ehe am ende mit zwei kindern?!

hallo zusammen

ich bräuchte mal eine orientierungshilfe von aussenstehenden...
ich bin seit fast 12 jahren mit meinem mann zusammen und verheiratet seit 4 jahren. zusammen haben wir zwei kinder, einen 4 jährigen sohn und eine 1 1/2 jährige tochter.
in den letzten 4 jahren hatte mein man 3 verschiedene jobs. auch bei seiner aktuellen stelle läuft es nicht so, wie er sich das vorstellt. er ist momentan wieder auf stellensuche und jammert mir tagtäglich vor, wie ihn die arbeit stresst und anwidert. er sagt auch immer wieder, dass diese arbeit und seine kollegen nicht mehr ertrage. dabei stellt er mir immer wieder die frage, ob er einfach kündigen soll. natürlich sage ich ihm klar, dass er dies nicht so einfach tun kann. schliesslich seien wir alle betroffen.
momentan hat er ca. 5 bewerbungen am laufen. eine stelle, die ihn sehr interessieren würde, befindet sich aber ziemlich weit weg (fahrzeit ohne verkehr etwa 1 h). ich muss hier noch erwähnen, ich arbeite ebenfalls 50% und unsere kinder gehen in eine kita in der nähe meines arbeitsortes und wir holen unsere kinder oft zusammen ab. nun redet sich mein mann die stelle bzw. die fahrstrecke schön. er glaubt, wir können, sollte er diese stelle annehmen, eifach mit einigen veränderungen des alltags so weitermachen wie bisher. für mich ist klar, dass unser familienleben und die gemeinsame zeit darunter leiden wird. bereits jetzt erträgt er es nicht, wenn unser sohn zu laut ist oder mal einen schwierigen tag hat.
ich möchte hier ein beispiel nennen: unser sohn sass in der badewanne und planschte herum. das wasser schwappte über den rand hinaus. als mein dies sah, sagte er unserem sohn, er solle dies nicht machen. unser sohn hörte nicht und machte weiter. mein mann wurde wütend und holte schimpfend unseren sohn aus der wanne. was mich wirklich beunruhigte war, dass mein mann zu unserem sohn sagte: „du bist doch nicht normal!“ ich griff natürlich in die situation ein und sagte meinem mann, dass er so nicht mit unserem sohn reden darf.
manchmal glaube ich, mein mann hat eine depression. ich schlug ihm bereits mehrmals vor, sich psychologische hilfe zu holen. er meldete sich schon öfters krank bei der arbeit, obwohl ihm nichts fehlte. oder dann jammert er über verspannungen im rücken und geht deshalb nicht zur arbeit.
ich bin verunsichert, wie ich weitermachen soll... ich kann mich doch nicht um ein 35 jähriges kind kümmern!
bevor wir geheiratet haben, war er nicht so (sonst hätte ich ihn nicht geheiratet). er war zufrieden im job, traf sich ab und an mit freunden, freute sich über die kleinen erfolge unseres sohnes... von diesem mann von damals ist nichts mehr zu spüren. so wie er jetzt ist, liebe ich ihn nicht mehr. mir ist klar, dass auch ich mich verändert habe. das gehört zum leben. aber mit seinen veränderungen komme ich nicht klar. ich habe auch angst, dass meine gefühle oder die launenhaftigkeit meines mannes negativ auf unsere kinder abfärbt.

was soll ich bloss tun? hat jemand einen ratschlag für mich? oder befindet sich jemand in einer ähnlichen situation?

liebe grüsse
jospie

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Ich finde eine Stunde Fahrzeit zur Arbeit nur halb so wild. Wenn es dann dann tatsächlich der Job ist, den er sich wünscht und er dann gerne zur Arbeit geht. Spaß an der Arbeit und ohne Bauchschmerzen dahin zu gehen wiegt für mich mehr als die Fahrzeit!

Hmmm, die Situation mit der Badewanne ist so eine Sache. Ich finde es auch nicht lustig wenn meine Kinder nach Ermahnung weiter alles um sich rum nass plantschen! Ich würde eine solche Äußerung von deinem Mann nie von mir geben oder auch nur denken - aber vielleicht ist er wirklich einfach nur unzufrieden? Klar darf er das nicht auf sein Kind projizieren, aber er ist auch nur ein Mensch!

Ich würde mich mit meinem Mann in einer ruhigen Stunde abends hinsetzen und um ein Gespräch bitten. Dabei würde ich sagen, was ich früher an ihm geliebt habe und was er heute anders macht. Und darum bitten mal in sich zu gehen und nachzudenken was da los ist! Frag ihn was passieren muss, damit er wieder „der Alte“ wird. Davon würde ich weitere Entscheidungen abhängig machen.

