Familie/Eltern

Hallo ihr Lieben,

Ich bin seit fast 5 Monaten Mutter und es ist eigentlich alles super, mein Verlobter und ich, wir lieben uns sehr und die Kleine ist einfach zuckersüß (natürlich gibt es auch anstrengende Zeiten 😅). Aber seit die kleine da ist denke ich immer mehr über meine Familie und meine Kindheit nach. Wenn ich mein Baby ansehe dann spüre ich eine unendlich tiefe liebe für sie und ich weiß einfach das ich alles für mein Baby tun würde (ich denke das ist wohl normal so), wenn ich dann aber an meine Eltern denke kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie das jemals gedacht haben als sie mich angesehen haben.. Ich weiß nicht aber irgendwie waren sie nie so liebevoll (mein Papa hat gehauen, Meine Mama hat zugeguckt).. Ich hab mir nie viele Gedanken über sowas gemacht aber seitdem ich selber Mutter bin mach ich mir schon so meine Gedanken vor allem wenn ich dann meine SchwieMu in spee sehe.. Ich weiß gar nicht wie ich meine Gedanken aufschreiben soll das ist irgendwie schwieriger als ich dachte (😂) eigentlich fühle ich mich sehr ungeliebt von meinen Eltern und kann nicht behaupten das sie gute Eltern mit viel Interesse an mir oder jetzt auch an ihrer Enkelin.. Ich meine sie helfen und unterstützen mich und meinen Verlobten schon aber ich hab immer das Gefühl, dass sie es tun weil sie denken sie müssen (um das von früher wieder gut zu machen und weil ich ja ihre Tochter bin) zu meinem Bruder sind sie anders er war immer der Liebling. Damals in unserer Kindheit hat meine Cousine ne ganze Zeit bei und gewohnt sie war immer der Buhmann für meine Eltern als sie dann aber ausgezogen ist brauchten sie einen neuen und das war dann ich.. 😪 und so zieht es sich praktisch durch die ganze Familie.. Meine Cousine war immer der Buhmann über sie wurde gelästert, sie wurde immer schlecht gemacht und alles was sie tut ist kacke.. nun hat sie sich verständlicherweise immer weiter aus der Familie zurückgezogen und jetzt bin ich die über die gelästert wird, und nur weil ich mit 20 Jahren Mutter geworden bin wird mir ständig erzählt das ich das ja nur geworden bin weil ich nicht arbeiten will und das ich wenn ich jetzt im Februar 2019 wieder anfange zu arbeiten sowieso ganz schnell wieder schwanger werde weil ich nicht arbeiten will dabei ist das totaler Quatsch.. Ich wünschte meine Mutter würde hinter mir stehen wenn so scheiße über mich geredet wird aber sie sagt einfach nichts dazu.. Ich weiß nicht aber ich fange an meine Familie ernsthaft zu hassen meine Oma Besuch ich sowieso schon lange nicht mehr..

Oh man, das ist alles ziemlich wirr geschrieben 🤦🏼‍♀️ ich weiß auch gar nicht was ich jetzt hören bzw lesen möchte ich glaub ich wollte es mir einfach mal von der Seele schreiben weil mich das in letzter Zeit ziemlich mitnimmt..

Liebe Grüße

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Als mein ältester Sohn geboren wurde, kam es zu einem tiefen Bruch zwischen meinen Eltern und mir. Mir wurde entgültig klar, was für ätzende Menschen das sind und meinen Eltern wurde klar--ja weiß ich nicht. Dass man sein Kind nicht alleine lässt? Dass man sein Kind nicht schlägt und fertig macht?
Das alles hätte mich aber jetzt nicht zum Kontaktabbruch veranlasst. Fehler machen wir alle und man kann nicht immer mit der Vergangenheit rumwedeln.
Aber sie zeigten leider 0 Interesse an ihren Enkeln, verbreiteten die schlimmsten Geschichten über mich in der Familie (ich hätte meinen ältesten Sohn dauerhaft bei ihr abgeben wollen, ich wäre total überfordert mit den Kindern, ich wäre nur krank geworden, weil die Kinder mich so stressen, mein Mann hätte mich nur geheiratet, weil meine Eltern vermögend sind usw. #bla)
Es wurde auch ALLES schlecht gemacht, was wir uns angeschafft haben, völlig ohne deren finanzielle Hilfe (das wird sie wahrscheinlich am meisten gewurmt haben). Unser Haus war eine Bruchhütte, unser Sharan ein Türkenmercedes und unser Wohnort (wir haben es gewagt 35 km weit weg zu ziehen) eh der letzte Müll. Unsere Kinder schlecht erzogen, mein Mann ein Raffgeier...aber seit 5,5 Jahren kann sie ihr Gift nicht mehr versprühen und das ist auch gut so ;-)

