Leben in Rumänien

Hallo ihr Lieben,

ich wusste gar nicht in welches Forum ich am besten passe..im allgemeinen Forum ist so wenig los, da kann ich lange auf Antworten warten... Da dachte ich ich probiere es hier.

Wer lebt in Rumänien, genauer gesagt Sibiu und Umgebung, gerne aber auch in anderen Regionen, und kann mir (auch gerne privat) ein paar Fragen dazu beantworten?

Mein Mann ist gebürtiger Rumäne und seit wir uns kennen ist klar, dass er zurück in die Heimat möchte.
Ich bin auch dafür und in 4 bis 5 Jahren (bevor die Maus eingeschult wird) wird es soweit sein. Bis dahin ist zwar noch etwas Zeit, ich möchte mich aber trotzdem im voraus noch ein bisschen mehr über das Leben dort informieren.

Ich freue mich über Meldungen hier oder auch per privater Nachricht.

Viele Grüße! 😊

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Was würde dein Mann denn da arbeiten? Wart ihr schon mal eine längere Zeit dort.
Normalerweise will man seinen Lebensstandard verbessern oder. Und das kann ich mir in Rumänien nicht vorstellen.

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Er würde dort das selbe wie hier arbeiten können, wird sich aber auch um den Hof dort kümmern, da wir uns zum Teil selbst versorgen wollen.
Durch die Arbeit konnten wir nieblänger als 2 Wochen am Stück dort sein, aber mein Mann lebte dort 13 Jahre bevor er nach D kam und hat dort immer noch Familie.

》Normalerweise will man seinen Lebensstandard verbessern oder. Und das kann ich mir in Rumänien nicht vorstellen.《

Nun, das kommt immer darauf an wie man es sieht. Für uns ist es eine Verbesserung, dort können wir uns Haus und Hof leisten, leben in der Natur, Es gibt weniger Autos und und und. Es ist ein einfacheres Leben als hier, aber das ist das, was wir uns wünschen. Tatsächlich muss man auch nicht auf all zu viele westliche Annehmlichkeiten verzichten. Spülmachine, Waschmachine, Internet usw. Gibt es dort ja auch. Außerdem gibt es dort auch Läden wie Kaufland, Lidl, DM und Co. Ich könnte also auch ähnlich einkaufen wie in D wenn ich wöllte.

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Warst du schon mal da? Und wenn ja, wie lange?

Was würdet ihr dort beruflich machen?

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Ja, wir waren seit 6 Jahren jedes Jahr für mindestens 2 Wochen dort. Ausgenommen dieses Jahr, da unsere Maus im Fevruar geboren wurde und ich dann dieses Jahr erstmal nirgendwo hin wollte.

Beruflich haben wir dort in unseren Bereichen gute Perspektiven.
Ich bin Erzieherin und gerade in der Region gibt es einige, auch deutschsprachige, Kindergärten. Tatsächlich könnte ich mich dort sogar selbstständig machen und eine deutschsprachige Kindergruppe aufmachen, in die gutsituierte Rumänen oder auch deutsche Firmenleiter ihre Kinder schicken würden. Es ist so, das viele Rumänen in dieser Region darauf wert legen, dass ihre Kinder deutsch lernen. So wird es mir von der Schwiegerfamilie, welche dort lebt, erzählt und ich habe mich auch dort schon selbst umgehört.

Er ist Hotelfachmann und spricht 3 Sprachen fließend. Durch die eher touristische Gegend wird auch er keine Probleme haben dort zu arbeiten. Wobei mein Mann sich auch um den Hof kümmern wird, da wir uns zum Teil selbst versorgen wollen.

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Ich denke, viele verbinden Rumänien mit Sinti Roma. Was dort tatsächlich ein großes „Problem“ darstellt. Beruflich bedingt habe ich viel mit ihnen zu tun und bin bisher keinem einzigen Rumänen begegnet, der kein sinti war. Ich war noch nie dort und will nicht vorverurteilen. Der Lebensstandard ist hier wesentlich höher, denke ich. Dass man drei Jahre sein reguläres Gehalt bekommt, während man in Elternzeit geht, kann ich mir nicht vorstellen, ehrlich gesagt. Ist sich dein Mann da sicher? Leben seine Eltern dort? Sind die fit oder sollst du die Pflege demnächst übernehmen?

Ich würde wohl nicht auswandern. Zumindest nicht nach Rumänien. Ich bin schon mal ausgewandert und wieder zurückgekommen. Weil die medizinische Versorgung zwar sehr gut, aber sehr teuer war.

