Kinder in der Psychiatrie Erfahrungen gesucht

Nochmal kurz zur Erklärung: Mein Sohn ist sehr aggressiv, hört nicht auf mich beleidigt mich und schlägt oder tritt mich.

Ich bin Komplextraumatisiert, durch die Ehe kam das letzte eine PTBS.

Nun ist es so, dass mich das Verhalten meines Sohnes triggert... eben hatten wir so eine Situation er schlägt mich und sagt ich hab mir das nur eingebildet. :( es ist sehr schlimm, so hat sein Vater auch immer die Sachen verdreht

Ich hielt dagegen, schimpfte ihn aus und plötzlich bekam ich Panik und einen Flashback.... die Hölle.

Mein Sohn geht manchmal mit mir um, als wäre ich ein Dienstmädchen, durch meine Trigger, ist es für mich sehr schwer dem entgegenzuwirken.

Mir geht es sehr schlecht und mein Sohn ist mit der Situation auch nicht glücklich.

Ich habe nun überlegt, weil ich selbst auch in stationäre Behandlung gehöre um die Ehe au
fzuarbeiten, die Flashbacks zu behandeln u
sw.

Das Gleiche wünsche ich mir jetzt auch für meinen Sohn.

Hier in der Nähe war ich bereits 4 Wochen stationär und es hat mir geholfen.

Dort gibt es auch eine Kinder und Ju
gendspsychiatrie.

Eventuell könnte man unsere Aufenthalte "koppeln" und uns wird beiden geholfen.

Was haltet ihr von der Idee?

Und gibt es hier Eltern die ihre Kinder schon einmal in der Psychiatrie behandeln ließen oder selbst dort waren? einen Bericht laß ich hier ja schon ;)

vielen vielen Dank
gypsy

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Ihr werdet ganz sicher nicht gekoppelt. Wenn Kinder stationär in die Psychiatrie gehen, ist auf lange Sicht kein Familienkontakt vorgesehen. Beim Bruder eines meiner Patenkinder waren es 3 Monate, er hatte ADHS.
Ob Dein Sohn wirklich krank ist oder "nur" die Erziehung gründlich schiefgelaufen ist, müssen Fachleute entscheiden.
Außerdem ist es für Dich sicher nicht hilfreich, Deinen Trigger dauernd um Dich zu haben, aber das musst Du natürlich mit Ärzten besprechen.
Ihr habt beide einen langen Weg vor euch, vielleicht kann sich ja eine Familientherapie anschließen, aber jetzt muss jeder erstmal für sich gesund werden. Alles Gute.
LG Moni

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danke ich hoffe es kann aber jeder auf seiner station bleiben und das wir gemeinsam die sache aufarbeiten.
lg

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wo kann ich mich diesbezüglich informieren, ob ein Aufenthalt sinnvoll ist?

Morgen kommt die Familienhilfe, aber sie kennt sich damit auch nicht aus. :(

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achso er ist 11 Jahre und ich bin 32 Jahre alt

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Er ist 11 und schlägt dich? Ich dachte im ersten Post, dass der Junge vielleicht drei ist, ein Kleinkind halt, dass zuschlägt.

Schick das Kind zum Kinderarzt, der wird euch bestimmt zum Psychologen schicken. Dort können sie herausfinden, ob und wie dein Sohn eventuell behandelt wird.

Du darfst nicht vergessen, dass dein Sohn irgendwie auch Opfer der Gewaltbeziehung war. Vielleicht hat er es nicht gesehen, aber die Atmosphäre der Angst hat er sicherlich wahrgenommen.

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Die Frage ist: Was könnte denn schlimmstensfalls passieren?

Ich finde eure jetzige Situation geht nicht mehr schlimmer. Wenn ihr weiter nichts tut, dann wird er immer gewalttätiger und du endest wie in deiner Ehe...

Was ist somit die Option?

