So viel Stress 😔

Ich muss es einfach mal loswerden, glaube ich.
Unsere kleine Familie hat gerade alles andere als eine entspannte Zeit. Tochter (15 Monate) ist krank und bekommt 3 ZÀhne auf einmal. Mir macht eine anÀmie zu schaffen, deren ursprung noch nicht geklÀrt ist.
Wir bauen zur Zeit ein Haus und auch das ist eine wahnsinnige Belastung fĂŒr uns alle. Es lĂ€uft eigentlich alles ganz gut, aber sicherlich auch weil wir tĂ€glich auf der Baustelle sind und uns um alles kĂŒmmern. Mein Mann arbeitet voll (was bei ihm so um die 50-60 Stunden sind), ich habe gerade wieder angefangen zu arbeiten (nur einmal die Woche), muss aber zu Hause viel vorbereiten. Es steht eine wichtige ÜberprĂŒfung bei mir an, fĂŒr die ich die letzten zwei Wochen in jeder freien Sekunde am pc saß.
Wir haben Gott sei dank eine Oma vor Ort, die uns tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt. Aber ich will das Kind auch nicht dauernd zu Oma bringen, obwohl die beiden sich heiß und innig lieben.
Jetzt kam es die letzte Woche zu einem immer grĂ¶ĂŸer werdenden Konflikt mit einem unserer zukĂŒnftigen Nachbarn, bei dem wir inzwischen einen Anwalt eingeschaltet haben. Mein Mann und ich sind beide Charaktere, die sowas nicht kalt lĂ€sst. Wir grĂŒbeln viel ĂŒber solche Dinge nach und machen uns Gedanken und sind traurig, dass es soweit kommen musste.
Beruflich ist mein Mann sehr gestresst, auch da gab es einige unschöne Ereignisse in letzter Zeit.
Leider leidet er seit teenagerzeiten unter morbus crohn, der auch nicht ganz einfach verlĂ€uft. Ihm wurde bereits der halbe Darm entfernt. Stress ist bei dieser Krankheit oft Auslöser fĂŒr neue SchĂŒbe und leider ist es jetzt zu einem gekommen. Es geht ihm sehr schlecht und ich stehe hier und fĂŒhle mich ohnmĂ€chtig und hoffnungslos ĂŒberfordert. Ich mache mir VorwĂŒrfe, dass ich ihn vielleicht nicht genug unterstĂŒtzt habe (er hat einen dickkopf und will am liebsten immer alles alleine machen), dass ich nicht genug auf unsere ErnĂ€hrung geachtet habe, dass ich meine Launen an ihm ausgelassen habe.
Was ich von euch hören will, weiß ich gar nicht. Ich musste mir einfach mal kurz Luft machen...

4

Weisst du was ich nicht verstehe? Den meisten Stress habt ihr euch selbst ausgesucht. Warum muss man ein Haus mit Kleinkind bauen das nicht fremdbetreut ist , der Mann 60 Stunden arbeitet noch dazu chronisch krank ist und du arbeitest auch wieder einen Tag? Warum macht ihr euch das Leben selbst so schwer?
Dein einer Tag pro Woche wird kaum zum Überleben notwendig sein, fĂŒr dein Kind wĂŒrde ich eine Kita suchen oder eine zuverlĂ€ssige Babysitterin die das Kind 2 Nachmittage pro Woche nimmt, dein Mann sollte dringend schauen dass er Stunden reduziert. Deine Krankheit wĂŒrde ich asap abklĂ€ren lassen und alles dafĂŒr tun das du möglichst bald wieder richtig fit bist.

1

Hi, ich wĂŒrde nach und nach den Stress reduzieren, als erstes deinen 1 Tag Arbeit in der Woche. Finanziell bringt er, schĂ€tze ich, sowieso nicht groß etwas ein, zeitlich raubt er dir aber viel Energie. Mit fast-Baby und Hausbau sowieso kein huter Zeitpunkt zum Starten.
Hausbau - nun ja, das ist fĂŒr die allermeisten Stress, wir haben uns bewusst gegen Neubau entschieden und sind froh darĂŒber (mein Mann arbeitet auch 60-70 Stunden).
Nachbar: kann ich nichts zu sagen. Gut, dass ihr euch anwaltlichen Rat genommen habt.
Morbus Crohn: Mehr Ruhe einbauen, dann geht der Hausbau eben langsamer voran. Auf ErnÀhrung achten.
Guck einfach, was am meisten Energie raubt und reduziere da.
Schönes, entspanntes (!!) Wochenende!

