Verzweifel am Neffen

Hallo, wir befinden uns in einer vertrackten Situation und brauchen Rat:
Ich lebe mit meinem Mann und unseren 3 Söhnen in einem schönen Haus mit Garten. Mein Mann arbeitet viel im Schicht Dienst und verdient gut.
Unsere Söhne sind 8 Jahre und Zwillinge mit 2 Jahren.
Die Schwester meines Mannes ist 50 und hat einen 11 jährigen Sohn. Ihr Mann ist chronisch krank (psychiatrisch) und kann sich nicht um seinen Sohn kümmern.
Nun ist seine Schwester am Herzen erkrankt und kann sich auf absehbare Zeit (ca 3-6 Monate) nicht um den Sohn kümmern, der Vater fällt aus und die Oma ist 80 und dement. Die andere Oma ein voll pflegefall. Unser Neffe kam deshalb erstmal zu uns, auf Wunsch der Mutter und auch wir wollten ihm kein Heim/Pflegestelle antun.
Unser Neffe war immer schon sehr speziell. Er leidet unter Epilepsie, Zwangs Störungen, lern Störung.....hat wenige Freunde und ist sozial auffällig. Meine Schwägerin hat alle diagnostizieren lassen,aber nie behandeln. Da sie schon immer unter Misstrauens an Pharma Industrie und Ärzten leidet. Mittlerweile lässt sie die Epilepsie behandeln, den Rest nicht. Das Kind geht in die 4. Klasse einer Grundschule, jetzt bei uns, 200km entfernt bis die Mutter wieder fit ist. In der Heimat wurde er schon gemobbt. Geschlagen und sehr geärgert. Hier nun das selbe.
Das Kind kann keinen Satz richtig schreiben (Rechtschreibung ist so schlecht das man es nicht entziffern kann) braucht pro Arbeitsblatt 3-4 Stunden,egal welches Fach.
Schon immer. Förderschule will die Mutter nicht. Schulbegleitung auch nicht.
Jetzt wo er hier lebt, wird uns das Ausmaß der ganzen Krankheit Geschichte bewusst.
Er geht nie vor 1 Uhr schlafen, er interessiert sich für spezielle Themen (momentan Kläranlage) und redet nur darüber.
Er kann sich auf keinen Stuhl setzen, ohne 3-4x drum herum zu rennen.
Er reist die Wimpern aus und sammelt sie.(macht der laut Mutter seit Jahren)
Und und noch vieles mehr.
Er braucht Hilfe. Die Mutter möchte nicht, das er zum Arzt gebracht wird und hat das Sorgerecht.
Nun geht es aber zu Lasten meiner Kinder. Sein Verhalten ist sehr schwierig. Er ärgerte meine Söhne, unterdrückt sie. Nun hat er bewusst einen meiner 2 jährigen Zwillingen die Treppe runter geschubst und wir sind mit Gehirn Erschütterung im Krankenhaus gelandet. Auf die Frage warum er das getan hat, war die Antwort: ich wollte endlich mal wieder einen Krankenwagen sehen.
Die Freunde meines großen wollen nicht mehr kommen, weil er sie sehr ärgert. Schüttet sand Eimer weise über Besucher, wenn er keine Aufmerksamkeit bekommt.(jezzt als Beispiel)

Uns war klar, das er sehr speziell ist, aber dieses Ausmaß kannten wir nicht. Natürlich ist er krank und das ganze einen schwere Situation für ihn. Und ich möchte ihm nicht abschieben.
Hilfe in irgendeiner Form möchte die Mutter nicht (Psychiater....)und hat das Sorgerecht. Ohne die Einverständnis von ihr, dürfen wir nur akute Sachen behandeln lassen. Notfälle zum Beispiel.

Was würdet ihr tun?er und seine Mutter tun uns leid.
Aber ich kann ihn keine Minute mit den Zwillingen alleine in einem Raum lassen. Er hat die beiden schon mit Filz Stift bemalt, eingesperrt , und eben noch diese Treppen Sache....
Vielen Dank für's lesen und Rat geben!!

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Ich hab den Text gar nicht zu Ende gelesen denn für mich ist klar: wenn du ihn nicht endlich zum Arzt bringst und er entsprechende Hilfe erhält, machst du dich doch fast schon strafbar wegen unterlassener Hilfeleistung.

Das Kind leidet! Seit JAHREN! Und keiner tut etwas!
Nun ist dein Kind verletzt und immernoch passiert nichts !!!

Was die Mutter möchte spielt überhaupt keine Rolle mehr! Das Kind ist krank und wird sowohl für sich als auch für sein Umfeld zur Gefahr!

Ich würds dann langsam mal mit wach werden und handeln probieren und mich nicht an das Argument Klammern „die Mutter will nicht ... die Mutter erlaubt nicht ... die Mutter möchte dies und jenes...!“

Da gehört das Jugendamt eingeschaltet. Da hätte vor Jahren schon was passieren müssen!