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Wächst Euer Kind zweisprachig auf? Wie gut ist Dein Rumänisch?

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Ja, unser Kind wächst 2 sprachig auf. Das war uns unabhängig vom Auswandern wichtig.

Tja, was mein rumänisch angeht muss ich zu geben, dass es mir sehr schwer fällt dies zu lernen. Ich habe diverse Materialien zu Hause, ich denke aber ich brauche eine Art Lehrer oder Mentor, der mir hilft, das zu Lernende richtig zu gliedern und mir (Haus)Aufgaben stellt und diese kontrolliert. Es fällt mir glaube ich unheimlich schwer eine Lernstruktur zu finden, da mir der Schulstoff früher zu geflogen ist und ich das Lernen nie lernen musste....Kurse sind in unserer jetzigen Region rar und sehr teuer.

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Hallo,

ich selber lebe im Ausland (Frankreich), aber ungeachtet aller finanzieller Aspekte, die ja schon hinreichend kommentiert wurden, würde ich nie in ein Land gehen, dessen Sprache in nicht so gut Spreche, dass ich im Alltag ohne Probleme zurecht komme. Wenn du kein "Expat" bist und im Ausland in der "Expat-Community" mit deiner Muttersprache zurecht kommst, bist du im wahren Leben echt aufgeschmissen, wenn du nicht alleine zurecht kommst.

Wie willst du Freunde kennenlernen, den Kontakt zur Familie intensivieren, wenn du die Sprache nicht kannst? Einkaufen, mit der Bank sprechen, telefonieren? Das gehört für mich ganz massgeblich zu einer erfolgreichen Integration: dass du als eigenständiger Mensch zurecht kommst und nicht nur als Frau von XX behandelt wirst.

Und noch eine Frage: kennst du dich in der Landwirtschaft auf, dass das klappen kann, einen Hof zu bewirtschaften? Meine Grosseltern hatten noch Landwirtschaft und etliche Onkel und Tanten und das ist echt harte Arbeit, ohne Pause und ohne Ferien, da muss man sich immer kümmern, wenn man daraus Ertrag erzielen will. Seid ihr euch dessen bewusst?

Viel Glück und alles Gute.
fontaine

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Bedenkt bitte den finanziellen Aspekt.
Schön dass es dort die gleichen Läden gibt wie hier - ich bin mir aber sicher, dass auch die Preise relativ ähnlich sind.

Wie viel würdet ihr denn dort als Hotelfachmann und Erzieherin verdienen ?
Wenn es nur noch die Hälfte oder weniger ist als hier in Deutschland, dann überlegt mal, wie ihr da „überleben“ wollt.

Wollt ihr noch weitere Kinder ? Gibt es dort Elterngeld ? Kindergeld ?

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Den finanziellen Aspekt haben wir bedacht, der wäre nicht Teil meiner Informationssuche gewesen.
Das mit den Läden schrieb ich nur, um zu zeigen dass es kein dritte Welt Land ist und ich ausgewählte Produkte aus D auch dort kaufen könnte. Wie in einem anderen Kommentar beschrieben wollen wir uns zum Teil selbst versorgen. Außerdem werden wir wie seine Familie die lokalen Wochenmärkte besuchen.

Das Gehalt wird natürlich weniger als in D sein, aber dort sind auch die Lebenshaltungskosten geringer. In unseren Berufen haben wir die Möglichkeit an ,für rumänische Verhältnisse, gut bezahlte Jobs zu kommen.

Stand jetzt wollen wir keine weiteren Kinder. Ich glaube es gibt ein kleines Kindergeld, dieses ist aber nicht der Rede wert. Jedoch ist es laut meinem Mann aber so, das einem in den ersten drei Jahren Elternzeit das reguläre rumänische Gehalt gezahlt wird. Kinderkrippen gibt es dort quasi nicht.

Wie gesagt, den finanziellen Aspekt haben wir schon durch gekaut :)

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Zugegeben, ich bin auch kritisch. Ich würde nicht in ein Land mit schlechterem Lebensstandard auswandern, und ich bin selbst nach Schweden ausgewandert. Ein wichtiger Punkt ist auch, wenn man Kinder hat: Wie ist da die Qualität von Kindergärten und Schulen? Ich kann mir vorstellen, dass man dort etwas autoritärer ist, was ich niemals akzeptieren könnte, wenn es um meine Kinder geht. Auch die ganzen Wertvorstellungen. Ohne jetzt etwas unterstellen zu wollen - ich weiss nicht so genau wie es dort ist - aber WENN es nun so sein sollte, dass deine Kinder dort von anderen (Kindern oder Erwachsenen) z.B. rassistische Ansichten lernen, oder frauenfeindliche oder antidemokratische Sachen?