2

Oh je :-(
Ich glaube, jede Mama kennt so eine Überforderung mal. Und bei dir kommt extrem viel zusammen. Klar, im Nachhinein kann man sich Ă€rgern, dass man sich ein Haus gebaut hat, wenn man an so vielen Stellen andere "Baustellen" hat, wĂŒrde ich mich auch. Aber jetzt könnt ihr es nicht mehr Ă€ndern. Heißt also: Augen zu und durch. Ihr Erwachsene Habt gerade allerlei Probleme, das ist fĂŒr ein Kleinkind absolut furchtbar. Ich wĂŒrde mich an deiner Stelle wohl um maximale Entlastung (Kitaplatz, Putzfrau) bemĂŒhen, denn an Arbeit, Kind und Haus könnt ihr gerade vermutlich nichts Ă€ndern. Wenn du jetzt auch noch ausfĂŒllst, wird es eine Vollkatastrophe. Ihr habt ja noch Elterzeit, dann sollte dein Mann in die Anspruch nehmen. Dass seine Krankheit schlimmer wird, ist ja das allergrĂ¶ĂŸter Alarmzeichen. Eure Tochter in die Kita und ansonsten: Augen zu und durch. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, auch wenn es derzeit nicht so aussieht :)

8

Kita ist also immer DIE Lösung?

11

In dem Fall meiner Meinung nach ja. Das Kind leidet, wenn es Mama und Papa permanent getresst und traurig sieht. Ich weiß selbst, wie furchtbar es fĂŒr lich als Kind war, wenn meine Eltern sauer auf einander waren. Dabei waren sie eigentlich das Traumpaar, ich habe vielleicht 1x in 3 Jahren Streit mitbekommen, der nicht lĂ€nger als 3 Stunden ging. Trotzdem hat mich das immer extrem mitgenommen. Eine dauerhaft gedrĂŒckte Stimmung wegen Stress und Krankheit will ich mir gar nicht vorstellen. Mein Sohn selbst geht noch nicht in die Kita obwohl wir beide Vollzeit arbeiten, aber hĂ€tte ich solche Probleme, die ich zu lösen habe, wĂŒrde ich ihn in die Kita schicken. Aber DIE Lösung gibt es generell nicht, das war mein persönlicher Lösungsvorschlag.

3

Hi, hab nicht alles gelesen, bis AnÀmie aber.
Ich habe auch ne schwere EisenanĂ€mie und mein Wert war total im Keller. Eisentabletten haben nix geholfen. Im Rahmen einer Schmerztherapie war ich 5 Wochen im Krankenhaus und dort habe ich dann mehrere Eiseninfusionen bekommen. Was soll ich sagen, danach ging es mir bestens, nicht mehr fahl im Gesicht, keine bleiernde MĂŒdigkeit mehr usw.
Die Ursache ist noch nicht geklÀrt, aber die Symptome sind behoben.
DemnÀchst wird wieder ne Blutkontrolle gemacht , die Infusionen waren im MÀrz.

5

Hallo

Dein Text hÀtte auch von mir sein können.
Was immer hilft ist reden und gucken wie man den Stress reduzieren kann und das gemeinsam.

Mein Mann hat auch MC und hat auch einen langen Arbeitstag. Da ich zuhause bin, ist essen auch mein Part. Wir setzten uns jedes Wochenende zusammen hin und besprechen was es zu essen gibt. Manchmal mache ich dann einfach mehr und friere es ein. So kannst du individuel auf deinen Mann eingehen.

Hat dein Mann vielleicht flexible Arbeitszeiten oder kann Homeoffice machen? Das ist bei uns der Vorteil. So kann mich mein Mann bei Spitzen unterstĂŒtzen, oder zwischendurch aufs Kind aufpassen wenn ich einen Arzt Termin habe.
Die flexiblen Arbeitszeiten heißt zwar auch dass er abends oder am Wochenende arbeitet, aber er nimmt sich seine Auszeit wenn er sie braucht.

Der Hausbau, nun ja die Frage ist warum seid ihr jeden Tag da? Habt ihr keinen Architekt/ Bauleiter der die Baustelle fĂŒr euch managet. Sich um die Handwerker kĂŒmmert und die wichtigen Fragen sammelt, so dass ihr vielleicht nur jeden 3. Tag auf die Baustelle mĂŒsst.

Im Moment muss ich meine Tochter (19 Monate) auch viel zur Oma „abschieben“. Aber sie freut sich total und genießt es.
Ich kann meiner Tochter im Moment auch nicht zu 100% gerecht werden. Ich musste auch lernen nach Hilfe zu fragen und vor allem sie anzunehmen.

Also kurz und knapp. Stress reduzieren, viel reden und nach Hilfe fragen und annehmen.


Das wird schon

6

Huhu

So wie dir ging es mir letztes Jahr auch nur dass mein Mann nicht krann ist zum GlĂŒck.
Die MĂ€dels die hier ĂŒber den Bau schreiben,haben offenbar keine Ahnung :) auch wir warn tĂ€glich vor Ort, mein Mann hat viel selber gemacht und fĂŒr alle Helfer aus der Familie hab ich fĂŒr Vollverpflegung gesorgt. Abends und nachts hab ich mich selbst um die Bauplanung gekĂŒmmert und das alles lĂ€uft.
Arbeiten war ich ebenfalls 1mal die Woche. Und ich geh davon aus du musst halt einfach wegem Geld oder um den Job zu behalten. Bei uns fimanziere ich quasi unsere LebensmitteleinkÀufe damit. Also nichts was man einfach streichen kann.
Ich wĂŒnsche dir viel Kraft und kann mur sagen: Es wird wieder anders!!

