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erst mal: es tut mir unglaublich Leid, was euch passiert ist. Ich kann mir diesen Schmerz gar nicht vorstellen.

Wie es weiter gehen soll: Alle möglichen Hilfskanäle anzapfen, die es geht. Helft euch, damit ihr euren Kindern helfen könnt.

Ein paar Gedanken zum Suizid deines Mannes: würde er sein Leben tatsächlich beenden wollen, hätte er das schon so angestellt, dass er nicht mehr zu retten wäre. Er hat sich die Pulsader zu dem Zeitpunkt und an dem Ort aufgeschnitten, dass er noch gerettet werden konnte. Das ist ein Schrei nach Hilfe. Das ist noch kein Aufgeben in meinen Augen. Sonst hätte er es besser geplant. Ich bin sicher, egal was er sagt, diese Entscheidungen laufen auf der unterbewussten Ebene ab.

Leider bist du im Moment aber nicht in der Lage ihm zu helfen. ihr braucht beide eine Professionelle Unterstützung. So wie die Kinder.

Und was das finanzielle angeht, auch da lasst euch lieber beraten als wild zu spekulieren und Angst zu haben.

Alles liebe

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Hallo meine Liebe!

Es ist wirklich furchtbar und ein absoluter Albtraum, was du gerade erlebst!
Du brauchst dringend Hilfe von außen.

Im Moment finde ich, sollte erstmal jeder für sich wieder zu Kräften kommen. Und dann schaut ihr auf euch als Paar und Familie.

Ich stamme selber aus einer Familie mit schrecklichem Schicksal, bin mitten in das Chaos hineingeboren worden... das war damals in den 70ern. Früher gab es keine Hilfen für solche Familien. Meine Eltern haben sich so durchgeschlagen. Mit Alkohol und Medikamenten.

Heute gibt es Unterstützung. Wie genau weiß ich nicht, aber ich meine die Caritas bietet ganz schnell und unbürokratisch Hilfe an.

Nimm jede Hilfe an, die du bekommen kannst! Und wertlos und unfähig bist du ganz bestimmt nicht! Im Gegenteil! In dir steckt mehr Stärke, als du dir im Moment vorstellen kannst!!

Alles Liebe, Vanessa

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Danke für deine Worte. Das tut gut#liebdrueck

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Hallo!

Du hattest nochmal geschrieben, dass deine Tochter viel fragt und etwas ahnt.

Ich war damals 6 als mein Papa trocken wurde.
Damit waren meine Eltern relativ offen. Dass er öfter zuviel Bier getrunken hat und er danach Magenschmerzen hatte und jetzt im Krankenhaus ist, um es sich abzugewöhnen. Und dass er danach nie wieder Alkohol trinken darf, weil ihm das schadet. So wurde es mir erklärt und ich habe es gut verstanden und es war ok für mich.

Den Suizidversuch würde ich allerdings vorerst verschweigen.
Wenn sie, vielleicht im Teenageralter, mal konkret nach fragt, könnte man ihr vielleicht die Wahrheit erzählen.
Kinder haben sehr feine Antennen und kriegen es doch irgendwie mit.

Nochmals alles Liebe und viel Kraft!

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Eine Eheberatung (wird auch kostenlos von Einrichtungen der Gemeinden und Kirchen angeboten) solltet ihr unbedingt machen.

Kann es sein, dass dein Mann merkt, dass du ihm unterschwellig den Unfall eurer Tochter und die Fehlgeburt zum Vorwurf machst? Kein Wunder, dass er sich so entwickelt. Er kann nichts dafür! Bitte mache dir das klar. Es war ein furchtbares Unglück, aber ihn trifft eine Schuld. Die Sche nach einem Schuldigen macht Dinge oft leichter zu ertragen, aber in eurem Fall zerstört ich euch damit. Bitte denkt auch an eure Kinder.

Ihre werdet lernen müssen, die Behinderung und das geschehene zu akzeptieren. Hoffentlich sucht ihr euch eine gemeinsame Hilfe und findet wieder zueinander.

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Hallo,

ich kann wohl etwas nachvollziehen wie es Dir geht, auch wenn manches anders ist.

Meine 3 Jüngsten sind auch 5, 7 und 10 und wir haben einen schwer mehrfachbehinderten Sohn.
Mittlerweile ist er schon 22 und seit 1 Jahr ein Intensivpflegefall, es kam noch mehr dazu.

Ich würde eins nach dem anderen angehen, Dein Mann ist jetzt vermutlich im KH ( Tagesklinik).
Danach will er zur Reha, auf Grund seiner psychischen Probleme und wegen Alkoholsucht.
Er muss wieder gesund werden wollen.

In der Zeit kannst Du Dir jetzt schon Hilfe für Dich holen, durch Psychologen, evtl wird das mit im KH angeboten wo er jetzt ist.
Du schaffst es nicht allein, dafür ist zu viel passiert.

Ihr habt Euch jahrelang keine Hilfe gesucht, jeder hat für sich allein gelitten, jetzt geht es nicht mehr ohne.

Den Kindern würde ich in dem Alter nichts vom Suizidversuch ihres Vaters sagen, seitdenn sie hätten noch mehr mitbekommen.

