-jähriger schob mit Handy bewaffnet „Wache“ für seine 3 kleinen, schlafenden Geschwister). Dies ist ja zurzeit leider nicht mehr möglich. Deshalb holen wir uns aus diesem Restaurant so 1x/Woche abends was zu essen und machen es uns daheim gemütlich 👍 inklusive Gläschen Wein oder Sekt 🥂. Wir haben also ein Date.
Oder Kino-Abend daheim? Oder ein gemeinsames Bad? Oder morgens klingelt der Wecker ⏰ 15 Minuten (oder so) früher und man nimmt nutzt die Zeit zum kuscheln?
Babysitter/Oma/Opa für die Kleine, wenn wieder andere Zeiten kommen (oder vielleicht ist das in euerem Bundesland ja schon wieder erlaubt?)?

Schnappt euch die Kleine...macht ne Fahrradtour in den Wald 🌳 (falls möglich). Bewegung macht glücklich und entspannt.

Ach ja, bei bedürfnis-orientierter Erziehung geht es nicht nur darum, dass es eurer Tochter gutgeht, sondern auch EUCH. Das vergessen viele.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Das liest sich total schön mit Eurem Date. Das werden wir auch mal machen. Man muss sich halt dann mal aufraffen, etwas für sich zu tun.
Und ja Du hast recht, ich habe bedürfnisorientiert und mit klaren Grenzen erzogen und viel zu lange meine eigenen Bedürfnisse dabei nicht beachtet. Daran arbeite ich, dankeschön.

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Es geht dabei eben um die Bedürfnisse aller ... ist für die kleinen nur manchmal schwer zu verstehen. Dann muss man sie in einem gewissen Rahmen auch mal wüten lassen, danach wird es besser ;-)

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Ich denke ihr müsst einfach strengere Regeln einführen. Mein Sohn war auch extrem anstrengend als er klein war. Wir haben strenge Regeln aufgestellt und diese auch durchgezogen. Allerdings hatten wir das Glück das er von Anfang an ein problemloser Schläfer war der auch von Anfang an alleine geschlafen hat.
Ich würde erstmal die Schlafsituation klären. Wenn ich damals meinen Schlaf nicht gehabt hätte wäre ich sicher durchgedreht. Ihr seid die Erwachsenen, ihr seid die "Chefs", ich denke das müsst ihr zuerst durchsetzen auch ein Kind in dem Alter müsste das verstehen.

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Habt ihr denn feste Regeln und Grenzen? Das ganze liest sich wirklich sehr anstrengend und gleichzeitig so als würde ein 3jähriges Kind euch sagen wo es lang geht 🙈

Ihr beide, also dein Mann und du, müsst euch einen Plan zurechtlegen. Was ist euch wichtig, was ist verhandelbar und was ist erstmal nicht ganz so wichtig. Wollt ihr einem bestimmten Erziehungsstil folgen? Dann belegt euch zu diesem Stil. Wollt ihr nach Gefühl gehen, dann hört auf euer Gefühl. Wenn ihr einen Plan ausgearbeitet habt, müsst ihr 2 an einem Strang ziehen, denn eure Tochter wird sich natürlich erstmal austesten und nicht sofort alles mitmachen, das wird nochmal sehr anstrengend. Da ist es dann wichtig am Ball zu bleiben und nicht einzuknicken.

Bedürfnisorientiert ja, antiautoritär nein. So sehe ich das zumindest.

Mit etwas Geduld wird es langfristig für alle einfacher und Kinder brauchen feste Regeln und Grenzen (ist meine Meinung, muss man nicht teilen).

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Ich kann mich irgendwie nur den anderen anschließen. Du liest dich als würdet ihr keine Grenzen setzen, aber gleichzeitig ihr das Kindsein verwehren.

Kann es nicht auch sein, dass du ihr zu sehr auf der Pelle hockst und sie dich schlicht und ergreifend nicht mehr sehen kann?
Warum ist sie wütend, warum schlägt sie euch?

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Ich hocke ihr sicher nicht auf der Pelle. Sie spielt halt da, wo ich bin immer in Interaktion mit mir oder halt ihrem Papa.
Warum sie so wütend wird?
Z.B. weil sie sich nur 4 Farben Knete und nicht 8 aussuchen darf, weil es nicht noch ein weiteres Eis gibt, weil ich ihr kein Brot mache, da sie gerad erst den Apfel angeknabbert hat, weil sie sich bitte anziehen soll oder Zähne putzen soll usw.
Alles in Allem recht banale Dinge. Das Problem ist auch nicht, dass sie wütend wird, sondern dass sie sich reinsteigert und sich nicht beruhigen lassen kann.
Wir nehmen ihre intensiven Gefühlsausbrüche ernst, aber beim Hauen, Kratzen etc. hört es absolut auf.
Sie konnte sich schon als Baby nicht gut regulieren. Wenn man sie später fragt, warum sie so ausgeflippt ist, sagt sie entweder: Ich wollte xyz oder weiß ich nicht...

