Warum grüßen Leute nicht??

Hallo alle miteinander,

ich bin mal neugierig auf eure eigenen Erfahrungen/Meinungen, da mir eine Sache mittlerweile verstärkt irgendwie (negativ) auffällt.

Seit letzter Woche unternehmen wir mit der Familie verstärkt Fahrradtouren, da man ja aufgrund der aktuellen Lage (Corona) extrem eingeschränkt ist (auch in seiner Freizeit), weil ja derzeit so gut wie alles geschlossen hat.

Bei jeder Tour fällt mir auf (aber auch wenn ich mit meinem Hund gehe), dass die paar Leute, die uns unterwegs irgendwo entgegen kommen von selber überhaupt nicht grüßen. Die gehen/fahren einfach stumm an mir/uns vorbei und beachten uns gar nicht weiter. #aerger

Grüßen tun die so gut wie alle nur, wenn ich zuerst grüße (und das tue ich immer!). Ja klar, sind es Fremde (und wir auch für die), aber deswegen kann man doch wohl eben "Hallo/Guten Tag" sagen, wenn man sich gegenseitig passiert; das gebietet doch grundlegend der Anstand oder liege ich damit jetzt irgendwie verkehrt...??#augen
Wenn es nur vereinzelte Leutchen wären, würde mich das nicht weiter beschäftigen, denn in Gedanken versunken etc. kann ja jeder von Zeit zu Zeit mal sein. Aber irgendwie glaube ich in diesem Ausmaß nicht mehr an sowas....

Woran könnte das liegen? Denn irgendwie habe ich den Eindruck, dass das früher nicht so war und die Leute damals deutlich freundlicher als heute waren. Ist unsere Gesellschaft irgendwie "egoistischer" geworden oder hat sie sich im Laufe der Zeit sonstwie verändert? Oder bilde ich mir das nur ein?? Was sind eure eigenen Erfahrungen dsbzgl. Bin sehr gespannt!

Liebe Grüße,
Joy

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Hallo,

Ich (Stadtkind durch und durch) würde von mir aus nie auf die Idee kommen, fremde Leute zu grüßen unterwegs.

Machen aber auch alle anderen um mich herum nur selten.
Wenn doch mal jemand grüßt, grüße ich zwar zurück, finde es aber trotzdem befremdlich. Meine Kinder fragen dann auch, ob ich denjenigen kenne. Wenn ich dann verneine, fragen die mich auch, warum ich dann mit Fremden rede.

Also ja, ich beachte andere um mich herum also tatsächlich nicht großartig. War aber auch noch nie anders hier.

Was ich allerdings extrem unhöflich finde, ist, dass im Kindergarten kaum noch Eltern grüßen. Die fallen für mich nicht unter Fremde. Aber beim Bringen und Abholen wird kaum noch gegrüßt. Das hat sich definitiv geändert. Bei meinem Großen (fast 5 Jahre älter) war das noch nicht so.

Viele Grüße
Grinsekatze

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Genau so sehe ich das auch. Warum sollte ich jemand Fremden grüßen? Verstehe den Sinn da drin nicht. Ich grüße zurück,wenn mich jemand grüßt ja. Was gehen mich fremde Leute an. 🤔

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Genau so geht eine Gesellschaft zugrunde: Was gehen mich fremde Leute an?
Der Omi mit dem Rollator rettet ein freundliches Guten Morgen vielleicht den Tag. Oder der Junge, der sich ständig einsam fühlt, wird wahrgenommen. Oder der gestresste Papa, der das schreiende Baby durch die Stadt schiebt, hört endlich etwas anderes als Geschrei.
Was kostet schon ein bisschen Augenkontakt oder ein freundliches Lächeln?
Wie sagt die ältere Generation oft: Der Mund fällt von allein wieder zu.

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Hallo 👋
Das frage ich mich auch manchmal!
Aber interessanterweise bin ich beides!

Tage, an denen ich alle als erstes grüße....
Und
Tage, an denen ich einfach keine Lust habe zu grüßen. ( in Gedanken, im Stress ( 2 kleiner Kids), blind.oder was weiß ich)
Ich ärgere mich dann selbst darüber, weil ich es ja selbst nicht mag...

Was mir aber aufgefallen ist. Wenn ich zuerst grüße, grüßen viele (überrasch) und freundlich zurück! Das ist dann immer nett anzuschauen!