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Der Bruch mit deinen eltern ist in deinem Fall wohl das richtige gewesen dennoch hoffe ich das es bei mir nicht soweit kommt. Allerdings reden meine Eltern auch nicht schlecht von mir innerhalb der Familie sie stehen nur halt nicht hinter mir wenn schlecht geredet wird sondern sagen zu allem Behauptungen eher 'ja und Amen' was natürlich auch sehr verletzend ist. Ich hege keinen Groll bzw versuche keinen Groll zu hegen wegen meiner unschönen Kindheit ändern oder rückgängig kann ich sie eh nicht machen aber ich denke auch das es normal ist wenn man Mutter wird an seine eigene Kindheit zu denken und 'zu gucken' was man bei seinem kind besser machen möchte.

Alles gute und Liebe für dich und deine Familie:)

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Hallo. Ich kann nachvollziehen wie es dir geht. Seit mein Sohn auf der Welt ist kommt immer wieder meine eigene Kindheit hoch was mich teilweise sehr traurig macht. Ich habe mittlerweile (mein Sohn ist 3) auch einiges über Kindererziehung und Kinderpsyche gelesen und mir wurde so einiges klar. Warum ich immer so ein komisches Verhältnis zu meiner Mutter hatte zum Beispiel. Ich dachte früher immer, dass mit mir irgendwas nicht stimmt aber jetzt verstehe ich alles viel besser und leider macht es das alles nicht besser. Ich versuche diesen Groll meiner Mutter gegenüber (mein Vater war toll) zu verdrängen, weil sie sich mittlerweile komplett verändert hat. Sie liebt meinem Sohn abgöttisch, würde ihn nie schlagen oder anschreien und ist die perfekte Oma. Besser geht es eigentlich nicht und ich will ihr ihr Verhalten nicht ewig vorwerfen. Ich habe das Thema ihr gegenüber einmal angesprochen und sie hat zugegeben, dass sie es damals einfach nicht besser wusste und manchmal auch überfordert war bzw uns genauso erzogen hat wie sie es selbst kannte, „damals hat man es halt so gemacht“. Ich dachte nach der Aussprache würde es mir besser gehen aber leider hatte es nicht wirklich etwas gebracht, außer dass meine Mutter sich schlecht fühlte deswegen. Mich beschäftigt dieses Thema nach wie vor, weil ich einfach auch gerne eine liebevolle Mutter gehabt hätte, die mit mir kuschelt, mich umarmt und mir sagt dass sie mich liebt. Umso mehr versuche ich, das was ich so vermisst habe meinem Sohn zu geben und nicht die gleichen Fehler wie meine Mutter zu machen.
Ich kann die jetz auch keinen Rat geben aber vielleicht hilft es dir zu wissen dass es anderen auch ähnlich geht.

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Ich danke dir, es ist schön (?) nicht allein mit seinen Gedanken zu sein. Natürlich möchte ich jetzt auch alles was ich damals vermisst habe besser zu machen. Ich dachte auch immer es liegt an mir (zu meinem Bruder waren sie ja immer anders, zudem haben sie mich grundsätzlich mit meiner Cousine verglichen sie ja vor mir der buhmann war), Ich war bzw bin ja auch das komplette Gegenteil von meinem Bruder vermutlich hätten sie sich gewünscht, dass ich mehr wie er bin, aber so ist das nun mal nicht und damit haben sie sich wohl auch abgefunden denke ich. Es ist auch alles viel besser geworden als ich ausgezogen bin. Ich hoffe einfach eine gute Mutter für meine Tochter sein zu können und sie später von einer glücklichen Kindheit erzählen kann.