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So rein aus deinem Beitrag sehe ich keinen Grund weshalb die Psychiatrie ihn aufnehmen sollte. Sondern für mich klingt das überfordert mit dir und deiner Erkrankung, also eher ein Grund das du zum stabilisieren stationär gehst und er in der Zeit übers Jugendamt ein Zuhause bekommt und man ihm ambulant hilft. Und dann wenn du stabil bist braucht ihr jemanden von außen der euch hilft wieder klar zu kommen. Da gibt es dann mehrere Optionen, Zb. Du einen Sozpäd übers ambulante Budget und er seinen eigenen Sozpäd übers Jugendamt. (Habt ihr eine Familienhilfe? Das könnte euch langfristig auch helfen, wenn sie gut ist und sich mit so einer Konstellation auskennt) Aber es sind auch relativ wenige Informationen, um das anders zu beurteilen.

Zb. Wohnt er überhaupt bei dir? Ist er auch anderen gegenüber aggressiv, oder nur dir gegenüber? Wart ihr beim Spz, oder beim Kinderpsychiater? Besucht er bereits Gruppen, wo Kinder mit psychisch kranken Eltern hingehen und sich gegenseitig helfen? Hat er eine Therapeutin, die ihm hilft mit deiner Erkrankung klar zu kommen?

Aber falls er doch ein Fall für die Psychiatrie ist. Meistens gibt es eine Kontaktsperre von ein paar Wochen. Dann werden gemeinsame Gespräche geführt. Und ja es kann ihm dort dann vielleicht geholfen werden. Aber es kann auch sein, dass er dort lernt wie toll sich schneiden ist, oder andere Dinge die kränkere Mitpatienten ihm beibringen. Von daher sollte das wirklich das letzte Mittel der Wahl sein, falls ambulant nicht geholfen werden kann.

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okay, davor habe ich Angst, dass er schneiden oder sonstiges lernt....aber so ist er nicht. aber er sagt so oft er hast sein leben und sein leben ist scheiße...ich weiß nicht mehr weiter....ich habe angst dass er auch depressionen bekommt :(

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Von mir hattest du diesbezüglich ja schon paar Worte bekommen.

Aber ich denke, allein bei eurer Geschichte, ist Psychiatrie auch für ihn sinnvoll.

Ich glaube, meine Mutter hatte damals einfach bei der kjp angerufen und die haben dann alles weitere besprochen und wir hatten Termin zur Vorstellung.
Wenn die meinen, dein Sohn ist da fehl am Platz, werden sie es sagen :)

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Super, dass du dir und deinem Sohn helfen lassen möchtest. Es gibt Kinder- und Jugendpsychiatrien mit Eltern-Kind-Stationen (z.B. Schleswig). Oder ihr lasst euch getrennt behandeln.
Und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird eng mit den Eltern gearbeitet. Es muss also keine Trennung geben.
Viel Glück

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In dem von mir oben erwähnten Fall wurde den Eltern klargemacht, dass das Kind aus den eingefahrenen Mustern und Kontakten unbedingt auf längere Zeit raus muss, da man sonst keinen Einfluss auf den Jungen hätte. Die Eltern waren wirklich nicht chaotisch oder schlimm, nur einfach mit dem Jungen überfordert, es war ja noch ein Kind da, welches sie auch brauchte. Informiert wurden sie schon über die Therapie, aber es gab keine Besuche.
Möchte aber nicht ausschließen, dass das in div. Bundesländern anders gesehen wird.
LG Moni

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Das ist vom Konzept abhängig und davon was am Ende als Ziel feststehen soll. Also ist es manchmal sogar auf der gleichen Station unterschiedlich, wenn es dort unterschiedliche Gruppen gibt.

Und es hat wirklich erstmal gar nichts mit den Eltern und deren Anteil an der Situation zu tun. Aber es hat viele gute und wichtige Elemente, hier mal eine Auszeit für alle herzustellen.

