Haus gebaut doch ich hasse es hier

Hallo,

Ich glaub der Titel beschreibt meine Misere schon recht eindeutig.
Wir haben neu gebaut, das Haus ist auch wirklich dufte und alles - aber ich hasse diesen Ort !

Ich hasse diese tratschende Mentalität der „einheimischen“
Ich hasse dass sich auf jedem Dorf, schul oder kitafest einer wichtiger als der andere machen muss.
Ich hasse das man den Wichtigtuern hier nur schwer aus dem Weg gehen kann.
Ich hasse einfach alles hier!

Einfach umziehen ist nicht.
An dem Haus hängt natürlich ein Kredit.

Wie komm ich aus der Nummer nur wieder raus?
Ging es schon mal jemandem ähnlich?

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Jetzt erstmal ruhig bleiben. Wegen ein paar Leuten willst du alles hinwerfen?flucht ist keine Lösung. Und Wichtigtuer findest du in jedem Kita Schule und Arbeitsplatz. Du wirst die Menschen nicht ändern. Aber an deiner Einstellung kannst du drehen. Nur Mut. Alles regelt sich...

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Wusstest du das vorher nicht?

Ich würde es einfach ignorieren. Diese wichtigtuer gibt es überall. Wer macht die schönste party, wer holt den größten kuchen und und und...solche gibts hier auch. Gelästert wird überall. Da hilft nur ohren zu und sich leute suchen, die so ticken wie man selber tickt.
Ich hab viele aus meinem leben gestrichen, die so waren und an mich und meine familie gedacht. Sie stehen an erster stelle und ich muss mich mit niemandem messen. Hauptsache wir sind glücklich.

Lg

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Woher sollte sie das wissen? Da brobewohnen auf der Wiese oder was? Oder bei jedem klingeln und nachfragen, wie die Leute "hier" ticken?
Dem Rest gebe ich dir Recht 👍

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Das war nur ne frage 🤔 vielleicht wohnen ja bekannte oder andere freunde dort? Wenn ich irgendwo hinziehen würde und vor allem direkt kaufen dann hab ich vielleicht freunde oder so da. Aus irgendeinem grund hat sie sich ja die gegend ausgesucht.

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Richte dein Leben so ein, dass die anderen, die dich so stören, nicht wichtig sind. Kota und Schule geht rum.... Konzentrier dich auf Wichtigeres

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Ich glaube dein Problem sind gar nicht nur die Leute und der Ort, sondern dir wird glaube ich jetzt erst klar, was so ein Hausbau bedeutet. Da denkt man ja erstmal nur an sein Traumhaus, aber weniger an das drumherum der Realität. Und was man auch ganz gerne beiseite schiebt wie bindend und fest das alles ist. Eine Mietwohnung kann man ja schnell mal ändern wenn sich die Umstände ändern, aber ein Haus? Du hast dich gebunden und dass das eine weitreichende Entscheidung war, wird dir erst jetzt klar.

Doofe Leute wirst du tatsächlich überall finden, wenn Du nach ihnen suchst. Manche sind aber auch einfach nur am Anfang so und wenn man sie besser kennt, normalisiert sich das Verhältnis.

Du solltest auch nicht so schnell über alle Leute dort urteilen. Und dann auch noch so über einen Kamm.... Du kannst noch gar nicht alle gut kennen. Du musst dich doch gar nicht mit denen abgeben, die am lautesten schreien.

Reflektiere mal etwas mehr darüber, ob da nicht was dran sein könnte.

Du wärst nicht die erste. Sehr viele Beziehungen zerbrechen direkt nach dem Hausbau. Also genau dann wenn eigentlich alles gerade frisch zementiert wurde. Und nicht selten steckt eine Art Panik/Kurzschlussreaktion irgendeines Partners dahinter, der sich mit der ganzen Sache doch zu eingepfercht in eine dauerhafte Verpflichtung an einem Ort fühlt, der nicht automatisch gleich ein Zuhause ist.

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Doch!
Meine Probleme sind ausschließlich die Leute und der Ort!

Das war nicht unser erstes Eigenheim!
Wir leben schon seit über 10 Jahren nicht mehr zur Miete.
Es handelt sich nicht um Bindungs-Panik...

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Wenn es nicht euer erstes Eigenheim ist, was ist denn mit dem ersten? Warum wohnt ihr nicht mehr dort? Gab es dort auch Probleme? Hast du dich dort wohlgefühlt?

Wichtigtuer gibt es überall. Die Frage ist nur, wie viel Raum und "Wichtigkeit" man diesen zuspricht. Sich in ein Dorf zu integrieren ist nicht immer einfach. Es ist dort halt oft nicht so anonym wie in einer Stadt. Auch hat dort kaum einer einfach nur auf euch gewartet. Man muss sich ersteinmal in bestehende Strukturen integrieren, dann klappt es auch mit den Freundschaften. Es sind nie alle Wichtigtuer, sonst hätten diese ja keine Bühne und Bestätigung mehr.
Es gibt da halt leider nur drei Möglichkeiten.
Über den eigenen Schatten springen und auf die Leute zugehen, zuhause bleiben und die Leute reden lassen oder verkaufen/vermieten? und umziehen.