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Sehr schön geschrieben! Dein letzter Absatz ist wirklich gut - unterschreibe ich zu 100%. Es ist von außen auch immer schwer einzuschätzen, wie "schlimm" die Situation wirklich ist. Sind, wie gesagt, immer nur Denkanstöße und die TE kann sich aussuchen, was passt :-).

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danke für deine antwort!

betreffend dem arbeitsweg: es ist mindestens eine stunde fahrzeit (mit verkehr eher 1 1/2 stunden ein weg). die ganze verantwortung mit den kindern - also kita, kindergarten etc. ebenso haushalt, essen kochen etc. - würde bei mir liegen. es kann sein, dass er in diesem job zufriedener sein könnte. aber er hatte so viele stellenwechsel die letzten jahre und der grund war schlussendlich immer derselbe. ich weiss nicht, ob er seinem urteil trauen kann. mir ist klar, dass ich wahrscheinlich wie ein kontrollfreak rüberkomme. aber seine entscheidungen betreffen auch mich. auch ich arbeite und auch bei mir ist nicht immer alles ponyhof!
zu der badesituation: ich bin deiner meinung! ich finde es auch nicht toll, wenn mein kind einfach weiter macht. ich bin auch sehr konsequent, ich sag es einmal, vielleicht noch ein zweites mal mit
der option, dass es konsequenzen gibt. sollte einfach weitergemacht werden, bin ich konsequent. da lasse ich mich auch von tränen oder geschrei nicht beeindrucken😏
und es stimmt auch: er ist nur ein mensch, ich bin nur ein mensch! auch ich bin nicht aus stahl und schreie mal rum. aber es darf einfach nicht zur tagesnorm werden!

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Hallo jospie,

das hört sich wirklich nicht gut an .. und ich kann deine Sorgen und Gefühle verstehen. Ob es eine Depression ist, kann man als Laie und von außen schlecht bis gar nicht beurteilen, aber irgend etwas hat sich offensichtlich grundsätzlich verändert.

Da es aber euer Zusammenleben massiv beeinträchtigt, würde ich dir zu einem ernsthaften Gespräch mit deinem Mann raten. Ihr seid schon ziemlich lange zusammen und mit Trennung zu "drohen", wäre eigentlich nicht so meine erste Wahl, aber mitunter hilft Betroffenen nur ein massiver Schuss vor den Bug, damit sie sich aufraffen können.

Schildere ihm das, was du auch hier geschrieben hast, inkl. deiner geschwundenen Gefühle. Unterbreite ihm Vorschläge, falls du welche hast und sollte sich innerhalb einer (von dir) festgelegten Spanne gar nichts ändern und ist er dann auch nicht bereit, sich Hilfe zu holen, hilft wahrscheinlich wirklich nur eine - vielleicht zunächst nur räumliche - Trennung.

Überlege dir vorher bitte auch ganz genau, was du im Negativfall im Stande bist zu tun. Ist dir eine räumliche oder generelle Trennung überhaupt möglich, wie würde es danach weitergehen usw. usw. Klar, es gibt immer Wege, aber nur du kannst einschätzen, was davon du umsetzen kannst. Bedenke bitte auch, dass die Kinder unter solchen Umständen leiden - eine Änderung sollte also in jedem Fall her - im Notfall suche zuerst du dir Unterstützung und Beratung. Im Forum kann es eben doch nur Denkanstöße geben.

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Bei uns ist es auch so. Ich würde deinen Mann machen lassen. Vielleicht wird es besser, wenn er länger außer Haus ist. Am WE wird er ja bestimmt zu Hause sein oder? Manchmal tut der Abstand gut.

Wir sind früher jeder 1,5 Std. zur Arbeit gefahren (ein Weg). 1 Std. geht noch.

Brobiert es mal aus.

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Hi,

1 Std. Arbeitsweg ist doch nun wirklich kein großes Ding!

Und ja, ich finde, ein 4Jähriger hat zu hören, wenn ich sage, dass das Wasser IN der Wanne bleibt. Er dürfte anschließend aufwischen und würde bei der 2. Ermahnung auch aus der Wanne steigen. Den blöden Spruch hätte sich dein Mann verkneifen können, ja.

Grüsse

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bin genau deiner meinung, was das gehorchen angeht! das mache ich auch so!