Es geht zb erstmal ums ankommen können auf der Station und sich darauf einlassen können. Und um zur Ruhe kommen für alle Beteiligten. Also nicht nur für das Kind zum durchbrechen der Muster und dem Rückbesinnen auf sich selber. Sondern auch für die Eltern ist es wichtig. Sie haben erstmal Zeit durchzuatmen. Sie können die letzten sicher schwierigen Wochen/Monate irgendwie sacken lassen und dann mit etwas Abstand sich der Situation neu stellen. Und man kann nach so einer Auszeit die Situation auch nochmal anders bewerten, wie wenn es gleich weiter geht. Klar mit Abstand zu einem Problem sieht man immer mehr, wie wenn man noch drin steckt. Etc.

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Frag mal bei KJPs nach.

- Gibt es ein Aufnahmegespräch?
- Was sind die Voraussetzungen?
- Was wird dort jeweils behandelt?
- Wie sieht so ein stationärer Aufenthalt aus?

Jede Klinik ist anders. Da würde ich mich informieren, was passt.
So lange es nicht akut ist, kannst du dich informieren. Ggf. gibt es dann eine Wartezeit bis zur Aufnahme.

Wenn es mal akut ist, wird es schwierig.


Gibt es Vereine für Kinder, von psychisch erkrankten Eltern? Dass es das gibt, habe ich schon öfter gehört. Die Frage ist, wo sind die nächsten und kannst du dort Kontakt aufnehmen.

Wäre das etwas für euch?

Bei größerer Entfernung würde ich dort anrufen und fragen, ob sie Tipps haben. Für eure Situation / was es bei euch in der Nähe gibt.

Wenn es etwas in der Nähe gibt, vielleicht mal beim Jugendamt fragen oder Stellen, die das wissen könnten.

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danke für eure antworten ich werde jetzt eine Mail an die zuständige Klinik schreiben...

lg

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Evtl wäre auch eine komplette Trennung sinnvoll-es klingt schon extrem bei euch. Ich würde mich beim Jugendamt nach einer vollstationären therapeutischen Jugendhilfeeinrichtung erkundigen.

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es gibt auch gute phasen bei uns in denen alles gut ist, ihn von mir, seinem letzten halt zu trennen wäre mMn nicht gut...

lg

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So wie du schreibst bist du bereits weit über deine Grenzen hinaus und kommst alleine bei ihm nicht weiter. Eine Trennung würde euch beiden gut tun. Einerseits um zur Ruhe zu kommen, andererseits um offen und aufnahmefähig für Veränderung zu sein.

Er braucht in erster Linie fachmännische Hilfe. Sein Weltbild von Frauen und vor allem von dir als Mutter ist total verfälscht.

Du tust ihm nichts schlechtes, wenn er erstmal stationär aufgenommen wird.

Du hattest doch selbst die Idee mit der gleichzeitigen Therapie. Da wärt ihr auch getrennt gewesen. Und nun meinst du Trennung wäre nicht gut?

Ich kann verstehen, dass du hin und her gerissen bist.
Niemand gibt sein Kind gern in die Obhut anderer, aber mir scheint, dass das die einzige Lösung für euch beide ist, wenn ihr in eine neue Zukunft starten wollt.

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Ich denke es ist schwierig. Es kann gut sein das du ihn genauso antriggerst, da wäre eine Therapie so nah aneinander nicht so gut. Aber das lässt sich aus der Ferne schwer beurteilen. Geht denn dein Sohn zu einer Therapie? Ich glaube dass ist alles viel zu komplex für ein Forum.

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ich trigger ihn nicht, ich übe keine Gewalt aus.

ich habe jetzt an die kinder und jugendpsychiatrie geschrieben...mal sehen was die dazu sagen...

lg

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Ein Trigger wird nicht nur durch Gewalt ausgelöst. Das kann eine Gestik sein, ein gewisser Ton oder Geruch. Auch psychische Gewalt ist traumatisierend! Davon hat dein Sohn ja genug mitbekommen. Dir als Erwachsene fällt es schwer. Er braucht genauso dringend Hilfe.

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ich habe am Montag einen Termin beim Kinderpsychologen bekommen für meinen Sohn, da werde ich alles ansprechen.

LG