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Vermutlich ist es der Wunsch deines Partners gewesen da zu leben?

Es klingt wirklich ernst. Wenn das deine tatsächlichen Gedanken und Gefühle sind, sprich mit deinem Partner, dass du totunglücklich bist.

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Oh ich kann dich so gut verstehen. Ich hab auch mal in so einem Ort gewohnt. Und ich kenn diese Menschen und dieses getratsche nur zu genüge. Und nichts ist schrecklicher wenn man sich nicht zuhause fühlen kann.
Hast du schon mal mit deinem Mann gesprochen?

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Aus welchen Gründen habt ihr dort gebaut?
Nachdem wegziehen nicht ist, bleibt dir nur noch, dass du dir diejenigen rausfilterst, die nicht zur tratschenden Gesellschaft gehören um dort Anschluss zu finden.
Du klingt aber so, als hättest Du bereits allen gegenüber eine Abwehrhatung.
Ich lebe selbst ländlich und ja es wird getratscht. Aber ich steh dem offen gegenüber und manchmal ist es sogar ganz lustig über was sich gerade das Maul zerrissen wird und man beutelt nur noch den Kopf. Aber ich hab schnell rausgefunden wer nicht so ist, denn wie schon gesagt wurde kann man nicht alle über einen Kamm scheren.
Nur Mut, es findet sich bestimmt jemand, der so denkt wie du. Aber um das rauszufinden musst du offen auf Menschen zugehen. Zumachen und sagen, dass alle doof sind, macht dich schnell zum Außenseiter.

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Der Ort in dem wir gebaut haben hat etwa 7000 Einwohner. Mir ist bekannt es geht noch deutlich überschaubarer aber der Ort in dem wir zuvor gewohnt haben war deutlich größer, kleinstädtisch und weniger extrem.

Das es mehr „getratsche“ gibt wenn man etwas weiter raus zieht war mir vorher bewusst. Es gibt ja einige Dinge bei denen man einfach weis „Dorf halt“
Sowas ist nervig aber nicht der Haupt ausschlaggebende Grund der mich alles hier hassen lässt.

Und ich weis in jedem Dorf und auch überall anderswo gibt es Leute bei denen man einfach nur noch mit den Augen rollen will.

Aber hier ist alles so extrem dass Augen rollen nicht ausreicht. Meine Kinder sind in den Sportvereinen angemeldet. Neulich gab es einen ortslauf. Mein Kind war schneller als die meisten Kinder aus dem Ort in seiner Altersklasse (mein Kind war nicht erster, hat nicht gewonnen) aber seitdem dürfen viele Kinder in seiner Klasse nicht mehr mit ihm spielen.
Ein Junge der sonst immer erster war hat Ärger von seinen Eltern bekommen. Weil er nicht erster war und das „zugezogene“ Kind auch noch schneller !
Es gibt eine extreme Grüppchenbildung. Wer sich mit wem versteht und wer nicht habe ich noch nicht geblickt aber einige dieser Personen haben sogar den klassenlehrer nach Hause zum Kaffee eingeladen weil es wichtig sei ein guten Stand bei der Lehrkraft zu haben und sich während des Elternabends um den Rang des klassenelternsprechers gestritten 🥴

Ich kann diese Veranstaltungen nicht einfach meiden. Ich habe 4 Kinder die am sozialen Leben, Sportveranstaltungen und dorffesten teilnehmen wollen.

Was mich anfangs noch belustigt hat wird immer mehr zur farce. Wären keine Kinder im Spiel wäre das alles sehr leicht auszublenden aber mit Kindern nicht.

Das sind jetzt wenige Beispiele von vielen.
Alles aufzulisten würde den Rahmen hier sprengen.
Aber ich stelle mich nicht einfach nur an. Ich rede hier wirklich von krankhaftem wichtigtuer verhalten. Was nicht weiter schlimm wäre würde dies nicht in derart extremer Form und zudem noch auf dem Rücken der Kinder abgewälzt.

Irgendwelche Ideen?

Zum Hintergrund weshalb wir hier gebaut haben: Das Grundstück hier gehörte meinem Schwiegervater. Er hat es uns gegeben da wir das vierte Kind erwartet haben und unsere Eigentumswohnung zu klein wurde.

Grundstücke hier in der gesamten Umgebung sind rar. Große Auswahl gibt es nicht.
Der Ort ist schön und gepflegt. Es gab nichts das dagegen sprach.

Die Leute / anderen Eltern haben wir zuvor nicht gekannt.

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Ich gehe mal davon aus, dass deine Kinder noch relativ klein sind.