Grüß zurück 😊😅

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Vielleicht interessanter Zusatz:
Wohnen in einer 6000 Seelen Gemeinde im Süden.
In der Stadt würde ich auch nicht so grüßen wie hier!

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Bei uns grüßen sich eigentlich alle... ein „Moin“ ist nahezu immer drin.
Zur Zeit liegt es evtl an Corona? Klar, kann man sich trotzdem grüßen aus der Entfernung, aber vielleicht zeigt es die momentane Unsicherheit oder so... a la „schnell weiter... nicht, dass wir uns oder die sich anstecken könnten“.

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Hier bei uns steckt auch immer ein Moin drin. In aller Regel auch ein Danke, weil wir mit angeleinten Hunden am Rand warten, bis die Radler überholt haben.

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Ich habe keine Ahnung warum, aber ich grüße auch nicht. Ich versuche mit bekannten Gesichtern Blickkontakt aufzunehmen und dann freundlich zu nicken. Das war's... Komme aber auch aus Norddeutschland, im Süden soll es anders sein...

Ich möchte auch nicht immer von allen gegrüßt und damit "gesehen" werden. 😎

Mein Mann dagegen grüßt hier bei uns im Viertel jeden, der ihm entgegen kommt. Er ist hier unter den älteren Anwohnern schon bekannt, weil "der grüßt immer so freundlich." 😂😂😂😂🙈🤦‍♀️

Am Anfang war mir das ein wenig unangenehm, aber inzwischen hat uns das doch den Nachbarn ein wenig näher gebracht und man plauscht manchmal kurz... Das finde ich schön.

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Ich komme ebenfalls in Norddeutschland (Niedersachsen) und bin grundsätzlich der Meinung, dass ein kurzes "Hallo" einfach zum guten Ton/Anstand gehört, auch wenn man die betreffende Person nicht kennt. Wurde auch so von meinen Eltern erzogen....

" im Süden soll es anders sein..."
Hhmm...kann schon sein, dass es da regional "mentalitätstechnisch" gewisse Unterschiede gibt und dass das hier bei uns im Norden stärker ist mit dem Nicht-Grüßen/ignorieren von Fremden. Es heißt ja auch (eher klischeehaft), dass die Norddeutschen eher verschlossen und in sich gekehrt seien....#hicks

Aber wenn ich das mit deinem Mann lese (der scheint ähnlich wie ich zu ticken), denke ich mir, dass dann dann durchaus einfach vermutlich ein inidividuelles "Phänomen" ist und das jeder einzelene Mensch anders sieht und handhabt.

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Das war auch nicht so ganz ernst gemeint, mit dem Norddeutschland....😉 Außerdem habe ich auch lange im "echten Norden" gelebt (komme eigentlich auch aus NDS). Da sind sie schon stoffelig und ein bisschen redefaul.

Obwohl eine Freundin, die von SH nach BaWü gezogen ist, am Anfang schon irritiert war von dem ganzen Interesse und Gegrüße und meinte, es gäbe schon einen Unterschied.

Vielleicht war das aber auch subjektiv von ihr...

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Ich denke, es kommt stark drauf an, wo man wohnt. Tatsächlich merke ich einen Unterschied zwischen Dorf und Stadt. In dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, aber auch in den Dörfern wo wir "zu Gast" sind (Freunde, Familie) wird mehr gegrüßt als in der Stadt. Allerdings hat es in der Stadt (hoffentlich) meist nichts mit fehlendem Anstand zu tun, sondern eher mit der Anzahl der Leute. Wir leben in einer eher kleinen Stadt mit vielen Studenten und noch mehr Touristen - da kann ich tatsächlich nicht jeden grüßen. Auch nicht im Park oder so... Was ich aber versuche: Ich lächle bewusst Menschen an, die mir entgegen kommen. Vor allem ältere Leute und Kinder. Einfach ein kurzes "Ich nehme dich wahr". Das ist mMn immer ein guter Kompromiss zwischen grüßen und ignorieren.
Ob es zwingend mit früher und heute zu tun hat, was du beobachtest, weiß ich nicht.