Mir fehlt komplett das Verständnis an dieser Stelle dass ihr noch überlegt statt endlich endlich endlich zu handeln !!!‘

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Das Jugendamt haben wir vor 2 Jahren bereits anonym informiert. Vor 6 Monaten erneut. Es gab Haus besuche. Dann passierte nichts mehr. Zumindest nichts was die Mutter uns erzählt hat.
Ich war mit ihm beim Kinderarzt. Der schlug eine stationäre Behandlung in der Kinder Psychiatrie vor. Da haben wir uns vorgestellt. Aber ich darf den Aufnahme Vertrag nicht unterschreiben.
Das Jugendamt vor Ort, meinte das das Jugendamt in der Heimat ist zuständig, weil er hier keinen Wohnsitz hat

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Hallo,

schriftliche Stellungnahme des Kinderarztes mit Empfehlung zur Einweisung in Psychiatrie und damit das Jugendamt am Heimatort kontaktieren und das Problem schildern (Verweigerung der Mutter zur Behandlung). Und auch klar mitteilen, dass das Kind eine Gefahr für sich und andere darstellt.

Und lasst Euch nicht vom Bearbeiter abwimmeln, verlangt ggf. den Amtsleiter.

Ist unter diesen Umständen nicht vielleicht sogar eine Zwangseinweisung möglich? Vielleicht nochmal Kontakt mit der Klinik aufnehmen. So kann es ja nicht weiter gehen.

LG Nenea

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Da wird einem ja ganz schlecht allein beim durchlesen. . Holt euch unbedingt Hilfe , schaltet das JA ein ! Egal was die Mutter dazu sagt , das ist in dem Fall echt Nebensache. Hier geht es um das kindeswohl, da könnt ihr doch nicht weiter zu schauen mit dem Argument "Mutter will nicht". Das hätte schon vor Jahren passieren müssen. Aber lieber jetzt als nie. Kontaktiert noch heute das JA und verlangt einen sofortigen Termin.

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Ich würde erneut das Jugendamt informieren und zwar nicht anonym, sondern unter Angabe eurer Daten mit Bezugnahme auf die beiden anderen Meldungen. Weiterhin würde ich Hilfe bei Ärzten suchen und erfragen, wie man weiter vorgehen kann. Ihr könnt das Kind durchaus einem Arzt vorstellen, ob dann ein Akutfall vorliegt oder nicht, entscheidet der Arzt. Nur weil das Kind seit Jahren diagnostizierte aber unbehandelte Störungen erleiden muss, heißt dass nicht, dass es nicht akut hilfsbedürftig ist.

Ich würde dem Jugendamt, wenn es sich nicht rührt, gehörig auf die Füße treten und - wenn notwendig - jeden zweiten Tag dort anrufen. Druck machen, evtl. mit einer höheren Instanz oder den Medien winken... Vielleicht bringt das Schwung in die Sache.

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Mein Mann hat Hemmungen seiner eigenen Schwester das Jugendamt auf drn Hals zu hetzen.
Er meint das sie den Kontakt abbricht und dann wenn unser Neffe wieder zuhause ist, keiner mehr auf ihn schaut.
Meine Schwägerin erzählt auch nicht alles. Deshalb haben wir das Ausmaß erst jetzt mitbekomme. Wir sehen uns normalerweise 4x im Jahr für 1-2 Tage. Mehr wollte sie nie, trotz Einladungen unsererseits usw
Die ersten Stunden , wenn msn ihn trifft, wirkt unser Neffe zwar seltsam ,aber bei weitem nicht so gestört wie sie offenbar tatsächlich ist. Diese ganzen Probleme wie das mit den Wimpern ausreisen kommen nach und nach ans Licht. Als ich das bemerkt habe vor kurzem, habe ich die Mutter angerufen. Die meinte ganz gelassen, das er das schon seit Jahren tut.
Die Schul Probleme bekomme ich erst mit seit er hier ist und ich Hausaufgaben usw mit ihm mache. Als ich das der Mutter erschrocken erzählt habe , meinte sie das sas zuhause schon ewig so ist....
Er ist jetzt 14 Tage hier

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Bist du dir sicher, dass die Mutter keine Hilfe möchte oder kann es sein, dass sie bereits resigniert hat?

Mein Sohn benimmt sich ähnlich wie der von dir beschriebene Junge und wir suchen seit 2 Jahren nach Hilfe! Wir werden überall abgeblockt, weil er sich in den Erstgesprächen normal verhält. Vielleicht geht es ihr ähnlich?

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Der Spruch, dass Eltern am besten Wissen, was die Kinder brauchen, stimmt leider nicht. Und hier sicher gar nicht.

