Mein Mann leidet unter Zwangsgedanken

Hey ihr lieben,

mein Mann leidet wohl schon seit ein paar Monaten an Zwangsgedanken. Er ist deswegen auch in Psychiatrischer Behandlung (er war bis jetzt nur zweimal bei seiner Psychiaterin). Leider weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. In seinen Gedanken handelt es sich ausschließlich um sexuelle Gedanken mit anderen Frauen. An mich hat er wohl keine schönen Gedanken er beleidigt mich in seinem Kopf/Gedanken und alles mögliche. Er sagt er möchte das gar nicht. Neuerdings hat er auch Sexuelle Gedanken mit meiner Schwester.. und das geht mir einfach zu weit. Ich weiß dass er nichts dafür kann, aber trotzdem. Er stellt sich auch jede Frau die er sieht in Unterwäsche vor etc. Ich muss auch ehrlich zu geben, ich habe nicht wirklich Mitleid mit ihm. Hätte er andere, schwerwiegende Gedanken, dann schon. Ich steh jetzt bestimmt als Unmensch da, aber ich bin ehrlich. Er sitzt z.b neben mir auf der Couch und ich weiß ganz genau was er grad in seinen Gedanken hat, Sex mit anderen Frauen und alles mögliche.

Ich bin einfach durch und weiß nicht mehr weiter.

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Wie wäre es den Typen in die Wüste zu schicken? Das wäre in dem Fall mein zwangsgedanke

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nicht alles hinnehmen, was der Partner so hat!

Warum war er nur zweimal bei der Psychiaterin? Hat er die Therapie erst jetzt angefangen oder einfach nur nie Lust?

Mein Bruder hat auch Krankheiten, gegen die er einfach nichts unternimmt. Alle leiden darunter, eben auch seine Freundin - die Frau ist nach über 10 Jahren gegangen, ua. deswegen.

Ich käme damit auch nicht klar, und würde zu meinem Schutz Konsequenzen ziehen. Die eben entweder heißen, dass er zu wenig tut und ich gehen würde. Oder eben ein Ultimatum stellen.

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Er bekommt leider nur alle 3 Wochen einen Termin. Aber irgendwie kaufe ich ihm das auch nicht ab. Da er während unserer Beziehung schon "scheiße" gebaut hat was Frauen betrifft. Auch schon am Anfang unserer Beziehung. Dies schiebt er auch auf seine Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen.

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Dein Mann sollte sich einen Psychotherapeuten suchen und eine Therapie machen. In diese könntest du auch eingebunden werden, um zu besprechen, wie ihr in eurer Beziehung mit diesen Gedanken umgeht.
Grundsätzlich werden Zwangsgedanken eher als ich - dyston erlebt, also nicht zum Ich gehörend, d. h. es ist ihm erst mal zu glauben, wenn er sagt, er will das gar nicht.
Nimmt er Medikamente?

Lg

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Ja Medikamente hat er bekommen. Aber die scheinen nicht wirklich zu helfen. Die Medikamente wurden aber schon ein paar mal gewechselt, aber nie ist und war besserung in Sicht. Ihm ist erstmal zu glauben.. mh ja ok.. aber er war bis jetzt nur zweimal bei seiner Psychiaterin und die wird jetzt auch noch nicht zu 100%ig festgestellt haben dass es sich wirklich um Zwangsgedanken handelt. In erster Linie glaubt die Psychiaterin ihm wenn er sagt "ich möchte diese Gedanken nicht". Ob es wirklich so ist.. keine Ahnung.

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Fakt ist auch, er hat mir von selbst vieles aus seiner Vergangenheit als er noch jung war erzählt. Das eine oder andere finde ich persönlich einfach ekelhaft, pervers. Und die Sachen die er während der Beziehung gemacht hat... da will ich gar nicht anfangen. Pervers, ekelhaft. Vielleicht ist er einfach ein Perversling (nicht böse gemeint). Ich hab echt keine Ahnung.