Aber ich finde prinzipiell, dass viele Leute schon auf ein Lächeln oder einen Gruß reagieren. Daher mache ich es weiter so, aber es kann auch mir passieren, dass ich einfach in Gedanken ist... Und wenn ich mit meiner Tochter unterwegs bin und wir uns unterhalten, unterbreche ich nicht jedes Gespräch durch hunderte Hallos & Co. - dann tut es auch wieder ein Lächeln...

Als ich den Anfang deines Textes las, dachte ich zunächst, dein Beitrag bezieht sich auf die Corona-Zeit. Denn in den letzten 2 Wochen habe ich tatsächlich das Gefühl, dass viele Leute in sich gekehrter sind beim Sport und Spaziergang. Kaum einer schaut hoch / jemanden in die Augen, es wird nicht gelächelt und schon gar nicht gegrüßt. Ein paar mal ist es mir nun schon passiert, dass sich Leute die Jacke vors Gesicht gezogen haben beim vorübergehen (trotz mind. 2m Abstand auf dem Weg). Das finde ich schon gruselig. Ich nehme die Anweisungen auch alle sehr ernst, aber dass es Tröpfchen mit Viren über den Weg schaffen, obwohl nicht mal gehustet wurde und heftiger Wind weht, finde ich dann doch ein wenig übertrieben.

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Du sprichst mir aus der Seele. Am besten immer gleich alles an persönliche Gespräche abbrechen,nur um wildfremde Leute zu grüßen. Ironie aus....
Ich frage mich wo das was mit Anstand zu tun hat,denn wenn mich jemand grüßt,reagiere ich so auch zurück. 🤦‍♀️
Ich grüße von alleine auch gewisse Nachbarn im Haus. Also braucht mir keiner sagen,wegen solchen Leuten wie mir geht die Gesellschaft zugrunde. Die haben natürlich auch voll die Ahnung wie man ist.
Und ja ich möchte auch nicht immer "gesehen" werden oder einfach meine Ruhe haben. Was ist da dran bitte so schlimm. Manchmal frage ich mich echt..... 🤦‍♀️🙄

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Hallo
Ich kenne das aus Deutschland eigentlich nicht anders. In größeren Städten, klar. Bei uns wundert mich das schon manchmal. Wir wohnen in einem ehemaligen Neubaugebiet (kurze Straße, endet in Wendehammer) und gerade am Anfang kamen recht häufig Spaziergänger in die Straße. Nicht gerade selten wurde da auch mal länger ein Haus angestarrt oder beobachtet wie jemand seinen Vorgarten herrichtet. Auf ein freundliches Hallo folgte meist nichts außer einem Blick der ganz nach „Denke nicht dass wir uns kennen“ aussah.
Über das Thema habe ich mich über die Jahre schon mit den unterschiedlichsten Menschen unterhalten. Da waren ziemlich viele dabei, die sowas als oberflächliches Gerede empfinden, das man sich sparen kann.

LG

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Könnte von mir stammen, was du da schreibst, denn genauso ist es auch bei uns!

Wie wohnen auch direkt am Ortsausgang am Rande eines Neubaugebiets und man kann hier die Straße runter (führt in eine Bauernschaft rein) wunderbar mit Hunden laufen. Aber auch hier genau dasselbe: Kein Mensch grüßt mich, wenn wir aneinander vorbeigehen. Nur wenn ich zuerst grüße, kommt meistens ein kurzes (emotionsloses) "Hallo" zurück.

Auch das mit den seltsamen Blicken, wenn ich grüße. Erst vorgestern, als ich mit meinem Hund gelaufen bin, kam mir so ein älteres Ehepaar auf der Straße entgegen. Ich natürlich ganz freundlich: "Guten Abend" und die Frau schaut mich beim vorbeigehen mit einem Blick an, der förmlich (wortlos) auszudrücken scheint: "Was willst du von mir? Kennen wir uns?" Das wirkte irgendwie so....abfällig. #klatsch

Ist mir richtig negativ aufgestoßen und ich habe da echt nur noch genervt "dieses sture Volk" gedacht! #aerger

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Ich als die ältere Frau hätte wohl gedacht "Was will diese aufdringliche Person von mir?" Nicht jeder will von wildfremden gegrüßt oder gar angequatscht werden. Wenn das Gegenüber schon den Blick senkt um ja keinen Blickkontakt aufkommen zu lassen und der andere dann dennoch grüsst, empfinde ich das schon als aufdringlich.