Ich war 13 als meine Mutter sich das Leben nahm. Ihr 2. Versuch gelang, ich hätte mir gewünscht sie hätte frühzeitig Hilfe angenommen.

Was die Eheprobleme inkl. andere Sexpartner betrifft, ist eine Paartherapie ratsam. Ihr habt es jahrelang versäumt über das was passiert ist miteinander zu reden, Du gibst ihm die Schuld am Unfall. Das muss aufgearbeitet werden und es wird sich durch die Therapie zeigen, ob es noch gemeinsam weitergehen kann.

Um die Geschwisterkinder mit einzubeziehen, die genauso darunter leiden dass ihre kleine Schwester jetzt behindert ist, wäre eine Familientherapie gut.
Alternativ gibt es in manchen Orten Selbsthilfegruppen für Geschwister von Behinderten Kindern, Gesprächsgruppen und Freizeitangebote. Caritas, Diakonie usw. bieten Familienberatung an.

Unser ältester Sohn nahm mehrmals an Geschwisterseminaren/ Ferienangeboten in den Sommerferien teil.
Er ist 5 Jahre älter als unser behinderter Sohn.

Wenn man ein behindertes Kind bekommt, verändert sich wahnsinnig viel. Vor allem wenn man es nicht vor der Geburt schon wusste, oder das Kind anfangs noch gesund war.
Sehr viele Ehen halten das nicht aus, oft gehen die Väter.
Aber es gibt zum Glück auch Familien, die lernen damit umzugehen, in den neuen Alltag allmählich reinwachsen. Es ist kein leichter Weg, aber es ist zu schaffen.

Wir waren mehrmals in Kurkliniken für Eltern mit behinderten Kindern und Geschwisterkindern.
Das würde ich Dir ans Herz legen, als Mutter-Vater-Kind-Kur für alle.

Falls Du das Forum noch nicht kennst, melde Dich bei rehakids an.
Der Austausch mit Betroffenen tut sehr gut und Du wirst viel hilfreiches lesen.

Ganz viel Kraft, Ihr habt einen schweren Weg vor Euch.

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Danke.
Rehakids kannte ich noch nicht. Das gucke ich mir mal an.
Ich schlage meinem Mann eine Familientherapie und eine Familienkur mal vor.
Ich weiß halt nicht wann und wie. Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt alles auf einmal machen müssen und das geht auch nicht.

Meine SM ist heute gekommen, das hilft schon mal.

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Ich kann dir ansonsten nur raten dich ans Jugendamt zu wenden und eine ambulante Familienhilfe beantragen
Diese kann dir dann bei allem weiteren was du organisieren musst helfen und du hast eine Ansprechpartnerin. Zudem kann sie sich unterstützen wie du was den Kindern sagen kannst.

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Du musst daran arbeiten , die Situation mit eurer Kleinen anzunehmen. Wenn ihr euch trennt, wird sich daran und an den Vorwürfen nix ändern.
Also Mutter Kind Kur und anfangen mit dem Mann daran zu arbeiten. Wenn ihr euch kaputt macht, dann verschlimmert ihr alles für die Großen auch noch.

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Auch mir tut leid was euch widerfahren ist. Da ich in dem Bereich arbeite: keine Reha wird einen “nassen“ Alkoholiker aufnehmen. Ein Entzug muss vorher sein, und zwar stationär, da es gefährlich sein kann von Alkohol zu entziehen (zB Krampfanfälle). Danach sollte dein Mann eine stationäre oder tagesklinische Psychotherapie machen, auch wegen des Suizidversuchs. Möglicherweise hat er zusätzlich eine Depression. Dann kann eine Reha überlegt werden und ggf anschließend Umschulung. Natürlich kann dein Mann wieder einen Job finden, er wird ja nicht im Bewerbungsgespräch erzählen dass er psychisch erkrankt ist. Lücken im Lebenslauf sollte man anders erklären.
Alle Therapien werden von der Krankenkasse gezahlt, bei stationär muss man aber 10€/Tag zuzahlen, es sei denn man ist Zuzahlungsbefreit.
Eine Familien oder Ehetherapie würde ich persönlich erst empfehlen wenn die Abstinenz vom Alkohol erreicht ist und auch aufrecht erhalten wurde. Dazu gehört im Anschluss auf jeden Fall eine ambulante Psychotherapie. Die kannst du dir auch suchen. Mir scheint, ihr habt beide echt viele Päckchen zu tragen, da ist die Paartherapie eher an der zweiten Stelle.
Was soll man den Kindern sagen? “Papa geht's schlecht, aber wir suchen uns jetzt Unterstützung damit es besser wird.“
Übrigens gibt es in Kliniken auch immer Sozialarbeiter, die bei finanziellen Fragen und Umschulung und sowas helfen!!!
Ansonsten Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen als Ergänzung.
Alles Gute für euch!

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Vielen Dank.
Mein Mann ist noch im Krankenhaus und macht da gerade den Entzug. Da hat er auch Psychotherapie. Es ist noch nicht sicher, ob er danach stationär oder ambulant weitermachen soll.
Ich hätte viel früher etwas sagen sollen wegen dem Alkohol und auch wegen uns. Jetzt ist es alles auf einmal und ich habe Angst, dass wir das nicht mal ansatzweise schaffen und die Kinder noch mehr darunter leiden.