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Kann schon nachvollziehen, daß seine Gedankenwelt dich etwas verstört. Aber Phantasie ist Phantasie, das muss nicht heißen, daß alles was man sich vorstellt einen Bezug zur Realität hat und wirklich erlebt werden will.
Mitleid würde ihn daran hindern selbst Verantwortung für seinen Zustand zu übernehmen und wäre nicht hilfreich. Genauso wenig wie Vorwürfe. Es wird dadurch eher schlimmer.
Er ist bereits in Behandlung und er vertraut dir seine Gedanken an. Verurteilst du ihn dafür, stärkst du seine Schuldgefühle. Er wird zukünftig schweigen und sich von dir distanzieren um dich nicht zu verletzen. Schuldgefühle sind pures Gift für die Seele.
Vielleicht versuchst du ihn zu verstehen, offen, ohne zu werten reden.
...solche erotischen Phantasien kennt wohl jeder, vermute ich... inwieweit nehmen denn diese überhand, so daß sie ihn im Leben behindern und er sie als zwanghaft definiert?

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"normal" permanent sexuelle Gedanken mit anderen Frauen zu haben? Ernsthaft?

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Also ich bitte dich. Sich jede Gottverdammte Frau in Unterwäsche vorzustellen.. das hat nichts mehr mit Phantasie zutun. Und das mit ihrer Schwester.. ekelhaft

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....So kann man "zwangsgedanken" auch deklarieren.
Eher ein Schlag für wirklich schwer psyschich erkrankte Menschen!

Für mich wäre die Beziehung beendet denn ICH würde nicht alles mit tragen!

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Wenn du Zwangsgedanken als eine schwere psychische Krankheit definierst, müsste man aber gaaaaaanz viele Menschen in eine Klinik verfrachten.
Einen Partner im Falle einer psychischer Krankheit zu verlassen - DAS ist ein Grund um beim Therapeuten dringend einen Termin zu vereinbaren.

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Ne ganz sicher nicht, ich habe jahrelang mit psychisch Erkrankten gearbeitet um zu wissen, dass die ein oder andere Erkrankung für mich ein absolutes Nogo wären - aus Selbstschutz. Außerdem habe ich kein Helfersyndrom und möchte eine Beziehung führen, die mir Energie schenkt, als dass sie sie raubt und das ist nunmal bei einigen Erkrankungen nicht gegeben. Wer was anderes sagt, ist entweder naiv oder will es nicht wahrhaben.

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Hallo.

Für mich wäre das auch nichts. Warum erzählt er dir seine Gedanken. Die würde ich gar nicht mehr hören wollen. Soll er sie für sich behalten. Er muss damit klarkommen. Zumal er ja, wie ich gelesen habe, kein Unschuldsengel in diesen Sachen ist.

Wie leidet er denn darunter, wie äußert sich das. Mitleid würde ich ihm auch nicht geben. Denn würde ihm das so belasten, dann würde er mehr tun.

Alles Gute.

LG

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Hallo!

Warum glaubst Du ihm nicht?

Er sagt, es sind zwangsgedanken, war bei einer Ärztin und nimmt Medikamente, die durchaus auch Nebenwirkungen haben, auch wenn sie bisher nicht wie gewünscht helfen (was bei Psychopharmaka nicht ungewöhnlich ist, da muss man leider oft mehrere durchprobieren, und man muss die auch erst ein paar Wochen nehmen, bevor man beurteilen kann, ob sie gar nichts bringen oder nur zeit brauchen, um zu wirken, daher helfen häufigere Termine nicht)-

Da denkt quasi "jemand anderes" in seinem Kopf Dinge, die er nicht denken will, die ihm und seinem eigentlichen Wesen fremd sind, und das belastet ihn, er leidet darunter. Und Du unterstellst ihm, dass er das nur alles selber und absichtlich und am Ende auch noch mit Genuss denkt. Warum sollte er Dir dann davon erzählen, warum Medikamente nehmen?

