Hallo Allerseits,
Wie geht ihr mit den "guten Ratschlägen" von Familienmitgliedern um, wenn es um euer Baby oder die Kindererziehung geht?
Unser Baby wird bald ein halbes Jahr alt und ständig muss ich mir ungefragt gut gemeinte Tipps und Ratschläge anhören. Außerdem wird mir auch gerne durch die Blume gesagt, was ich alles falsch mache...
Beispiele? Kein Problem:
Bereits in der Schwangerschaft:
-"Wieso isst du keinen rohen Fisch/kein Mett etc.? Du musst essen!! Wir haben ja früher nie auf sowas geachtet und sind alle gesund."
-"Wozu brauchst du einen Wärmestrahler für den Wickeltisch? Man soll ein Baby nicht so verwöhnen!"
Seit das Baby da ist:
-"Wann fängst du an mit Brei? Dann kann das Baby auch mal bei uns schlafen."
-"Wann wird das Baby endlich allein in seinem Kinderzimmer schlafen? Du wirst später Probleme haben, das Kind daran zu gewöhnen."
-"Waaas, du stillst schon wieder?? Du hast doch erst vor 2 Stunden gestillt, das Baby bekommt so Bauchschmerzen!"
-"Du musst das Baby auch mal schreien lassen, sonst wird es verzogen."
-"Du verwöhnst das Baby!" (Als ich erzählt habe, dass ich zum schlafen gehen vorsinge.)
-"Das Baby will unter die Leute!"
-"Das Baby fremdelt ja!" (Weil es nach 10 min. bei Oma auf dem Arm mal anfängt zu weinen.)
-"Das Baby hat Hunger/ist müde etc."
(Jeder - außer ich- weiß immer ganz genau, was das Baby möchte.)
Ist das normal? Wie reagiert ihr auf sowas?
Morgen kommt wieder Familienbesuch...ich gehe jetzt schon alle Antworten im Kopf durch...
Liebe Grüße
Gute Ratschläge zum Baby
Auf dumme Sprüche würde ich mit noch dümmeren Sprüchen reagieren:
Wann fängst mit brei an? - ich dachte die Einschulung wäre ein guter Zeitpunkt
Du stillst schon wieder? - mein Kind ist ein milchoholiker und braucht halt den Stoff
Wann schläft es in seinem Zimmer? - spätestens wenn mein Sohn eine Freundin hat
Das Baby wird verzogen - wie verzogen? etwa so? (Gesicht verziehen)
Das Baby will unter die Leute - echt? mir hat das Baby gerade ins Ohr geflüstert, es will zur Mama/zum Papa
Usw
Und dabei schön lächeln und zwinkern und dann schnell das Thema wechseln. Aber keine Sorge,du bist eine unter sehr vielen, denem es so geht wie dir.
Mache ich mitt(auch ohne Baby) mittlerweile bei ungebetenen Ratschlägen oder blöden Bemerkungen und Unterstellungen ganz genauso - das Ganze aufgreifen und noch einen draufsetzen, meistens ist dann Ruhe. Diese ganze Rechtfertigerei beinhaltet einfach nur Stoff für erneute Diskussionen.
Wobei man unterscheiden muss, kommt auch immer auf Tonfall und Gesamtsituation an - ich bürste jetzt nicht ständig alle Bemerkungen anderer Leute ab 
.
Ich glaube jeder kennt diese Situationen, der eine mehr der andere weniger.
Entweder sagst du klar deine Meinung oder du nickst und denkst dir deinen Teil.
Ich höre mir die Sachen an und vergess es gleich wieder. Wird es mir zu bunt nehme ich mein Kind und sage das es reicht. Du bist die Mutter. Wenn nicht du, wer dann weiß was für dein Kind gut ist?
Meine Schwiegermutter ist auch sehr übergriffig, wenn es um Kinderwagen schieben geht. Da wird nicht gefragt sonder ich werde weg gedrängelt. Lass ich mir gefallen, weil ich weiß das wir nicht oft da sind und spätesten wenn das Baby schreit nur ich trösten kann.
Wenn es dich so stresst, würde ich es ansprechen. Sag sonst das du dich über so viele Ratschläge freust, aber wenn du Hilfe brauchst du dann gezielt fragst.
Ja, das ist normal, ist nur gut gemeint und man kann höflich aufklären, dass man heutzutage anders erzieht als früher und das Thema beenden.