Ich hab schon gesagt als ich vor langer, langer Zeit einen irischen Partner hatte, dass ich meine Kinder nicht in eine katholische, irische Schule schicken würde. Dafür hatte ich doch zu viel negatives gehört, was da ablief.

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Moin,

nur eine doofe Frage, aber ich hatte gelesen, dass die Qualität der Schulen in Schweden massiv schlechter geworden ist? #gruebel Dass vor lauter Bedürfnis, alles etwas Gutes zu tun, die Abschlüsse hinterhergeworfen werden und Leistungsgedanken irgendwie verpönt sind??

LG, Nele

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Das ist wirklich schwer zu beantworten. Ich bin selbst seit gut 20 Jahren Lehrerin in Schweden, und ich finde, das kann man gar nicht so einfach vergleichen. Verschiedene Länder haben auch verschiedene Lehrinhalte. Die Schüler sollen ja auf die Gesellschaft vorbereitet werden, in der sie dann arbeiten. Sollten sie dann auswandern, dann müssen sie sich vielleicht ein bisschen umstellen, bzw. dazulernen, was eventuell fehlen könnte.

Wenn du mit Qualität jetzt eher das meinst was man vielleicht alltagsmässig darunter verstehen könnte - gibt es qualifizierte Lehrer, haben die Kinder alle Stunden, die sie haben sollen. Und dann solche Dinge, wie das was wir Qualitätssicherung nennen (ich weiss nicht genau, ob es auch auf Deutsch so heisst), engagieren die Lehrer sich, hat jemand ein Auge darauf, dass alles richtig läuft - usw. dann kann ich dir sagen, dass schwedische Schulen in der Hinsicht hohe Qualitat haben, immer gehabt haben. Die Bürokratie ist in Schweden so genau wie in Deutschland, da läuft alles ganz genau und wird genau überprüft.

Es kann sein, dass die Schweden ein bisschen naiv sind und ihre Werte von Demokratie und gleiche Chancen für Alle manchmal vor reinem Fachwissen kommen. Aber andererseits denke ich inzwischen auch, dass vieles was hier vermittelt wird - z.B. auch viel Selbstständigkeit - die Kids optimal aufs Berufsleben vorbereitet. Sie lernen halt nicht eine Unmenge Fakten, sondern sie lernen, wie man eine Diskussion leitet oder eine Presentation macht. Und das ist dann nicht das typische Schul-Referat sondern wirklich eine Presentation wie im Arbeitsleben, auch mit allen technischen Finessen. Und ihr halbjährliches Auswertungsgespräch mit Lehrer und Eltern mussten meine Kinder selbst leiten. D.h. das macht nicht mehr der Lehrer, der ergänzt höchstens.

Ich will jetzt nicht zu sehr ausschweifen, es gibt da viele Seiten, die man diskutieren kann. Aber nur kurz: Wenn Schweden schlecht in den Pisa-Studien abschneidet - da gibt es sehr lange Analysen warum das so sein könnte. Ein Punkt ist z.B. dass Schweden anteilsmässig die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat, viel mehr als die anderen Länder. Natürlich haben diese Kinder schlechte Ergebnisse, ein Teil sind erst neulich nach Schweden gekommen und können die Sprache noch nicht. Man hat das auch untersucht, und die Unterschiede zu rein schweden Kindern sind enorm. Die Kinder, deren Eltern MIgranten sind, haben zwar etwas besser abgeschnitten, aber auch nicht besonders. Und es gibt mehr Faktoren. Z.B. dass man erst mit 7 Jahren in die Schule kommt .

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Lebe dort nicht, aber ich würde im Traum nicht auf die Idee kommen, dorthin auszuwandern.

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Ich würde auch nicht nach Rumänien auswandern, da der Lebensstandard dort wesentlich niedriger als bei uns ist. Ich kenne einige, die in den 90-er Jahren aus Siebenbürgen ausgewandert sind und fast nur Negatives über das Leben in Rumänien berichten. Zum einen muss die medizinische Versorgung alles andere als gut sein, zum anderen ist wohl auch die Infrastruktur (Schulen oder Straßen) insbesondere in ländlichen Gegenden in einem schlechten Zustand. Außerdem sind wohl die Gehälter niedriger als bei uns, wobei die Kosten für Lebensmittel ähnlich hoch wie bei uns sind. Hinzu kommt, dass zumindest ich die Mentalität der Rumänen als schwierig empfinde, was sich auch an der hohen Korruption und Kriminalität zeigt.