Das Kind scheint Hilfe zu brauchen. Also würde ich die Schwester informieren, dass ihr den Jugenddienst einschalten werdet. Und es dann auch tun. Nicht anonym, sondern als Ansprechpartner für das Kind.

Vielleicht wäre ja ein Heim durchwegs ein guter Platz für ihn? Nicht ein Kinderheim sondern eine psychiatrisches Heim, wo man mal anschauen kann, was krankheitsbedingt falsch läuft und wo einfach die Erziehung nicht fruchtet oder wo die Vernachlässigung durch die Krankheit der Eltern einsetzt.

Ich versteh dich ja schon. Wenn du das Jugendamt einschaltest und das mit der Schwester besprichst, dann kann es sein, dass ihr nie wieder ein gutes VErhältnis habt. Aber das Kind braucht offenbar Hilfe.Und heute nehmen die Ämter einem "nicht einfach so" die Kinder weg. Es kann gut sein, dass das Kind bei der Mutter bleibt und der Junge sonstwie HIlfe bekommt.

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Zum schutz deinee eigenen kinder solltest du handeln dringend. Mal überspitzt gesagt, was ist denn wenn er mal einen bestatter kennenlernen will?

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Mir kam auch der Gedanke...

... was ist denn wenn er mal einen Leichenwagen sehen will. 😳

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Die Mutter kann sich in den nächsten Monaten nicht kümmern und auch sonst gibt es keine Möglichkeit den Jungen unterzubringen als bei euch. Diese Möglichkeit würde ich an deiner Stelle aber sofort ausschließen, da mir das für meine eigenen Kinder zu gefährlich wäre. Ihr habt es versucht, aber es klappt eben nicht. Der Junge kann nicht bei euch bleiben. Sag das der Mutter, ohne groß drum herum zu reden. Dann kann sie dem Jugendamt ihre derzeitige Situation schildern und um Unterstützung bitten, auch wenn das bedeutet, dass der Junge fremd untergebracht wird. Andernfalls musst du dich beim Jugendamt melden, dass du die Betreuung deines Neffen nicht mehr gewährleisten kannst und zwar ab sofort. Lass dich dort nicht abwimmeln.

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Hallo,

Ich würde dir ganz dringend empfehlen das JA einzuschalten oder ihn in ein Heim zu geben. Nicht das du es später bereust wenn er einem deiner Zwillinge was schlimmeres antut 😢.
Man kann nicht jede Sekunde aufpassen und es ist schnell was passiert.
Das ein 11 jähriger einen 2 jährigen die Treppe runter schubst, da müssten doch alle Alarmglocken bei euch klingeln.
Er kann ja nicht mal was dafür, da seine, ich muss sagen schreckliche Mutter, nichts für ihn getan hat.

Wenn ihr das Kind in ein Heim gebt, kann ihm wenigstens dort geholfen werden. Die haben da ganz andere Mittel und Wege.

LG

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Hallo,

du trägst die Aufsichtspflicht, was, wenn er ein Besucherkind schädigt? Diese Schäden tragt ihr, nicht nur in finanzieller Hinsicht.
Da würde ich ganz klar eingreifen und der Mutter sagen, ohne Amtshilfe übernehmt ihr nicht die Verantwortung.
Ich finde es klasse, dass ihr euch um sein Wohlergehen Gedanken macht, aber ohne Grenzen geht es nicht. An deiner Stelle würde ich auch ganz klar überlegen, was du deiner Familie zumuten kannst. Deine Kinder haben das Recht auf Unversehrtheit.
Ganz vielleicht geht es ihm in einer Pflegefamilie auch besser, weil die von vornherein Kontakt mit Ämtern haben und es eventuell auch nach dem Aufenthalt eine überleitende Aufsicht gibt.
Aber da bin ich nicht firm genug, werde mal persönlich dort vorstellig.

VG und alles Gute, midnatsol

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Hallo.

Oh je.... Das liest sich ja ganz schrecklich. Das Ganze ist nicht nur für euch schlimm - auch der Junge tut mir wahnsinnig leid.

Ich würde an deiner Stelle mit dem behandelnden Hausarzt/Kinderarzt des Jungen Kontakt aufnehmen und evtl. gemeinsam mit ihm die Mutter aufsuchen und ihr ganz klar sagen, dass irgendetwas passieren muss - und zwar sofort!
Was ist, wenn sie sich länger nicht um das Kind kümmern kann? Oder vielleicht gar nicht mehr???? WER soll dieses Kind dann aufnehmen? Spätestens DANN hat sie ein viel größeres Problem, als es das jetzt wäre!?! :-[

Noch dazu: Wieso soll der arme Junge das Mobbing und seine Lernschwäche ausbaden müssen, nur weil seine Mutter so engstirnig ist?!? #augen

Ich würde alles daran setzen, dass endlich eine Lösung gefunden wird!

Alles Gute!