Aus welchem meiner Sätze Du schließt, das ich meiner Tochter das Kindsein verwehre ist mir allerdings nicht klar???

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Ich schlussfolgere nicht, ich schrieb, es liest sich so...

Lass sie doch mal wüten. Aber lass sie damit auch mal vor die Wand laufen...
Und grenz du dich mal von deinem Kind ab. Dann steck sie halt mal ins Kinderzimmer und verzieh dich für 5 Minuten. Kinder müssen auch lernen, das andere Personen nicht 24/7 für sie verfügbar sind, genauso wie sie irgendwann lernen müssen nicht dazwischen zu reden.

Ihr scheint da irgendwie im Baby/ Kleinstkindstadium hängengeblieben zu sein, wo diese ständige Anwesenheit des Elternteils überlebensnotwendig ist.

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Ich habe dir leider keinen Tipp, denn bei uns gibts nur die Trennung nach 1.5 strengen Kinderjahren (ja, auch nur ein Kind, aber das scheint sehr ähnlich wie eures zu sein). Deshalb pass auf eure Beziehung auf, alles Gute ❤

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Danke für Dein Verständnis und Deinen lieb gemeinten Rat:-)

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Unser Sohn ist auch 3,5 Jahre und sehr fordernn und willensstark. Er würde uns auf dem Kopf tanzen, wenn wir ihn lassen würden. 🤷‍♀️

Gerade jetzt während Corona daheim kommen die Unterschiede zwischen meinen Erziehungsvorstellungen (relativ streng) und den laxen Methoden des Kindergartens gnadenlos ans Licht. 🙄

Was hilft ist viel Aufmerksamkeit, noch mehr Auslastung, regelmäßige Abläufe und Konsequenzen.

Natürlich will er Dinge alleine machen und bestimmen, aber es klappt halt noch nicht alles.
Unschädliche Dinge werden locker erlaubt, schadenträchtiges nur in Maßen.

Auslastung an der frischen Luft tagsüber ist extrem wichtig, es nimmt viel Energie weg, die sonst für Unsinn drauf ginge.

Konsequenz für Zanken auf dem Sofa oder Eltern mit Füßen treten ist, dass er mit einer Vorwarnung direkt auf den Boden gesetzt wird und Kuscheln vorbei ist.

Wer zig mal vom Tisch wegrennt (trotz echtem Hunger), wird vorgewarnt, dass der Teller sonst abgeräumt wird und es nichts sonst mehr gibt.
(Da bin ich aber nachgiebig, er soll ja essen, aber nicht das Essen im Raum verteilen.)
Dies ist übrigens ein Kampfpunkt mit dem Kindergarten. Die dort erlaubte Rennerei während des Essens geht mir völlig gegen den Strich. 😡 (Also nicht nur Tischdienst VOR und NACH der Mahlzeit.)

Schlagen darf man hier auch nicht, wird sofort unterbunden und nicht toleriert. Inzwischen sind wir über die Akteure Hau-Phase hinaus. „Emotionale Erpressung“ mit vorgetäuschten Weinen bringt sofort Reue und das Arztköfferchen, um Mama zu versorgen. 😉

Abends gibt es in Stein gemeißelte Abfolge von Hände waschen, Abendessen, duschen, Pyjama, noch bisschen spielen, etc.
Nach Buchvorlesen und gute Nacht Kuss MUSS die Mama immer noch die Küche aufräumen und da gibt es kein Vertun. Wer draußen war und platt ist, schläft schnell ein.

Nachts wird konsequent zurück ins eigene Bett (1,20m breit) begleitet. Wenn nötig, lege ich mich kurz dazu. Aber halt nicht als Dauerinstitution.

Es ist manchmal mühsam und kräftezehrend, hilft aber nichts, müssen halt da durch.

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Danke für Deine Antwort.
Dass die Kinder in der Kita beim Essen umherlaufen dürfen finde ich ein absolutes no go. Da bin ich ganz bei Dir. Das geht einfach gar nicht. Eine Freundin von mir erlaubt das ihrer Tochter im Restaurant, das hat den absoluten Fremdschäm Faktor für mich, deshalb gehe ich mit beiden nicht mehr essen. Da sind wir auch klar.
Wie oft kommt es bei Euch vor, dass Du Deinen Sohn ins Bett begleiten musst. Vielleicht bin ich gerade aufgrund fehlender Kraft zu dünnhäutig und ungeduldig.
Bei uns kommt das gerade 5-6 x die Nacht vor, das schaffe ich nervlich einfach nicht... Aber ich will da auch nicht nachgeben. Sie soll es ja lernen, dass mein Bett im Schlafzimmer ist.
Du hast recht, wir müssen da wohl einfach durch