Sorry, aber ich kann verstehen, wenn Du damit nicht umgehen kannst, aber schieb nicht ihm die Schuld zu. Er ist krank und sucht sich aktiv hilfe, und Du bist nicht gerade hilfreich dabei.

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Woher weiß sie, dass er wirklich die Medikamente nimmt. Wäre jetzt die nächste Frage.

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Ich weiß ja nicht wie es Dir geht, aber wenn ich mit jemandem zusammenlebe, merke ich schon, ob derjenige seine Medikamente nimmt - vor, nach oder zu welcher Mahlzeit, man sitzt ja öfter gemeinsam beim Essen. Klappt bei uns sehr gut, wir erinnern uns auch mal dran. Selbst, wenn man die Schachteln nicht am Esstisch liegen hat, darf der Partner nachschauen, und ich würde jetzt nicht erwarten, dass mein Mann seine Antidepressiva jetzt einfach aus der Backentasche holt und ins Klo wirft, nur um mich und sich selbst zu bescheißen.

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Ich ziehe aus deinen Zeilen folgende Schlussfolgerung: Du fragst dich, ob dein Partner tatsächlich psychisch krank ist, oder ob er gar nicht krank ist, sondern einfach ein unersättlicher Perverser.

Falls du Zweiteres tatsächlich glaubst (Variante "Ausrede"), kommt wohl nur die Trennung in Frage (außer natürlich, du kannst damit leben und ihn so annehmen).

Falls er tatsächlich psychisch krank ist, DARFST du dich immer noch fragen, ob du als Partnerin die Erkrankung & ev. Genesung mit trägst. Die Antwort auf diese Frage darf durchaus NEIN sein. #klee

Suchst du hier ev. Absolution, den Partner verlassen zu "dürfen"?

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Es ist leider ersichtlich das hier keiner Ahnung von Zwangs Gedanken hat. Es ist eine Krankheit und einer der schlimmsten die ich kenne denn sie spielt sich nur im Kopf ab und das aber 24 std am Tag. Ich leide seit meiner Jugend an solchen Gedanken und es hat unglaublichen Effekt auf mein Leben. Und ja Zwangs Gedanken können von jetzt auf nachher auftauchen und Monate oder sogar Jahre halten. Bei mir reich manchmal ein nachrichten Bericht, Film oder nur ein blöder Gedanke und meine Krankheit hat Stoff mich Monate lang zu quälen.
Ich gebe hier jetzt ein Beispiel das ich nicht gerne preis gebe aber sonst begreift es wohl keiner. Vor vielen Jahren habe ich im tv einen Bericht über einen mörder gesehen der inzestuöses Verhältnis zu seiner Mutter hatte. Für Monate könnte ich meine Eltern nicht anschauen ohne das mein Kopf mir Bilder aufgezwungen hat die ich definitiv nicht wollte. Und bis ich mich zum Arzt getraut habe hat es Jahre gedauert eben weil ich mich so geschämt habe. Diese Gedanken sind grauenhaft. Lassen dir keine Pause und irgendwann beginnst du daran zu erstickenden.
Bitte mach dich erst über kein Krankheitsbild schlau bevor du urteilst.

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Man kann doch wissen, dass das eine Krankheit ist. Aber damit leben muss sie nicht! Es belastet auch sie, macht sie krank. Und wirklich Hilfe holt er sich nicht!

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Nein muss sie nicht. Ihr Problem im Ausgangs Post ist ja aber das sie die Gedanken ihres Mannes persönlich nimmt. Und sie für echt hält bzw. ihm sogar unterstellt das er es nur als Ausrede nutzt. Und Zwangs Gedanken können nicht aus Therapiert werden. Du kannst nur lernen damit umzugehen. Viel Therapie gibt es nicht nur Medikamente, jemand der dir erklärt wie’s geht und dann musst du da durch. Ist hart, scheisse und schmerzhaft. Aber der einzige Weg. Und ja sowas dauert. Weil du erst lernen musst diese Gedanken nicht mehr zu bekämpfen. Was genau das ist was du nicht willst.

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