Hallo! Es gibt ein tolles Buch mit dem Titel "artgerecht". Es liefert dir viele Argumente, weshalb es von dir sehr richtig ist, so mit deinem Baby umzugehen, falls du dich rechtfertigen möchtest. Gute Nerven!
Artgerecht ist so ein tolles Buch! Es erklärt anhand der Evolutionsgeschichte warum sich unsere Babys so verhalten wie sie es eben tun. Dagegen kann auch keiner was gegenargumentieren
Ansonsten mein Lieblingsspruch: "Erkläre ich dir wie du Auto fahren sollst?!" . Jeder hat halt sein eigenes Falsch.
Also zum Thema schlafen, tragen, stillen, verwöhnen,.. hab ich oft sehr hart damit gekontert, dass ich Herrn Hitlers Erziehungsmethoden nicht mehr als zeitgemäß erachte. Und auch gerne auf entsprechende Literatur verwiesen.
Ansonsten kam es auf die Situation und meine Laune an. Mal freundlich erklären, einen Scherz machen, ignorieren,...
Mit der Zeit wird das Fell ziemlich dick..
LG Claudi
DER Spruch gefällt mir ja richtig gut! Schade, dass ich den nie wieder anwenden kann. 
Dann muss ich mir den wohl merken, um meiner potentiellen Schwiegertochter später mal zur Seite zu stehen, wenn sie gemobbt wird. 
LG
Den Satz hab ich auch schon mal gebracht. Woraufhin meine Großtante nachgefragt hat. Zum Schluss meiner Eeklärung hat sie ihr Kind (48) umarmt und ihn um Verzeihung gebeten, manche Dinge so gehandthabt zu haben. Da hab ich auch nicht schlecht gestaunt.
lg lene
Also bei meiner Familie (wo sich die Tipps allerdings echt in Grenzen halten), sage ich durchaus, dass ich das wohl hinkriege-oder auch begründe, warum ich das und das so mache (sie sollen es ja auch nachvollziehen können).
Bei meiner Schwiegerfam.(und da gibt es „Tipps“ satt und reichlich).
Geht es ins eine Ohr rein und aus dem anderen raus- oder ich sage, dass die es ja gerne so machen können- bei deren Kindern- Ende :)
Kommtimmer so auf meine Laune an 🙃
Dich nicht auf Diskussionen einlassen und mal ein deutliches Wort sprechen.
Hi
Oh je, dass kenne ich auch. 🙈
Ich antworte dann immer ganz freundlich, dass man heute anders erzieht. Und das diese Erziehung viel bedürfnisgerechter ist, als diese welche in der Generation unserer Eltern „Trend“ war (denn es war wirklich nur ein Trend Welche (ich glaube) etwa 150 Jahre andauerte in welchen man dachte man könne Babys verwöhnen... )
Wenn es ums Thema trinken geht, antworte ich zum Beispiel so: „Sie/er hat jetzt hunger, und ich werde sie/ihn ganz bestimmt nicht warten lassen, er/sie wird nach Bedarf gestillt.“ Dann, wenn ich es dieser Person nicht schon mal erzählt habe, plappere ich freundlich weiter von wegen das man heute anders erzieht, dass Babys noch genau gleich „funktionieren“ wie in der Steinzeit also alles was sie sich wünschen Nähe, Schutz, Liebe und Nahrung ist. Und dass wir das grösste Vertrauen aufbauen können, indem man diesen Bedürfnissen nachkommt. Und dies halt auch beinhalten, dass das Baby nach Bedarf gestillt wird, Rituale wie das Vorsingen Sicherheit geben, man es nicht schreien lässt sondern */- sofort kommt um es zu beruhigen. Und da gibt es noch viele weitere Beispiele...
Also kurz und knapp gesagt, gehe auf das was dir gerade wieder Vorgeworfen wird ein und halte dann deinen kleinen Vortag (falls du gleich unterbichen wirst, sag freundlich, „darf ich dir dass bitte zuerst zu Ende erzählen, ich finde das wirklich wichtig, du kannst mir dann wenn ich fertig bin safen was du denkst). Zum Schluss sage ich dann immer noch „ist doch eigentlich alles ganz einleuchtend, findest du nicht auch? Also ich persönlich bin nicht bereit meinem Baby seine Grundbedürfnisse zu verweigern.“
Huch das ist jetzt etwas lang geworden...😜