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Hallo,
mein Mann und ich hatten tatsächlich letztens das gleiche Thema. Wir sind hier mit Kind und Hund spazieren gewesen. Mein Mann hat alle Leute die uns entgegen gekommen sind gegrüßt, ich nicht, außer mich hat jemand zuerst gegrüßt.
Irgendwann meinte mein Mann dann, ich wäre ganz schön unfreundlich :D
Für mich ist es irgendwie befremdlich. Wenn man einkaufen oder shoppen geht, grüßt man doch auch nicht. Warum dann beim spazieren gehen?
Ich habe auch das Gefühl Hundebesitzer grüßen sich grundsätzlich. Finde es irgendwie komisch.
Meine Tochter grüßt mittlerweile auch jeden.
Und ich dann gezwungenermaßen auch :D

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Ich als Großstadt-Kind finde es eher befremdlich wenn mir ständig Leute entgegenkommen und mich grüßen. Warum ??? Wozu ???

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Das kommt wohl auch auf die Region an.

Mancherorts wird jeder gegrüßt.
Andernorts ist es etwas seltsam, eine Art sich zu grüßen, an die ich mich kaum gewöhne.

Manche nicken sich einfach zu.

In einer Region bedeutet ein zu lächeln, die Bereitschaft mit anderen (auch Fremden) näher ins Gespräch zu kommen.
Das würde ich mir aktuell eher verkneifen.


Wo Verwandte wohnen wird jeder Bekannte umarmt und überschwänglich begrüßt. Je doller die Begrüßung, desto mehr LMA im Hinterkopf.

Dort wo ich aufgewachsen bin, ist ein Zunicken das maximum an Gefühlen.
Öffentlich grüßt man nicht, was könnten die Nachbarn denken, dass die Zeit zum schnacken haben! Geredet wird nicht in der Öffentlichkeit. Wer sich kennt macht es kurz und unauffällig.

Und egal wie ich es mache, egal wo ich hinkomme, immer wieder ecke ich an, weil ich aus dem Gewohnheitskonzept herausfalle.
Freunde kennen mich schon und wissen, dass ich es mir nicht für überall merken kann. Daher sagen sie mir vor Spaziergängen gerne mal, was vor Ort so üblich ist.

Die einen, dass laut grüßen üblich ist.
Die anderen (andernorts), dass ich möglichst nicht grüßen möge, da ein Hallo zur Aufforderung einlädt, die Lebensgeschichte zu erzählen. Weil es dort so üblich ist.
Lächeln mache ich dann zwar weiterhin, Blickkontakt eher weniger.

Bei Verwandten, wo jeder entfernte Bekannte um 5 Ecken mit Körperkontakt gegrüßt wird, halte ich mich ebenfalls zurück. Das kommt auch nicht gut an, mache ich aber so. Verwandte entschuldigen sich dann für mich, weil ich "woanders her" komme, akzeptieren es aber inzwischen, dass mir diese Form des Grüßens nicht behagt.


Dass aktuell nicht gegrüßt wird, könnte ich mir vorstellen, dass viele Unbehagen haben, unsicher sind, nicht wissen sollen, wie sie mit der Situation umgehen können. Abstand halten kann einfacher sein, wenn man auch die mündliche Version von Sozialkontakten nicht nutzt.


Wenn ich gute Laune habe und selbst gerne Grüße, die Nerven dazu habe und bewusster, mit offeneren Augen durch die Welt gehe, fällt es mir mehr auf, ob jemand grüßt oder nicht.
Ärgern tue ich mich nicht.
Ich grüße, wenn mir danach ist und respektiere, wenn jemand nicht die Nerven dazu hat.

Und wenn ich selbst nicht gut drauf bin, schlechte Laune habe, Stress habe, unsicher bin, mir eine Laus über die Leber gelaufen ist, ich es eilig habe....
jo mei, dann fällt es mir gar nicht auf, ob jemand grüßt oder nicht.

Automatisiert grüße ich dann zurück, wenn mich jemand grüßt, bin aber mit Herz und Gedanken völlig abwesend und der Gruß ist belanglos. Automatisch eben, aber wer da grade an mir vorbei ist, könnte ich nicht mal im entferntesten beschreiben. Enge Bekanntschaften, Freunde, Verwandte schon. Bei allen anderen fällt es mir dann nicht mal auf.