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Dein Mann klingt chronisch unzufrieden und überfordert.
Allerdings solltest du ihn auch ernstnehmen, ein „du kannst nicht kündigen, denk an uns“ ist zu wenig.
Wenn mein Mann mal Kündigungsfantasien hat, weil grad alles nur noch stresst und nervt, dann sag ich ihm: „wenn du wirklich kündigen willst, dann finden wir einen Weg.“
Das nimmt meist viel Druck raus, weil er merkt, dass er von mir gehört und ernst genommen wird.
Da du diese Situation nun aber schon länger hast, kann ich auch verstehen, dass deine Nerven auch nicht mehr die Besten sind.
Daher würde ich auch raten, externe Hilfe zu holen. Das kann erstmal der Hausarzt sein, eine Familienberatung oder natürlich auch eine Paartherapie.
Ich denke nicht, dass es damit getan ist, dass dein Mann da alleine gräbt. Ihr beide müsst euch wieder Ernst nehmen und echtes Interesse füreinander entwickeln.

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Generell teile ich deine Ansicht! Aber, mich stört die Tatsache, dass der Mann die TE fragt, ob er kündigen soll. Damit übt er selbst Druck auf seine Frau aus und schiebt ihr die Verantwortung in die Schuhe. So geht das nicht. Es ist auch für die Frau eine Umstellung, wenn der Partner ständig im Job wechselt... da wird immer ein geregelter Tagesablauf über Bord geworfen und alle müssen sich neu „sortieren“ einige können das besser, als andere. So ganz ohne ist das nicht. Die TE arbeitet immerhin auch zu 50% und muss auch schauen, dass sie alles auffangen kann, wozu ihr Mann durch einen Jobwechsel nicht mehr in der Lage ist. Das ist auch nicht immer so selbstverständlich... aber generell hast du recht... (ich finde nur den Umstand der vielen Jobwechsel anstrengend. Nicht weil es mal ein Wechsel gibt, nur dieses ständige hin und her, würde auch mich irgendwann nerven, sollte es zu sehr ins Familienleben eingreifen)
☺️

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Du hast Recht. Aber deswegen schrieb ich, dass er für mich überfordert klingt.
Er versucht Verantwortung abzuwälzen, sie versucht ihn irgendwie bei der Stange zu halten, aber Verständnis sehe ich auf keiner Seite wirklich. Die Fronten sind verhärtet. Daher mein Rat, eine Fachperson von aussen draufsehen zu lassen.

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Die Frage ist, um wie viel besser ist der neue Job.

Ein kurzer Fahrtweg zu einem miesen Job kann krank machen.
Ein sehr langer Fahrtweg zu DEM Job mit super Kollegen kann aufblühen lassen.

Warum hat er die letzten Jobs gewechselt?
Kollegen
Arbeitsbedigungen
befristete Arbeitsstellen

Wenn er in dem ersten Job glücklich war, was hat sich verändert?


Eine Freundin wurde durch schlechte Arbeitsbedigungen krank. Überwiegend waren es Probleme mit Kollegen. Sie biss die Zähne zusammen. Dann kamen Probleme mit Arbeitszeiten dazu, die Krankheitsfälle häuften sich und die wenigen, die noch da waren, sollten das alles auffangen.

Außenstehende dachten, sie hätte nichts. Bis sie zusammengebrochen ist. Im Krankenhaus hieß es auch, sie könnten nichts finden. Letztlich war es aber ein Burn Out und beim zweiten Zusammenbruch bekam sie dann auch Hilfe.


Wenn der neue Arbeitsplatz nur eine Flucht ist, wird der zusätzliche Fahrtweg ihn stressen.
Wenn der aktuelle Arbeitsplatz ihn so sehr belastet, wird er daran auch kaputt gehen.

Wenn der neue Arbeitsplatz für ihn bessere Arbeitsbedingungen bietet, dann wird die Stunde Fahrtzeit nervig sein für ihn, aber unter'm Strich würde er Entlastung bekommen.

Kann der Arzt ihn auch längere Zeit krank schreiben? So, dass er in die Phase kommt, rauszukommen, weg von den Arbeitsbedingungen?
Wenn es ihm dann besser geht, könnte ein Jobwechsel reichen.
Wenn es ihm dann weiterhin nicht besser geht, müsste der Arzt auch weitere Therapiemöglichkeiten vorschlagen. Von Blutwerten und co bis hin zu Therapie, Reha etc.

Wenn er völlig zusammenbricht, würde sich euer Alltag auch umstellen.


Ist es bei ihm Branchenbedingt, dass der Druck zugenommen hat?
Wie geht es anderen bei seinem Arbeitgeber?