Drum: mit jedem Jahr wird es leichter für dich. Die Kinder werden nicht nur in allen Lebenslagen selbständiger, sondern auch DU musst bei solch "Feierlichkeiten" bald nicht mehr überall mit anwesend sein und dich über andere Eltern ärgern. ;-)

Wie sch viele vor mir geschrieben haben: Solche Wichtigtuer gibts überall. Die meisten von ihnen tummeln sich jedoch im Kiga/Grundschulalter.#schwitz Vor allem diejenigen, die keiner Arbeit nachgehen und somit alle Zeit der Welt haben, Kigafeste u.ä. mit Übereifer zu organisieren und meinen, ALLE müssten so engagiert bei der Sache sein wie sie.#gruebel
NEIN - ich möchte nicht alle Hausfrauen über einen Kamm scheren... Sind wirklich nur MEINE Erfahrungswerte! ;-)

Spätestens wenn die Kinder auf weiterführende Schulen wechseln ist ein Ende in Sicht. Zumindest reduziert sich das Ganze dann ganz immens.

Bis dahin: Zähne zusammenbeißen - sich (soweit möglich) von den Wichtigtuern fern halten - nicht zu Ämterchen wie Elternbeirat usw. hinreißen lassen - Mutti-Whats-App-Gruppen meiden.

Mach ich auch seit Jahren schon so. Und das, obwohl ich aufm Dorf aufgewachsen bin.

ICH empfinde das hier nämlich genau andersrum..... Die "zugezogenen Über-Muttis" verhalten sich hier eher besserwisserisch und meinen, weil sie hier "ein neues Leben beginnen" (durch Neubau), müssen sie sich überall hervortun. Wahrscheinlich, weil sie krampfhaft Anschluss suchen, oder ... ich weiß es nicht....#zitter

Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Lage wahrgenommen wird. ;-)

LG

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Wenn du umziehst, hast du am nächsten Ort wohl dasselbe Problem.
Bezahlbaren Wohnraum gibt es eben eher ländlich.

Mein Tipp: Such dir Verbündete!
Vielleicht gibt es 1-2 Frauen, denen es ähnlich geht. Zusammen kann man darüber lachen.

Kennst du das Buch "die Mütter-Mafia"?
Geniales und lustiges Buch. Deine Situation hat mich ein wenig daran erinnert.

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„Wenn du umziehst hast du am nächsten Ort das selbe Problem!“

Ich bin schon häufig umgezogen. Ein solches Problem hatte ich noch nirgends.

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Wir haben drei Kinder und sind vor den Kindern vor 20 Jahren in ein Eigenheim gezogen, Kleinstadt mit ca.20.000 Einwohnern.
Was vor den Kindern OK war und kaum aufgefallen ist, wurde zur Belastung als die Kinder kamen.... genau wie bei Euch.
Dann trennten wir uns auch noch und ich hatte schon nach 3 Monaten einen neuen Partner der auch sehr schnell hier eingezogen ist.
Ab da würde das Gerede echt unerträglich.
Ich habe meinen Exmann ausbezahlt, die Kredite für das Haus übernommen und mich dran gemacht einen Käufer zu suchen.
Das klappte Ruck zuck und wir sind nach 6 Monaten ausgezogen in eine Großstadt.
Zur Miete, kein Garten, keine Natur drum herum aber wir fühlen uns wohl hier
Die Kinder können mit der Bahn, die vor der Tür hält, zur Schule und zu Freunden völlig selbständig kommen.
Ich habe es 10 Minuten zu Fuß zur Arbeit.
Ein Auto brauchen wir gar nicht mehr, da mein LG auch mit der Bahn zur Arbeit fährt.
Vorher hatten wir 2 Autos...
Die Kinder finden es hier Klasse, sie sind jetzt 9, 12 und 15 und wir wohnen jetzt seit 3 Jahren hier.
Auch mir gefällt es hier wesentlich besser als in dem Kaff vorher.
Alle Geschäfte fußläufig zu erreichen.
Kein Getratsche, kein Kontakt zu anderen Eltern...

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Aber man baut doch ein Haus nicht einfach irgendwo. Es gab doch sicher ursprünglich gute Gründe, dort zu bauen, oder?

Bitte nicht falsch verstehen: Ich will nicht darauf hinaus zu sagen, dass du dir das vorher hättest überlegen sollen. Ich würde nur gerne deinen Fokus einmal weg lenken von dem, was dich stört, hin zu dem, was die Entscheidung für den Ort mal beeinflusst hat.

Denn wenn du - absolut verständlich - nicht einfach die Koffer packen kannst und dahin verschwinden, wo du dich wohler fühlst (wo wäre das? Was wäre da anders? Was kann man vielleicht "her holen"?), kannst Du nur deine Sicht auf die Situation verändern, um dich damit zu arrangieren und irgendwann hoffentlich auch wieder wohl zu fühlen.