Alles gute und Liebe für dich und deine Familie:) hoffentlich hören die traurigen flashbacks bald auf und du kannst deiner Mama verzeihen bzw hegst keinen Groll mehr :)

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Hallo

diese Gedanken über die eigene Kindheit und das Versagen der Eltern, sind in deinem Alter völlig normal.
Zumal du jetzt selbst Mutter geworden bist.
Zum Erwachsen werden gehört auch dazu ,einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu machen.Du kannst dein Leben jetzt selbst gestalten.
Du hast die Chance alles anders zu machen.
Vielleicht kannst du mit der Zeit, auch versöhnliche Gedanken und Verständnis für deine Eltern aufbringen.
Behandeln sie dich immer noch schlecht oder so, dass es dir nicht gut tut, dann grenze dich ab.
Zieh dein Ding durch und grübele nicht über die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit.
Ich finde Erwachsene, die über ihre schlechte Kindheit jammern oder alles darauf schieben, machen es sich zu einfach.

L.G.

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Ja vielleicht hängt es auch mit meinem Alter zusammen, bin ja sozusagen dabei erwachsen zu werden. :) Du hast vermutlich recht und werde versuchen unter meiner Vergangenheit einen Schlussstrich zu ziehen und es einfach besser zu machen für meine Tochter :)
Keinesfalls möchte ich Jammern oder alles mit meiner unschönen Kindheit begründen :) dennoch war bzw ist das gerade präsent in meinem Kopf und ich musste es mir einfach mal von der Seele schreiben einfach um es mal aufzuschreiben (klingt vielleicht blöd aber hat mir schon geholfen )

Alles Liebe und gute für dich :)

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Ich war 23 Jahre alt,als ich den Groll auf meinen dominanten Vater, anfing zu begraben.

Die Generation vor mir, machte es meist wie sie es selbst erfahren hatten.
Vielleicht hast du auch das Glück, dass deine Eltern mit den Jahren immer milder werden.
Natürlich ist man von seiner Kindheit ein Leben lang geprägt.
Trotzdem kannst du ganz anders werden, wenn du es willst.

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Hi!
Ich kann dich verstehen, mir ging es nach der Geburt auch so. Vorher habe ich wenig bis gar nicht an meine Kindheit gedacht. Erst mit der Geburt der Kids fängt man an sich zu erinnern und zu vergleichen. Bei mir war das dann auch so, dass ich plötzlich einen Groll hatte v.a gegen meine Mutter. Es hat dann weitere 6 Jahre gedauert diesen zu unterdrücken! Zu meinen Kindern ist sie toll und ihre Fehler sind mehr als 10-15 Jahre her. Ich versuche mich auf das heute zu konzentrieren und nicht auf gestern. Ist nicht immer leicht aber wird immer leichter...

Bei mir ist es auch so, dass ich die Schläge von damals gut wegstecken könnte, die verfolgen mich gar nicht so. Am schlimmsten finde ich aber die Lieblosigkeit und das fehlende Interesse. Wir wurden nie groß in den Arm genommen, „hab dich lieb!“ wurde praktisch nie gesagt, was meine Hobbies sind, wie meine Freunde heißen, ob ich einen Freund habe... würde nie thematisiert. Glaube nicht, dass meine Eltern heute wüssten, was ich studiert habe... und und und. Ich versuche es heute besser zu machen!
Vielleicht sind sie auch einfach zu jung Eltern geworden. Als Großeltern 25 Jahre später machen sie ihre Sache gut.
Dir alles gute mit der kleinen!

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Mir geht’s es genauso.

Meine Eltern haben als Eltern echt versagt, Gewalt und Lieblosigkeit waren an der Tagesordnung.

Wenn ich nun mein Baby anschaue, empfinde ich so wahnsinnig viel liebe und kann es mir nicht vorstellen, wie meine Eltern es geschafft haben, ihre Kinder so anders zu behandeln.

Ich denke in letzter Zeit viel darüber nach und es tut mir richtig weh.

Meine Mutter versucht mir immer ein schlechtes Gewissen zu machen weil sie meine Tochter ihrer Meinung nach zu selten sieht, sie würde sie gern mehrmals die Woche haben.
Da habe ich dann null Mitleid und denke mir; es war ihr nicht wichtig ihre eigene Tochter als Baby zu bereuen, dann braucht sie jetzt nicht auf Mitleid hoffen !