7

Ich möchte euch nicht angreifen. Aber das hĂ€tte ich mir gar nicht erst angetan. So viel Arbeit, beide ktank8,Hausbau und dann noch Ärger mit den ZUKÜNFTIGEN Nachbarn? Hoffentlich seid ihr ausreichend abgesichert was die Krankheiten angeht. Ich glaube, bei Ärger ĂŒber Anwalt mit den Nachbarn wĂŒrde ich ernsthaft ĂŒberlegen, das Haus zu verkaufen und gar nicht dort einzuziehen.

9

Ich kann total gut nachvollziehen, dass ihr in der FamiliengrĂŒndungs / Nestbau-Phase seid und das gerade alles viel ist und ihr euch was aufbauen wollt und fleißig sein wollt und alles schaffen wollt und Du dir sicher Zuspruch erhoffst - kann ich wirklich total nachempfinden - aber - versteh mich - ihr geht wirklich extrem fahrlĂ€ssig mit euch und eurer Gesundheit um - daher muss ich Dir einfach sagen, dass das so einfach nicht geht. Ihr arbeitet euch arbeitsunfĂ€hig! Ihr riskiert eure LebensqualitĂ€t.

Ich habe selber Erfahrungen mit chronischer Krankheit und SchĂŒben. NatĂŒrlich kann und sollte man da trotzdem leben. Aber eben anders. Den Fehler den so viele machen, die dann zu frĂŒh nichts mehr können, ist der so zu tun als wĂ€re man gesund und könnte alles wuppen.

Schon gesunde Menschen wĂ€ren zielsicher mit einem 15 Monate alten Kind oder einem Hausbau am Limit - ganz zu schweigen von beidem auf einmal - ganz zu schweigen von euren Erkrankungen mir dazu - ganz zu schweigen von einer 50-60 Stundenwoche. Das hier war planbar. Vorhersehbar. Komplett unvernĂŒnftig.

Bleibt die Frage:
Ihr habt ein 15 Monate altes Kind, das euch noch mindestens 25 Jahre braucht - arbeitsfĂ€hig und lebend . Warum ignoriert ihr so dermaßen euren Körper? Warum tut ihr euch das an? Wozu braucht ihr jetzt dieses Haus und diesen Stress? Warum plant ihr so? Wem oder was mĂŒsst ihr was beweisen?
Warum verhaltet ihr euch in eurer Lebensplanung so derart verantwortungslos gegenĂŒber euch selbst und damit letztlich gegenĂŒber dem von euch abhĂ€ngigen Kind?

Ihr seid krank. Das gehört zu eurem Leben und Selbst dazu und das gehört in eure Lebensplanung und Alltagsgestaltung. Wenn nicht fĂŒr Dich in erster Linie, dann mindestens fĂŒr deinen Mann und dadurch dich in zweiter Linie. Das ist nicht was man bekĂ€mpfen kann, dass ist etwas was Teil des Lebens ist und sein sollte.

Warum arbeitet er ĂŒberhaupt so viele Stunden. Bei chronischer Krankheit ist das höchste der GefĂŒhle eine stressarme VollzeittĂ€tigkeit und es gibt sicher genug die nur TZ machen und noch was von ihrem Leben haben das vielleicht eh nicht so lang oder einfach verlĂ€uft wie das anderer.

Ich kann euch nur raten dringend euren Lebensstil zu entstressen, durch eine passendere Arbeit oder bessere Arbeitsbedingungen fĂŒr deinen Mann, dadurch nicht zuviele Baustellen auf einmal zu eröffnen, Freizeit, Erholung, Pausen und Regeneration einzuplanen. Ja dann geht eben alles etwas langsamer...so what. Todgeschuftet nĂŒtzt ihr auch keinem was.

Und tut das Haus ĂŒberhaupt Not. MĂŒsst ihr euch dafĂŒr nicht ganz schön den Hintern abarbeiten. Und selbst wenn das Mal fertig ist, wer kĂŒmmert sich dann um das GelĂ€nde und den Haushalt und alles. Mit einem Haus geht immer mehr Arbeit einher.

Ich wĂŒrde mich auf das reduzieren, was ich wirklich brauche und lieber langfristig reduzierter Arbeiten als kurzfristig viel bis zum viel zu frĂŒhen Knock Out. Davon erholt man sich nĂ€mlich nicht (!) immer zwangslĂ€ufig.

Ich wĂŒrde schauen, dass ich genug Zeit fĂŒr mein Kind habe und lieber auf ein bisschen Luxus verzichten dafĂŒr aber entspannter und gesĂŒnder Leben. Am Ende dankt es einem kein Mensch wenn man sich fĂŒr Stati, Prestige, Idealvorstellungen und den Job kaputt gemacht hat.

10

Großartig!!!

Diese Weitsicht haben halt leider wenig Menschen. Bzw hofft man halt, dass es schon irgendwie gehen wird.