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Hallo,

kann es sein, dass Dein Mann Angst hat, dass "nichts mehr kommt"? Sein Leben läuft auf festen Gleisen: Er hat einen Beruf gelernt, hat eine Ehefrau, Kinder, einen Job und bis zur Rente noch 32 Jahre Arbeit vor der Brust. Ändern im Sinne von neu gestalten kann er von all dem nur eins, und das ist der Arbeitgeber. Wenn aber drei Arbeitsstellen in vier Jahren immer nur doof waren, wird ihm auch die vierte Anlass zum Meckern bieten. Kurz gesagt: Man macht es sich leichter, wenn man sich auch einfach mal für Zufriedenheit bzw. zumindest für Akzeptanz ENTSCHEIDET.

Wenn das sein Problem ist, muss er sanft eingenordet werden, denn er hat sich für dieses Leben entschieden. Frag ihn, was passieren muss, damit er wieder das Schöne darin sehen kann. Und sag ihm auch das, was Du hier so schön schreibst: Auch bei DIR ist nicht immer alles Ponyhof, und einen ständig nörgelnden und jammernden Mann würde ich auf meinem Ponyhof nicht ertragen!

LG, andiamo

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Hallo,
Anscheind ist dein Mann zurzeit ziemlich unglücklich. Das spiegelt sein Verhalten im Bezug auf euch wieder. Wenn man unglücklich über die Arbeit ist, dann ist man gedanklich einfach nur bei der Arbeit. Kein Mensch geht gerne mit Bauchschmerzen zu Arbeit. 1 Stunde Fahrweg ist doch nichts. Man muss manchmal Abwegen wer mehr Hilfe braucht. Du willst das alles so bleibt wie bisher, was die zeitaufteiling mit den Kindern angeht, er wäre aber wahrscheinlich glücklicher in seinem neuen Job, kann den aber nicht antreten weil dann alles an dir „hängen“ bleibt. Ich finde du solltest ihn dort mehr unterstützen, wenn es sein Wunsch ist dort zu arbeiten. Er ist 35 Jahre alt und muss noch mindestens 30 Jahre arbeiten, soll er das da machen wo er offensichtlich unglücklich ist nur damit du nicht die Kids alleine versorgst in der Zeit die er weg ist? Mein Mann hat ne 60 std Woche und einen Fahrweg von 3 std am Tag. Er liebt aber seine Arbeit und verdient auch gut. Im Leben würde mir in den Sinn kommen und von ihm verlangen dort zu arbeiten wo ich es für richtig halte. Ihr müsst mehr zusammen halten sonst seh ich schwarz für die Zukunft

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Hallo,

das liest sich schön, aber warum muss nur die TE Rücksicht nehmen und auf das Wohl ihres Mannes schauen? Sie hat zwei kleine Kinder, einen Halbtagsjob und den kompletten Haushalt. Und dazu noch einen Mann, der meckert und jammert und in kurzer Zeit schon die vierte Arbeitsstelle doof findet. Je nach Branche sehen so häufige Wechsel im Lebenslauf übrigens nicht gut aus. Genau so wie ein dauernd nörgelnder EhepartnerIn reichlich unsexy ist!

LG, andiamo

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Ja sicher, aber sie sagt nicht das sie in ihrem Job unglücklich ist ect. Deshalb meinte ich auch,dass man schauen muss wem man zurzeit mehr unterstützt.

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Die Lösung des Problems liegt nicht im erschaffen von gegenseitigem Druck. Die Ursache muss gefunden und behoben werden. Auch wenn das vielen Menschen sehr schwer fällt gibt es da nur einen Weg um der Ursache auf die schliche zu kommen: reden, reden, reden. Und zwar richtig ehrlich! Stell ihm fragen wie: was macht dich so unglücklich? Wann lief es richtig gut und was ist jetzt anders? Was würdest du tun, wenn dir alle Mittel wie Zeit und Geld zur Verfügung stehen würden? Wie würde dein Traumjob aussehen? Und wenn es diesen Traumjob morgen geben würde, was wäre dann anders?

So habt ihr die Möglichkeit mit einem lösungsorientierten Blick an die Sache heran zu gehen und ganz nebenbei lernt ihr beide euch vielleicht noch ein bisschen besser kennen. Gedanken, die mm sich vielleicht doch nicht traut zu äußern, kommen ans Tageslicht. Die Sorgen und Ängste dürfen geäußert werden und man kann schauen, wie man als Team agieren kann.

Dauerhafte Unzufriedenheit kann ganz schnell alles zerstören. Es ist so wichtig zu schauen woher sie kommt.

Du kannst dir übrigens auch selber mal die fragen stellen. Du musst dich nicht komplett zurück nehmen! Seit so richtig ehrlich miteinander, nur so hat eure Beziehung eine Chance.