Tochter ist sehr auf Papa fixiert/ Frust bei Mama

Guten Morgen,

wir haben seit einigen Monaten das Problem, dass sich unsere Tochter (20 Monate) sehr auf mich als Papa fixiert hat. (Wenn ich zu Hause bin)
Das erzeugt oft Frust bei der Mama.

Beispiel: Gekuschelt wird morgens früh im Bett nur mit Papa. Möchte Mama dann auch kuscheln, wird ziemlich deutlich gezeigt, dass die Kleine nicht möchte.
Es ist nichts Offensichtliches vorgefallen, dass zu einem Problem zwischen Mutter und Tochter geführt hätte. Ansonsten ist der Alltag zwischen Mutter und Tochter auch weitgehend harmonisch.
Es sind gefühlt "kleine Sticheleien", in denen der Papa dann von unserer Tochter vorgezogen wird. (Dann geht der Blick von Papas Bauch in Richtung Mama)
Das Tut mir zum einen natürlich für die Mama leid, auf der anderen Seite gibt es einem auch das Gefühl, die Mama zu verletzten, wenn man mit der Tochter kuschelt.

kennt jemand ähnliche Situationen?

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Jedes Kind hat solche Phasen, wo der eine bevorzugt behandelt wird. Die können unterschiedlich lange ausfallen. Dabei muss man auch bedenken, dass der Elternteil, der Vollzeit arbeiten geht, eine besondere Stellung hat, denn er ist nicht immer verfügbar und somit eben besonders.

Mein großer hatte auch eine papa-phase, ich glaube von 11 bis 17 Monaten. Da war ich total uninteressant, sobald der Papa da war. Aber mich hat das nie belastet. Der Elternteil, der die meiste Zeit beim Kind ist, wird vom Kind selbst als Verlängerung seiner selbst angesehen - das ist ja nicht böswillig.

Mein kleiner hingegen war von Anfang an total auf mich fixiert. Ich habe dennoch versucht, den Papa immer einzubinden, damit mein kleiner auch ohne mich jemand zum trösten und kuscheln hat. War nicht immer einfach, es ist immer phasenweise besser oder schlechter. Aktuell ist der kleine 19 Monate und klebt wieder sehr an mir, der große mit 2 1/2 will lieber mit Papa toben und spielen, aber wenn es ums Zähne putzen oder abends im Bett kraulen geht, bin ich gefragt.

Die Frage ist, belastet es denn deine Frau? Wie gesagt, man sollte sich sie Umstände bewusst machen, wer wie lange da ist und deshalb welche Rolle beim Kind inne hat.
Meine Jungs z.b. benehmen sich, wenn ich da bin, gerne mal so richtig grottig - liegt daran, weil ich eben immer da bin und somit die Rolle der Verlängerung ihrer Persönlichkeit inne habe, und bei sich selbst kann man sich ja hemmungslos benehmen. 🤪

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Danke für Deine Antwort!

Das stimmt natürlich, dass die Mama, die eh ununterbrochen da ist, als selbstverständlich hingenommen wird. Das ist leider das Undankbare :-D

Die meiste Zeit kommt meine Frau damit gut klar. Manchmal läuft das Fass natürlich auch über.

Wäre die Situation umgekehrt, würde mir persönlich die Sache sicherlich deutlich mehr zu schaffen machen...

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Hallo

Schau mal hier, da hat jemand dasselbe Problem:

https://www.urbia.de/forum/21-erziehung/5396579-kind-mag-mama-nicht

Ansonsten würde ich sagen, das ist halt wieder eine dieser Phasen, die vorbeigehen.
Gabs bei unseren Söhnen auch, mal war Papa gefragt, dann stand wieder Mama höher im Kurs.... das kommt und geht und darf man auch nicht persönlich nehmen.

LG und alles Gute
#winke

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Danke für Deinen Hinweis ;-)

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Das ist normal.
Du bist arbeiten, also sieht dein Kind dich weniger. Natürlich ist es dann hinter dir her, wenn du daheim bist.

Stell dir mal vor du bekommst seltenen Besuch, den du gerne magst.
Dann konzentrierst du dich doch auch auf diese Menschen und lässt diejenigen schleifen, die du immer um dich hast.
Deswegen hast du deine Familie aber nicht weniger lieb.
So sehen das auch Kinder zum Teil.

Ich war und bin froh drum, dass sich unsere Kinder auf den Papa stürzen, wenn er heim kommt. So kann ich mal verschnaufen. Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass sie ihn lieber hätten als mich,weil es absurd ist.

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Ja man muss es auch positiv sehen.😀 Danke für Deine Antwort!

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Hallo,
bei unserer Großen war es ähnlich. Es begann mit ca 16 Monaten.
Tagsüber, wenn ich mit ihr alleine war, lief alles super zwischen uns. Sobald mein Mann. heimkam, war ich abgemeldet... Kuscheln nur mit Papa, sie lief ihm immer hinterher, und wenn ich meinem Mann körperlich zu nahe kam, wollte sie sogar dazwischengehen und mich wegschieben.
Als sie anfing zu sprechen, musste ich hören "Papi lieb- Mami nicht lieb!". Das war hart... Ich habe versucht, es nicht persönlich zu nehmen (ich wusste ja, dass sie mich trotzdem lieb hat). Aber ich war trotzdem manchmal traurig... da macht und tut man den ganzen Tag fürs Kind, und wird dann so abgelehnt.
Bei uns ging diese Papa-Phase ungefähr ein Jahr, dann wurde es ganz allmählich ausgeglichener.
Seit sie 3 oder 4Jahre alt ist, merkt man keine Bevorzugung mehr, da ist jeder von uns je nach Situation mal mehr und mal weniger gefragt.
LG

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Genau das sind auch die Worte meiner Frau, man macht und tut den ganzen Tag...😉 Aber gut zu wissen, dass es sich bei Euch mit der Zeit auch wieder ausgeglichen hat. Danke für Deine Antwort!

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Hallo,

wir kennen das auch. Der Papa ist aufgrund der Arbeit nicht so greifbar wie ich es bin und ist deswegen etwas ganz besonderes.

Eine Weile lang sollte nur der Papa den Kleinen ins Bett bringen, nur Papa darf anziehen, das Brot schmieren, usw. ...

Zuerst hatte ich auch das Gefühl abgewiesen zu werden bzw. nicht mehr wichtig fürs Kind zu sein etc. Auch bei uns war doch nichts vorgefallen, was eine derartige „Ablehnung“ gerechtfertigt hätte.

Bis ich mir irgendwann dachte: das ist doch Quatsch! Es ist wundervoll, wenn das Kind den Papa so liebt und beide auch eine intensive Zeit erleben dürfen.
Als Mutter schließlich bekommt man oft vieles zuerst mit, was dem Vater evtl verwehrt bleibt. Das Baby kommt als erstes zur Mutter nach der Geburt (idR), es wird eine so innige Bindung aufgebaut allein schon durch das heranwachsen im Körper der Frau, dann bekommt die Mama häufig das erste Mal mit, wenn das Baby etwas Neues kann usw.

Nein, ich habe meinem Mann fortan seine Sonderstellung so richtig gegönnt und die Freiräume für mich genossen.
Und: wenn’s wirklich drauf ankommt, muss der Kleine dann doch mit Mama kuscheln etc 😉

LG