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Ich bin auch in Rumänien geboren und meine Eltern sind Ende der 80er Jahre nach Deutschland ausgewandert.
Die Zeiten damals waren allerdings ganz anders als heute! Im damals kommunistischen Rumänien wurden die Siebenbürgen enteignet, verloren Hof und Land und mussten für den Staat ihre ehemals eigenen Felder bewirtschaften. Dass da keine Freunde aufkommt, ist doch wohl klar. Es gab in vielen Gegenden früher kaum Rumänen innerhalb Siebenbürgens, wozu Hermannstadt/Sibiu gehört.
Dort wurde überall deutscher Dialekt gesprochen und auch heute können vor allem die älteren Leute noch Deutsch. Meine Eltern und Großeltern sind in deutsche Schulen und Kindergärten gegangen. Rumänisch war erste Fremdsprache.
Wir waren schon ein paar Jahre nicht mehr da, aber wenn ihr regelmäßig hin fahrt, muss man dir ja nichts über kaputte Straßen auf dem Dorf erzählen.
Ich glaube mit guter Ausbildung kann man dort sicher auch gut leben. Es gibt ja auch da sehr viele Menschen, die einen guten Lebensstandard haben.
Klar sind deutsche Lebensmittel im Kaufland dort teurer als hier aber man findet ja auch regionale Produkte.
Probieren kann man es ja. Zurück kommen geht ja immer. Man betreut ja meistens nur das, was man sich nicht getraut hat.
Alles Gute!

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Danke dir!
Du hast genau das geschrieben, das ich dachte. Nur weil die Ossis der 90er sagten es war damals so schlimm hält es heute auch keinen davon dort hin zu ziehen...ist so mein Vergleich.


Ich kann dir in deinem ganzen Text nur zustimmen.
Das mit dem Kaufland war auch nur ein Beispiel, falls mir irgendein Produkt arg abgehen würde^^

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Niemals - überlege mal warum hier in D so viele Rumäner arbeiten! Ganz sicher nicht weil die Verdienstmöglichkeiten und Perspektiven besonders gross sind.

Ohne die Sprache zu sprechen hast du keine Chance beruflich dort Fuss zu fassen, mal ganz abgesehen von der immer noch vorherrschenden Korruption, von der speziellen Mentalität ganz zu schweigen.

Tu dir und vor allem deinen Kindern was gutes, und bleibe im deutschen Sozial- und Schulsystem.

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Übriges leben dort kaum noch Deutsche (vielleicht ein paar Alte), weil alle die konnten nach D ausgewandert sind. Das Gesundheitssystem, Schulsystem, Infrastruktur etc. pp. nichts entspricht auch nur annähernd dem deutschen Standard.

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Ich habe leider nicht die Information, die du suchst - wie alle hier, finde es aber unsäglich von so vielen zu hören "würde ich nie machen".
Dein Mann ist Rumäne. Der wird sich schon auskennen. Du bist auch nicht dumm und kennst die Gegend!!

Man bereut nur, was man nicht getan an, wie hier jemand sagte. Ich wünsche euch alles Gute.

Vielleicht gibt es ja ein Forum für ausgewanderte Deutsche in Rumänien.

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Danke!
Meiner Meinung nach der erste sinnvolle Kommentar! Keiner der anderen war jemals dort und kennt Land und Leute aber man rät davon ab weil alles ganz schlimm ist.
Und dass die Bevölkerung dort überwiegend aus Sinti und Roma besteht, stimmt schlichtweg nicht. Die Rumänen sind orthodox! Rumänen wollen übrigens auch nicht mit den Sinti und Roma verwechselt werden, das sind da Zigeuner und leben am Rande der Dörfer und haben meistens auch nichts mit Rumänen zu tun. Genau so möchten Siebenbürgen Sachsen auch nicht als Rumänen bezeichnet werden denn es ist eine ganz andere Abstammung.

Sicher sind die Standards dort nicht wie bei uns, aber es gibt auch dort sehr sehr viele wohlhabende Menschen mit guten Jobs.
Ich war das letzte Mal vor ca.15 Jahren dort und selbst damals habe ich da mehr Porsche und Mercedes gesehen als hier. Klar ist aber auch, dass es dort mehr Extreme gibt, also sehr reiche und sehr arme Menschen.

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Dir haben hier einige geschrieben, die das Land kennen - mich eingeschlossen. Wenn du dir das antun willst bitte, aber deine Kinder da mit reinzuziehen, ist meiner Meinung nach unverantwortlich. Aber wem nicht zu raten ist, ist bekanntlich auch leider nicht zu helfen.

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